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anonymer Gast
16.07.2000 22.00
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Rechtschreibreformer

Einer, der es nicht lassen kann, an Wörtern herumzufingern.



Schorsch Christian Lichtental

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anonymer Gast
15.07.2000 22.00
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Gram

Der Tag, an dem das ... halb verschwand,
Da wurd die Welt viel leerer,
Da... mancher Schreiber frei gestand:
Das Schreiben ist nun schwerer.

Es fließt nicht mehr so leicht
Da... man es kaum noch stoppen kann.
Die Wörter scheinen aufgeweicht,
Man fa...t sie jetzt mit klammen Fingern an.

Sagt, wer hat dem ... feiges Leid getan?
Wer hat die Schönheit kalt verjagt?
Der Reformer war's in ha...erfülltem Wahn,
Er sei als Wortverschandler hier verklagt.



Clementine Brentano

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Gast
15.07.2000 22.00
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Unrundheit

Liebe Clementine,

Dein Gedichtlein ist ein bißchen unrund: Du hast nicht bedacht, daß man den verschwundenen Buchstaben beim Lesen mitsprechen möchte. Ich denke, so könnte es besser klingen:



Gram

Der Tag, an dem das ... fast ganz verschwand,
Da wurde die Welt um vieles leerer,
Da... mancher Schreiber frei gestand:
Das Schreiben ist nun schwerer.

Es fließt nicht mehr so leicht
Da... man es kaum noch stoppen kann.
Die Wörter scheinen aufgeweicht,
Man fa...t sie jetzt mit klammen Fingern an.

Sagt, wer hat dem ... das feige Leid getan?
Wer hat die Schönheit kalt verjagt?
Der Reformer war,s in ha...erfülltem Wahn,
Er sei als Wortverschandler hier verklagt.



Berthold von Armin

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anonymer Gast
15.07.2000 22.00
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Gram

Der Tag, an dem das ... halb verschwand,
Da wurd die Welt viel leerer,
Da... mancher Schreiber frei gestand:
Das Schreiben ist nun schwerer.

Es fließt nicht mehr so leicht
Da... man es kaum noch stoppen kann.
Die Wörter scheinen aufgeweicht,
Man fa...t sie jetzt mit klammen Fingern an.

Sagt, wer hat dem ... feiges Leid getan?
Wer hat die Schönheit kalt verjagt?
Der Reformer war's in ha...erfülltem Wahn,
Er sei als Wortverschandler hier verklagt.



Clementine Brentano

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Gast
15.07.2000 22.00
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Unrundheit

Liebe Clementine,

Dein Gedichtlein ist ein bißchen unrund: Du hast nicht bedacht, daß man den verschwundenen Buchstaben beim Lesen mitsprechen möchte. Ich denke, so könnte es besser klingen:



Gram

Der Tag, an dem das ... fast ganz verschwand,
Da wurde die Welt um vieles leerer,
Da... mancher Schreiber frei gestand:
Das Schreiben ist nun schwerer.

Es fließt nicht mehr so leicht
Da... man es kaum noch stoppen kann.
Die Wörter scheinen aufgeweicht,
Man fa...t sie jetzt mit klammen Fingern an.

Sagt, wer hat dem ... das feige Leid getan?
Wer hat die Schönheit kalt verjagt?
Der Reformer war,s in ha...erfülltem Wahn,
Er sei als Wortverschandler hier verklagt.



Berthold von Armin

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Theodor Ickler
13.07.2000 22.00
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Ich brause gern

Obwohl ich nichts für krampfhaftes Suchen nach Eindeutschungsmöglichkeiten übrig habe, finde ich „brausen“ und „Brauser“ sehr gelungen. Es entspricht einer alten Gewohnheit, ähnlich klingende Wörter, auch wenn sie eigentlich etwas ganz anderes bedeuten, für diesen Zweck heranzuziehen, wobei ja gerade die große Kluft zwischen „brausen“ und „blättern“ dafür sorgt, daß kein Mißverständnis möglich ist. Ganz allgemein sträubt man sich dagegen, mitten im deutschen Text auf eine fremde Artikulation umzuschalten. Wenn wir dann aber schon „Browser“ und erst recht „ich browse, du browst“ usw. mit deutschem „r“ aussprechen, dann ist das ja auch nicht besonders angenehm zu hören. In anderen Fällen muß man sehen, was sich machen läßt. „Internet“ ist nicht schwer zu sprechen und wirkt schon recht vertraut, aber wir können das schlichte Wort „Netz“ mit dieser Sonderbedeutung verwenden, wie es ja auch schon oft geschieht – ein Glücksfall, weil hier die deutsche Entsprechung sogar noch kürzer ist. Ob „Netzpost“ für „E-Mail“ sich durchsetzt? Gerade im Postbereich sind ja im vorigen Jahrhundert unzählige italienische und französische Ausdrücke, die heute kaum noch jemand kennt, eingedeutscht worden, ebenso bei der Bahn (Perron usw.). Man muß nur wollen. Aber warum muß man? Nun, ich glaube, daß die Fremdwörter sehr oft eine Barriere (Schranke) aufrichten zwischen denen, die es können oder zu können glauben, und dem Rest der Bevölkerung, die sich in dieser hochgestochenen, pseudo-weltläufigen Sprache nicht mehr zu Hause fühlt. Dazu hat der oft verkannte und verleumdete Eduard Engel in seiner berühmten „Deutschen Stilkunst“ sehr gute Gedanken geäußert, die auch heute noch gültig sind. Also: Nichts gegen Fremdwörter, nur weil sie fremd sind, aber alles gegen Imponiersprache und elitären Dünkel! Das war übrigens auch die Meinung des guten alten Konrad Duden, der stets mahnte: Bevor man sich nach der Schreibweise eines schwierigen Fremdwortes erkundige, solle man doch mal nachdenken, ob man es überhaupt verwenden müsse.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, 91080 Spardorf

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Sigmar Salzburg
13.07.2000 22.00
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Brausen

Brausen, mhd, mnd. brüsen „rauschen“, nnl. bruis „Schaum, Gischt“. Welche Übersetzung von Browser könnte das hochgeschwindigkeitsrechnergestützte Brausen durch die vielen schaumschlägerischen Webfehlerseiten des Internet besser verbildlichen als schlicht „Brauser“!



S. Salzburg
24229 D'hagen

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Theodor Ickler
13.07.2000 22.00
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Ich brause gern

Obwohl ich nichts für krampfhaftes Suchen nach Eindeutschungsmöglichkeiten übrig habe, finde ich „brausen“ und „Brauser“ sehr gelungen. Es entspricht einer alten Gewohnheit, ähnlich klingende Wörter, auch wenn sie eigentlich etwas ganz anderes bedeuten, für diesen Zweck heranzuziehen, wobei ja gerade die große Kluft zwischen „brausen“ und „blättern“ dafür sorgt, daß kein Mißverständnis möglich ist. Ganz allgemein sträubt man sich dagegen, mitten im deutschen Text auf eine fremde Artikulation umzuschalten. Wenn wir dann aber schon „Browser“ und erst recht „ich browse, du browst“ usw. mit deutschem „r“ aussprechen, dann ist das ja auch nicht besonders angenehm zu hören. In anderen Fällen muß man sehen, was sich machen läßt. „Internet“ ist nicht schwer zu sprechen und wirkt schon recht vertraut, aber wir können das schlichte Wort „Netz“ mit dieser Sonderbedeutung verwenden, wie es ja auch schon oft geschieht – ein Glücksfall, weil hier die deutsche Entsprechung sogar noch kürzer ist. Ob „Netzpost“ für „E-Mail“ sich durchsetzt? Gerade im Postbereich sind ja im vorigen Jahrhundert unzählige italienische und französische Ausdrücke, die heute kaum noch jemand kennt, eingedeutscht worden, ebenso bei der Bahn (Perron usw.). Man muß nur wollen. Aber warum muß man? Nun, ich glaube, daß die Fremdwörter sehr oft eine Barriere (Schranke) aufrichten zwischen denen, die es können oder zu können glauben, und dem Rest der Bevölkerung, die sich in dieser hochgestochenen, pseudo-weltläufigen Sprache nicht mehr zu Hause fühlt. Dazu hat der oft verkannte und verleumdete Eduard Engel in seiner berühmten „Deutschen Stilkunst“ sehr gute Gedanken geäußert, die auch heute noch gültig sind. Also: Nichts gegen Fremdwörter, nur weil sie fremd sind, aber alles gegen Imponiersprache und elitären Dünkel! Das war übrigens auch die Meinung des guten alten Konrad Duden, der stets mahnte: Bevor man sich nach der Schreibweise eines schwierigen Fremdwortes erkundige, solle man doch mal nachdenken, ob man es überhaupt verwenden müsse.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, 91080 Spardorf

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Sigmar Salzburg
13.07.2000 22.00
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Brausen

Brausen, mhd, mnd. brüsen „rauschen“, nnl. bruis „Schaum, Gischt“. Welche Übersetzung von Browser könnte das hochgeschwindigkeitsrechnergestützte Brausen durch die vielen schaumschlägerischen Webfehlerseiten des Internet besser verbildlichen als schlicht „Brauser“!



S. Salzburg
24229 D'hagen

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anonymer Gast
10.07.2000 22.00
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Reformer sind auch nur Menschen

Frage: „Können sich Rechtschreibreformer auch wie ganz normale Menschen fühlen?“

Orakel: „Ja, das kann vorkommen: Wenn sie Minderwertigkeitsgefühle haben.“



Orakel
Delphi, Griechenland

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anonymer Gast
10.07.2000 22.00
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Reformer sind auch nur Menschen

Frage: „Können sich Rechtschreibreformer auch wie ganz normale Menschen fühlen?“

Orakel: „Ja, das kann vorkommen: Wenn sie Minderwertigkeitsgefühle haben.“



Orakel
Delphi, Griechenland

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anonymer Gast
09.07.2000 22.00
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Ahnungslos

Wer hat noch weniger Ahnung von Grammatik, Etymologie und Orthographie als ein Rechtschreibreformer?

Eine Gruppe von Rechtschreibreformern.



Orakel
Delphi

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anonymer Gast
09.07.2000 22.00
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Guter Rat ist Liebe

Das sieht meinem Donald mal wieder ähnlich. Statt als braver Bürger jeden Tag in die Fabrik zu gehen und dort mit anständiger Arbeit sein Geld zu verdienen, will er mit Flausen Geschäfte machen. So wird nie etwas aus Dir Donald und aus uns zweien erst recht nichts! Wenn Du schon an der Rechtschreibreform verdienen willst, dann mußt Du Dich sorgfältiger informieren und nicht einfach Hirngespinsten hinterrennen. Lies doch mal im Forum und zwar nicht oberflächlich. Im Prinzip hast Du nicht unrecht, man kann schon aus der RSR Kapital schlagen, aber nicht auf die Weise wie Du denkst. Rechtschreibreformer sind unverkäuflich, den Gedanken eines Handels mit Reformern kannst Du Dir aus dem Kopf schlagen. Beschäftige Dich lieber mit den Problemen, die sie aufgrund ihrer anstrengenden Tätigkeit bekommen. Diese Probleme liegen mehr im gesundheitlichen Bereich. Lies nur mal die Krankengeschichte, die ich im Forum gefunden habe:

15.05.2000:

Um 11 Uhr wird mit dem Krankenwagen ein schwergewichtiger Mann in die Notausnahme eingeliefert. Wegen seines Gewichts kann er nicht mehr gehen, er wird hereingetragen und auf zwei schnell zusammengeschobenen Liegen gebettet. Er wiegt an die 250 kg. Schwer atmend ringt er nach Luft. Die Fragen nach den Personalien kann er kaum beantworten. Beruf: Rechtschreibreformer.

Eine sofort durchgeführte ärztliche Untersuchung verläuft befundlos. Es wird beschlossen, ihn auf die Intensivstation zur Beobachtung zu bringen. Das zur Lagerung übermäßig dicker Patienten bereitgehaltene Bett, das sog. Gigantenbett, wird schnell aufgebaut. Vor dem Transport zur Intensivstation wird beschlossen, dem Patienten einen Einlauf zu machen, um seine Atembeschwerden zu lindern.

Abends um 21 Uhr konnte der Patient in die Säuglingsstation verlegt werden.


Jetzt siehst Du vielleicht besser, wo der Schuh drückt. Wie wäre es, wenn Du eine Sanitätsstation aufmachen würdest? Oder gründe selbst ein Krankenhaus. Wenn sich diese Krankheit zur Epidemie ausweitet, bist Du der gemachte Mann. Überleg Dir's.

In Liebe Deine

Daisy



Daisy Duck
Entenhausen, Tümpelweg 77

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Gast
09.07.2000 22.00
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So weit

Zur Ankündigung von Theodor Icklers „Das Rechtschreibwörterbuch“:

In wenigen Tagen ist es so weit: Das Wörterbuch wird ausgeliefert!

Ich kann ja verstehen, daß so mancher ungeduldig auf ein vernünftiges Wörterbuch zur bewährten Rechtschreibung wartet. Da können einem wenige Tage schon weit weg vorkommen. Gemeint ist hier wohl „soweit“.



Wilhelm Grail

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jwklueh
09.07.2000 22.00
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Ist das ein Aprilscherz?

Am Ende der Seite „Berichte aus dem Zeitungsarchiv“ steht der
folgende Satz:

„Für eine neue Suche einfach den »Zurück«-Knopf Ihres Brausers
drücken.“

Was hat das englische Wort „browser“ mit dem deutschen „Das Brausen“
oder „die Brause“ zu tun? Wenn, dann sollte die Eindeutschung von
„>„browser“ in Richtung „Lesen“ oder „Blättern“ gehen. Oder ist doch
ein verspäteter Aprilscherz?



Juergen Klueh

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