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Wolfgang Wrase
01.01.2001 23.00
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Gestärkte Regeln, mehr Fehler - syrial!

Michael Jansen schreibt: Die Neuregelung stärke nun einmal die Regeln, da sei es doch völlig logisch, daß jetzt eben die Ausnahmen mehr auffallen. So spricht einer, der wie die Reformer von Regeln ausgehen anstatt von den Schreibweisen, die den Schreibern mehrheitlich zusagen. So jemand läßt sich nicht davon beeindrucken, daß die Fehlerzahlen überall enorm zunehmen: Hauptsache, die Regeln sind nach seinem Geschmack. (Als ob der durchschnittliche Schreiber sich überhaupt nach Regeln zu schreiben bemühte!) Für die ss-Schreibung spreche schon seit längerem die Aufschrift „Imbiss“ auf irgendwelchen Würstchenbuden – das wird triumphierend angeführt; unterschlagen wird ganz naiv, daß tausend entsprechende Wörter vor der Reform mitnichten mit ss geschrieben wurden. Dann kann man auch solche Mätzchen loben wie die „Neumotivation“ Messner, weil der Mesner als zur Messe gehörend empfunden werde. (Komisch, daß die Messe vom Pfarrer/Pastor zelebriert wird; aber immerhin heizt der Mesner die Kirche im Winter.) Da fände ich die Schreibung „syrial“ noch einleuchtender, die ich neulich korrigiert habe: Syrien ist für uns ja auch ganz fremd, fast unwirklich, unbegreifbar. Käme „syrial“ als Nebenvariante zu „surreal“ vom Gröfaz Gerhard Augst (größter Fonetiker aller Zeiten), Michael Jansen würde sie bestimmt ebenso beflissen zu erklären wissen wie nun Augsts „Messner“. Übrigens las ich gestern an einer Imbissssssstube „Ketschup“: Da haben wir den Beweis, daß Dönergrills und Würstchenstände die Reform dankbar annehmen. Diese offenbar kongeniale Referenzgröße sollte die Mannheimer Volksfreunde allerdings noch zu weiteren Reformschritten motivieren, denn beispielsweise gab es zu einem Fischgericht „Remolade“. Daß allerdings die Würstchenverkäufer auf diverse Wortartproben und ähnliches ebenso verzichten können wie auf den ästhetischen Wert eines überlangen ß, darüber muß man freundlich, aber bestimmt hinwegsehen, wenn man das Volk – vom Messner bis zum Latinlover – mit neuen Schreibungen zur Freiheit führen will.   



Wolfgang Wrase
München

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Norbert Schäbler
01.01.2001 23.00
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Tipp - Tip - Typ

Jetzt ist es doch passiert. Trotz meines Gnadengesuches, hat man meinen „Tipfehler“ zum Tippfehler des Monats abgestempelt. (in: „www. Deutsche-Sprachwelt.de“).
Aber, es hat ganz schön lange gedauert, bis ich in der Pfanne saß. Ich war schon ganz zappelig.
Schließlich rechnete ich doch unbedingt mit der Oberflächendiskussion.
Denn,    bei so einem Fall von offensichtlichem Fehler muß die Pfanne raus!
Dabei weiß doch jedes Kind: Tippfehler kommt von Tippen auf der Maschine,
und Tipfehler kommt von „falschen Tip oder schlechten Rat geben, oder einem Tip nicht entsprechen“ (z.B. wenn man in Zitaten das „Du“ groß schreibt, obwohl man das nur bei der Anrede im Brief tut und inzwischen auch unterlassen kann).
Nach neuer Rechtschreibung ist übrigens auch der „Tip“ ein „Tipp“.
Und dann gibt es noch den „Typfehler“, das ist so etwas wie ein Kultusminister, weil der Typ am falschen Platz sitzt und nicht die Kultur bewahrt, sondern zerstört.
Der folgende Text, der schon einmal veröffentlicht wurde, wird nun endgültig bzgl. „Tip/Tipp/Typ“ „richtig gestellt.“
Ich habe im übrigen aus dem Urtext nur ein Wort („nicht“) weggelassen und zwei Worte verändert („den Nachahmer“ statt „die Nachahmung“).

Man mag künftig etwas mehr über Inhalt, Aussage und Wirkung nachdenken. Vielleicht sehnt man sich dann auch wieder nach Unterscheidungsschreibungen und läßt es nicht zu, daß Wörter am „Grünen Tisch“ einfach eliminiert werden.
Letzteres bitte gemeinsam mit Text und Urtext „sackenlassen“!

An alle „Tippfehler“-Nörgler!
Wie man leicht erkennen kann, handelt es sich bei meiner Botschaft von Sylvester (Silvester) um einen Brief an Frau Wagner. Innerhalb dieses Briefes verwendete ich ein Zitat, in dem das Wort „Du“ einmal klein, einmal groß geschrieben war. Ich bitte, diesen Fehler zu entschuldigen und ihn als „Tipfehler“ zu deklarieren. Ebenso bitte ich eine Wortentgleisung zu verzeihen. Hier hat der Sylvester hineingeschäumt.
Als „Typfehler“ würde ich persönlich    den Nachahmer behördlich verordneten Unsinns bezeichnen. Hierfür verwende ich Prädikate wie „vorauseilenden Gehorsam“ bzw. „nicht angebrachte Loyalität“. Zu dieser fühle ich mich nicht verpflichtet. Ich schreibe nicht „auseinander setzen“, wenn ich „diskutieren“ meine, und ich schreibe nicht „stehen geblieben“, wenn ich „zurückgeblieben“ meine.



Norbert Schäbler
Hösbach

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Christian Melsa
01.01.2001 23.00
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Zum Beitrag von Jansen, 2.1.2001:

Punkt Imbiß/Imbiss: Hier hat sich Ickler für eine Regelkonformität entschieden, nach der am Wortende nun mal immer ein ß steht. Ausnahmen gibt es bei noch ziemlich frisch in deutschen Sprachgebrauch importierten englischen Ausdrücken. Übrigens, ohne diskriminieren zu wollen, aber Imbißbuden würde ich nun auch nicht gerade als geeignete Leitinstanzen für Rechtschreibung ansehen, wenn man mal die Menütafeln so betrachtet... Falls Sie das anders sehen, Herr Jansen, dann würde mich mal interessieren, in welchen Imbißbuden es jemals die Schreibung „Majonäse“ und „Ketschup“ gab. Ach so, die Reformer wollten gar nicht den bereits vorhandenen Schreibgebrauch abbilden? Welchen Grund gab es dann stattdessen zur Änderung dieser Wörter? Mehr phonetische Nähe? Warum dann nicht gleich „Kettschapp“? Wo man doch ohnehin schon ändert, warum dann nicht gleich „richtig“, nach den eigenen Prinzipien? Oder ist das die rührende „Behutsamkeit“, mit der die Reformer angeblich dem empfindlichen Gebilde der Sprache nicht zuviel zumuten wollten, in Wahrheit aber nichts anderes als ein Gemisch von inkompetenter Willkür, Halbherzigkeit und Kompromiß ist, um die Reform, als deren Gestalter sie sich dann stolz zu rühmen können meinten, an so widerspenstigen Hindernissen wie Minister Zehetmaier vorbei in den sicheren Hafen zu schiffen. Und da glauben dann tatsächlich einige Progressivlinge hinterher, dieser Pfusch sei eine ausgewogene, gut durchdachte, gesunde Neuerung, längst überfällig, in der Linie der natürlichen Sprachentwicklung gar! Ach je, jetzt schweife ich wieder in die allgemeine Beurteilung ab...

Die Phänomene Konsonantendopplung usw. waren natürlich vor der Reform ebenso schon vorhanden und bekannt. Daß sie aber durch die Reform stärkere Beachtung in einem Regelwerk gefunden haben, bringt doch nichts, wenn diese „Regeln“ am Ende doch nur die Begründung für diese und jene Einzelwortfestlegung, ja Einzelwortänderung (!) sind. Gerade der falsche Eindruck, den Sie beschreiben, die Reform würde die Regeln stärken, es sei alles systematischer geworden (während in Wirklichkeit die Systematik nur verlagert worden ist), führt doch zu den lästigen Übergeneralisierungen, die wie gesagt Gift für die Einheitlichkeit einer Orthographie in der Praxis sind. Doch kuriert das Gift vielleicht etwas? Worin besteht der Fortschritt, wenn vieles von jedem neuerdings anders als von seinem Nächsten geschrieben wird und sogar die Wörterbücher es sich in jeder neuen Auflage wieder anders überlegen? Die Frage zu Damwild/Dammwild „Was soll man also machen?“ offenbart das Grundproblem einer Anschauung, es würde überhaupt Änderungsbedarf bestehen. Was man machen soll? Gar nichts! Es gibt doch bereits die völlig problemlos allgemein akzeptierte Schreibung „Damwild“. Nur weil dieses Wort, wie jedes existierende Wort sowieso, hin und wieder von dem einen oder anderen falsch geschrieben werden mag (aus welchen Gründen auch immer), muß die Normschreibung sich dem anpassen? Was ist das für eine Denkweise? Müßte dann auch in anderen Bereichen des Lebens das Falsche möglicherweise zu dem Richtigen umdefiniert werden, aus der nun doch sehr undurchdachten Annahme, dadurch würde es dann weniger (nominale) Fehler geben? Oberflächlicher geht es nicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Sollte man also dann eine neue Variante einführen, damit sowohl „Damwild“ als auch „Dammwild“ richtig sind und sich vor allem zartbesaitete Kinder nicht mehr über einen roten Strich an dieser Stelle ihres korrigierten Textes gramen müssen? Und was ist dann mit den armen Seelen, die „Dammwillt“ geschrieben haben, evtl. wg. „Neumotivation“ zu „Wille“? Sollte das Mißerfolgsleiden von Schülern, das an anderen Stellen im Schulleben viel massiver und ungerechter ist (Sportunterricht als sofort einsichtiges Beispiel), nicht besser auf eine andere Weise abzumildern gesucht werden?

Ich glaube wie Sie, daß Reformbefürworter mit der Schilderung von Schäblers Methodik verspottet worden wären, aber nur insofern zu Recht, als daß sie sich viel Mühe mit didaktischen Maßnahmen machen, aber dann ausgerechnet die kompliziertere, schwierigere Rechtschreibregelung favorisieren; das würde ja wohl kaum richtig zusammenpassen. Die umfanglosere Regelmasse ist die der alten Rechtschreibung, die schon genügend praxistauglich war und darüber hinaus ja auch immer noch die in allen existierenden Druckwerken mit großem Vorsprung meistvorkommende ist. Herr Schäbler kann von seinen persönlichen Methoden zudem immerhin behaupten, gute Erfolge im Unterricht erzielt zu haben. Jedenfalls hat er nicht einfach Ideen von irgendwelchen als namhaft geltenden Didaktikgurus ungeprüft übernommen; das Kriterium ist hier nicht der Zeitgeist, was also nach Meinung gewisser Strömungen als veraltet und was als der letzte Schrei zu gelten hat, sondern der erfahrene Erfolg, das eigene Verständnis dessen, was man tut. Das ist die aufgeklärte Mündigkeit, die Kant meinte. Wäre sie verbreitet genug, würde ich vielleicht auch an den Humanismus glauben. Trotzdem gehe ich aber auch nicht davon aus, das Bestehende ließe sich nicht verbessern – man darf nur nicht meinen, Bewährtes würde durch neue Ideen allein schon obsolet, als ob jede neue Idee allein wegen ihres jüngeren Alters schon die Überlegenheit gepachtet hätte. Daß automatisch alles Neue deswegen zweifelhaft sei, will ich damit natürlich aber auch nicht sagen. Übrigens, der Unterschied zwischen Überlänge und Oberlänge wird natürlich nur offenbar, wenn man sich die Buchstaben in Schreibschrift vorstellt. Dann reichen ß und f sowohl höher (wie b,d,h,t,k,l) als auch tiefer (wie q,p,g,j,y) als die restlichen kleinen Buchstaben, bilden somit also die vierte mögliche Kategorie. Sobald die betroffenen Schüler z.B. am Computer oder an der Schreibmaschine zu schreiben beginnen oder sich auch nur eine eigene Handschriftversion zulegen, funktioniert diese Kategorisierung so natürlich nicht mehr. Aber es geht ja in der Grundschule nur um die ersten Schritte für Anfänger. Beim Klavierspielen denke ich auch nicht mehr an die ersten Lektionen meiner Klavierlehrerin nach, es ist einfach eine verinnerlichte Fähigkeit geworden, die mittlerweile unbewußt abläuft, auf einer anderen Ebene.

Sie sind auf der richtigen Fährte, wenn Sie am Schluß schreiben, daß es um ein Erkennen der Unzulänglichkeit der Rechtschreibung geht. Unzulänglich war sie schon immer im Bereich der Systematik und ist sie noch immer, es mag darin anhand von Einzelfällen zwar geradliniger geworden sein, an anderen Stellen hat sich dafür aber wiederum eine Verschlechterung ergeben. Der vermeintliche marginale Fortschritt durch systematischere Einzelfälle (die nicht mal alle wirklich stimmig sind) wird durch die Lawine falscher Analogien erbarmungslos verschüttet. An der Frage des „Damwilds“ haben Sie ja selber gezeigt, daß manche Fälle aus einer bestimmten Sicht völlig unmöglich für alle befriedigend lösbar sind. Gerade deswegen ist eine etablierte Rechtschreibung, die hundert Jahre lang von so gut wie allen Sprachteilnehmern als feste Orientierung galt (und für die meisten davon immer noch gilt), ein wertvoller Konsens, den man nicht antasten sollte, und wenn auch nur aus dem Grund der Gewöhnung – der so unwichtig nun wirklich nicht ist. Nun, glücklicherweise gibt es in Sachen Rechtschreibung eben eine Menge Leute, die darauf achten, was ihnen in die Sprachnahrung gemischt wird, und daraus erklärt sich der Widerstand gegen die Reform.



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Gast
31.12.2000 23.00
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Didaktische Prinzipien aus der Zeit von vor 40 Jahren

Interessant an Herrn Salzburgs Ausführungen ist, dass er ausgerechnet die Ganzheitsmethode für die mangelhaften orthografischen Kenntnisse seiner Frau verantwortlich macht. Denn gerade sie gehört zusammen mit der Vorstellung von der Wortbildeinprägung zu den didaktischen Prinzipien des Schriftspracherwerbs, die Arthur und Erwin Kern in den 50er Jahren entwickelten und inzwischen als überholt gelten, wie ich bereits ausgeführt habe.
Ausgerechnet diese didaktischen Prinzipien scheinen aber immer noch die Grundlage des Unterrichts von Herrn Schäbler zu bilden.



Katharina Wagner
Hamburg

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Norbert Schäbler
31.12.2000 23.00
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Didaktik nicht beim Giftstofftransport einsetzen!

An alle Tipfehler-Nörgler!
Wie man leicht erkennen kann, handelt es sich bei meiner Botschaft von Sylvester (Silvester) um einen Brief an Frau Wagner. Innerhalb dieses Briefes verwendete ich ein Zitat, in dem das Wort „Du“ einmal klein, einmal groß geschrieben war. Ich bitte, diesen Fehler zu entschuldigen und ihn als Tipfehler zu deklarieren. Ebenso bitte ich eine Wortentgleisung zu verzeihen. Hier hat der Sylvester hineingeschäumt.
Nicht als Tipfehler würde ich persönlich    die Nachahmung behördlich verordneten Unsinns bezeichnen. Hierfür verwende ich Prädikate wie „vorauseilenden Gehorsam“ bzw. „nicht angebrachte Loyalität“. Zu dieser fühle ich mich nicht verpflichtet. Ich schreibe nicht „auseinander setzen“, wenn ich „diskutieren“ meine, und ich schreibe nicht „stehen geblieben“, wenn ich „zurückgeblieben“ meine.

An alle Didaktiker!
Ein methodisch notwendiger Planungsgedanke aller Didaktik ist die Stoffauswahl. Wenn die Stoffauswahl nicht stimmt, kann die Didaktik selbstredend wirken, doch wird man dann seltsame Früchte ernten. Ein Hinweis auf die „Blut- und Boden-Didaktik“ mag hier genügen.
Selbstredend kann man das didaktische Dreieck auch vom Kind her denken, doch frage ich mich, ob unsere Kinder einen derartigen Wortunsinnssalat verdient haben, und ob letzterer tatsächlich adressatenbezogen ist.
Ich bin mir dessen sehr bewußt, daß Professor Ickler kein Didaktiker ist, doch macht der sich   
ganz besonders verdient um die Stoffauswahl. Ich habe den Namen von Prof. Ickler angeführt, weil Frau Wagner offensichtlich schon einige begriffliche Dummitäten gespeichert hat und bereit ist, diese weiterzuvermitteln. In Sachen Rechtschreibung denke ich tatsächlich etwas veraltet. „Am Anfang war das Wort...“



Norbert Schäbler
63768 Hösbach, Rosenstr. 12

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Norbert Schäbler
31.12.2000 23.00
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Wortbildverunsicherung

Asche über mein Haupt. Ich habe Tipfehler geschrieben – Tippfehler gemeint. Verzichte auf Tips, Glossen u.dgl.
Danke!



Norbert Schäbler
Hösbach

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Wolfgang Wrase
31.12.2000 23.00
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Kein Didaktiker?

Wieso sind sich hier die Leute einig, daß Professor Ickler kein Didaktiker sei? Er ist Professor für Deutsch als Fremdsprache. Das sollte doch einiges mit Didaktik zu tun haben. Im übrigen sind keine besonderen didaktischen Kenntnisse nötig, um den vielfältigen Unsinn der Rechtschreibreform zu erkennen, insbesondere ihre haarsträubende Unsystematik.



Wolfgang Wrase
München

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Norbert Schäbler
31.12.2000 23.00
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Ein ewig langer Beitrag über Rechtschreibmethoden


Als Lehrer, der über lange Jahre in der Grundschule tätig war – unter anderem hielt ich auch sogenannte LRS-Kurse (Betreuung von Schülern mit Lese-Rechtschreibschwäche)    – will ich einige meiner Methoden erläutern und auf die gegenwärtige Rechtschreibsituation Bezug nehmen.
Laut Unterstellung von Frau Wagner unterrichte ich nach verjährter Didaktik und meine Methoden sind veraltet. Sie mag darüber befinden.
Meine Einstiegsstunde für LRS-Kurse bestand immer darin, die Schüler aufzuklären über die breite Palette der Rechtschreibsinne (sehen, hören, deutlich sprechen, fühlen, spüren, üben, überdenken).
Prinzipiell konnte ich feststellen, daß im Regelunterricht diese Palette häufig auf den „visuellen Leitsinn“ verkürzt wurde. Deshalb wurden Schwächen der Schüler im Bereich der Akustik und der Lautierung oftmals nicht erkannt und somit auch nicht durch wichtige Übungen ausgemerzt.
Einen schwerwiegenden Fehler begehen allerdings die Rechtschreibreformer. Sie gehen vorzugsweise von einer akustischen Wahrnehmungsfähigkeit aus (dem kurzen Vokal folgt eine Mitlautverdopplung).   
Dies allerdings ist aus drei Gründen falsch!
Erstens: Die Regel der Mitlautverdopplung beinhaltet zahlreiche Ausnahmen    (Bsp. Kurzwörter: in, ab, mit, As!! Tip!!, ex, Jet, Bus...), und bedarf der nachfolgenden Korrektur: „Auch zwei verschiedene Mitlaute gelten als Verdopplung“ (Bsp.: Folge, Falte, Fenster, Kiste, Rast, Lust...).
Zweitens:    Das akustische Prinzip ist nicht zeitgemäß, denn weit mehr als 90 Prozent aller Schüler sind vorwiegend „visuell“ gesteuert.
Drittens: Den Schülern wird durch die fast ausschließliche Festlegung auf den Hörsinn die Möglichkeit genommen, das Wortbild durch andere Rechtschreibsinne zu stützen und zu festigen. Hierbei gilt es zusätzlich zu beanstanden, daß es im Zuge der ausufernden Variantenschreibung keine eindeutigen Wortbilder mehr gibt.
Beispiele aus der Schulpraxis:
Aus meinen Erfahrungen im Bereich der S-Laut-Schreibung kann ich zahlreiche Erfolge melden. Wörter mit "ß“ wurden von den Schülern mit Begeisterung trainiert und behalten. Das lag daran, daß in diesem Bereich alle Rechtschreibsinne aktiviert werden konnten.
1. „Der Sehsinn“: Im Bereich der visuellen Wortspeicherungstechniken wurde und wird in der Grundschule die sogenannte „Geisterschrift“ als Wortspeicherungshilfe eingesetzt. Diese Geisterschrift basiert auf der Lineatur der 1.und 2. Grundschulklassen (vier Zeilen) und stellt die Buchstaben der lateinischen Ausgangsschrift als Striche dar. Dabei existieren folgende Darstellungsmöglichkeiten: a) Normallänge (o, a, e...), b) Oberlänge (b, l,    t...), c) Unterlänge (g, p, y...) und d) Überlänge ( f und ß )
Den Wörtern, in denen Buchstaben mit Überlängen enthalten waren, wandten sich die Schüler immer als erstes zu, denn sie waren am leichtesten zu dekodieren, da es lediglich zwei Buchstaben gibt, die im Wortinneren als Überlänge auftreten können: das ß und das f . (Das ist nachvollziehbar, wenn man z.B. das in Schreibschrift notierte Wort „Strafstoß“ in Geisterschrift umwandelt. Aufgrund seiner zwei Überlängen ist das Wort leicht zu entschlüsseln).
2. Der „Sprechsinn“ (Kombination mit anderen Rechtschreibsinnen): Meine Übungen des Lautierens waren stets als Kombinationsübungen aufgebaut. Zum einen galt es ähnlich klingende Wortbeispiele zu trainieren, die sich gleichwohl bei klarer Aussprache deutlich unterschieden, zum anderen galt es hier Hör-, Fühl- und Spürerlebnisse zu aktivieren.
Als Beispiel diene die Wortkette: „Hase, hasse, Haß“
Wenig brachte hier der fachwissenschaftliche Hinweis auf stimmloses und stimmhaftes S, während die Wahrnehmung des S-Lautes als Zischlaut sehr wohl erkannt wurde.
Jederzeit fähig waren die Schüler, die Herkunft dieses Zischlautes zu erklären. Hierzu genügte es, die „Fühl- und Spürprobe“ einzusetzen. Die Hinweise: „Achte beim deutlichen Sprechen auf deine Zunge, deine Zahnreihe und deine Backenmuskeln! Versuche den Windhauch auf deiner Handfläche zu spüren!“ brachten eindeutige Erkenntnisse.
3. Der "Übungssinn“ (Voraussetzung zur Regelfindung). Ebenfalls sehr einfach war es, durch sogenannte „Analogiebildungen“ die Regel aufzubauen. „Kuß, Faß, Schluß, Verdruß...“ legten die Einsicht nahe: „ss am Schluß, bringt Verdruß!“ Durch Silbentrennübungen wurde die Regel ausgeweitet auf die Wörter („Küß-chen, Schüß-chen, Fäß-chen, muß-te“) und ergänzt zu: „Auch das ss am Silbenschluß, bringt in jedem Fall Verdruß!“
Im übrigen war das Arbeiten mit Farbkreide und Farbstiften (Visualisierung), nebst deutlichem Hinweis auf das Hören (kurzer oder langer Vokal) hierbei von entscheidender Bedeutung.
4. Einige spezielle „Mätzchen“ des Rechtschreibunterrichts: „Das Photographieren der Wörter“ und das „Gedächtnis des Handgelenks“.
Gerade bei sogenannten Legasthenikern war generell ein fehlerhaftes Abschreiben von Tafelanschriften festzustellen. Buchstabe für Buchstabe übernahmen die verunsicherten Schüler in ihr Heft und unterbrachen bei längeren Wörtern wiederholt den Schreibprozeß. Deshalb wurden die Schüler aufgefordert, Photograph zu spielen, das Wort – gestikulierend und schauspielernd – von der Tafel „abzuklicken“ und dann in einem Zug niederzuschreiben. Diese Übungen waren stets sehr lustig und förderten sowohl die Schreibgeschwindigkeit als auch die Rechtschreibsicherheit.
Auch die „Speicherabrufübungen“ brachten Erfolg, denn die Schüler wurden dazu angehalten, fehlerhafte Wortbilder zu eliminieren. Jeder Schüler mußte in seinem Heft ein Löschblatt führen, auf das er ein schwieriges Wort zunächst mit Bleistift „aufspurte“, ehe er es als Reinschrift mit Füller ins Heft einbrachte. Unter dem Motto: „Was hat sich dein Handgelenk gemerkt“, konnte neben dem sichtbaren Erfolg beim Ausschluß fehlerhaft gespeicherter Wörter mit dieser Technik zudem einer Verkopfung entgegengesteuert werden.

All diese Kenntnisse des sinnvollen Rechtschreibtrainings gehen den Reformern scheinbar völlig ab. Die an der Rechtschreibreform beteiligten Linguisten und Bürokraten haben zumindest den Bezug zur Schulpraxis vermissen lassen.
Ihr Hang zur ausufernden Variantenschreibung ist der Tod des sinnvollen und richtigen Schreibens, denn die Schüler lechzen nach eindeutigen Wortbildern und gehen sehr wohl davon aus, daß es genau wie im Fachbereich Mathematik jeweils nur eine richtige und anerkannte Lösung geben kann.
Noch krasser ist es, daß insbesondere im Rechtschreibsonderfalle der S-Laute eine methodische Einengung stattfand. Sowohl im visuellen Bereich als auch im Bereich der Regel hat man den Schülern wesentliche Eselsbrücken genommen und die Palette der Rechtschreibsinne verkürzt.
Deshalb die Forderung: Zurück zum scharfen ß! Und dies nicht nur, weil das ß beim Lesen eine hervorragende Wortgliederungshilfe ist (vgl. Mißstand – Missstand, Meßergebnis – Messergebnis)    sondern auch, weil es beim Schreiblernprozeß ein außerordentlich signifikanter Buchstabe ist, der das richtige Schreiben fördert.

Sollte Frau Wagner wichtige Zitate sowie den Bezug auf die wirklich großen Namen der Rechtschreibdidaktiker vermissen. Dann hat sie recht.
Sollte Frau Wagner meine Methoden als veraltet bezeichnen, die mit absoluter Sicherheit von der Didaktik abgesegnet    und vor allem von Erfolg gekrönt waren, dann ist das ihre Sache.
Darüber hinaus ist es ihre Sache, die „Missstände“ der neueren Didaktik sowie die der Neuschreibung hinzunehmen oder gegen sie anzukämpfen.
Nicht jeder ist zum Kämpfen geboren. Dann aber mag man die Waffen generell ruhen lassen.
Über die neuen didaktischen Pillen, die man heutzutage den sog. Legasthenikern reicht, lasse ich mich gerne aufklären. Sollte diese Pille „Rechtschreibreform“ heißen, empfehle ich die Nebenwirkungen zu studieren und das Medikament schnellstmöglich abzusetzen.



Norbert Schäbler
Hösbach

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Gast
31.12.2000 23.00
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Rechtschreibreform




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Gast
31.12.2000 23.00
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vorzugsweise Akustik?

Zu Schäbler 02.01.01
Dass die Rechtschreibreformer einen schwerwiegenden Fehler begingen, weil Sie angeblich vorzugsweise von einer akustischen Wahrnehmungsfähigkeit ausgehen (dem kurzen Vokal folgt eine Mitlautverdopplung), ist ein kläglicher Argumentationsversuch. Es liegt auf der Hand, dass die Regel der Konsonantenverdopplung keine Erfindung der Rechtschreibreformer ist. Ebenso wenig haben sie die „Ausnahmen“ vom Typ ‚kalt' (kurzes a, aber dennoch nur ein l) erfunden oder eingeschränkt (der Einzelfall ‚Messner' statt ‚Mesner' ergibt sich nicht aus der Systematik der Vokalkennung, sondern aus der Neumotivation „angelehnt an ‚Messe'"). Dass die alte Heyse'sche ss-ß-Regelung nun wieder aufgegriffen wurde, dient dem Ziel, den Sonderfall ß/ss dem allgemeinen Prinzip anzugleichen.
Quizfrage zwischendurch: Warum sah man schon lange vor 1996 viel öfter die Schreibweise ‚Imbiss' als ‚Imbiß' auf „Pommesbuden“? Im Wörterverzeichnis ist diese Schreibweise als neu gekennzeichnet, was orthografisch gesehen ja richtig ist, nach dem Ickler'schem Deskriptions-Verständnis [nicht -niss!] aber falsch, denn die Schreibweise kam ja de facto öfter vor als ‚Imbiß'

Doch auch innerhalb des Systems steht die „Akustik“ nicht alleine dar: In vielen Fällen, nicht allen, werden die neuen Schreibweisen zusätzlich durch das Stammprinzip gestützt (‚Kuss' wie ‚wegen des Kusses' und ‚Küsse'). Die Unterscheidung langer / kurzer Vokal ist übrigens nicht allein akustisch, sondern vor allem phonologisch und damit an das Wissen über die deutsche Standardsprache gebunden. Daher kann man ‚Spaß' auch in den Gegenden lehren, in denen man eher „Spass“ spricht. Außerdem sagen auch die ‚Spass'-Sprecher nicht ‚die Spässe', sondern ‚die Späße'; wieder sprachliches Wissen und nicht nur Akustik.
Dass es auch den „Ausnahmetyp“ ‚das' (kurzer Vokal, aber dennoch nur ein s) gibt, ist auch nicht neu; es handelt sich ausschließlich um alte Schreibweisen. Dieses Problem kommt auch mit anderen Buchstabenkombinationen vor: ‚an' (nicht ‚ann'), ab, ob, Kap, Kritik, Kredit, hat, bin, April usw. Im Gegensatz zur Duden-Regelung wird dies alles nun im Regelwerk beschrieben; auch, dass zusätzlich das Kriterium betont / unbetont relevant ist (siehe § 5). Es ist äußert schwer, an diesen Gegebenheiten der deutschen Rechtschreibung etwas zu ändern. Wer für noch mehr Konsonantenverdoppelung ist, der soll es hier sagen. Nehmen wir nur einmal ein Beispiel: Damwild. Ist dies eine volksetymologische Schreibweise („hat doch mit Dame nichts zu tun!“) oder wäre ‚Dammwild' eine („hat doch mit Damm nichts zu tun!“)? Was soll man also machen?   
Beim Lesen der Sinnes-Lehre und der Geisterschrift, hörte ich in meinem inneren Ohr ständig die geifernden Verrisse, die es gehagelt hätte, wenn dies ein „Befürworter“ so geschrieben hätte (Ach äh: Was ist der Unterschied zwischen Oberlänge und Überlänge?).
Zu der „ausufernden Variantenschreibung“:
Die allermeisten neuen Varianten ergeben sich aus verschiedenen Regeln. Relativ wenige sind Varianten im Sinne von festgelegten Einzelschreibweisen wie Portmonee / Portemonnaie. Es ist kein Problem, dass man neben See-Elefant nun auch Seeelefant schreiben kann, eher umgekehrt. Ob in der Schule Varianten aus pädagogischen Gründen ähnlich der Agenturregelung eingeschränkt werden, darüber kann man nachdenken.
Das Ganze scheint mir eher ein Problem der geschärften Wahrnehmung der Unzulänglichkeit der Rechtschreibung zu sein. Die Neuregelung stärkt nun einmal die Regeln, dann kann es nicht verwundern, dass die Ausnahmen nun eher auffallen. Ist doch völlig logisch. Die „Reform“ hat uns alle etwas aus einer naiven Haltung herausgerissen. Nun werden wir quasi erwachsen, und das bedeutet, festzustellen, dass die Dinge alle nicht so einfach sind. Darauf reagieren einige nach dem Motto „Früher hat man nicht so viele Fragen gestellt, was alles Ungesundes in der Nahrung ist und welche Allergien wie zustande kommen“.



Michael Jansen

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Norbert Schäbler
31.12.2000 23.00
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IMBISZ gefällig?

Möglicherweise ist Herr Jansen ein Autodidakt, doch kann man dies vom Großteil der Schüler nicht behaupten. Insbesondere den schwächeren Schüler – allen voran den Legasthenikern – gilt es, die Rechtschreibung über möglichst viele „Rechtschreibsinne“ nahezubringen.
Meine Behauptung bezüglich der neuen SS-Schreibung heißt – und das wurde an mehreren Stellen ausgeführt und mit Beispielen belegt – daß die Reformer die Palette der Rechtschreibsinne verkürzt haben. Man hat zwei Eselsbrücken beseitigt: Die Besonderheit und Auffälligkeit der Überlänge (visueller Bereich) und die stützende Regel („ss am Schluß bringt Verdruß“) hat man abgeschafft.
Damit wird das Gewicht der akustischen Wahrnehmungsfähigkeit doch automatisch größer.
Das müßte doch logisch und einleuchtend sein.
Stammprinzipien bei der S-Lautung ins Spiel zu bringen, ist übrigens aufgrund der Ausnahmen nicht unbedingt ein Treffer. (Fluß – fließen – fliesen, Schiß, Schluß...).
Zum Thema Überlänge, die in der Druckschrift per Schreibmaschine nicht deutlich gemacht werden kann, noch einmal ein persönlicher Hinweis. Schreiben Sie handschriftlich (mit Zuhilfenahme eines Schreibgerätes, z.B. Kugelschreiber) ein f und ein h nebeneinander. Wenn Sie herausgefunden haben, welcher Buchstabe länger ist, dann haben Sie die Überlänge erkannt.
Auch die schönen IMBISS-Tafeln sollten Sie sich genauer anschauen, denn meistens ist der Imbiß in herrlichen Versalien geschrieben, und bis zur Rechtschreibreform gab es das "ß“ leider nur in der kleinen Ausgabe.
Jedoch, man höre und staune: Die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung (am IDS Mannheim) erkannte in ihrem Bericht im Dezember 1997 dieses Problem von ß in der Versalienschreibung. Sie schlug auf Seite 17 dieses Berichtes vor, daß man die im amtlich vorgeschlagenen Regelwerk einzig angebotene Möglichkeit GROSZE nunmehr auch durch GROßE ersetzen dürfe.



Norbert Schäbler
Hösbach

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Gast
31.12.2000 23.00
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Didaktische Prinzipien aus der Zeit von vor 40 Jahren

Interessant an Herrn Salzburgs Ausführungen ist, dass er ausgerechnet die Ganzheitsmethode für die mangelhaften orthografischen Kenntnisse seiner Frau verantwortlich macht. Denn gerade sie gehört zusammen mit der Vorstellung von der Wortbildeinprägung zu den didaktischen Prinzipien des Schriftspracherwerbs, die Arthur und Erwin Kern in den 50er Jahren entwickelten und inzwischen als überholt gelten, wie ich bereits ausgeführt habe.
Ausgerechnet diese didaktischen Prinzipien scheinen aber immer noch die Grundlage des Unterrichts von Herrn Schäbler zu bilden.



Katharina Wagner
Hamburg

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Norbert Schäbler
31.12.2000 23.00
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Didaktik nicht beim Giftstofftransport einsetzen!

An alle Tipfehler-Nörgler!
Wie man leicht erkennen kann, handelt es sich bei meiner Botschaft von Sylvester (Silvester) um einen Brief an Frau Wagner. Innerhalb dieses Briefes verwendete ich ein Zitat, in dem das Wort „Du“ einmal klein, einmal groß geschrieben war. Ich bitte, diesen Fehler zu entschuldigen und ihn als Tipfehler zu deklarieren. Ebenso bitte ich eine Wortentgleisung zu verzeihen. Hier hat der Sylvester hineingeschäumt.
Nicht als Tipfehler würde ich persönlich    die Nachahmung behördlich verordneten Unsinns bezeichnen. Hierfür verwende ich Prädikate wie „vorauseilenden Gehorsam“ bzw. „nicht angebrachte Loyalität“. Zu dieser fühle ich mich nicht verpflichtet. Ich schreibe nicht „auseinander setzen“, wenn ich „diskutieren“ meine, und ich schreibe nicht „stehen geblieben“, wenn ich „zurückgeblieben“ meine.

An alle Didaktiker!
Ein methodisch notwendiger Planungsgedanke aller Didaktik ist die Stoffauswahl. Wenn die Stoffauswahl nicht stimmt, kann die Didaktik selbstredend wirken, doch wird man dann seltsame Früchte ernten. Ein Hinweis auf die „Blut- und Boden-Didaktik“ mag hier genügen.
Selbstredend kann man das didaktische Dreieck auch vom Kind her denken, doch frage ich mich, ob unsere Kinder einen derartigen Wortunsinnssalat verdient haben, und ob letzterer tatsächlich adressatenbezogen ist.
Ich bin mir dessen sehr bewußt, daß Professor Ickler kein Didaktiker ist, doch macht der sich   
ganz besonders verdient um die Stoffauswahl. Ich habe den Namen von Prof. Ickler angeführt, weil Frau Wagner offensichtlich schon einige begriffliche Dummitäten gespeichert hat und bereit ist, diese weiterzuvermitteln. In Sachen Rechtschreibung denke ich tatsächlich etwas veraltet. „Am Anfang war das Wort...“



Norbert Schäbler
63768 Hösbach, Rosenstr. 12

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Norbert Schäbler
31.12.2000 23.00
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Wortbildverunsicherung

Asche über mein Haupt. Ich habe Tipfehler geschrieben – Tippfehler gemeint. Verzichte auf Tips, Glossen u.dgl.
Danke!



Norbert Schäbler
Hösbach

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Wolfgang Wrase
31.12.2000 23.00
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Kein Didaktiker?

Wieso sind sich hier die Leute einig, daß Professor Ickler kein Didaktiker sei? Er ist Professor für Deutsch als Fremdsprache. Das sollte doch einiges mit Didaktik zu tun haben. Im übrigen sind keine besonderen didaktischen Kenntnisse nötig, um den vielfältigen Unsinn der Rechtschreibreform zu erkennen, insbesondere ihre haarsträubende Unsystematik.



Wolfgang Wrase
München

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