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Karl Eichholz
27.08.1999 22.00
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Wenn¹s ums Geld geht, hört der teure Spaß auf...

Wenns ums Geld geht, hört der teure Spaß auf...

habe gerade verschiedene NEUE Kataloge bekommen, dabei fällt mir auf, daß die Altschreibung klar vorherrscht. Nur in einem Katalog habe ich Anflüge von „ss“ statt „ß“ entdecken können, dagegen noch fein zusammengeschrieben vorgefunden, was nach Neu Schrieb aus ein ander gehört.

Und hier liegt eigentlich ein riesiges Potential für uns Leute der „letzten Linie“: Wir können der Macht des Volkes    ja!,    -> über den Geldbeutel Ausdruck verleihen:

Wer neuschreibt, bei dem kaufen wir nicht!

Katalog auf Absenderkosten zurückschicken,
Anrufe tätigen,
Emils versenden (Ja, wir haben DOCH einen kurzen deutschen Ausdruck für „elektronische Post“, der sogar international verstanden wird. Man wird ggf. die Abwesenheit eines gewissen „a“ bemängeln!),
Faxe schicken,
Es geht sogar auch per Schneckenbrief oder Schneckenpostkarte!

Wenn wir möchten, daß in der Redaktion die Nachricht nach oben durchdringt, dann muß sie nur AUSSERGEWÖHNLICH sein, den BriefÖFFNER in seiner Entscheidungskompetenz ÜBERFORDERN, tja, und sie sollte ZAHLREICH eintrudeln. 10 bis 100 Nachrichten lassen auch hartgesottene Werber aufhorchen.

Beispiel:
Sehr geehrter Herr IKEA,
bei dem Studium Ihres neuen Kataloges fällt mir auf, daß ich (aber erst mit der neuen Ausgabe) viele Buchstaben DOPPELT sehe. Ich war beim Augenarzt, beim Radiologen, habe ein Kernspinntomogramm machen lassen: immer mit demselben Resultat: kein Befund. Da hab ich mir gedacht, es könnte evtl. auch an Ihrem Katalog liegen. So ähnlich geht es mir nämlich auch manchmal, wenn ich am Kiosk die Schlagzeilen überfliege. Seit dem 1. August 1999 sehe ich dort auch gelegentlich Buchstaben doppelt, und dann gehen die Kopfschmerzen erst weg, wenn ich in eine Zeitung schaue, die vor dem 1. August gedruckt wurde. In meiner abonnierten Zeitung ist das nicht so, denn ich habe gerade umgesattelt auf eine Zeitung, die so schreibt, wie ca 80% der Bevölkerung gerne lesen möchten.

Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber bitte schauen Sie doch selber einmal nach, was da dran sein könnte. Ich habe den Katalog gleich beigelegt. Da es letztlich um die Verbesserung Ihres Produktes geht, werden Sie sicherlich auch das Nachporto nicht scheuen. Und ICH kann ihn solange entbehren, ich habe ja noch den Otto Katalog. Bei dem bekomme ich übrigens KEINE Kopfschmerzen.

Wenn Sie sicher sind, daß ich zukünftig bei Ihrem Katalog nicht mehr von doppelten Buchstaben Schwindelanfälle bekomme, können Sie mir gerne wieder ein Exemplar zusenden.

Viele Liebe Grüße

Karl Eichholz

weitere Informationen auch unter www.Rechtschreibreform.com

Beispiel Ende

So ähnlich gestalten sich dann auch Briefe ans Finanzamt, an den Regierungspräsidenten, der uns Liebesbriefe wegen unserer Fahrweise zukommen läßt, und so weiter.

Weitere Anregungen haben hier ihren Platz und werden von hunderten täglich „verschlungen“, also los: Fingernägel auf tastaturkompatible Länge stutzen und ab geht die Post.

Grüße von
Karl Eichholz



Karl Eichholz

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Karl Eichholz
27.08.1999 22.00
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Wenn¹s ums Geld geht, hört der teure Spaß auf...

Wenns ums Geld geht, hört der teure Spaß auf...

habe gerade verschiedene NEUE Kataloge bekommen, dabei fällt mir auf, daß die Altschreibung klar vorherrscht. Nur in einem Katalog habe ich Anflüge von „ss“ statt „ß“ entdecken können, dagegen noch fein zusammengeschrieben vorgefunden, was nach Neu Schrieb aus ein ander gehört.

Und hier liegt eigentlich ein riesiges Potential für uns Leute der „letzten Linie“: Wir können der Macht des Volkes    ja!,    -> über den Geldbeutel Ausdruck verleihen:

Wer neuschreibt, bei dem kaufen wir nicht!

Katalog auf Absenderkosten zurückschicken,
Anrufe tätigen,
Emils versenden (Ja, wir haben DOCH einen kurzen deutschen Ausdruck für „elektronische Post“, der sogar international verstanden wird. Man wird ggf. die Abwesenheit eines gewissen „a“ bemängeln!),
Faxe schicken,
Es geht sogar auch per Schneckenbrief oder Schneckenpostkarte!

Wenn wir möchten, daß in der Redaktion die Nachricht nach oben durchdringt, dann muß sie nur AUSSERGEWÖHNLICH sein, den BriefÖFFNER in seiner Entscheidungskompetenz ÜBERFORDERN, tja, und sie sollte ZAHLREICH eintrudeln. 10 bis 100 Nachrichten lassen auch hartgesottene Werber aufhorchen.

Beispiel:
Sehr geehrter Herr IKEA,
bei dem Studium Ihres neuen Kataloges fällt mir auf, daß ich (aber erst mit der neuen Ausgabe) viele Buchstaben DOPPELT sehe. Ich war beim Augenarzt, beim Radiologen, habe ein Kernspinntomogramm machen lassen: immer mit demselben Resultat: kein Befund. Da hab ich mir gedacht, es könnte evtl. auch an Ihrem Katalog liegen. So ähnlich geht es mir nämlich auch manchmal, wenn ich am Kiosk die Schlagzeilen überfliege. Seit dem 1. August 1999 sehe ich dort auch gelegentlich Buchstaben doppelt, und dann gehen die Kopfschmerzen erst weg, wenn ich in eine Zeitung schaue, die vor dem 1. August gedruckt wurde. In meiner abonnierten Zeitung ist das nicht so, denn ich habe gerade umgesattelt auf eine Zeitung, die so schreibt, wie ca 80% der Bevölkerung gerne lesen möchten.

Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber bitte schauen Sie doch selber einmal nach, was da dran sein könnte. Ich habe den Katalog gleich beigelegt. Da es letztlich um die Verbesserung Ihres Produktes geht, werden Sie sicherlich auch das Nachporto nicht scheuen. Und ICH kann ihn solange entbehren, ich habe ja noch den Otto Katalog. Bei dem bekomme ich übrigens KEINE Kopfschmerzen.

Wenn Sie sicher sind, daß ich zukünftig bei Ihrem Katalog nicht mehr von doppelten Buchstaben Schwindelanfälle bekomme, können Sie mir gerne wieder ein Exemplar zusenden.

Viele Liebe Grüße

Karl Eichholz

weitere Informationen auch unter www.Rechtschreibreform.com

Beispiel Ende

So ähnlich gestalten sich dann auch Briefe ans Finanzamt, an den Regierungspräsidenten, der uns Liebesbriefe wegen unserer Fahrweise zukommen läßt, und so weiter.

Weitere Anregungen haben hier ihren Platz und werden von hunderten täglich „verschlungen“, also los: Fingernägel auf tastaturkompatible Länge stutzen und ab geht die Post.

Grüße von
Karl Eichholz



Karl Eichholz

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Gast
24.08.1999 22.00
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Zeitungen und Zeitschriften kündigen

Ich kündige konsequent jedes Abonnement einer Zeitschrift, die auf die vom Staat verordnete Rechtschreibung umstellt.

Das dürfte die beste Möglichkeit sein, etwas zu bewirken.

Ich kaufe auch kein Buch in Neuschreib.



Harald Schicke
Niedersachsen

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Gast
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Ich kündige konsequent jedes Abonnement einer Zeitschrift, die auf die vom Staat verordnete Rechtschreibung umstellt.

Das dürfte die beste Möglichkeit sein, etwas zu bewirken.

Ich kaufe auch kein Buch in Neuschreib.



Harald Schicke
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Karl Eichholz
23.08.1999 22.00
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Interessante Leitseite zum Thema: http://www.prophecy-fact

aufgestöbert von



Karl Eichholz

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Karl Eichholz
23.08.1999 22.00
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Gast
20.08.1999 22.00
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WIR gegen die Rechtschreibreform




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Gast
20.08.1999 22.00
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WIR gegen die Rechtschreibreform




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Reinhard Markner
17.08.1999 22.00
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Post an Würzbach (wuerzbach@cdu-sh.de)

Sehr geehrter Herr Würzbach,

die jüngsten Äußerungen Ihres werten Herrn Spitzenkandidaten lassen erkennen, daß sich bei Herrn Rühe die demokratischen Maßstäbe leicht verschoben haben. Es liegt da wohl eine Verwechslung vor, denn im GG heißt es: „Alle Gewalt geht vom Volke aus“ und nicht: „Alle Gewalt geht von Volker aus“. Verraten Sie doch bitte einmal Ihrem Kollegen, was es heißt, als Demokrat die Willensbildung des Volkes zu respektieren. Daß die Bürger Schleswig-Holsteins im Herbst letzten Jahres mit großer Mehrheit die von den Kultusministern oktroyierte Rechtschreibreform abgewählt haben, war eine mutige und richtige Entscheidung. Die vorgesehene Rechtschreibregelung ist überflüssig, kostspielig, in jeder Hinsicht verfehlt und wissenschaftlich widerlegt. Die Kultusministerkonferenz, eine im GG im Unterschied zum deutschen Volk nicht vorgesehene Instanz, hat sich über den auch in zahlreichen Umfragen bekundeten Willen der Bürger hinweggesetzt, weil ihr die „Gesichtswahrung“ wichtiger ist als die Vertretung der Interessen der großen Mehrheit der Deutschen. Es ist überaus kläglich, wenn sich nun auch die CDU Schleswig-Holsteins dem Konformismus ergibt. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ war zwar schon eine Losung Adenauers, sie ist aber heute eher Ausdruck der Geisteshaltung der gegenwärtigen Bundesregierung, die von der CDU mit guten Gründen bekämpft wird. Daher sollte sich die CDU Schleswig-Holsteins nicht auch noch dem herrschenden Trend zur Prinzipien- und Überzeugungslosigkeit hingeben.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Markner, M. A.

19. 8. 1999



Reinhard Markner
Herderstr. 21, 12163 Berlin

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Reinhard Markner
17.08.1999 22.00
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Post an Würzbach (wuerzbach@cdu-sh.de)

Sehr geehrter Herr Würzbach,

die jüngsten Äußerungen Ihres werten Herrn Spitzenkandidaten lassen erkennen, daß sich bei Herrn Rühe die demokratischen Maßstäbe leicht verschoben haben. Es liegt da wohl eine Verwechslung vor, denn im GG heißt es: „Alle Gewalt geht vom Volke aus“ und nicht: „Alle Gewalt geht von Volker aus“. Verraten Sie doch bitte einmal Ihrem Kollegen, was es heißt, als Demokrat die Willensbildung des Volkes zu respektieren. Daß die Bürger Schleswig-Holsteins im Herbst letzten Jahres mit großer Mehrheit die von den Kultusministern oktroyierte Rechtschreibreform abgewählt haben, war eine mutige und richtige Entscheidung. Die vorgesehene Rechtschreibregelung ist überflüssig, kostspielig, in jeder Hinsicht verfehlt und wissenschaftlich widerlegt. Die Kultusministerkonferenz, eine im GG im Unterschied zum deutschen Volk nicht vorgesehene Instanz, hat sich über den auch in zahlreichen Umfragen bekundeten Willen der Bürger hinweggesetzt, weil ihr die „Gesichtswahrung“ wichtiger ist als die Vertretung der Interessen der großen Mehrheit der Deutschen. Es ist überaus kläglich, wenn sich nun auch die CDU Schleswig-Holsteins dem Konformismus ergibt. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ war zwar schon eine Losung Adenauers, sie ist aber heute eher Ausdruck der Geisteshaltung der gegenwärtigen Bundesregierung, die von der CDU mit guten Gründen bekämpft wird. Daher sollte sich die CDU Schleswig-Holsteins nicht auch noch dem herrschenden Trend zur Prinzipien- und Überzeugungslosigkeit hingeben.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Markner, M. A.

19. 8. 1999



Reinhard Markner
Herderstr. 21, 12163 Berlin

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Gast
15.08.1999 22.00
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Aktionen für eine bessere Schreibweise

Welche Partei setzt sich für die Bewahrung der vorteilhaften Eigen-
schaften der alten Rechtschreibung ein (Z. B. „ß“ an Stelle von zwei
„s“)? Falls bisher keine deutsche Partei, muß man eine gründen.
Könnte man nicht Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt
usw. nicht von Schleswig-Holstein aus in alter guter Schreibweise
anbieten? An Käufern würde es doch sicher nicht mangeln.



Jürgen Frielinghaus
Feichtetstr. 19, 823434 Pöcking

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Gast
15.08.1999 22.00
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Aktionen für eine bessere Schreibweise

Welche Partei setzt sich für die Bewahrung der vorteilhaften Eigen-
schaften der alten Rechtschreibung ein (Z. B. „ß“ an Stelle von zwei
„s“)? Falls bisher keine deutsche Partei, muß man eine gründen.
Könnte man nicht Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt
usw. nicht von Schleswig-Holstein aus in alter guter Schreibweise
anbieten? An Käufern würde es doch sicher nicht mangeln.



Jürgen Frielinghaus
Feichtetstr. 19, 823434 Pöcking

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Gast
14.08.1999 22.00
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Leserbrief an den “SPIEGEL³, 13.08.99

Sehr geehrte Damen und Herren,

wo ist die Courage (oder etwa: Kurasch?) des „SPIEGEL“, die früher einmal dazu beigetragen hat, sogar einen untragbar gewordenen Verteidigungsminister aus dem Amt zu jagen, geblieben? Heute reicht es gerade noch dazu, in vorauseilendem Gehorsam vor einer Horde übermütiger Kultusminister einen Kniefall zu machen und dann den Mißstand (pardon: Missstand) kläglich zu bejammern. Es ist nicht zu fassen: Augsteins Meisterwerk kapituliert, Augsts Machwerk obsiegt!

Nachdem ich mich nun, ständig nach dem Rotstift tastend, durch die beiden letzten Ausgaben gequält habe, steht fest, daß ich mich künftig des zweifelhaft gewordenen Vergnügens einer Lektüre Ihres Magazins enthalten werde.

Mit freundlichen Grüßen



Dr. rer. nat. Alexander Martinez
79312 Emmendingen

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14.08.1999 22.00
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Leserbrief an den “SPIEGEL³, 13.08.99

Sehr geehrte Damen und Herren,

wo ist die Courage (oder etwa: Kurasch?) des „SPIEGEL“, die früher einmal dazu beigetragen hat, sogar einen untragbar gewordenen Verteidigungsminister aus dem Amt zu jagen, geblieben? Heute reicht es gerade noch dazu, in vorauseilendem Gehorsam vor einer Horde übermütiger Kultusminister einen Kniefall zu machen und dann den Mißstand (pardon: Missstand) kläglich zu bejammern. Es ist nicht zu fassen: Augsteins Meisterwerk kapituliert, Augsts Machwerk obsiegt!

Nachdem ich mich nun, ständig nach dem Rotstift tastend, durch die beiden letzten Ausgaben gequält habe, steht fest, daß ich mich künftig des zweifelhaft gewordenen Vergnügens einer Lektüre Ihres Magazins enthalten werde.

Mit freundlichen Grüßen



Dr. rer. nat. Alexander Martinez
79312 Emmendingen

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Gast
06.08.1999 22.00
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ZDF-Boykott

Das ZDF setzt sich im Internet vehement für den Neuschrieb ein. Wir haben deshalb folgenden Brief an das ZDF geschickt und gleichzeitig einen ZDF-Boykott angekündigt:


Herrn
Michael Kramers
Redaktionsleitung ZDF.online
Postfach 4040
55100 Mainz Fax: 06131-706864


Sog. Rechtschreibreform


Sehr geehrter Herr Kramers,

mit einigem Entsetzen stellen wir fest, daß Sie sich auf Ihren Internet-Seiten für die sog. Rechtschreib-Reform starkmachen. Mit ihrer kritiklosen Übernahme und ihrer Verharmlosung („...besser als ihr Ruf“) reihen sie sich ein in die Riege der untertanengeistigen Mitläufer, der vorauseilend Gehorsamen (es ist doch Zeit bis 2005!), aber auch derjenigen, die den Willen der Mehrheit der Bevölkerung ignorieren. Wie Sie wissen, sind lt. neuesten Umfragen noch immer 74% der Bevölkerung gegen den Neuschrieb, und die Ablehnung wird eher größer, da der Zeitungleser unfreiwillig seit dem 1. August 99 mit den „neuen“ Regeln konfrontiert wird und nun erkennt, wie mißraten dieses „Jahrhundertwerk“ ausgefallen ist.

Vielleicht aber sind auch Sie auf Propaganda hereingefallen. Es gibt ja einen großen Medienkonzern in Gütersloh, der sein Wörterbuch anpreist wie warme Semmeln und in der „Medienlandschaft“ viel Einfluß hat. Deshalb erlauben wir uns, Sie auf einige wichtige Umstände hinzuweisen, da Sie unter anderem argumentieren, die Medien stellten nun auf die „neue Schreibung“ um:

• Die „neue“ Rechtschreibung der Agenturen ist eine andere als die „amtliche“.
• Die „neue“ Rechtschreibung der Zeitungsverleger ist häufig eine andere als die der Agenturen, da sich einige große Zeitungen eine „Hausorthographie“ zugelegt haben.
• Die „amtliche neue“ Rechtschreibung findet sich weder im Duden noch im Bertelsmann-Wörterbuch; vielmehr weichen beide in vielen Fällen erheblich davon ab und unterscheiden sich auch untereinander in etwa 8.000 Fällen.
• Der Duden hat ein „Praxiswörterbuch“ herausgegeben, das in vielen Fällen vom Standard-Duden abweicht. Von einer „Einheitlichkeit der Orthographie“ kann keine Rede mehr sein.
• Mehr als 650 deutschsprachige Literatur- und Sprachwissenschaftler lehnen in einer gemeinsamen Resolution die Veränderung der deutschen Schriftsprache ab.
• Alle bedeutenden deutschsprachigen Autoren wehren sich in einer gemeinsamen Resolution gegen die Einführung der „Reform“ und den Druck ihrer Werke im Neuschrieb.
• Der deutsche Bundestag hat im vergangenen Jahr eine Übernahme der „neuen“ Regeln in die Amtssprache des Bundes abgelehnt.
• In Schleswig-Holstein wird nach einem grandiosen Sieg der Reformgegner wieder wie bisher geschrieben.
• Selbst das Bundesverfassungsgericht stellt in seinem ansonsten skandalösen Urteil fest, daß niemand außerhalb des Schulbereichs anders schreiben muß als bisher.

Wir möchten auf die mißratenen Inhalte der „Reform“ und ihr eigenartiges Zustandekommen an dieser Stelle nicht näher eingehen, das führt hier zu weit. Darüber finden Sie ausführliche Informationen unter http://www.rechtschreibreform.com/.

Es bleibt natürlich Ihnen überlassen, den Mehrheitswillen Ihrer Zuschauer zu akzeptieren oder zu ignorieren, sich für oder gegen diesen von oben verordneten Schildbürgerstreich gigantischen Ausmaßes (~30 Milliarden DM) einzusetzen. Wir jedenfalls haben uns entschieden, das Programm ZDF nicht mehr einzuschalten, solange Sie diesen Unsinn unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Ahrens       Prof. Dr. Carsten Ahrens



Gabriele Ahrens / Prof. Dr. Carsten Ahrens
26931 Elsfleth, Bardenfleth 14

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