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Sigmar Salzburg
10.07.1999 22.00
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.

Die Vernichtung des Volksentscheids in Schleswig-Holstein rechtfertigt schwärzeste Satire



S.S.

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Klaus Malorny
08.07.1999 22.00
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Schleswig-Holstein und die armen Kinder...


Hallo!

Ich habe gerade die Berichte im Zeitungsarchiv über den Schulterschluß der CDU mit der SPD, FDP und den Grünen bzgl. der Einführung der RR an den schleswig-holsteinischen Schulen gelesen.

Die vorgebrachte Argumentation bringt mich langsam, aber sicher, auf die Palme. Es wird immer argumentiert, daß ja den armen Kinderchen nicht zugemutet werden kann, daß sie – wenn die RR sich in _ganz_ Deutschland durchgesetzt hat (und dieses 'wenn' wird nur temporal und nicht konditional gesehen) – wieder umlernen müßten. Das gleiche Argument wird gebracht für die 'Unmöglichkeit', in den anderen Bundesländern zur alten Rechtschreibung zurückzukehren.

Was jedoch völlig untern Tisch fällt, ist, daß der restlichen Bevölkerung (80-90% ?) scheinbar durchaus zugemutet wird, nach ihrer Schulausbildung auf die neue Rechtschreibung umzulernen. Auch wenn das Bundesverfassungsgericht großmundig erklärt, daß jeder – bis auf die Schüler – bei der alten Rechtschreibung bleiben darf und deshalb nicht benachteiligt werden darf, so wird schon heute (und erst recht in Zukunft) Druck auf diese Personengruppe ausgeübt (z. B. durch die Denunzierung/Diffamierung in den Medien* und durch die Politiker) und in Berufen, die mit Schriftsprache zu tun haben (in Schulen & Behörden, Sekretärinnen, Redakteuere, Autoren usw.).

Warum sollten also die Kinder, die heute die eine Rechtschreibung lernen, nicht morgen wieder auf die andere umlernen können?


* Hier ein Beispiel: Ich habe vor einigen Monaten eine Werbung von Klett-Verlag für Deutschkurse auf dem Tisch liegen gehabt, in der die Reformierten mit Attributen wie „gegenüber Neuem aufgeschlossen“, „leistungsstark und fortschrittlich in die Zukunft gehend“, „flexibel und schnell auf Anforderungen von außen reagieren könnend“ belegt werden, für sie Innovation nicht nur ein Fremdwort ist und Veränderungen, Umdenken und Umlernen eine Selbstverständlichkeit ist. Was man wohl ist, wenn man sich nicht der Rechtschreibreform unterwirft? (siehe auch http://www.klett-verlag.de/klett-lerntraining/text/kuor_.html).


mfg.

Klaus Malorny



Klaus Malorny
Wetter

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Klaus Malorny
08.07.1999 22.00
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Schleswig-Holstein und die armen Kinder...


Hallo!

Ich habe gerade die Berichte im Zeitungsarchiv über den Schulterschluß der CDU mit der SPD, FDP und den Grünen bzgl. der Einführung der RR an den schleswig-holsteinischen Schulen gelesen.

Die vorgebrachte Argumentation bringt mich langsam, aber sicher, auf die Palme. Es wird immer argumentiert, daß ja den armen Kinderchen nicht zugemutet werden kann, daß sie – wenn die RR sich in _ganz_ Deutschland durchgesetzt hat (und dieses 'wenn' wird nur temporal und nicht konditional gesehen) – wieder umlernen müßten. Das gleiche Argument wird gebracht für die 'Unmöglichkeit', in den anderen Bundesländern zur alten Rechtschreibung zurückzukehren.

Was jedoch völlig untern Tisch fällt, ist, daß der restlichen Bevölkerung (80-90% ?) scheinbar durchaus zugemutet wird, nach ihrer Schulausbildung auf die neue Rechtschreibung umzulernen. Auch wenn das Bundesverfassungsgericht großmundig erklärt, daß jeder – bis auf die Schüler – bei der alten Rechtschreibung bleiben darf und deshalb nicht benachteiligt werden darf, so wird schon heute (und erst recht in Zukunft) Druck auf diese Personengruppe ausgeübt (z. B. durch die Denunzierung/Diffamierung in den Medien* und durch die Politiker) und in Berufen, die mit Schriftsprache zu tun haben (in Schulen & Behörden, Sekretärinnen, Redakteuere, Autoren usw.).

Warum sollten also die Kinder, die heute die eine Rechtschreibung lernen, nicht morgen wieder auf die andere umlernen können?


* Hier ein Beispiel: Ich habe vor einigen Monaten eine Werbung von Klett-Verlag für Deutschkurse auf dem Tisch liegen gehabt, in der die Reformierten mit Attributen wie „gegenüber Neuem aufgeschlossen“, „leistungsstark und fortschrittlich in die Zukunft gehend“, „flexibel und schnell auf Anforderungen von außen reagieren könnend“ belegt werden, für sie Innovation nicht nur ein Fremdwort ist und Veränderungen, Umdenken und Umlernen eine Selbstverständlichkeit ist. Was man wohl ist, wenn man sich nicht der Rechtschreibreform unterwirft? (siehe auch http://www.klett-verlag.de/klett-lerntraining/text/kuor_.html).


mfg.

Klaus Malorny



Klaus Malorny
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Sigmar Salzburg
07.07.1999 22.00
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Im Profil: Rudolf Hoberg

Zu Süddeutsche Zeitung v. 29.5.99:
Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache

Fremdwörter auf Chinesisch zu schreiben, scheitert meist kläglich, etwa bei Demokratie, di-mu-ke-la-si oder Marx, gleich ma-ke-si, was ein Bauer auf einer Parteiveranstaltung nach einem chinesischen Flüsterwitz immer nur versteht als „Pferd kann denken“. Leider kann man dies bei uns nicht den Pferden überlassen, denn Sprache und Geisteszustand der Deutschen sind ungemein saugfähig für Wichtigtuereien aller Art. Deshalb ist es sicher etwas herablassend, wenn Hermann Unterstöger dem Vorgänger der Gesellschaft für deutsche Sprache „pathetisch-säuerlichen Purismus“ nachsagt. Das Vorhaben, einen Gegenentwurf zu den hereinflutenden Anglizismen zu liefern, wäre sicher erfolgversprechender, wenn nicht der größte Teil des nötigen Kraftaufwandes mit der nichtsnutzigen Rechtschreibreform vergeudet worden wäre. Daß der neue Vorsitzende hier seinen Anteil hat, ist an sich weniger bemerkenswert. Stutzig macht nur der Hinweis auf „geschicktes Anheuern von Sponsoren“. Könnte es nicht sein, daß die Sponsoren die Gesellschaft angeheuert haben, um der Schreibreform etwas mehr Ansehen zu verschaffen? Wenn Rudolf Hoberg nun beobachtet, wie die Reform vom Sprachvolk angenommen wird, ähnelt er dem Biologen, der vor einem wassergefüllten Bombentrichter wartet, was für ein Leben sich darin ausbreitet. Hätte man nicht lieber auf diesen Krieg verzichten sollen?



Sigmar Salzburg
24229 D'hagen

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Sigmar Salzburg
07.07.1999 22.00
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Im Profil: Rudolf Hoberg

Zu Süddeutsche Zeitung v. 29.5.99:
Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache

Fremdwörter auf Chinesisch zu schreiben, scheitert meist kläglich, etwa bei Demokratie, di-mu-ke-la-si oder Marx, gleich ma-ke-si, was ein Bauer auf einer Parteiveranstaltung nach einem chinesischen Flüsterwitz immer nur versteht als „Pferd kann denken“. Leider kann man dies bei uns nicht den Pferden überlassen, denn Sprache und Geisteszustand der Deutschen sind ungemein saugfähig für Wichtigtuereien aller Art. Deshalb ist es sicher etwas herablassend, wenn Hermann Unterstöger dem Vorgänger der Gesellschaft für deutsche Sprache „pathetisch-säuerlichen Purismus“ nachsagt. Das Vorhaben, einen Gegenentwurf zu den hereinflutenden Anglizismen zu liefern, wäre sicher erfolgversprechender, wenn nicht der größte Teil des nötigen Kraftaufwandes mit der nichtsnutzigen Rechtschreibreform vergeudet worden wäre. Daß der neue Vorsitzende hier seinen Anteil hat, ist an sich weniger bemerkenswert. Stutzig macht nur der Hinweis auf „geschicktes Anheuern von Sponsoren“. Könnte es nicht sein, daß die Sponsoren die Gesellschaft angeheuert haben, um der Schreibreform etwas mehr Ansehen zu verschaffen? Wenn Rudolf Hoberg nun beobachtet, wie die Reform vom Sprachvolk angenommen wird, ähnelt er dem Biologen, der vor einem wassergefüllten Bombentrichter wartet, was für ein Leben sich darin ausbreitet. Hätte man nicht lieber auf diesen Krieg verzichten sollen?



Sigmar Salzburg
24229 D'hagen

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Gast
05.07.1999 22.00
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Servus

Ich bin’s wieder! Hat einer gute Berichte über die Rechtschreibreform, da ich ein Deutsch-Referat halten muß!



Schüler
Deutschland

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Gast
05.07.1999 22.00
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Ich bin’s wieder! Hat einer gute Berichte über die Rechtschreibreform, da ich ein Deutsch-Referat halten muß!



Schüler
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Gast
04.07.1999 22.00
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Servus

Hi Reini, ich hab’ hier was über den Ickler von der Traube gefunden




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Sigmar Salzburg
04.07.1999 22.00
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An Frau Heide Simonis

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

Sie wissen genau, werden es aber nie zugeben, daß sich die Einführung der sogenannten Rechtschreibreform ausschließlich auf Volksbetrug gründet, nämlich das nie bewiesene, angeblich leichtere Lernen für die Schüler.

Sie sind gewiß nicht so weltfremd, daß Sie nicht genau wüßten, daß die Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein 27. Sept. 98 nicht nur für ein Schulgesetz gestimmt haben, sondern auch gegen die Rechtschreibreform.

Seit diesem Tage hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Schleswig-Holstein nicht mehr Vorrang, sondern allein der Wille des Volkes – gemäß Grundgesetz, wonach alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht.    In der Frage der Reform der Rechtschreibung ist Ihnen vom Volke jede Kompetenz entzogen worden. Ihre erkennbaren Bestrebungen zur weiteren Einführung der Rechtschreibreform sind daher gegen den Geist der Verfassung, wenn nicht gar verfassungsfeindlich.

Es besteht nicht der geringste Anlaß, sich den Torheiten der anderen Länderregierungen oder der Bundesregierung anzupassen, gerade nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die von Ihrer Seite immer betonte Geringfügigkeit der Schreibänderungen könnte Ihnen aber auch unabhängig davon zu dieser Einsicht verhelfen.

Die übrigen Bundesländer verletzen außerdem Artikel 3 GG, weil sie trotz des für ganz Deutschland repräsentativen Abstimmungsergebnisses ihren Bürgern eine Volksabstimmung verweigern, obwohl niemand wegen seiner Heimat und Herkunft benachteilig werden darf. Es stünde Ihnen gut an, die anderen Länderregierungen auf ihr    demokratie- und grundgesetzwidriges Verhalten hinzuweisen.

Jedoch bringen wir Ihrem guten Willen nach den akrobatischen Tricks Ihrer Regierung zur Verhinderung des Volksentscheids, die allen noch in guter Erinnerung sind, kein Vertrauen entgegen.

Auch die nun bekanntgewordenen Überlegungen aus Ihrem Hause zur Übernahme der Rechtschreibreform in die Amtssprache (Kieler Nachrichten v. 26.6.99) lassen in ihrer Hinterhältigkeit, Niederträchtigkeit und Kleinkariertheit jeden Anstand und jede Würde, wie sie von Inhabern eines vom Volk verliehenen Amtes zu erwarten sind, vermissen. Sie nehmen sich heraus, dem Volk – Ihrem Auftraggeber – seine Absicht ins Gegenteil zu verkehren, um die Bürger doch noch auf Ihren aus ideologischer Beschränktheit und ökonomischer Nachlässigkeit eingeschlagenen Weg sogenannter Reformen zu zwingen. Es ist nichts als unwürdig, jede juristische Lücke dazu zu mißbrauchen, um den Willen des Volkes zu unterminieren.

Ihnen ist natürlich klar, daß Sie mit Ihrer beabsichtigten Umstellung der Amtssprache genau die Insellage der Schulen erst schaffen, die immer das Paradepferd Ihrer Propaganda war. Es wird danach gewiß nicht lange dauern, bis Sie wieder verkünden, die Kinder in den Schulen müßten etwas lernen, „was es in der ganzen Welt nicht mehr gibt“: nicht einmal in den Staatsdienst könnten die Schulabgänger mit ihrer erlernten Rechtschreibung eintreten. Jeder Abgeordnete im Parlament müßte dann als Kinderschänder dastehen, der sich weigert, den gesetzgewordenen Volkswillen abzuschaffen. Damit führen Sie vor, was das Volk sonst auch glaubt, aber nie so bildlich vorgeführt bekommt: Politik, ein schmutziges Geschäft.

Sollten Sie versuchen, auf diese Weise durch Veränderung der Amtssprache den Volkswillen auszuhebeln und die Chancen unserer Kinder zu schmälern, dann können Sie sich auf massive Klagen von unserer Seite gefaßt machen und auf eine öffentliche Gegenwehr, die Ihrer Wiederwahl sicher nicht gut bekommen wird.

Die Rechtschreibreform scheint den seltsamen Nebeneffekt zu haben, daß ihre Verfechter nicht mehr imstande sind, auch nur den offensichtlichsten Unfug daran öffentlich beim Namen zu nennen und daraus die Konsequenzen zu ziehen. Dennoch hoffen wir auch bei Ihnen darauf: Einsicht ist der beste Weg zur Besserung und Umkehr.

Im Namen (fast) aller Mitstreiter gegen die Rechtschreibreform

S. Salzburg



Sigmar Salzburg
24229 Dänischenhagen

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Gast
04.07.1999 22.00
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Sigmar Salzburg
04.07.1999 22.00
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An Frau Heide Simonis

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

Sie wissen genau, werden es aber nie zugeben, daß sich die Einführung der sogenannten Rechtschreibreform ausschließlich auf Volksbetrug gründet, nämlich das nie bewiesene, angeblich leichtere Lernen für die Schüler.

Sie sind gewiß nicht so weltfremd, daß Sie nicht genau wüßten, daß die Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein 27. Sept. 98 nicht nur für ein Schulgesetz gestimmt haben, sondern auch gegen die Rechtschreibreform.

Seit diesem Tage hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Schleswig-Holstein nicht mehr Vorrang, sondern allein der Wille des Volkes – gemäß Grundgesetz, wonach alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht.    In der Frage der Reform der Rechtschreibung ist Ihnen vom Volke jede Kompetenz entzogen worden. Ihre erkennbaren Bestrebungen zur weiteren Einführung der Rechtschreibreform sind daher gegen den Geist der Verfassung, wenn nicht gar verfassungsfeindlich.

Es besteht nicht der geringste Anlaß, sich den Torheiten der anderen Länderregierungen oder der Bundesregierung anzupassen, gerade nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die von Ihrer Seite immer betonte Geringfügigkeit der Schreibänderungen könnte Ihnen aber auch unabhängig davon zu dieser Einsicht verhelfen.

Die übrigen Bundesländer verletzen außerdem Artikel 3 GG, weil sie trotz des für ganz Deutschland repräsentativen Abstimmungsergebnisses ihren Bürgern eine Volksabstimmung verweigern, obwohl niemand wegen seiner Heimat und Herkunft benachteilig werden darf. Es stünde Ihnen gut an, die anderen Länderregierungen auf ihr    demokratie- und grundgesetzwidriges Verhalten hinzuweisen.

Jedoch bringen wir Ihrem guten Willen nach den akrobatischen Tricks Ihrer Regierung zur Verhinderung des Volksentscheids, die allen noch in guter Erinnerung sind, kein Vertrauen entgegen.

Auch die nun bekanntgewordenen Überlegungen aus Ihrem Hause zur Übernahme der Rechtschreibreform in die Amtssprache (Kieler Nachrichten v. 26.6.99) lassen in ihrer Hinterhältigkeit, Niederträchtigkeit und Kleinkariertheit jeden Anstand und jede Würde, wie sie von Inhabern eines vom Volk verliehenen Amtes zu erwarten sind, vermissen. Sie nehmen sich heraus, dem Volk – Ihrem Auftraggeber – seine Absicht ins Gegenteil zu verkehren, um die Bürger doch noch auf Ihren aus ideologischer Beschränktheit und ökonomischer Nachlässigkeit eingeschlagenen Weg sogenannter Reformen zu zwingen. Es ist nichts als unwürdig, jede juristische Lücke dazu zu mißbrauchen, um den Willen des Volkes zu unterminieren.

Ihnen ist natürlich klar, daß Sie mit Ihrer beabsichtigten Umstellung der Amtssprache genau die Insellage der Schulen erst schaffen, die immer das Paradepferd Ihrer Propaganda war. Es wird danach gewiß nicht lange dauern, bis Sie wieder verkünden, die Kinder in den Schulen müßten etwas lernen, „was es in der ganzen Welt nicht mehr gibt“: nicht einmal in den Staatsdienst könnten die Schulabgänger mit ihrer erlernten Rechtschreibung eintreten. Jeder Abgeordnete im Parlament müßte dann als Kinderschänder dastehen, der sich weigert, den gesetzgewordenen Volkswillen abzuschaffen. Damit führen Sie vor, was das Volk sonst auch glaubt, aber nie so bildlich vorgeführt bekommt: Politik, ein schmutziges Geschäft.

Sollten Sie versuchen, auf diese Weise durch Veränderung der Amtssprache den Volkswillen auszuhebeln und die Chancen unserer Kinder zu schmälern, dann können Sie sich auf massive Klagen von unserer Seite gefaßt machen und auf eine öffentliche Gegenwehr, die Ihrer Wiederwahl sicher nicht gut bekommen wird.

Die Rechtschreibreform scheint den seltsamen Nebeneffekt zu haben, daß ihre Verfechter nicht mehr imstande sind, auch nur den offensichtlichsten Unfug daran öffentlich beim Namen zu nennen und daraus die Konsequenzen zu ziehen. Dennoch hoffen wir auch bei Ihnen darauf: Einsicht ist der beste Weg zur Besserung und Umkehr.

Im Namen (fast) aller Mitstreiter gegen die Rechtschreibreform

S. Salzburg



Sigmar Salzburg
24229 Dänischenhagen

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Sigmar Salzburg
02.07.1999 22.00
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Schweineschwanz

Ohne Not und in vorauseilendem Gehorsam ist die ZEIT auf eine „reformierte“ Rechtschreibung umgestiegen, befördert durch den „Sprachexperten“ Dieter E. Zimmer, der durch seine Psychoanalyse-Satire nicht gerade durch feinen Geschmack ausgewiesen ist.(„So wie das Besondere das Allgemeine vögelt, so wollte Freud die Mutter vögeln und vögelte statt dessen den Traum.“) Mit Spannung konnte man erwarten, ob die ZEIT nach dem Kotau vor der kultusministeriellen Rechtschreibdeformation es wagen würde, die Leserbriefe der großen Reformkritiker zu veröffentlichen und dabei auf „Neuschreib“ umzustricken. Das feige Pack hat beides nicht gewagt, war aber unverschämt genug, Kritikern, die nicht Grass sind, die Buchstaben im Brief umzudrehen und den arglosen Schreibern die Narrenkappe der zeiteigenen Neuschreibung überzustülpen. Das liegt etwa zwischen dem Niveau früherer Dorfrüpel, die dem Lehrer heimlich einen Schweineschwanz von der letzten Hausschlachtung anhängten und dem von Nazichaoten, die ihrem Opfer ein Hakenkreuz auf die Stirn ritzen.



Sigmar Salzburg
24229 Dänischenhagen

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Sigmar Salzburg
02.07.1999 22.00
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Schweineschwanz

Ohne Not und in vorauseilendem Gehorsam ist die ZEIT auf eine „reformierte“ Rechtschreibung umgestiegen, befördert durch den „Sprachexperten“ Dieter E. Zimmer, der durch seine Psychoanalyse-Satire nicht gerade durch feinen Geschmack ausgewiesen ist.(„So wie das Besondere das Allgemeine vögelt, so wollte Freud die Mutter vögeln und vögelte statt dessen den Traum.“) Mit Spannung konnte man erwarten, ob die ZEIT nach dem Kotau vor der kultusministeriellen Rechtschreibdeformation es wagen würde, die Leserbriefe der großen Reformkritiker zu veröffentlichen und dabei auf „Neuschreib“ umzustricken. Das feige Pack hat beides nicht gewagt, war aber unverschämt genug, Kritikern, die nicht Grass sind, die Buchstaben im Brief umzudrehen und den arglosen Schreibern die Narrenkappe der zeiteigenen Neuschreibung überzustülpen. Das liegt etwa zwischen dem Niveau früherer Dorfrüpel, die dem Lehrer heimlich einen Schweineschwanz von der letzten Hausschlachtung anhängten und dem von Nazichaoten, die ihrem Opfer ein Hakenkreuz auf die Stirn ritzen.



Sigmar Salzburg
24229 Dänischenhagen

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Sigmar Salzburg
24.06.1999 22.00
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Zuviel Lob für die Bildungsministerin

Leserbrief an die Frankfurter Rundschau zum Bericht v. 23.6.99:   

Note Eins für die Ministerin

Eins wird von Carsten Plog nicht gesagt: Es geht der Kieler Regierung auch darum, das durch die Niederlage bei der Rechtschreibreform verlorene Ansehen wieder aufzupolieren, diese gegen die Volksentscheidung doch noch in den Schulen durchzusetzen, den passiven Widerstand vieler Lehrer dagegen abzubauen und dem Frust reformbeflissener Kollegen eine Hoffnungsträgerin entgegenzusetzen. Die Neubesetzung des Bildungsministeriums, wo mit Frau Erdsiek-Rave nach der gescheiterten Vorgängerin wiederum eine überzeugte „Neuschreiberin“ den gegenteiligen, gesetzgewordenen Willen des Volkes umsetzen soll, kann durch nichts besser illustriert werden als durch den sprichwörtlichen zum Gärtner gemachten Ziegenbock, der kaum widerstehen wird, die zarte Pflanze der direkten Demokratie sogleich wieder abzufressen.



Sigmar Salzburg
24229 Dänischenhagen

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24.06.1999 22.00
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Zuviel Lob für die Bildungsministerin

Leserbrief an die Frankfurter Rundschau zum Bericht v. 23.6.99:   

Note Eins für die Ministerin

Eins wird von Carsten Plog nicht gesagt: Es geht der Kieler Regierung auch darum, das durch die Niederlage bei der Rechtschreibreform verlorene Ansehen wieder aufzupolieren, diese gegen die Volksentscheidung doch noch in den Schulen durchzusetzen, den passiven Widerstand vieler Lehrer dagegen abzubauen und dem Frust reformbeflissener Kollegen eine Hoffnungsträgerin entgegenzusetzen. Die Neubesetzung des Bildungsministeriums, wo mit Frau Erdsiek-Rave nach der gescheiterten Vorgängerin wiederum eine überzeugte „Neuschreiberin“ den gegenteiligen, gesetzgewordenen Willen des Volkes umsetzen soll, kann durch nichts besser illustriert werden als durch den sprichwörtlichen zum Gärtner gemachten Ziegenbock, der kaum widerstehen wird, die zarte Pflanze der direkten Demokratie sogleich wieder abzufressen.



Sigmar Salzburg
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