Typischer Reformfreund
Michael Jansen schrieb folgendes:
zu Frau Dr. Schwemmele
Einfach klasse, daß es da noch ein paar unbeirrbare Demokraten und Leute, die sich ihre Sprache nicht verderben lassen, gibt! Ich schließe mich an. Fraglich nur, wem sie sich anschließt. Der Satzbau spricht zumindest gegen sie.
Kommentar: Frau Schwemmele hat das gibt ein wenig spät geschrieben eine winzige stilistische Schwäche, die nun Michael Jansen, typisch für einen Reformfanatiker, gleich höhnisch als Argument gegen die Reformgegner aufbläst: Diese seien wohl nicht sprachlich kompetent. Diese Argumentation allein ist schon saublöd.
Noch dümmer ist allerdings Michael Jansens Logik; er hätte schreiben müssen: Fraglich nur, wer sich da anschließt, denn der Satzbau stammt ja nicht von den unbeirrbaren Demokraten usw. Michael Jansen ist also nicht kompetetent genug, um andere wegen ihres Satzbaus kritisieren zu können.
Und wenn Jansen das bemerkt hätte, was bliebe dann noch von der Argumentation? Daß die Reformgegner nicht recht haben können, weil ihnen auch Leute zustimmen, die stilistisch nicht auf der Höhe von Grass oder Enzensberger sind? Dümmer geht´s ja wohl nicht, zumal nicht zuletzt Grass, Enzensberger und die anderen Meister der Sprache gegen die Reform sind.
Wolfgang Wrase
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