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Gast
11.09.1999 22.00
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Orthographiequälerei

(frei nach Wilhelm Busch)

Ein herrliches Vieh,
die Orthographie.
Still, friedlich und bescheiden
und muß dabei
doch vielerlei
erdulden und erleiden.

Seht, wie der Minister
zieht grimmig die Register.
Erhitzt vor Glut
und voller Hysterie
packt er sie
mit schlimmer Wut.

Rasend wild,
das Herz erfüllt
von mörderischer Freude,
durchwühlt er dann
soweit er kann
des Opfers Eingeweide.

Nichts gibt es zu erörtern,
Tod den schönen Wörtern,
tobt er mit wilder Miene.
Erbärmlich schreit das scharfe ß:
Zur Hilfe, SOS!
Es droht die Guillotine!

Komma, Worte,
verkriechen sich an fernem Orte.
Wer sich nicht versteckt
wird grob zerrissen
oder totgebissen.
Alle sind suspekt.

Grüne, Rote
hauen mit der Pfote
auf gewachsene Strukturen,
auf das BRD-System
totalitär und unbequem,
auf verhaßte Kreaturen.

Was tun nun die schwarzen Stoiber
Erkennen sie die wind’gen Räuber?
Nein, es sind halt fromme Seelen,
reichen ignorant
rot und grün die Hand,
das liebe Tier zu quälen.

Wie es da schrie,
das arme Vieh,
und unter Angstgewimmer
bald hoch, bald tief
um Hilfe rief
vergess, ich nie und nimmer.



G. Sauer
Angerlohstr. 5, 80997 München

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Gast
09.09.1999 22.00
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Sägen bringt nicht immer Freude und Segen

Wer an dem Aste sägt,
Auf dem er sitzt,
Sehr bald erwägt,
Ob ihm die Säge nützt?


Auf einer anderen Internetseite habe ich die Meinung eines Lehrers gelesen, der Deutsch für Ausländer unterrichtet. Nach seiner Ansicht ist die Rechtschreibänderung zu begrüßen, weil sie viele Ausnahmen beseitigt und seinen Unterricht erleichtert. Ob diese Feststellung zutrifft, kann ich nicht prüfen. Man sollte sich jedoch im klaren darüber sein, daß keine Sprache und keine Schrift ohne Ausnahmen auskommen. Eine ausschließlich an festen Regeln orientierte Schrift setzt entweder eine stark eingeschränkte Sprache voraus, in der viele Feinheiten und Abstufungen des Ausdrucks aufgegeben werden müßten, oder verlangte ein aufgeblähtes Maß an Regeln, das nur als Ballast empfunden würde. Vielleicht kann man die Hypothese aufstellen: Eine Sprache ist um so reicher, als sie grammatikalische und orthographische Ausnahmen aufzunehmen weiß. Sie kann dann die Vielseitigkeit der Realität viel besser abbilden als eine auf einfache Normen festgelegte Sprache. Einer vollständig normierten Sprache ermangelte die frische Natürlichkeit, die gewachsene Hochsprachen auszeichnet. Um sich die Fähigkeit zu erhalten, der natürlichen Entwicklung zu folgen, muß eine Sprache flexibel bleiben. Dieser Flexibilität wird geschadet, wenn wie bei der Rechtschreibänderung Tausende von Wörtern gestrichen werden. Auch in dieser Hinsicht hat das Diktat der Kultusminister eine verheerende Wirkung auf die deutsche Sprache.

Ein Lehrer, der Ausländer in Deutsch unterrichtet, sollte aber auch bedenken, daß er gerade von der immer noch vorhandenen Reichhaltigkeit der deutschen Sprache lebt. Wer möchte schon eine Sprache lernen, die arm ist an Wörtern und der die Möglichkeit, mit Hilfe grammatikalischer und orthographischer Formen fein zu differenzieren, geraubt wurde. Niemand lernt freiwillig ein Pidgin-Deutsch. Ich wünsche allen Deutsch für Ausländer unterrichtenden Lehrern, daß sie weiter einen starken Zustrom an Schülern haben und nicht eines Tages ohne Arbeit dastehen, weil die Formenvielfalt unserer Sprache verlorenging und sie soweit an Attraktivität eingebüßt hat, daß es sich nicht mehr lohnt, sie zu lernen.



G. Sauer
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Gast
09.09.1999 22.00
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Sägen bringt nicht immer Freude und Segen

Wer an dem Aste sägt,
Auf dem er sitzt,
Sehr bald erwägt,
Ob ihm die Säge nützt?


Auf einer anderen Internetseite habe ich die Meinung eines Lehrers gelesen, der Deutsch für Ausländer unterrichtet. Nach seiner Ansicht ist die Rechtschreibänderung zu begrüßen, weil sie viele Ausnahmen beseitigt und seinen Unterricht erleichtert. Ob diese Feststellung zutrifft, kann ich nicht prüfen. Man sollte sich jedoch im klaren darüber sein, daß keine Sprache und keine Schrift ohne Ausnahmen auskommen. Eine ausschließlich an festen Regeln orientierte Schrift setzt entweder eine stark eingeschränkte Sprache voraus, in der viele Feinheiten und Abstufungen des Ausdrucks aufgegeben werden müßten, oder verlangte ein aufgeblähtes Maß an Regeln, das nur als Ballast empfunden würde. Vielleicht kann man die Hypothese aufstellen: Eine Sprache ist um so reicher, als sie grammatikalische und orthographische Ausnahmen aufzunehmen weiß. Sie kann dann die Vielseitigkeit der Realität viel besser abbilden als eine auf einfache Normen festgelegte Sprache. Einer vollständig normierten Sprache ermangelte die frische Natürlichkeit, die gewachsene Hochsprachen auszeichnet. Um sich die Fähigkeit zu erhalten, der natürlichen Entwicklung zu folgen, muß eine Sprache flexibel bleiben. Dieser Flexibilität wird geschadet, wenn wie bei der Rechtschreibänderung Tausende von Wörtern gestrichen werden. Auch in dieser Hinsicht hat das Diktat der Kultusminister eine verheerende Wirkung auf die deutsche Sprache.

Ein Lehrer, der Ausländer in Deutsch unterrichtet, sollte aber auch bedenken, daß er gerade von der immer noch vorhandenen Reichhaltigkeit der deutschen Sprache lebt. Wer möchte schon eine Sprache lernen, die arm ist an Wörtern und der die Möglichkeit, mit Hilfe grammatikalischer und orthographischer Formen fein zu differenzieren, geraubt wurde. Niemand lernt freiwillig ein Pidgin-Deutsch. Ich wünsche allen Deutsch für Ausländer unterrichtenden Lehrern, daß sie weiter einen starken Zustrom an Schülern haben und nicht eines Tages ohne Arbeit dastehen, weil die Formenvielfalt unserer Sprache verlorenging und sie soweit an Attraktivität eingebüßt hat, daß es sich nicht mehr lohnt, sie zu lernen.



G. Sauer
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Sigmar Salzburg
08.09.1999 22.00
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Professionelle Konversion

XXX    ist ein professionelles Konversions-Tool und ermoeglicht es ... Texte von alter auf neue Rechtschreibung umzustellen ... Der gewuenschte Schreibstil laesst sich uebrigens sehr detailliert einstellen ... [!]    Es kommt daher besonders für Verlage, Autoren, Institutionen, Unternehmen und Behoerden in Frage, die mit grossen Textmengen arbeiten und schnell und komfortabel umstellen moechten ... Fuenfplatz-Lizenz     5.760,-- DM = 2.945,04 Euro [kostenneutrale „Rechtschreibreform“]

[Arbeitsprobe: professionelle Konversion des Grundgesetzes, Art. 20: „Alle Staats Gewalt wird durch die Organe der Gesetz-Gebung, der voll ziehenden Gewalt und der rechts Sprechung ausgeübt. Geht sie zu direkt vom Volke aus, dann wird sie ohne Wahlen durch Abstimmungen im Parlament korrigiert. (Dieser Artikel tritt mit der Änderung des 4 Abs. 10 des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes ab 1... September 1999 in Kraft)“]



S.S.
24229 D’hagen

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Sigmar Salzburg
08.09.1999 22.00
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Professionelle Konversion

XXX    ist ein professionelles Konversions-Tool und ermoeglicht es ... Texte von alter auf neue Rechtschreibung umzustellen ... Der gewuenschte Schreibstil laesst sich uebrigens sehr detailliert einstellen ... [!]    Es kommt daher besonders für Verlage, Autoren, Institutionen, Unternehmen und Behoerden in Frage, die mit grossen Textmengen arbeiten und schnell und komfortabel umstellen moechten ... Fuenfplatz-Lizenz     5.760,-- DM = 2.945,04 Euro [kostenneutrale „Rechtschreibreform“]

[Arbeitsprobe: professionelle Konversion des Grundgesetzes, Art. 20: „Alle Staats Gewalt wird durch die Organe der Gesetz-Gebung, der voll ziehenden Gewalt und der rechts Sprechung ausgeübt. Geht sie zu direkt vom Volke aus, dann wird sie ohne Wahlen durch Abstimmungen im Parlament korrigiert. (Dieser Artikel tritt mit der Änderung des 4 Abs. 10 des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes ab 1... September 1999 in Kraft)“]



S.S.
24229 D’hagen

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Gast
07.09.1999 22.00
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Wanken und Kippen einer Sprache

Eine Sprache ruht auf drei Säulen: einem umfangreichen Wortschatz, einer nuancenreichen Grammatik und einer differenzierten – und differenzierenden – Orthographie. Wird eine dieser drei Säulen verkürzt, beginnt die Sprache zu wanken, und sie droht umzukippen.



G. Sauer
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07.09.1999 22.00
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Wanken und Kippen einer Sprache

Eine Sprache ruht auf drei Säulen: einem umfangreichen Wortschatz, einer nuancenreichen Grammatik und einer differenzierten – und differenzierenden – Orthographie. Wird eine dieser drei Säulen verkürzt, beginnt die Sprache zu wanken, und sie droht umzukippen.



G. Sauer
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Gast
05.09.1999 22.00
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Hick Hack

Wie auch immer man zu der Rechtschreibrefom stehen mag, es hilft wohl niemanden mehr sich dagegen zu sträuben. Ich persönlich habe mich leider Gottes beruflich damit auseinanderzusetzen, oder sollte ich schon mal „auseinander zu setzen“ schreiben? Privat werde ich aber weiterhin die alte Rechtschreibung vorziehen, in der Hoffnung, in 10 Jahren nicht von den jetzigen Schülern belächelt zu werden. Und genau das ist das, was mich beschäftigt. Werde ich vielleicht mit 70 oder 80 Jahren von den jüngeren Generationen belächelt, oder wird es so sein, wie bei der letzten Rechtschreibreform? Werde ich also irgendwann einmal ein Relikt des 20. Jahrhunderts sein, das nur zu blöd war die neue Rechtschreibung zu lernen, oder eher der nette Opa, der noch „die gute alte Zeit“ miterlebt hat?
Wie auch immer. Solange es keine spießigen Vorgesetzten bzw. Leser unserer Veröffentlichungen gibt, die bei schon bei dem kleinsten Rechtschreibfehler den Zeigefinger erheben, wird dies wohl kein Problem sein. Hoffe ich zumindest.

Nun denn, einen schönen Gruß an all diejenigen, welche die Reform ebenso wenig haben wollen wie ich und einen schönen versöhnlichen „Gruss“ an alle „Reformfreudigen“.

Andi



Andreas Bielitza
München

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Gast
05.09.1999 22.00
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Hick Hack

Wie auch immer man zu der Rechtschreibrefom stehen mag, es hilft wohl niemanden mehr sich dagegen zu sträuben. Ich persönlich habe mich leider Gottes beruflich damit auseinanderzusetzen, oder sollte ich schon mal „auseinander zu setzen“ schreiben? Privat werde ich aber weiterhin die alte Rechtschreibung vorziehen, in der Hoffnung, in 10 Jahren nicht von den jetzigen Schülern belächelt zu werden. Und genau das ist das, was mich beschäftigt. Werde ich vielleicht mit 70 oder 80 Jahren von den jüngeren Generationen belächelt, oder wird es so sein, wie bei der letzten Rechtschreibreform? Werde ich also irgendwann einmal ein Relikt des 20. Jahrhunderts sein, das nur zu blöd war die neue Rechtschreibung zu lernen, oder eher der nette Opa, der noch „die gute alte Zeit“ miterlebt hat?
Wie auch immer. Solange es keine spießigen Vorgesetzten bzw. Leser unserer Veröffentlichungen gibt, die bei schon bei dem kleinsten Rechtschreibfehler den Zeigefinger erheben, wird dies wohl kein Problem sein. Hoffe ich zumindest.

Nun denn, einen schönen Gruß an all diejenigen, welche die Reform ebenso wenig haben wollen wie ich und einen schönen versöhnlichen „Gruss“ an alle „Reformfreudigen“.

Andi



Andreas Bielitza
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Reinhard Markner
29.08.1999 22.00
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Post von Watephul

Timo Scheil an Reinhard Markner

Sehr geehrter Herr Markner !

Ich kann Ihre Enttäuschung über den Regelungsgehalt der sogenannten Rechtschreibreform voll und ganz nachvollziehen, ebenso Ihre Kritik daran, daß die CDU Schleswig-Holstein diese Regelungen für die Schülerinnen und Schüler landesgesetzlich umsetzen will. Ich selbst habe wenig Anlaß, die Rechtschreibreform inhaltlich gut zu heißen. Wir haben deshalb die Initiativen gegen die Reform auch mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen unterstützt. Wir haben aber leider auch zur Kenntnis zu nehmen, daß diese Reform, ich setze sie gern in Anführungsstriche, tatsächlich umgesetzt wird. Bei der Lektüre nahezu aller Zeitungen und Zeitschriften seit dem 1. August werden Sie feststellen, daß diese wesentliche Teile der „Reform“ umsetzen. Dies gilt jedenfalls für die bekanntlich sehr umstrittene Ersetzung des Buchstabens „ß“ durch „ss“. Selbst wenn Sie bekanntermaßen „konservative“ Tageszeitungen wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Die Welt“ lesen, finden Sie die neue Rechtschreibung. Die Volksinitiativen in Bremen und Berlin, die weit voran gekommen waren, sind letztlich klar gescheitert. Die Volksinitiative in Mecklenburg-Vorpommern steckt in den Kinderschuhen und hat nur geringe Chancen, eine erste Hürde zu nehmen. Bei einer Analyse der gesamten politischen Situation in der Bundesrepublik Deutschland muß man aber zu dem Ergebnis kommen, daß es außerhalb unseres Landes keine erkennbare politische Kraft gibt, die diese Reform noch zu stoppen oder zurückzudrehen bereit wäre. Wir haben erkennen müssen, daß der erhoffte „Signaleffekt“ des Volksentscheides in Schleswig-Holstein weitgehend ausgeblieben ist. Nimmt man dies alles zur Kenntnis, dann standen und stehen wir alle vor der Frage, ob wir unsere Kinder in Schleswig-Holstein weiterhin in der alten Rechtschreibung unterrichten lassen oder ob nicht eine schmerzliche Korrektur notwendig ist. Der in Aussicht genommene Erlaß des Innenministers des Landes Schleswig-Holsteins hätte diese Situation auf die Spitze getrieben. Dort war vorgesehen, daß in sämtlichen Behörden des Landes wie im übrigen in allen Bundesbehörden und Landesbehörden anderer Länder auch die neue Rechtschreibung anzuwenden ist, während nur im Kultusbereich eine Spaltung eingetreten wäre. Nur für die Schulen des Landes hätte die alte Rechtschreibung gegolten eine untragbare Situation. Ich verstehe und teile die Enttäuschung all derer, die sich für die bislang übliche Rechtschreibung eingesetzt haben. Gleichzeitig werbe ich aus den oben genannten Gründen um Verständnis für die pragmatische Entscheidung der CDU.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. J. D. Wadephul
Generalsekretär




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Reinhard Markner

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Gast
29.08.1999 22.00
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Nicht den Mut verlieren

Ich bewundere Ihr Engagement für eine der deutschen Sprache gemäße Rechtschreibung und Ihre Opposition gegen die bürokratisch verordnete Falschschreibung. Hoffentlich lassen Sie sich durch die Umstellung der meisten Zeitungen auf die diktatorisch eingeführten neuen Schreibabarten nicht entmutigen. Es ist zwar entmutigend, zu sehen, wie willen- und widerstandslos sich eine ganze Berufsgruppe – die der Journalisten – vergewaltigen läßt und es ist auch unheimlich, diesem entwürdigenden Schauspiel zu sehen zu müssen. Von dieser Seite wird man in Zukunft wohl kaum noch Zivilcourage erwarten dürfen. Jounalisten brauchen offensichtlich genauso wie die Reformenthusiasten die permanente Anpassung an den modischen Schick.
Achtung verdient aber, wer sich gegen obrigkeitliche Willkür wehrt, sich dadurch dem Nimbus der Rückschrittlichkeit auszusetzen und Nachteile in Kauf zu nehmen bereit ist. Eine Sprache, die schon durch die tägliche Überflutung von Anglizismen bis in die Grundfeste erschüttert ist und schon heute ums Überleben kämpfen muß, darf nicht auch noch von innen heraus unterminiert werden. Es sei, man will – willentlich oder unwillentlich – ihren Untergang. Dann kommt man mit Regeländerungen und der mit ihnen verbundenen Verunsicherung sicherlich sehr weit. Warum sollte man auch neue Regeln einer sowieso ungeliebten Sprache lernen. Besser man wechselt gleich den Sprachraum und verwendet eine stabile, anerkannte und Anerkennung garantierende Sprache. In einer solchen Sprache kann man dann auch von willkürlichen Eingriffen in die Ortographie – siehe die französische Sprache, trotz ihrer Komplexität denkt in Frankreich niemand an eine Änderung der französischen Rechtschreibung – sicher sein. Ich wünsche Ihnen und uns allen Erfolg im Kampf gegen die Falschschreibung.



Sauer
München

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Reinhard Markner
29.08.1999 22.00
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Timo Scheil an Reinhard Markner

Sehr geehrter Herr Markner !

Ich kann Ihre Enttäuschung über den Regelungsgehalt der sogenannten Rechtschreibreform voll und ganz nachvollziehen, ebenso Ihre Kritik daran, daß die CDU Schleswig-Holstein diese Regelungen für die Schülerinnen und Schüler landesgesetzlich umsetzen will. Ich selbst habe wenig Anlaß, die Rechtschreibreform inhaltlich gut zu heißen. Wir haben deshalb die Initiativen gegen die Reform auch mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen unterstützt. Wir haben aber leider auch zur Kenntnis zu nehmen, daß diese Reform, ich setze sie gern in Anführungsstriche, tatsächlich umgesetzt wird. Bei der Lektüre nahezu aller Zeitungen und Zeitschriften seit dem 1. August werden Sie feststellen, daß diese wesentliche Teile der „Reform“ umsetzen. Dies gilt jedenfalls für die bekanntlich sehr umstrittene Ersetzung des Buchstabens „ß“ durch „ss“. Selbst wenn Sie bekanntermaßen „konservative“ Tageszeitungen wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Die Welt“ lesen, finden Sie die neue Rechtschreibung. Die Volksinitiativen in Bremen und Berlin, die weit voran gekommen waren, sind letztlich klar gescheitert. Die Volksinitiative in Mecklenburg-Vorpommern steckt in den Kinderschuhen und hat nur geringe Chancen, eine erste Hürde zu nehmen. Bei einer Analyse der gesamten politischen Situation in der Bundesrepublik Deutschland muß man aber zu dem Ergebnis kommen, daß es außerhalb unseres Landes keine erkennbare politische Kraft gibt, die diese Reform noch zu stoppen oder zurückzudrehen bereit wäre. Wir haben erkennen müssen, daß der erhoffte „Signaleffekt“ des Volksentscheides in Schleswig-Holstein weitgehend ausgeblieben ist. Nimmt man dies alles zur Kenntnis, dann standen und stehen wir alle vor der Frage, ob wir unsere Kinder in Schleswig-Holstein weiterhin in der alten Rechtschreibung unterrichten lassen oder ob nicht eine schmerzliche Korrektur notwendig ist. Der in Aussicht genommene Erlaß des Innenministers des Landes Schleswig-Holsteins hätte diese Situation auf die Spitze getrieben. Dort war vorgesehen, daß in sämtlichen Behörden des Landes wie im übrigen in allen Bundesbehörden und Landesbehörden anderer Länder auch die neue Rechtschreibung anzuwenden ist, während nur im Kultusbereich eine Spaltung eingetreten wäre. Nur für die Schulen des Landes hätte die alte Rechtschreibung gegolten eine untragbare Situation. Ich verstehe und teile die Enttäuschung all derer, die sich für die bislang übliche Rechtschreibung eingesetzt haben. Gleichzeitig werbe ich aus den oben genannten Gründen um Verständnis für die pragmatische Entscheidung der CDU.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. J. D. Wadephul
Generalsekretär




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Reinhard Markner

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29.08.1999 22.00
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Nicht den Mut verlieren

Ich bewundere Ihr Engagement für eine der deutschen Sprache gemäße Rechtschreibung und Ihre Opposition gegen die bürokratisch verordnete Falschschreibung. Hoffentlich lassen Sie sich durch die Umstellung der meisten Zeitungen auf die diktatorisch eingeführten neuen Schreibabarten nicht entmutigen. Es ist zwar entmutigend, zu sehen, wie willen- und widerstandslos sich eine ganze Berufsgruppe – die der Journalisten – vergewaltigen läßt und es ist auch unheimlich, diesem entwürdigenden Schauspiel zu sehen zu müssen. Von dieser Seite wird man in Zukunft wohl kaum noch Zivilcourage erwarten dürfen. Jounalisten brauchen offensichtlich genauso wie die Reformenthusiasten die permanente Anpassung an den modischen Schick.
Achtung verdient aber, wer sich gegen obrigkeitliche Willkür wehrt, sich dadurch dem Nimbus der Rückschrittlichkeit auszusetzen und Nachteile in Kauf zu nehmen bereit ist. Eine Sprache, die schon durch die tägliche Überflutung von Anglizismen bis in die Grundfeste erschüttert ist und schon heute ums Überleben kämpfen muß, darf nicht auch noch von innen heraus unterminiert werden. Es sei, man will – willentlich oder unwillentlich – ihren Untergang. Dann kommt man mit Regeländerungen und der mit ihnen verbundenen Verunsicherung sicherlich sehr weit. Warum sollte man auch neue Regeln einer sowieso ungeliebten Sprache lernen. Besser man wechselt gleich den Sprachraum und verwendet eine stabile, anerkannte und Anerkennung garantierende Sprache. In einer solchen Sprache kann man dann auch von willkürlichen Eingriffen in die Ortographie – siehe die französische Sprache, trotz ihrer Komplexität denkt in Frankreich niemand an eine Änderung der französischen Rechtschreibung – sicher sein. Ich wünsche Ihnen und uns allen Erfolg im Kampf gegen die Falschschreibung.



Sauer
München

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Gast
28.08.1999 22.00
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Zum Gästebucheintrag “Wenn¹s ums Geld geht...³

Gut! Jetzt können wir auch den Finanzämtern zeigen, wer der Stärkere ist. Ab sofort zahlen wir keine Steuern mehr, wenn das zuständige Finanzamt „neu“ schreibt. (Zu schön, um wahr zu werden...)



Gabriele Ahrens
26931 Elsfleth

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Gast
28.08.1999 22.00
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Gut! Jetzt können wir auch den Finanzämtern zeigen, wer der Stärkere ist. Ab sofort zahlen wir keine Steuern mehr, wenn das zuständige Finanzamt „neu“ schreibt. (Zu schön, um wahr zu werden...)



Gabriele Ahrens
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