Schulreformen (nicht nur in Baden-Württemberg)
Prof. Dr. Jörg Meuthen, AfD, hat im Stuttgarter Landtag 9.11.2016 die laufenden Bildungs„reformen“ kritisiert. Hier nur die Einleitung seiner Rede, die auch auf andere bekannte „Reformen“ paßt:Linkes Denken schaut nicht danach, ob, wie und weshalb etwas funktioniert, sondern ob etwas der selbstgestrickten Utopie entspricht. Linkes Denken heißt dann, daß ein jedes System, das es nicht geschafft hat, das Paradies auf Erden verwirklichen, über kurz oder lang zum Abschuß freigegeben wird, und das selbst dann, wenn ein solches System eigentlich gut funktioniert.
Linkes Denken ist, mit einem Wort, utopiebesoffen. Und diese Utopiebesoffenheit trägt die Forderung nach der Zerstörung sogar funktionierender Strukturen bereits in sich.
Linke betrachten die Systeme nicht aus der Sicht eines Baustatikers, sondern aus der Sicht eines Architekturkritikers mit avantgardistischen Vorlieben, der seine Entwürfe für Abrißprojekte, Umbauten oder Neubauten mal eben auf ein Blatt Papier schmiert. Die Frage danach, wo oder wie tragende Wände herausgerissen werden können, ohne daß das Gebäude einstürzt, ermittelt er nicht mittels Kalkulation – die kann er auch gar nicht – sondern beantwortet sie am liebsten experimentell, natürlich ohne die Bewohner vorher zu evakuieren, so daß es schließlich zwangsläufig zur Katastrophe kommen muß.
Genauso, meine Damen und Herren, genauso sind auch unsere linksgrünroten Bildungsklempner mit dem Schulsystem in Baden-Württemberg umgegangen. Wir hatten ja ein verhältnismäßig gut funktionierendes Bildungssystem mit einer soliden Struktur und einem tragfähigen Fundament. Die Notwendigkeit, es von Grund auf zu reformieren, bestand in keiner Weise. Hier deckt sich Meuthens Feststellung mit der Prof. Eisenbergs zur Rechtschreib„reform“: „Innerlich gab es überhaupt keinen Grund, die deutsche Orthographie zu reformieren ...“ Allerdings war diese „Reform“ kein rein linkes Projekt, sondern traf auch den Geschmack einiger Altdeutscher und Altnazis.[Weiter Meuthen:] Es [Das Schulsystem in Baden-Württemberg] war vielleicht nicht das Paradies auf Erden, aber gemeinsam mit dem bayerischen Bildungssystem bundesweit das beste, ein gut funktionierendes, perfekt etabliertes Bildungssystem – über Jahrzehnte – bis die ideologisch motivierten linksgrünroten Abrißtrupps mit ihrer obskuren Agenda daherkamen, die da lautete: Ideologie statt Verstand, Gemeinschaftsschule statt Gymnasium, Einheitsbrei statt Dreigliedrigkeit, Kuschelpädagogik statt Fachwissen, Gender-Gaga statt Wissenschaftlichkeit, Inklusion und Gleichheitswahn statt bedarfsorientierter und individueller Förderung, Leistungsnivellierung nach unten statt Leistungsoptimierung, Schulplansozialismus statt Schulwettbewerb und Bildungseinfalt statt Bildungsvielfalt.
https://youtu.be/iGAcQULIjiQ (Nach Gehör nachgeschrieben) Wenn ich auf die sechzig Jahre seit meiner Schulzeit zurückblicke, war praktisch keine der seitherigen Reformen sinnvoll und hilfreich. Die Bildungspolitik war nur ein Spielball der Parteien, die hier, anders als in der übrigen harten Wirklichkeit, ihre vierjährige Diktaturvollmacht zur Durchsetzung ihrer Utopien ausleben konnten.
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