Ade, ihr würdigen Windmühlen
Zwei Reiter halten vor dem Gestüt für Deutsche Sprache (GDS). Ein mächtiger Reformmisthaufen sperrt ihren Weg. Dicke Schwaden von Faulgasen quellen aus dem Haufen und breiten sich mächtig aus. Allmählich verschwindet das blühende Land unter dickem, grauem Dunst greulich entstellter Wörter. Die Atemorgane verweigern ihren Dienst.
Herr, laßt uns fliehen, fleht Sancho Pansa mit hochrotem Kopf. Er wagt nicht mehr, Luft zu holen, der Gestank würgte ihn. Euer Schwert wird verrosten, wenn es mit den Reformgasen in Berührung kommt. Wie wollt Ihr dann noch gegen die Unholde dieser Welt antreten? Don Quijote nickt traurig. Zum ersten Mal dämmert ihm, daß sein Kampf gegen die Feinde des Guten vergeblich sein könnte. Wie erhebend war es, gegen die Windmühlenflügel zu kämpfen, würdige Gegner, die es verstanden, einen Streich auszuteilen. Hier aber wabert ihm das Böse unfaßbar entgegen, wo soll er sein Schwert ansetzen? Häßlich reformierte Gesichter meint er in der Suppe um sich herum zu erkennen, aus dem Misthaufen zischeln die höhnischen Geister der Reform: Was sich nicht schickt, wird erstickt, bist du nicht konform, tötet dich die Reform. Don Quijote blickt umher und muß erkennen, daß ihnen das Böse in seiner abscheulichsten Gestalt auflauert, in einer mit Ritterwaffen unzerstörbaren Gestalt.
Seine Gebieterin, Dona Dulcinea, kommt ihm in den Sinn. Warnend sieht er sie den Finger erheben. Da weiß er, durch einen Kampf mit diesem Feind kann er keine Ehre für sie einlegen. Niedergeschlagen steckt er sein Schwert in die Scheide und wendet Rosinante.
Sauer 80997 München
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