In der Schule verdummen unsere Kinder
Unsere Kultusminister, ihre Vordenker und die Schulbuchindustrie haben mit ihrer nichtsnutzigen Rechtschreib„reform“ die Machtergreifung im Bildungswesen betrieben und dabei durch die Verbindung von spontihaftem Laissez-faire mit technokratischen Spezialfertigkeiten seit 30 Jahren die menschliche Bildung der Schüler aus den Augen verloren. Durch die Politik unserer derzeitigen Dauerkanzlerin haben wir überdies Millionen Kinder von Fremdvölkern zu beschulen, so daß die Ausbildung unserer eigenen Kinder ins Hintertreffen gerät – durch Verständigungsschwierigkeiten, andere Mentalitäten, durch überfüllte Klassen und Lehrermangel. Das darf natürlich aus politischer Correctness nicht mehr benannt werden. Alle übrige Fehlentwicklung aber greift der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff in ungewohnt heftiger Weise an – nach „Morgenpost“:
Bildung
Psychiater Winterhoff: In der Schule verdummen unsere Kinder
Petra Koruhn
Berlin. Im Januar ist es wieder Zeit für die Halbjahreszeugnisse. Schüler wie Eltern zittern vor den Noten in Mathe, Deutsch, Englisch. Viele fragen sich, warum ihr Kind nicht besser abschneidet – und verzweifeln. Doch der Jugendpsychiater Michael Winterhoff stellt nicht den Schülern schlechte Noten aus, sondern der Schule.
Ihr Manko: Es fehle den Kindern an Bezugspersonen. Nicht der Lehrer stehe heute im Zentrum, sondern das selbstbestimmte Lernen, was für Winterhoff der komplett falsche Weg ist.
Kinderpsychiater: Wer in Schule nicht richtig lernt, versagt im Beruf
Ein Lernsystem mit verheerenden Folgen, wie Michael Winterhoff auch in seinem Buch „Deutschland verdummt: Wie das Bildungssystem die Zukunft unserer Kinder verbaut – und wie wir das ändern können“ beschreibt. Fehlende Deutschkenntnisse, fehlendes Mathematikverständnis, von Geschichte, Geografie ganz zu schweigen – so etwas hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, so Winterhoff...
Kinder werden nicht gefördert: Schüler sind zu sehr auf sich allein gestellt
Doch die fehlende Leistung in den klassischen Schulfächern sei nicht alles. Vielen Heranwachsenden fehlten die psychische Fähigkeiten, sogenannte Softskills: Arbeitshaltung, Sinn für Pünktlichkeit, Erkennen von Strukturen und Abläufen – viele fürchten, dass eine „Generation ahnungslos“ entsteht.
„Das deutsche Schulsystem lässt unsere Kinder verdummen“, sagt Dr. Michael Winterhoff. Und das liege vor allem daran, dass die Schüler zu sehr auf sich selbst gestellt seien. Lehrer, so Winterhoff, sollen nur noch als Lernbegleiter im Hintergrund fungieren. Und die Kinder sollten möglichst viel sich selbst erarbeiten. „Damit sind sie restlos überfordert“, so Winterhoff. „Kinder werden heute schon früh zu kleinen Erwachsenen gemacht.“
Schülern fehlen Bezugspersonen
Besonders scharf verurteilt der Jugendpsychiater den „lernorientierten Unterricht“. Der Grund: Hier fehle den Schülern die Bezugsperson des Lehrers. „Für die Entwicklung der emotionalen und sozialen Psyche, die alle zwischenmenschlichen Leistungen umfasst, braucht das Kind allerdings den direkten Bezug zum Lehrer der ihm Halt und Orientierung gibt. Soziale Fähigkeiten und Arbeitshaltung müssten –und das ist durch die Psychoanalyse bewiesen, durch die Bezugspersonen und somit auch durch den Lehrer eingeübt werden.“...
Der Lehrer spiele einfach eine entscheidende Rolle. Winterhoff erklärt: Bei der Entwicklung der kindlichen Psyche handelt es sich um einen Hirnreifungsprozess, vergleichbar mit dem Erlernen einer Sportart...
Kinder werden auch in Kitas viel zu oft sich selbst überlassen
Aus Sicht des Therapeuten setze die Schule allerdings nur das fort, was bereits in der Kita angelegt wurde. Auch hier würden die Kinder sich vielfach selbst überlassen und häufig nur noch „verwahrt“. „Ein kleines Kind aber braucht die Erfahrung, dass die Bezugsperson gleich ist, deren Reaktionen, die Abläufe, die Gruppe, der Raum und der Inhalt. ... Zusätzlich für die Kinder sei in manchen Einrichtungen eine unglaubliche Lautstärke und Unruhe. „Das würde nicht einmal ein Erwachsener aushalten.“
In Kitas fehlt häufig die Ruhe und die Zuwendung
Was die Förderung der Kinder betrifft, liege ein grundsätzliches Missverständnis vor, so Winterhoff. „Die Grundlagen der Psychoanalyse belegen, dass das Verhalten eines Kindes maßgeblich nicht von Erziehung bestimmt wird, sondern aus seinem psychischen Entwicklungsalter resultiert“, so Winterhoff. Um psychisch zu reifen, aber brauche das Kind viel Ruhe und Zuwendung.
Diese Zuwendung müsste am besten von Mutter und Vater kommen, so der Psychiater. Aber auch das sei heutzutage schwierig ...
Verlässlichkeit ist für Heranwachsende von großer Bedeutung
Neben der Wohlstandsverwahrlosung gebe es auch eine Reihe Eltern, die im Bemühen, ihre Kinder zu fördern, gleich in eine Art „Förderwahn“ verfallen. Auch das überfordere die Kinder. „Es ist eben alles nicht mehr im gesunden Maß. Eltern stehen heute zu sehr unter Strom.“
Wichtig sei, dass Eltern begreifen, was die Kinder brauchen – Verlässlichkeit in der Bindung – und gegensteuern: „Eltern sollten am Wochenende die digitalen Geräte ausschalten. Mindestens einen Tag, noch besser wären zwei Tage, an denen man nicht dauernd erreichbar ist.“ ...
„Kinder von heute, die viel auf sich gestellt sind, werden auch als Erwachsene auf dem psychischen Entwicklungsstand eines Kleinkindes sein.“...
Was tun? Die Therapie setze an den Defiziten an. „Diese Menschen sind ja alle nicht krank, sie nur nicht entwickelt. In 1,5 Jahren könnte man das ändern, dadurch, dass man Schülern Bezugspersonen mit Herz und Leidenschaft gegenüberstellt – und nicht ein lernoptimiertes Umfeld. Dieser Unsinn kommt übrigens von der OECD, da wurde gesagt, Kinder müsse man auf das digitale Zeitalter vorbereiten. Das ist Quatsch.“
morgenpost.de 21.1.2020
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