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Theodor Ickler
10.01.2001 23.00
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Endlich

Es ist erfreulich, daß nun (vielleicht!) die Diskussion in Gang kommt, die ich mir seit Jahren wünsche und immer wieder vergeblich anzustoßen versucht habe. Was ist überhaupt Rechtschreibung und was ist ein Rechtschreibwörterbuch? Vor dem „Feind“ habe ich mich nach Kräften ins Zeug gelegt, aber von den Freunden dabei eine Menge zweideutigen Beifall erhalten, auf den ich mich nicht immer gern berufen habe.
Der alte Duden hatte bei allen Verdiensten manche Macken. Vielleicht veröffentliche ich meinen vor drei Jahren verfaßten Kommentar zum alten Duden doch noch einmal oder stelle ihn wenigstens hier ins Netz. Ein Hauptgrund der Reformwünsche (nicht nur von den allerdings irregeleiteten jetzigen Reformern) waren diese Fehler, und sie waren zum Teil grundsätzlicher Art. In Deutschland herrscht ein ganz sonderbares Verhältnis zur Sprachnorm, die besonders als Rechtschreibnorm aufgefaßt wird. Man betrachtet den Duden als allwissend und als absolut verbindlich, wie das Strafgesetzbuch. Orthographieforscher haben das oft beklagt. Befördert wurde es natürlich durch die staatliche Privilegierung. Für mich ist, wie gesagt, das Rechtschreibwörterbuch zweierlei: Bestandsaufnahme und Ratgeber. Rechtschreiben heißt „schreiben wie die anderen“, nichts anderes. Wie die anderen schreiben, weiß man aus Lektüre, oder man schlägt im Rechtschreibwörterbuch nach. Mein eigenes ist ein Versuch, diese Aufgabe zu erfüllen, mit der ausdrücklichen Aufforderung an andere, es besser zu machen.
Das sind die Grundthesen und Tatsachen, an denen eine sachgemäße Diskussion anknüpfen könnte.
Über einen sinnvollen und einen weniger sinnvollen Begriff von „Eindeutigkeit“ habe ich mich schon oft geäußert. Ich würde Herrn Riebe und Herrn Peil bitten, auf mein Argument bezüglich der Folgen einzugehen (Herr Dörner hat es vollkommen richtig dargestellt).
Was die Empfehlung betrifft, im Zweifel eher zusammenzuschreiben, also den Bogen einfach wegzulassen, so ist sie keineswegs so neu. In meinem Rechtschreibwörterbuch steht auf S. 17:
„In anderen Fällen ist Zusammenschreibung nur mehr oder weniger üblich. Getrenntschreibung ist dann nicht falsch, Zusammenschreibung aber oft besser.“
Manchmal verstehe ich nicht mehr, welche Vorstellungen einige meiner Mitstreiter sich von Sprache und Schrift machen. Kann man so in die Denkweise des Schulmeisters eingekapselt sein, daß ein freieres Verhältnis zu diesen Dingen, ja auch nur ein freier Blick auf die bunte Fülle der Texte überhaupt nicht mehr möglich ist? Die Sprache lebt, und wie! In dieser wuchernden und explodierenden Sprachwelt soll die Rechtschreibung Rat geben, wie man eine halbwegs normale Sachprosa zu Papier bringt.
Ich mißtraue auch der ständigen Berufung auf den Wunsch der Schüler nach „eindeutigen Auskünften“ im Sinne Peils und Riebes. Wenn man den Schülern beibringt, daß in zwei Handvoll Fällen, die sich schnell einprägen, immer zusammengeschrieben wird und man in allen anderen Fällen keinen „Fehler“ machen kann, werden sie das wohl auch begreifen. Schließlich haben diejenigen, die sie Wünsche der Kinder so genau zu kennen glauben, auch keine Untersuchungen angestellt. Übrigens sehe ich ja an meinen eigenen Kindern (8 und 12) auch gerade wieder, wie Schreiben und Rechtschreiben angeeignet werden, bin also nicht so weit weg von der Wirklichkeit, wie manche dem Akademiker unterstellen.
Und zum Schluß: Niemand braucht mich über den Unterschied zwischen Verbzusatz und Adverb zu belehren (zufriedenstellen bzw. zufrieden essen, rauchen, stellen usw.). Daraus folgt aber eben nicht, daß Verbzusätze immer zusammengeschrieben werden. Näheres, wie immer, im „Kritischen Kommentar“.



Theodor Ickler
91080 Spardorf

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Walter Lachenmann
10.01.2001 23.00
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Guten Morgen, lieber Herr Ickler!

Die Nacht liegt hinter uns, die Geisterstunde ist verflogen und mit ihr die Vampire ab nach Transsylvanien, es wird wieder heller (Gottseibeiuns!!!).

Ich wollte Sie heute mitternächtlich nicht belehren, sondern etwas fragen.

Herrn Dörners Beitrag bestätigt, daß die Frage nicht völlig dumm war, wie ich befürchtet hatte.

So ganz präzise haben Sie auf meine Frage nicht geantwortet, also wie wäre die Anwendung Ihrer Vorstellungen nun bei »zufriedenstellen«? Merkt man einen Unterschied und macht es einen, wenn man es so oder anders schreibt?

Ich teile ja sehr gerne Ihre Meinung, freue mich über Ihre undogmatische Grundeinstellung und schreibe selbst vieles »falsch«, weil mir meine Schreibweise mehr einleuchtet, als alle Wörterbücher. Darüber hat sich noch nie jemand aufgeregt, und wenn meine »falschen« aber einleuchtenden Schreibweisen von andern übernommen werden, finden sie vielleicht eines Tages Aufnahme zumindest in Ihr Wörterbuch. So können wir gemeinsam die Orthographie richtigstellen (aber nicht den Tisch oder so etwas).

Im übrigen scheint irgendwo eine Konkurrenz in Vorbereitung zu sein auf dem Wörterbuchmarkt. Vielleicht teilen Millionen von Bertelsmann-, Duden- und Ickler-Wörterbüchern das Schicksal der Millionen Rust-Wörterbücher und müssen entsorgt werden.   

Buchhandlungen machen bereits »Shop-lifting« (zitiert aus dem neuesten Börsenblatt) und werden zu Buch-o-theken (gehört nicht zum Zitat, fehlt aber auch noch in allen Wörterbüchern).



Walter Lachenmann
Krottenthal

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Manfred Riebe
09.01.2001 23.00
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“So kann man sich irren!³

Sehr geehrte Frau Stein!

Sie schrieben: „So kann man sich irren„: “ ... dass die Reform wegen dem häufigeren ss statt ß rein ökonomisch eine Katastrophe sei“...... Sie ist auch eine grammatische „Katastrophe“.

Sie nannten sich „Katja Stadt“ und gestanden dann, „Stadt“ sei ein „Lapsus“. Aber auch Ihre E-Mail-Adresse scheint nicht zu stimmen. Denn ein Brief kam zurück mit dem Vermerk:
Delivery failed 20 attempts: k.stein@planet-intercom.de

Auch ein zweiter Versuch endete mit: This is a permanent error. The following address(es) failed: k.stein@planet-intercom.de: unrouteable mail domain „planet-intercom.de“

Haben Sie sich ein drittes Mal geirrt?

In Ihren drei Einträgen schrieben Sie von Humor, Ironie, Parodie und Satire und von einem lustigen Gesellen und von einer traurigen Gestalt, von einem Glashaus und einem Kloster, von genialem Geschwätz und verrücktem Geschwafel eines Don Quijote, der auf dieser „Website“ alles „toppt“, von Comedy, Ökonomie, Lapsus und Katastrophe. Können Sie das alles ins Deutsche übersetzen? :-))

Man staunt immer wieder, was man mit der deutschen Sprache alles anstellen kann. Ein Mann, ein Wort; eine Reformbefürworterin ein Wörterbuch? :-)) Ist das nun Humor, Ironie, Parodie oder Satire? Aber, nichts für ungut!



VRS – Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Manfred Riebe
09.01.2001 23.00
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“So kann man sich irren!³

Sehr geehrte Frau Stein!

Sie schrieben: „So kann man sich irren„: “ ... dass die Reform wegen dem häufigeren ss statt ß rein ökonomisch eine Katastrophe sei“...... Sie ist auch eine grammatische „Katastrophe“.

Sie nannten sich „Katja Stadt“ und gestanden dann, „Stadt“ sei ein „Lapsus“. Aber auch Ihre E-Mail-Adresse scheint nicht zu stimmen. Denn ein Brief kam zurück mit dem Vermerk:
Delivery failed 20 attempts: k.stein@planet-intercom.de

Auch ein zweiter Versuch endete mit: This is a permanent error. The following address(es) failed: k.stein@planet-intercom.de: unrouteable mail domain „planet-intercom.de“

Haben Sie sich ein drittes Mal geirrt?

In Ihren drei Einträgen schrieben Sie von Humor, Ironie, Parodie und Satire und von einem lustigen Gesellen und von einer traurigen Gestalt, von einem Glashaus und einem Kloster, von genialem Geschwätz und verrücktem Geschwafel eines Don Quijote, der auf dieser „Website“ alles „toppt“, von Comedy, Ökonomie, Lapsus und Katastrophe. Können Sie das alles ins Deutsche übersetzen? :-))

Man staunt immer wieder, was man mit der deutschen Sprache alles anstellen kann. Ein Mann, ein Wort; eine Reformbefürworterin ein Wörterbuch? :-)) Ist das nun Humor, Ironie, Parodie oder Satire? Aber, nichts für ungut!



VRS – Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
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Christian Melsa
08.01.2001 23.00
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Die Zeit des Zeitgeist statt Geist

Bei Katja Stein fehlte vermutlich der Lächler. Aus Rücksicht auf jene, denen jeder Anglismus einen Schauer über den Rücken jagt, schreibe ich nicht „Smiley“. Aber diese Zeichen sind oft ganz praktisch, um das Fehlen des Mimikkanals in der Schrift wenigstens in den rudimentärsten Ansätzen ein wenig zu ersetzen :)... Wäre der letzte Duden wirklich modern, dann müßte er diese Symbole, die ja die Aussage eines Satzes ganz gewaltig beeinflussen können, ähnlich einem Ausrufe- oder Fragezeichen, in der Abteilung Interpunktion ebenfalls erwähnen. Frau Stein, ich würde übrigens, was den „Mandel-Schwätzer“ betrifft, eher zur Einschätzung „zu genial für diese Welt“ neigen. Wer sich intensivst, eingehend mit einer geistigen Angelegenheit beschäftigt, gilt in der heute verbreiteten Wahrnehmung allerdings ja leider nur noch als bewundernswert, wenn er sich z.B. mit sowas Nützlichem (was heute gleichbedeutend ist mit: kommerziell Verwertbarem) wie der Decodierung von kilometerlangen Buchstabensequenzen aus A,C,G und T beschäftigt. Anders gelagerte Genies heißen dagegen heutzutage „Sonderlinge“, so komische halt, die einem nicht geheuer sind. Ich glaube, die Massen müssen heute zum Schmierstoff der globalen Wirtschaft degradieren – so ist das System, sein Korpus ist schließlich zum Wachsen verdammt, da ragt er irgendwann unvermeidlich in den Bereich des Absurden, den der sinnvoll vertretbare Grund seiner Existenz wächst ja nicht mit. Und zur globalen Wirtschaft gehört selbstverständlich auch die Medienindustrie: Sie muß sich eine kalkulierbare Konsumherde konditionieren. Die frisch Nachgewachsenen, die es nicht anders kennen, glauben dann sogar, Big Brother müsse ja voll cool sein, und wer nicht alle Pokémon-Karten hat, ist sozial unterprivilegiert (sicher, es sind klischeehafte Beispiele, aber sie treffen es nun mal). Es sieht gegenwärtig nicht so aus, als ob die Welt sich zu einer solchen entwickeln würde, in der die versteckten Botschaften bzw. Ehrerweisungen an das Göttliche seitens der alten Meister der Dichtkunst den jetztigen Durchschnittsmenschen etwas anderes als befremdliches Kopfschütteln abringen würde (indes – wie mag es mit den zeitgenössischen wohl gewesen sein...?). Die Epoche zeichnet sich so auch mit genau den Eigenschaften aus, die für die Rechtschreibreform nötig waren: verbreitete Ignoranz gegenüber den Feinheiten des Schriftlichen zum Beispiel. Und die Chronik ihres siechenden Lebens seit 1996, von vielen Schaustellern notdürftig immer wieder gesundgeschminkt, sie widerspiegelt genau diese seltsame Kultur, die zunehmend vordergründiger, banaler, immer primitiver wird, so daß jene, die dem Geistvollen, Tiefgründigen eifrig frönen, von einem wachsenen Teil der Allgemeinheit zunächst als Spinner oder im günstigeren Fall noch als Witzfigur wahrgenommen werden. Früher mag das Geistlose in gewissem Ausmaß ein Naturzustand gewesen sein, den die Humanisten durch Aufklärung zu kurieren suchten. Heute aber ist es wohl eher so, daß Leviathane wie Bertelsmann und Kirch das Gegenteil missionieren, solange sie glauben, es sei proftitträchtig – und das glauben sie mit Nachdruck. So, und jetzt dürft ihr Reformbefürworter mich Reformgegner gerne als Kulturpessimisten verspotten, ich komm damit schon klar... ;)



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Christian Melsa
08.01.2001 23.00
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“?³

Man wird sich wohl denken können, wie es im Original lautete... Nein, eine Aufnahme dieses Symbols in dieser Form in den Duden wäre wohl wieder ZU modern... Andererseits dem Geist der Rechtschreibreform gemäß, welche Fehler zu Richtigem deklarierte, damit der Fehler als solcher nicht mehr gälte... ;)



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Gast
08.01.2001 23.00
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Volksentscheide?

Beim Surfen bin ich zufällig auf diese Internetseite gestoßen. Mit großer Verwunderung habe ich dabei festgestellt, daß Sie Volksentscheide über die Rechtschreibreform in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern vorbereiten.
Ich bin auch kein Freund dieser unnötigen Reform, aber glauben Sie wirklich, daß Sie jetzt noch Erfolg mit Volksentscheiden haben können? Ich ignoriere sie halt, deshalb ist sie für mich kein Problem.



Norbert Winkler
Frauengasse 10, Nürnberg

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Gast
08.01.2001 23.00
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Diskussion in Telepolis (Heise-Verlag)

Bitte mal kurz mitdiskutieren:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/4660/1.html



Carsten Zander
04838 Eilenburg

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Gast
08.01.2001 23.00
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Vorschlag ist nicht gleich Vorschrift...

Sehr geehrter Herr Jansen,

schade, daß Sie den Unterschied zwischen Vorschlag und Vorschrift nicht kennen.

Schade auch, daß Sie den Unterschied zwischen Kopieren und Verschieben nicht kennen.

Vielleicht kommen wir aber trotz Ihrer recht unscharfen Terminologie zu einem Dialog?

Voll der Hoffnung



Prößdorf
München

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Christian Melsa
08.01.2001 23.00
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Die Zeit des Zeitgeist statt Geist

Bei Katja Stein fehlte vermutlich der Lächler. Aus Rücksicht auf jene, denen jeder Anglismus einen Schauer über den Rücken jagt, schreibe ich nicht „Smiley“. Aber diese Zeichen sind oft ganz praktisch, um das Fehlen des Mimikkanals in der Schrift wenigstens in den rudimentärsten Ansätzen ein wenig zu ersetzen :)... Wäre der letzte Duden wirklich modern, dann müßte er diese Symbole, die ja die Aussage eines Satzes ganz gewaltig beeinflussen können, ähnlich einem Ausrufe- oder Fragezeichen, in der Abteilung Interpunktion ebenfalls erwähnen. Frau Stein, ich würde übrigens, was den „Mandel-Schwätzer“ betrifft, eher zur Einschätzung „zu genial für diese Welt“ neigen. Wer sich intensivst, eingehend mit einer geistigen Angelegenheit beschäftigt, gilt in der heute verbreiteten Wahrnehmung allerdings ja leider nur noch als bewundernswert, wenn er sich z.B. mit sowas Nützlichem (was heute gleichbedeutend ist mit: kommerziell Verwertbarem) wie der Decodierung von kilometerlangen Buchstabensequenzen aus A,C,G und T beschäftigt. Anders gelagerte Genies heißen dagegen heutzutage „Sonderlinge“, so komische halt, die einem nicht geheuer sind. Ich glaube, die Massen müssen heute zum Schmierstoff der globalen Wirtschaft degradieren – so ist das System, sein Korpus ist schließlich zum Wachsen verdammt, da ragt er irgendwann unvermeidlich in den Bereich des Absurden, den der sinnvoll vertretbare Grund seiner Existenz wächst ja nicht mit. Und zur globalen Wirtschaft gehört selbstverständlich auch die Medienindustrie: Sie muß sich eine kalkulierbare Konsumherde konditionieren. Die frisch Nachgewachsenen, die es nicht anders kennen, glauben dann sogar, Big Brother müsse ja voll cool sein, und wer nicht alle Pokémon-Karten hat, ist sozial unterprivilegiert (sicher, es sind klischeehafte Beispiele, aber sie treffen es nun mal). Es sieht gegenwärtig nicht so aus, als ob die Welt sich zu einer solchen entwickeln würde, in der die versteckten Botschaften bzw. Ehrerweisungen an das Göttliche seitens der alten Meister der Dichtkunst den jetztigen Durchschnittsmenschen etwas anderes als befremdliches Kopfschütteln abringen würde (indes – wie mag es mit den zeitgenössischen wohl gewesen sein...?). Die Epoche zeichnet sich so auch mit genau den Eigenschaften aus, die für die Rechtschreibreform nötig waren: verbreitete Ignoranz gegenüber den Feinheiten des Schriftlichen zum Beispiel. Und die Chronik ihres siechenden Lebens seit 1996, von vielen Schaustellern notdürftig immer wieder gesundgeschminkt, sie widerspiegelt genau diese seltsame Kultur, die zunehmend vordergründiger, banaler, immer primitiver wird, so daß jene, die dem Geistvollen, Tiefgründigen eifrig frönen, von einem wachsenen Teil der Allgemeinheit zunächst als Spinner oder im günstigeren Fall noch als Witzfigur wahrgenommen werden. Früher mag das Geistlose in gewissem Ausmaß ein Naturzustand gewesen sein, den die Humanisten durch Aufklärung zu kurieren suchten. Heute aber ist es wohl eher so, daß Leviathane wie Bertelsmann und Kirch das Gegenteil missionieren, solange sie glauben, es sei proftitträchtig – und das glauben sie mit Nachdruck. So, und jetzt dürft ihr Reformbefürworter mich Reformgegner gerne als Kulturpessimisten verspotten, ich komm damit schon klar... ;)



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Christian Melsa
08.01.2001 23.00
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“?³

Man wird sich wohl denken können, wie es im Original lautete... Nein, eine Aufnahme dieses Symbols in dieser Form in den Duden wäre wohl wieder ZU modern... Andererseits dem Geist der Rechtschreibreform gemäß, welche Fehler zu Richtigem deklarierte, damit der Fehler als solcher nicht mehr gälte... ;)



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Gast
08.01.2001 23.00
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Volksentscheide?

Beim Surfen bin ich zufällig auf diese Internetseite gestoßen. Mit großer Verwunderung habe ich dabei festgestellt, daß Sie Volksentscheide über die Rechtschreibreform in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern vorbereiten.
Ich bin auch kein Freund dieser unnötigen Reform, aber glauben Sie wirklich, daß Sie jetzt noch Erfolg mit Volksentscheiden haben können? Ich ignoriere sie halt, deshalb ist sie für mich kein Problem.



Norbert Winkler
Frauengasse 10, Nürnberg

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Gast
08.01.2001 23.00
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Diskussion in Telepolis (Heise-Verlag)

Bitte mal kurz mitdiskutieren:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/4660/1.html



Carsten Zander
04838 Eilenburg

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Gast
08.01.2001 23.00
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Vorschlag ist nicht gleich Vorschrift...

Sehr geehrter Herr Jansen,

schade, daß Sie den Unterschied zwischen Vorschlag und Vorschrift nicht kennen.

Schade auch, daß Sie den Unterschied zwischen Kopieren und Verschieben nicht kennen.

Vielleicht kommen wir aber trotz Ihrer recht unscharfen Terminologie zu einem Dialog?

Voll der Hoffnung



Prößdorf
München

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Gast
07.01.2001 23.00
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Das mit dem Glashaus und den Steinen

„Herr Lachenmann, machen Sie mich lachen, Mann!“ Wo bleibt der Humor? Sind wir im Kloster wie „Im Namen der Rose“? Humor heißt nicht, dass man nicht tief in die Dinge vordringen kann. Teilweise ist es auch umgekehrt. Hier wird viel Ironie, Parodie und Satire verwendet. Wo? Nein, nicht auf meinem Planeten, hier auf dieser Website. Sie haben mich so gelesen, als würde ich den „Mandel-Schwätzer“ verkennen. Mein kurzer aber nicht oberflächlicher Kommentar beinhaltete eher das Gegenteil. So kann man sich irren. Nichts für ungut!



Katja Stein ('Stadt' war ein Lapsus)

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