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Theodor Ickler
11.10.2000 22.00
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Vergleiche und Unvergleichbares

Liebe Freunde und Mitstreiter,
macht Euch bloß keine Sorgen um irgendwelche Verkaufsränge meines Wörterbuchs und des Rechtschreibdudens! Das „Rechtschreibwörterbuch“ ist, wie ich seit drei Jahren unermüdlich wiederhole, kein Konkurrenzunternehmen zum Duden, sondern ein zweites Standbein unserer guten Argumentation gegen die Neuregelung. Es sollte kein Verkaufsschlager werden, sondern etwas beweisen: daß man die bewährte Rechtschreibung    besser darstellen kann als der alte Duden und daß damit zugleich auch eine Erleichterung für den Schreibenden verbunden ist – ohne Abstriche an der Lesbarkeit, Ausdruckskraft usw. (weil meine Orthographie genau dieselben Texte hervorbringt, die wir gewohnt sind). Und es sollte damit auch etwas nachholen, was die unabhängigen Orthographieforscher seit vielen Jahren fordern: erst einmal die Schreibpraxis wirklich zuverlässig beschreiben und dann allenfalls überlegen, ob daran etwas falsch und reformbedürftig ist. Die Beschreibung liegt vor, der Nachweis der Reformbedürftigkeit steht aus. Quod erat demonstrandum. Eine gescheite Rechtschreibpädagogik muß von dieser wirklichen Schreibung ausgehen, nicht von dem aberwitzigen Dudenkatalog bloßer Forderungen (Getrennt- und Zusammenschreibung von Wort zu Wort festgelegt durch Dekrete über „wörtliche und übertragene Bedeutung“, „wenn ein neuer Begriff entsteht“ usw.).
Es kommt also darauf an, daß das Rechtschreibwörterbuch in die richtigen Hände gelangt, nicht so sehr auf Verkaufszahlen.
Übrigens: Die erste Auflage ist verkauft und hat mehr Anerkennung gefunden als der Duden, der eine ganz andere Art von Wörterbuch verkörpert. Das ist eigentlich erstaunlich. Wer kauft schon ein reines Orthographikon? Nächste Woche kann man die zweite Auflage bestellen, sie wird ebenfalls ihren Weg machen und ihre Wirkung tun.
Der Duden tut mir aufrichtig leid. Auf der Nachrichtenseite habe ich vor ein paar Tagen vorgeführt, in welcher Klemme die wirklich tüchtigen Leute der Redaktion stecken, weil sie aufgrund einer lange zurückliegenden Fehlspekulation genötigt sind, sich an die Lippen der Rechtschreibkommission zu hängen, ihrer ärgsten Feinde. Es war doch laut Blüml der Zweck der Reform, den Duden zu entmachten. So hat man ja auch unter den fadenscheinigsten Vorwänden im Jahre 1995 den Verlag an den Rand des Ruins getrieben, indem man – wohl wissend, daß schon Millionen Bände gedruckt waren – in letzter Sekunde um ganzer 35 Wörter willen das Ganze zurückpfiff. Glaubt irgend jemand im Ernst, diese paar Wörter seien der wahre Grund gewesen?
Nun hat der Duden zwar die Marktführerschaft zurückerobert (sehen Sie doch bitte mal bei Amazon.de nach den Verkaufszahlen von Bertelsmann, Wahrig, Zabel usw.!), aber normalerweise müßte ein neuer Duden auf Platz 1 stehen. Platz 19 oder 45 oder zwischendurch mal 58 ist eine Katastrophe! Zumal bei diesem unerhörten Werbeaufwand, der alles Bisherige in den Schatten stellt! Und was in den ersten Wochen nicht läuft, kann nur immer schlechter werden. Man kann darin eine gerechte Strafe sehen, aber schade ist es doch, denn die Dudenleute verstehen ihr Handwerk.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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anonymer Gast
11.10.2000 22.00
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Nicht so ganz

> Morgen kommt der neue Harry-Potter-Roman.
> Rechtschreibung: die neue!

Lieber Pseudonymus Kleinreich,

Harry Potter ist etwa in der Rechtschreibung gehalten, die aus der neuen wird, wenn die von den Kultusministern bisher verbotenen Korrekturen eingearbeitet worden sind.

Ich glaube nicht, daß das auf die Verkaufszahlen irgendeinen Einfluß hat, immerhin rangiert die englische Version des Werkes auf Verkaufsrang 8.

> Das Volk stimmt mit dem Geldbeutel ab!

Harry Potter würde auch gelesen, wenn er komplett in Großbuchstaben gesetzt wäre.



Karl Kleinreich

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Manfred Riebe
10.10.2000 22.00
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Kommentarschreiber mit Tarnkappe?

VRS – Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Vorsitzender: Manfred Riebe, OStR, Dipl.-Kfm.

Es ist schade, daß die Kommentarschreiber ihre Netzadresse nicht angeben müssen. So kann man keinen Kontakt aufnehmen. Ich hätte z.B. gern gewußt, wer „Juan Selva“ ist. Handelt es vielleicht um ein Pseudonym?



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Manfred Riebe
10.10.2000 22.00
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Kommentarschreiber mit Tarnkappe?

VRS – Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
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Vorsitzender: Manfred Riebe, OStR, Dipl.-Kfm.

Es ist schade, daß die Kommentarschreiber ihre Netzadresse nicht angeben müssen. So kann man keinen Kontakt aufnehmen. Ich hätte z.B. gern gewußt, wer „Juan Selva“ ist. Handelt es vielleicht um ein Pseudonym?



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Sigmar Salzburg
09.10.2000 22.00
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Bußgeld wegen Augst?

Bußgeld wegen Augst?

„Augst“ ist eine neue Maßeinheit zur Bewertung der Rechtschreibkompetenz. Ein Grundschüler erreicht im Laufe des ersten Schuljahres etwa 2 Augst, ein Abiturient bis zu 10 Augst. Seit Einführung der Rechtschreibreform ist dieser Wert unerwartet auf 1 Augst gesunken. Nun planen die Regierungen der Länder ein Bußgeld für Personen, die die reformgemäße 50prozentige Fehlerverminderung verweigern. Bei Schulkindern sollen die Eltern haften. (yuppie-eye)

„Augst wandte ein, wenn man das Adjektiv steigern könne, werde es zusammengeschrieben – und dann könne man es auch in der Grundform zusammenschreiben.“ (FAZ 11.9.00)



S. Salzburg

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Manfred Riebe
09.10.2000 22.00
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Michel-Rundschau: Die neue Rechtschreibung ein Fiasko

VRS – Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Vorsitzender: Manfred Riebe, OStR, Dipl.-Kfm.
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Netzpost: ManfredRiebe@t-online.de


Liste rechtschreibreformfreier Zeitungen und Zeitschriften:    http://members.aol.com/jfrieling9166379/ -
Neuzugang: Michel-Rundschau – die neue Rechtschreibung „ein einzige Fiasko“


Michel-Rundschau
Chefredakteur: Jochen Stenzke, Tel. (089) 323 93 – 333
Schwaneberger VerlagGmbH, Muthmannstr. 4, 80939 München
Tel. (089) 323 93 – 02, Fax: 323 24 02
E-Mail Redaktion: deutschland@michel.de
Internet: http://www.michel.de
oder          http://briefmarken.de

Die Redaktion der Michel-Rundschau schreibt:

„Bankrott der neuen Rechtschreibung?

In Deutschland weiß keiner mehr, wie man richtig schreibt, und schuld daran ist die Kultusministerkonferenz. Was in der Schule gelehrt wird, entspricht nicht mehr der deutschen Schriftsprache. Die Schüler werden für Irrtümer bestraft, die es im Leben nicht gibt. In einem einzigen Brief, auf nur einer gedruckten Seite begegnet man der alten, der neuen und unzähligen privaten Rechtschreibungen. Zieht man ein Wörterbuch zu Rate, hängt alles davon ab, welche Ausgabe aus welchem Jahre gerade griffbereit ist. Seit der Reform der Orthographie gibt es keine zwei Wörterbücher mehr, die miteinander identisch wären. Eine jede Revision bringt eine Vielzahl von neuen Varianten unter das Volk. Vor drei Jahren noch hatte sich niemand über die deutsche Rechtschreibung den Kopf zerbrechen müssen. Seitdem liegt sie in den Händen einer Gruppe von anmaßenden Dilettanten, die ein jedes Scheitern zum Anlaß nehmen, uns tiefer in die Verwirrung zu stürzen. Die meisten Verlage haben die alte Rechtschreibung beibehalten, verwenden in ihren Schulbüchern aber eine neue. Große Zeitungen und Zeitschriften, schließlich auch die Nachrichtenagenturen benutzen eigene Orthographien.

Am 25. August soll die jüngste Version des Wörterbuchs zur deutschen Rechtschreibung ausgeliefert werden. Gesehen hat sie außerhalb des ‚Duden' (jetzt Ende Juli) noch keiner.
(...)
Tatsächlich ist die Reform der deutschen Rechtschreibung, an der diese Kommission über zwanzig Jahre lang gearbeitet hatte und die am Ende von den Kultusministern in einem Gewaltstreich gegen die eigenen Experten verhängt wurde, ein einzige Fiasko. Munitioniert von angeblichen Fachleuten, dekretiert von ebenso hilflosen wie machtbewußten Politikern, hat die Reform in Wirklichkeit nur eines erreicht: Es gibt keine einheitliche deutsche Orthographie mehr. Anstatt einfacher zu werden, ist die Rechtschreibung ins Zeitalter vor ihrer einheitlichen Regelung, also ins neunzehnte    Jahrhundert, zurückgekehrt: Auch damals mußten sich die großen Verlage mit Hausregeln behelfen.“
Michel-Rundschau Nr. 9, Oktober 2000, S. 786

Die Michel-Rundschau wird weltweit gelesen.

Wer hilft mit, die Liste rechtschreibreformfreier Produkte und Verlage zu ergänzen?
http://members.aol.com/jfrieling9166379/

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)

Wenn Sie sich als Multiplikator betätigen und diese Nachricht    an weitere E-Mail-Adressen senden wollen, haben wir nichts dagegen.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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anonymer Gast
09.10.2000 22.00
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Rumpelstilzchen ärgert sich

Gustav Rumpelstilzchen tanzt wieder wütend ums Feuer herum und schreit dabei: „Du hast mir den GröFAZ geklaut! Du hast mir den GröFAZ geklaut!“
Aber Gustav! Den GröFAZ hast doch du nicht erfunden. Als der erfunden wurde, hast du doch noch als Pimpf im Jungvolk die blauen Strahleaugen selig zum Führerbild erhoben.

Spätestens in 5 Jahren wirst du den Ausdruck übrigens wieder brauchen. 2005 wird die Kommission jene Änderungen einführen, die sie schon 1998 einführen wollte. Die GröFAZ wird dann, um das Gesicht zu wahren, überglücklich verkünden, dass nun genau das geändert worden, was die GröFAZ gestört hatte und dass man jetzt die neue Rechtschreibung übernehmen werde.
Dann wird Gustav Rumpelstilzchen die Zurücknahme des Ausdrucks GröFAZ zurücknehmen und sich vor Wut zerreißen.



Karl Kleinreich

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anonymer Gast
09.10.2000 22.00
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Kleinreich ausgeschlüpft

Hm, hier riecht,s aber ziemlich streng.
Wurd,s dem Kleinreich im KuMi zu eng?
Karlchen, bitte schlüpf schleunigst zurück,
Dort wo Du herkamst liegt doch dein Glück.



Gustav Großreich
BRD

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Gast
09.10.2000 22.00
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IRREWIRRE

Durch zuschicken vieler Artikel über die Rechtschreibreform meiner deutschen Bekannten aus Kalifornien, bin ich durch die Anzeige dieser Internetadresse auf diese Seite gelangt.Meine Bekannte forderte mich auf, ebenfalls gegen die neue Reform zu stimmen, da die Deutschen in Amerika ebenfalls gegen die Verhuntzung der deutschen Sprache sind. Dem stimme ich nur zu. Ist es nicht entsetzlich, wenn man,als damaliger guter Rechtschreiber, plötzlich bei fast jedem zweiten Wort „d i e s e n " Duden zur Hand nehmen muß?! Und man in den Tageszeitungen statt der deutschen Wörter irgendwelche importierten Verunstaltungen lesen muß!? Statt Kinder „Kids“, die Trennung der unterschiedlichsten Worte,wie Teenager,statt Teen-ager jetzt Tee-nager.Ist das jetzt ein Tee trinkender Nager oder was? Allein    stehend statt alleinstehend.(So eine Sinnentfremdung!) Seit dem neu angepaßten Deutschunterricht in meiner Umschulung, bei der ich mit dem Dozenten sehr streitbar war, bin ich dermaßen durcheinander, daß ich Fehler mache wo ich sie früher nie gemacht hätte oder dermaßen verunsichert bin,daß ich manchmal denke, ob die deutsche Menschheit langsam am verblöden ist.
Mein Eintrag paßt vielleicht nicht zu den vorherigen Meinungen,aber ich mußte das, als Otto-Normalverbraucher, mal loswerden! oderwäreesvielleichtdochbesserwennwireinestagesdochnichtgleichliebrsoeinentollenidiotenkramschreibenwürden? Oh wie ist es mir schwergefallen ebend so zu schreiben!!! Falls sich doch irgendwo ein "!Fehler?“ eingeschlichen hat, möge man es mir bitte nachsehen, aber wie schon geschrieben, ich bin völlig irrewirre.
Engelchen



Engelbrecht
18445 Solkendorf

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Sigmar Salzburg
09.10.2000 22.00
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Bußgeld wegen Augst?

Bußgeld wegen Augst?

„Augst“ ist eine neue Maßeinheit zur Bewertung der Rechtschreibkompetenz. Ein Grundschüler erreicht im Laufe des ersten Schuljahres etwa 2 Augst, ein Abiturient bis zu 10 Augst. Seit Einführung der Rechtschreibreform ist dieser Wert unerwartet auf 1 Augst gesunken. Nun planen die Regierungen der Länder ein Bußgeld für Personen, die die reformgemäße 50prozentige Fehlerverminderung verweigern. Bei Schulkindern sollen die Eltern haften. (yuppie-eye)

„Augst wandte ein, wenn man das Adjektiv steigern könne, werde es zusammengeschrieben – und dann könne man es auch in der Grundform zusammenschreiben.“ (FAZ 11.9.00)



S. Salzburg

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Manfred Riebe
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Michel-Rundschau
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Tel. (089) 323 93 – 02, Fax: 323 24 02
E-Mail Redaktion: deutschland@michel.de
Internet: http://www.michel.de
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Die Redaktion der Michel-Rundschau schreibt:

„Bankrott der neuen Rechtschreibung?

In Deutschland weiß keiner mehr, wie man richtig schreibt, und schuld daran ist die Kultusministerkonferenz. Was in der Schule gelehrt wird, entspricht nicht mehr der deutschen Schriftsprache. Die Schüler werden für Irrtümer bestraft, die es im Leben nicht gibt. In einem einzigen Brief, auf nur einer gedruckten Seite begegnet man der alten, der neuen und unzähligen privaten Rechtschreibungen. Zieht man ein Wörterbuch zu Rate, hängt alles davon ab, welche Ausgabe aus welchem Jahre gerade griffbereit ist. Seit der Reform der Orthographie gibt es keine zwei Wörterbücher mehr, die miteinander identisch wären. Eine jede Revision bringt eine Vielzahl von neuen Varianten unter das Volk. Vor drei Jahren noch hatte sich niemand über die deutsche Rechtschreibung den Kopf zerbrechen müssen. Seitdem liegt sie in den Händen einer Gruppe von anmaßenden Dilettanten, die ein jedes Scheitern zum Anlaß nehmen, uns tiefer in die Verwirrung zu stürzen. Die meisten Verlage haben die alte Rechtschreibung beibehalten, verwenden in ihren Schulbüchern aber eine neue. Große Zeitungen und Zeitschriften, schließlich auch die Nachrichtenagenturen benutzen eigene Orthographien.

Am 25. August soll die jüngste Version des Wörterbuchs zur deutschen Rechtschreibung ausgeliefert werden. Gesehen hat sie außerhalb des ‚Duden' (jetzt Ende Juli) noch keiner.
(...)
Tatsächlich ist die Reform der deutschen Rechtschreibung, an der diese Kommission über zwanzig Jahre lang gearbeitet hatte und die am Ende von den Kultusministern in einem Gewaltstreich gegen die eigenen Experten verhängt wurde, ein einzige Fiasko. Munitioniert von angeblichen Fachleuten, dekretiert von ebenso hilflosen wie machtbewußten Politikern, hat die Reform in Wirklichkeit nur eines erreicht: Es gibt keine einheitliche deutsche Orthographie mehr. Anstatt einfacher zu werden, ist die Rechtschreibung ins Zeitalter vor ihrer einheitlichen Regelung, also ins neunzehnte    Jahrhundert, zurückgekehrt: Auch damals mußten sich die großen Verlage mit Hausregeln behelfen.“
Michel-Rundschau Nr. 9, Oktober 2000, S. 786

Die Michel-Rundschau wird weltweit gelesen.

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Manfred Riebe

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Gustav Rumpelstilzchen tanzt wieder wütend ums Feuer herum und schreit dabei: „Du hast mir den GröFAZ geklaut! Du hast mir den GröFAZ geklaut!“
Aber Gustav! Den GröFAZ hast doch du nicht erfunden. Als der erfunden wurde, hast du doch noch als Pimpf im Jungvolk die blauen Strahleaugen selig zum Führerbild erhoben.

Spätestens in 5 Jahren wirst du den Ausdruck übrigens wieder brauchen. 2005 wird die Kommission jene Änderungen einführen, die sie schon 1998 einführen wollte. Die GröFAZ wird dann, um das Gesicht zu wahren, überglücklich verkünden, dass nun genau das geändert worden, was die GröFAZ gestört hatte und dass man jetzt die neue Rechtschreibung übernehmen werde.
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Karl Kleinreich

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anonymer Gast
09.10.2000 22.00
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Gustav Großreich
BRD

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Mein Eintrag paßt vielleicht nicht zu den vorherigen Meinungen,aber ich mußte das, als Otto-Normalverbraucher, mal loswerden! oderwäreesvielleichtdochbesserwennwireinestagesdochnichtgleichliebrsoeinentollenidiotenkramschreibenwürden? Oh wie ist es mir schwergefallen ebend so zu schreiben!!! Falls sich doch irgendwo ein "!Fehler?“ eingeschlichen hat, möge man es mir bitte nachsehen, aber wie schon geschrieben, ich bin völlig irrewirre.
Engelchen



Engelbrecht
18445 Solkendorf

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anonymer Gast
08.10.2000 22.00
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Von unten nach oben

Seht doch dort den eitlen Rechtschreibverhunzer,
Wie er schleimt, wie er schlängelt und kriecht,
Wie er wollüstig den KuMi von hinten beriecht,
Wie seinem Mund entfährt ein zufriedener Grunzer.

Seht, wie er sich reckt und nach der Decke streckt,
Wie er mit Hoffen sehnsüchtig nach oben blickt,
Wie er seine schnüffelnde Nase immer näher rückt,
Wie der diensteifrig mit Wonne den KuMi abschleckt.

Seht, ja seht, wo ist der Reformer so plötzlich hin?
Gerade sah man ihn noch hinter dem KuMi knien,
Jetzt ist er verschwunden, saht ihr ihn fliehen?
Oder steckt er womöglich schon ganz tief drin?



Gustav Großreich
BRD

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