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Theodor Ickler
26.01.2001 23.00
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Pardon

Lieber Herr Jansen,
Sie haben natürlich recht, ich hatte in der Eile „wohltun“ und „wohlwollen“ übersehen (obwohl ich gerade dies anderswo schon mal kommentiert hatte). Um so schlimmer ist das Ganze natürlich – denn welchen Grund sollte es für die Ungleichbehandlung geben, und wer hat das überhaupt gewußt? Das Durcheinander bei „wohl“ setzt sich in neuester Zeit fort, und das ist doch sehr bezeichnend. Ebenso bei „übelnehmen“ usw.



Theodor Ickler
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Theodor Ickler
26.01.2001 23.00
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Illusionen

Herr Riebe hat noch einmal exemplarisch dargestellt, welche Illusionen er sich macht.
(Die Zitate von mir sind aus dem Zusammenhang gerissen, ich gehe darauf nicht mehr ein. Daß ich keine Varianten ersinne, sondern vorhandene abbilde, habe ich schon so oft gesagt, daß ich wohl erwarten darf, daß Herr Riebe wenigstens mit einem Wort darauf eingeht. Aber er wiederholt gebetsmühlenhaft sein altes Argument. Ich bin versucht, die deutlichere Sprache Wolfgang Wrases zu benutzen.)

Die Sprachkartei des Duden ist nicht zugänglich. Das Korpus des IDS kann Herr Riebe sofort online benutzen; er sei dazu ausdrücklich ermuntert. Auch die GfdS-Kartei ist zugänglich.
Meine Vorliebe für Zeitungsjahrgänge beruht nicht nur auf deren leichter Zugänglichkeit, sondern vor allem, wie schon oft gesagt, auf ihrer Repräsentativität und Bedeutung für das allgemein Sprachbewußtsein. Riebes abwertende Bemerkungen sind ein altes Klischee und beruhen auf Unkenntnis. Journalisten sind die geübtesten Schreiber überhaupt, sie haben in der Regel keinen stilistischen Ehrgeiz, neigen daher zu schnörkelloser Sachprosa, der einzigen Textsorte also, für die ein orthographisches Wörterbuch überhaupt in Frage kommt. Gelegentliche Ausrutscher verschwinden nach dem Gesetz der großen Zahl. Ich habe natürlich auch CDs mit Literatur und kann vergleichen. Aber wer nicht selbst mit Korpora gearbeitet hat – und Herr Riebe scheint es nie versucht zu haben, obwohl es ein Kinderspiel wäre, damit anzufangen – der wird das nie verstehen und sollte hier nicht mitreden.
Riebes Abneigung gegen Journalisten geht so weit, daß unter seinen „schriftgewandten erfahrenen Schreibberuflern“ kein vorkommen, das ist absurd.

Statt Experimente zu ersinnen, sollte man sie durchführen.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Wolfgang Wrase
26.01.2001 23.00
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Weiter so, Herr Riebe!

... Soll man wie der Duden bis zur 20. Auflage anhand des Schreibgebrauchs, der Betonung und Bedeutung sprachlich richtige, eindeutige und einheitliche Einzelwortschreibungen als Getrennt- und/oder Zusammenschreibung festlegen und dabei zugleich einige Ungereimtheiten des Duden auskämmen? ...

Das Auskämmen hat Professor Ickler vorgenommen. (Es waren nicht nur „einige“, sondern unzählige Ungereimtheiten. Weitere „Festlegungen“ sind nicht sprachgerecht; es gibt bei weitem nicht nur die Kriterien Betonung und Bedeutung, sondern auch verschiedenste Fälle der Syntax, der Erweiterung usw. Es sind nur noch „Empfehlungen“ möglich, die allerdings die Übersichtlichkeit im Wörterverzeichnis erheblich herabsetzen und den Lernaufwand dramatisch erhöhen würden. Außerdem ergeben sich zwar nicht auf Regelebene viel mehr Fehler (das wäre bei weiteren „Festlegungen“ der Fall), aber auf Empfehlungsebene viel mehr Verstöße gegen die Empfehleungen und darüber hinaus um so mehr Inkonsequenzen, je mehr Empfehlungen man einbaut. Also stellt sich die Frage: Wieso so kompliziert, wenn es auch einfacher geht? Aber ich sagte ja schon: Wer es unbedingt kompliziert haben will, für den ließen sich grundsätzlich noch alle möglichen Empfehlungen und Differenzierungshinweise angeben.     

... Oder soll man wie Theodor Ickler bei einem Teil der Zeitwörter und Eigenschaftswörter weite Entscheidungsfelder für Doppelformen bzw. Fakultativschreibungen offenlassen? Das erinnert mich an Icklers Beurteilung der Reformer: „E 4 – eine der zahlreichen Beliebigkeitsklauseln – gibt (...) den nicht besonders geistreichen Rat: Wenn man nicht weiß, ob man Adjektiv und Verb getrennt oder zusammenschreiben soll, kann man sie getrennt oder zusammenschreiben.“ ...

Zunächst einmal ist eine solche Beliebigkeitsklausel merkwürdig in einem autoritären, ja gesetzesartigen Text, der inhaltlich zum Ziel hat, (um jeden Preis) möglichst alles zu regeln, um alle Zweifelsfälle auszuräumen. Anders ist das in einem von vornherein liberal gefaßten und außerdem gar nicht an Normen, sondern an der Empirie orientierten Katalog der möglichen (= richtigen) Schreibweisen, wie sie in Wirklichkeit auch auftreten. Der Bogen steht als ökonomisches Darstellungselement im Wörterverzeichnis und verhindert keineswegs eine detaillierte didaktische oder stilistische Kommentierung.

... Wenn die unterschiedliche Betonung und Bedeutung bei der Getrennt- und/oder Zusammenschreibung nicht klar durch die unterschiedliche Schreibweise unterschieden werden, kommt es durch die Schriftbildähnlichkeit noch stärker zu Interferenzen, d.h. zu Verwechslungen (Wolfgang Müller: Leicht verwechselbare Wörter, Mannheim: Dudenverlag, 1973, S. 12 ff. ...

Der Bogen bedeutet nur, daß beides möglich ist. Er ist eine ökonomische Darstellungsform. Wenn man bei jedem Stichwort eine differenzierte, grammatisch erschöpfende und immer noch empirisch gestützte, hoher Stilistik gerechte Bedienungsanleitung einbauen würde, bräuchte man eine jahrelang tätige vielköpfige Redaktion und hätte nachher ein „Wörterverzeichnis“, das zwei Kilo wiegt. Sie können sich als Pensionär ja mal an die Arbeit machen, Herr Riebe, anstatt immer nur zu sagen, daß die Arbeit von Professor Ickler verirrt sei. Dieser hat zu Recht gesagt, daß eine solche Ausdifferenzierung in eine didaktische Aufbereitung gehört und nicht vertausendfacht, in verfälschend verkürzter Form, ins Wörterverzeichnis. „Nur“ Betonung und/oder Bedeutung, so einfach ist es eben nicht. (Man hat den Eindruck, daß keine Antwort von Professor Ickler bei Ihnen hängenbleibt, sondern daß Sie nur nach irgendwelchen Zitatfetzen suchen, die Ihrem Programm „Alternativen sind vom Teufel“ zu entsprechen scheinen.   

... Außerdem will man in einem Volkswörterbuch sofort die richtige Schreibweise eines Wortes finden ...

Stimmt schon, daß man das will. Aber das geht eben dort nicht, wo es verschiedene Möglichkeiten gibt, dort findet man sinnvollerweise mehrere richtige Schreibweisen. Sonst würde das Wörterbuch die Wirklichkeit verfälscht abbilden. Haben Sie das eigentlich begriffen?

... Doch die Fakultativschreibung führt zu einer gewissen Stärkung der Getrenntschreibung der Reformer. So kann sich auch jeder Lehrer für die Getrennt- oder für die Zusammenschreibung entscheiden. Was bei dem einen Lehrer richtig ist, ist bei dem anderen ein Fehler und umgekehrt ...

Fakultativschreibung bedeutet, daß es zwei Möglichkeiten gibt. Mag sein, daß es noch mehr Lehrer gibt wie Sie, die das einfach nicht begreifen können und unbedingt nur eine Möglichkeit gelten lassen wollen. Falls es nur solche Anwender gäbe, die sich nicht vorstellen können, daß es auch beim Schreiben verschiedene Möglichkeiten gibt, sollte Professor Ickler vielleicht seine Arbeit einstellen. Man muß sich einmal vorstellen, wieviel er zu tun hätte, wenn er jedem einzelnen Anwender ebenso oft wie Ihnen erklären würde, daß es viele Fälle gibt, wo man nicht von „falsch oder richtig“ reden kann, sondern nur von „mehr oder weniger üblich“ oder allenfalls von „besser oder schlechter“.   

... Hier bleibt die Bedeutungs- und damit Leserfeindlicheit der Rechtschreibreform erhalten. Ickler: „In Wirklichkeit steht hinter diesen Varianten nur die Unfähigkeit der Reformer, eindeutige Unterscheidungskriterien herauszufinden. Beliebigkeit schafft neuen Regelungsbedarf bei den Sprachteilhabern selbst. Auf diesem Wege als Antwort auf Hunderttausende von Anfragen, sind ja die unendlich verfeinerten Festsetzungen der alten Dudenorthographie zustande gekommen. So wird es auch diesmal geschehen ...

Herr Riebe, Sie haben vielleicht noch nicht bemerkt, daß die Reformer zahllose Varianten eingeführt haben, die niemand wollte und niemand braucht. Anders die von Professor Ickler empirisch erfaßten Varianten, die es tatsächlich gibt und bei denen Professor Ickler sich nicht wie die Reformer anmaßt, eine ihm gefällige Auswahl zu betreiben. Was die Differenzierung betrifft, siehe oben.

... Die Zulassung von Varianten wird auch als Erleichterung für den Schreiblerner dargestellt. Das ist jedoch ein Irrtum, denn man kann unmöglich wissen, in welchen Bereichen es Varianten gibt und in welchen nicht. Dadurch erhöht sich der Lernaufwand, statt sich zu verringern.“ (Ickler: Die sogenannte Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich, 1. Auflage, 1997, S. 129). „Diese kulturfeindliche Vernichtung von spezifischen Ausdrucksmöglichkeiten der Schriftsprache wird unter dem irreführenden Etikett einer liberalen Deregulierung verkauft.“ (Ickler: Rechtschreibreform auf dem Prüfstand, S. 51) ...

Es ist vielleicht neu für Sie, Herr Riebe, daß man im Gegensatz zu dem Variantenchaos der Reform sich bei dem Wörterbuch von Professor Ickler leicht merken kann, wo es Varianten gibt und wo nicht. Von den Verbzusätzen sind nur die in § 9 obligatorisch zusammenzuschreiben, das heißt im wesentlichen die mit Präpositionen gleichlautenden Verbzusätze. Grundsätzlich sind die Hinweise in § 8 zu beachten, der Rest ist dann fakultativ. Das ist etwas anderes als bei der Reform, sonst wäre sie nicht schwer. Im übrigen vernichtet Professor Ickler nicht wie die Reformer Ausdrucksmöglichkeiten (z. B. die Zusammenschreibung von auseinanderentwickeln), sondern schützt sie, indem er das Vorkommende, Verwendete, offenbar Gewollte festhält und zuläßt, ohne die Verwendung in komplizierter und einengender Weise gesetzesartig vorzuschreiben.

Wissen Sie, Herr Riebe, wenn Sie so überzeugt davon sind, daß Herr Ickler kein gutes Wörterbuch gemacht hat, wieso machen Sie nicht selbst eines? Vielleicht haben Sie sich ja inzwischen entschieden, wie Sie „sich satt_sehen“ schreiben wollen: zusammen, wie Sie es zuerst mit allem Nachdruck gefordert haben, oder getrennt, weil das so in irgendwelchen Lexika steht und weil Sie das „ganz einfach“ finden, wie ebenfalls mehrfach bezeugt. Wir kennen Ihre derzeitige Meinung nicht (vielleicht wollen Sie uns aufklären?), aber vielleicht haben Sie sich ja entschieden, und dann haben Sie schon mal ein Stichwort geregelt! Dann müssen Sie sich nur noch ein paar tausendmal entscheiden, und dann haben Sie schon Ihr eindeutiges Lexikon, das die Arbeit von Professor Ickler als Machwerk eines Anfängers entlarven wird.



Wolfgang Wrase
München

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Wolfgang Wrase
26.01.2001 23.00
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übrigens

habe ich meinen Kommentar zeitgleich mit dem von Professor Ickler geschrieben; ich kannte diesen beim Schreiben nicht.



Wolfgang Wrase
München

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Stephan Fleischhauer
25.01.2001 23.00
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Um Ihre süßen ...

... bockigen Töchter sind Sie sicherlich zu beneiden, Herr Lachenmann, aber den Vergleich mit Herrn Ickler finde ich doch ein bißchen albern. Aber das nehme ich selbstverständlich zurück, wenn sich in Icklers Neuauflage kein einziger Bogen mehr findet.



Stephan Fleischhauer
Kiel

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Manfred Riebe
25.01.2001 23.00
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Fragen nach den ideologischen Wurzeln der Rechtschreibreform

Hanno Birken-Bertsch, Reinhard Markner haben mit ihrem Buch „Rechtschreibreform und Nationalsozialismus“ versucht, die Frage nach den ideologischen Wurzeln der Rechtschreibreform zu beantworten. Wütende Proteste von Reformbefürwortern waren die Folge. Offenbar ist diese Fragestellung unangenehm oder politisch nicht korrekt. Doch die langfristigen Ziele der Reformer und ihr künftiges Handeln kann man nur dann einschätzen, wenn man nach den Motiven und Ursachen der Reform fragt. Auch die Frage nach den sozialistischen Wurzeln der Reform ist notwendig.

Wolfgang Denk, der Sohn Friedrich Denks, hatte im August 1996 im Sommerurlaub George Orwells visionären Zukunftsroman „1984“ gelesen. Er stellte fest, daß die Rechtschreibreform dem „Newspeak“ ähnele. So wurde Orwells „1984“ auch für viele andere ein zusätzlicher Anstoß zum Widerstand gegen die Rechtschreibreform. Ein Auszug daraus:

„Neusprech war die Amtssprache Ozeaniens und entworfen worden, um die ideologischen Anforderungen des Engsoz, oder englischen Sozialismus, zu erfüllen. Im Jahre 1984 gab es noch niemanden, der Neusprech als ausschließliches Mittel zur mündlichen oder schriftlichen Kommunikation benutzte. Die Leitartikel der Times wurden darin abgefaßt, doch war dies eine tour de force, die nur ein Spezialist bewältigen konnte. Man erwartete, daß Neusprech etwa bis zum Jahre 2050 Altsprech schließlich verdrängt haben würde. (...) Die 1984 gebräuchliche und durch die neunte und zehnte Auflage des Neusprechdiktionärs verkörperte Version war provisorisch und enthielt viele überflüssige Wörter und archaische Strukturen, die später abgeschafft werden sollten. (...)
Neusprech sollte nicht nur ein Ausdrucksmittel für die den Anhängern des Engsoz gemäße Weltanschauung und Geisteshaltung bereitstellen, sondern auch alle anderen Denkweisen unmöglich machen. (...) Neusprech sollte den Gedankenspielraum nicht erweitern, sondern einengen, und dieser Zweck wurde dadurch unterstützt, daß man die Auswahl an Wörtern auf ein Minimum zusammenstrich.“ (Orwell, George: „1984“, S. 302 f.)
_________________________________

Es wäre wünschenswert, insbesondere auch das Zusammenspiel zwischen sozialistischen Rechtschreibreformern der DDR und den westdeutschen Sprachwissenschaftlern zu untersuchen, die der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) angehörten wie der Vorsitzende der Zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission Gerhard Augst.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Stephan Fleischhauer
25.01.2001 23.00
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Doch, doch

ist deutsch „Ich esse Abendbrot“. Es gibt jedenfalls viele, die sagen: „Wir essen gerade Mittag“ – ganz ohne die vornehme Präposition. Hier könnte ein Übergang zur VZ-Konstruktion vorliegen.      



Stephan Fleischhauer
Kiel

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Christian Dörner
25.01.2001 23.00
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Doch noch Empfehlungen aufnehmen?

Oft habe ich hier versucht klarzumachen, warum eine exakt ins Detail gehende Regelung der Getrennt- und Zusammenschreibung mir nicht sinnvoll erscheint. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, daß ein paar genauere Empfehlungen (z. B. bei bereitstellen, fertigstellen, kennenlernen, aufrechterhalten usw.) nicht schaden, sondern sogar nützlich sein würden. Da ich nicht erneut meine eigenen Argumente hier aufzählen will, will ich jemanden zu Wort kommen lassen, der sich auf diesem Gebiet viel besser auskennt:

(Hinweis: Ich habe mich wirklich bemüht, nichts aus dem Zusammenhang zu reißen.)

»Nicht richtig bedacht worden ist bisher, daß dieselbe fatale Wirkung durch eine scheinbar entgegengesetzte Tendenz der Reform erreicht wird, nämlich durch das Geltenlassen oder gar der Neueinführung funktionsloser Varianten: so dass und sodass, das oben Erwähnte und das Obenerwähnte, aufs schönste und aufs Schönste, Nummer Sicher und Nummer sicher usw., ganz zu schweigen von der neuen Kommasetzung. Die Zulassung neuer Varianten wird als „liberal“ und als „Gewinn an Freiheit“ gerühmt. Aber wenn es keine Kriterien gibt, wonach im gegebenen Fall die eine Variante besser ist als die andere, dann herrscht nicht Freiheit, sondern Beliebigkeit und neue Unsicherheit. Die ungeheure Fülle von funktionslosen Varianten, ein Hauptmerkmal der neuen Rechtschreibung, verstößt gegen ein subtiles Gesetz der Sprache, das man nach seinem Entdecker, einem Semantiker des 19. Jahrhunderts, „Bréalsches Verteilungsgesetz“ nennt und ohne das man auch die Sprachgeschichte, vor allem die Ausdifferenzierung sogenannter Synonyme nicht verstehen kann. Dieses Gesetz besagt: Wo mehrere verschiedene Formen existieren, erwartet der Hörer oder Leser, daß sie auch Verschiedenes bedeuten. Diese Erwartung wird von der reformierten Rechtschreibung an vielen Stellen enttäuscht. Es ist auch behauptet worden, Varianten seien notwendig, wenn die Sprache für Entwicklungen offen bleiben soll. Das mag für die Fremdwortschreibung zutreffen, aber welcher Entwicklungstendenz kommt die Schreibung aufs Schönste entgegen? In Wirklichkeit steht hinter diesen Varianten nur die Unfähigkeit der Reformerm eindeutige Unterscheidungskriterien herauszufinden. Beliebigkeit schafft neuen Regelungsbedarf bei den Sprachteilhabern selbst.« (Ickler, 1997, S. 128 f.)

Diesen Ausführungen stimme ich voll und ganz zu. Deswegen wären ein paar genauere Hinweise im Rechtschreibwörterbuch nicht schlecht. Mich würde interessieren, wie die anderen darüber denken.



Christian Dörner
91058 Erlangen

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Walter Lachenmann
25.01.2001 23.00
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Die Schubladen werden aufgeräumt

»Inzwischen ist der Wunsch aufgetaucht, das Buch möge in gewohnter Weise auch noch andere Auskünfte enthalten, und dem wollen wir in Kürze entsprechen.« (Ickler, 27.1.2001)

Na, Herr Fleischhauer, ist der Vergleich mit meinen beiden bockigen Töchtern wirklich so albern?
Ich weiß jetzt nur nicht, ob auch ich zu denen gehöre, denen Herr Ickler seinen Dank ausspricht.
Ich jedenfalls danke ihm.



Walter Lachenmann
Krottenthal 9, 83666 Waakirchen

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Manfred Riebe
25.01.2001 23.00
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Das Schweigen im Walde

„Aus unzähligen Briefen, auch verstohlen zugesteckten Zetteln ist mir bekannt, daß praktisch alle deutschen Sprachwissenschaftler und Germanisten die Reform für völlig mißlungen halten. Bringt man das Gespräch auf dieses Thema, verdrehen manche nur die Augen. Das soll wohl heißen: ‚Natürlich ist die Reform Unsinn, das sage ich in meinen Seminaren auch, aber Sie wissen ja, der Kolleg X war beteiligt, da hält man sich in der Öffentlichkeit lieber zurück.‘ So lassen sich die wenigen, die öffentlich zu ihrer Einschätzung stehen, an den Fingern einer Hand abzählen.“ (Ickler: Die sogenannte Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich, 1. Auflage, 1997, S. 158)

Das ist die Antwort auf die Frage, weshalb hier keine Beiträge von Sprachprofessoren zu finden sind. Aber kollegiale Rücksichtnahme? Weit gefehlt! Es ist die Angst, bei der Gegenseite anzuecken. Streitbare Demokraten sind selten. In unserer Demokratie regiert die Angst. Elisabeth Noelle-Neumann hat dieses Phänomen als „Schweigespirale“ bezeichnet. (Elisabeth Noelle-Neumann: Öffentlichkeit als Bedrohung. München 1977)

Das Gästebuch dient auch dem Brain Storming. Man sammelt ähnlich wie im Verbesserungsvorschlagswesen Gedanken. Dabei gibt es Brauchbares und weniger Nützliches, aber ein Körnchen Wahrheit ist immer dabei. Verbesserungsvorschläge dürfen auch anonym gemacht werden, weil sie erfahrungsgemäß oft als destruktive persönliche Kritik an Dienstvorgesetzten mißverstanden werden. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, sonst müßte jeder mit einem Maulkorb herumlaufen.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Stephan Fleischhauer
25.01.2001 23.00
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Zu viele Schubladen

Aufgeräumt wird möglicherweide nur hier: Das Icklersche Wörterverzeichnis enthät keine konsequent durchgeführten Angaben über Geschlecht (z.B. bei „Radiergummi“), transitiven/intransitiven Gebrauch („erinnern“), unregelmäßige Flexion (z.B. Plural „Motore(n)“) usw.
Lieber Herr Lachenmann, noch einmal zurück zu Ihrem Argument, daß der geübte Schreiber auch ohne nachzuschlagen vernünftig schreibt und das deshalb ein orthographisches Wörterbuch differenziertere Ratschläge für den Schreibunsicheren geben sollte.
Bedenkt man, daß das Wörterbuch auch für Korrekturzwecke an der Schule einsetzbar sein soll, läßt sich ein solcher Ratgeber-Korrektor nur unter sehr großem Aufwand verwirklichen: keine Einzelfallfestlegungen, sondern statistische Angaben bei den Bogen-Einträgen. Wer will dabei mithelfen? Freiwillige vor! (Herr Ickler hat auf dieser Seite bereits ausgesprochen, daß dies eine Arbeit von Jahrzehnten wäre – weil er bockig ist?)
Ansonsten ist meines Erachtens keine Verbesserung des Icklerschen Konzepts möglich. Natürlich, Sie können jetzt entgegnen, daß Einzelfallfestlegungen möglich wären, weil ein guter Lehrer „wohl fühlen“ und „wohlfühlen“ gleichermaßen gelten läßt, egal welche Form auch immer er im    Wörterbuch findet.(Und so war es wohl auch.) Aber das heißt eigentlich nur, daß wir mit dem (alten) Duden immer noch gut bedient sind. Wer ihn aus Dummheit weggeworfen hat, kann ihn sich leicht und billig im Antiquariat besorgen.
Lieber Herr Lachenmann, wäre Ihnen geholfen, wenn ich Ihnen Ihren „Ickler“ abkaufe?



Stephan Fleischhauer
Kiel

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Theodor Ickler
25.01.2001 23.00
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Gut gegeben!

Herr Dörner, dessen kritische Solidarität ich außerordentlich schätze, hat das bisher Treffendste vorgebracht, was gegen mein jetziges Verfahren eingewandt werden kann – kein Wunder, denn es stammt von mir selbst. Ich verteidige mich gegen meine Selbstdemontage, indem ich die Hälfte zugebe und im übrigen darauf verweise, daß mir die deskriptive Anlage und der Nutzen für die Vereinfachung der Lernaufgabe wichtiger sind als die Bedenken gegen „funktionslose“ (oder in ihrer Funktion noch nicht geklärte) Varianten. Es ist eine Gratwanderung. „aufs Schönste“ ist wohl obsolet, die Wiedereinführung sinnlos und damit schädlich; bei „sicher gehen“ scheint mir die Bereinigung zu kostspielig, ich will ja keinen Nachschlagebedarf schaffen, sondern ihn vermindern. Ein besonderer Fall sind die neueerdings noch einmal mächtig vermehrten Varianten vom Typ „Aufsehen erregend"/"aufsehenerregend“ (aufgrund der Kritik wiedereingefphrt, gegen die amtliche Regelung), die von der Reformkommission für funktionslos erklärt werden, obwohl sie es in Wirkllichkeit nicht sind (und genau das wird in meinem Wörterbuch erklärt). Summa summarum: Obwohl mir natürlich bewußt ist, daß Orthographie insgesamt eine einzige Variantenbeseitigung war und immer sein wird, scheint es mir Bereiche zu geben, die nicht abschließend in dieser Weise bearbeitet werden können, ohne daß eine abstruse Intensivierung des Nachschlagens daraus resultiert. H. H. Munske hat das oft und eindringlich gesagt. Ich biitte alle Interessierten, sich die Sache in ihrem ganzen Umfang klarzumachen. Übungsvorschlag: Meine Bogen-Einträge durchgehen und ohne Nachschlagen raten, wie der alte Duden es gelöst hatte (ernstnehmen, saubermachen, sattsehen, kaltlassen, kahlfressen usw.). Aber nicht mogeln!
Zur Verteidigung des Duden (den ich ja sowieso nie besonders streng verurteilt habe) möchte ich noch sagen, daß die Dudenredakteure schon früher viel lieber etwas anderes gemacht hätten – mehr in meiner Richtung –, daß sie aber, wie mir der Chef und sein Stellvertreter bei einem sehr offenen und freundschaftlichen Gespräch einmal sagten, mit der staatlichen Privilegierung in einem goldenen Käfig gesessen hätten – golden zwar, aber eben doch ein Käfig. Das heißt, sie mußten immer gewisse Erwartungen bedienen.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Theodor Ickler
25.01.2001 23.00
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wohl

Zu Herrn Fleischhauer:
Mein Wörterbuch enthält bisher nur solche nicht-rechtschreiblichen Angaben, die für die Identifikation des Stichwortes notwendig sind, daher auch keine Genusangaben um ihrer selbst willen. Wie gesagt: eine erweiterte Fassung ist bereits im Entstehen, das ist aber keíne Revision des Konzepts, sondern eine kleine Aufmerksamkeit für den Benutzer. Vielleicht stellen wir bald mal ein paar Probeseiten hier ein, damit viele die Neufassung kommentieren können.
Ein Rechtschreibwörterbuch ersetzt keine Rechtschreibdidaktik. Den Ratgeberanteil, der ja eine Art Stilistik ist, kann man auf verschiedene Weise festlegen; das betrifft das Gleichgewicht zwischen dem Minimum, das ins Wörterbuch gehört, und der ausführlichen Lehre, die eine handbuchartige Darstellung fordert. So haben auch die Reformer sehr früh Didaktisierungen herausgebracht – die beste ist von Gallmann und Sitta: Handbuch Rechtschreiben. Zürich 1996. (mit erstaunlich viel Kritik am gerade erst von beiden mitverfaßten Regelwerk!)
Ein schönes Beispiel ist „wohlfühlen“! Mal ehrlich: Wer hat schon gewußt, daß der Duden keinerlei Zusammenschreibung von „wohl“ mit Verben zuließ? (Die Neuregelung natürlich erst recht nicht!) Wir hatten also auch „wohl gefühlt“, aber „wohlversorgt“ usw. – ziemlich weltfremd. Die Reformer begründen die Zusammenschreibung neuerdings mit Steigerbarkeit: „sich wohl fühlen“ wegen „sich besser fühlen“ – was allerdings der Komparativ zu „sich gut fühlen“ ist. Und nun bedenken Sie: Welchen Gewinn bringt es, hier die eine oder die andere Schreibweise als einzige festzulegen? Welche „Kosten“ entstehen andererseits? (Ich bitte herzlich, mich mit dem Einwand zu verschonen, die Getrenntschreibung sei falsch, weil sie Verwechslung mit „wahrscheinlich fühlen“ hervorrufen könnte!)
Was neuerdings aus „wohl“ geworden ist, steht in meiner Übersicht zum neuesten Duden; des Schwankens ist kein Ende, weil die Regelungswut von Grund auf verfehlt ist.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Manfred Riebe
25.01.2001 23.00
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Schreibsicherheit: sichergehen / sicherstellen

Im Duden, 8. Auflage, 1908, und im Duden, 8. neubearbeitete Auflage, 1914, steht: sicherstellen, Fußnote 2: B. (das bayerische Wörterverzeichnis von Ammon): sicher stellen.

Im Duden, 12. Auflage, 1941, steht: sicherstellen (sichern; feststellen; in polizeil. Gewahrsam nehmen); aber: sicher stellen (an einen sichern Ort stellen); sichergehen (sich vergewissern); aber: sicher gehen (ohne Gefahr, ohne Schwanken gehen).

Man kann folglich bis 1908 zurückgehen, ohne für die übertragene Bedeutung eine Getrenntschreibung im Duden zu entdecken. In gleicher Weise steht es in Lutz Mackensen: Deutsches Wörterbuch, 12. Auflage, 1991.

Im Duden, 12. Auflage, steht auf Seite 24* unter:
Zusammenschreibung eng zusammengehöriger Wörter
Feste Regeln lassen sich hier nicht angeben. Das Sprachgefühl entscheidet im Sonderfall. Im allgemeinen bezeichnet die Zusammenschreibung eine engere Verbindung und ist geboten, wenn durch die Verbindung zweier Wörter ein neuer Begriff entsteht, den die bloße Nebeneinanderstellung nicht ausdrückt. In der Regel zeigt schon die (starke) Betonung des ersten Gliedes der Zusammensetzung diese stärkere Zusammengehörigkeit an.
Beispiele: feststellen (als zweifellos hinstellen) neben fest stellen (etwas so stellen, daß es nicht schwankt); usw. (...)
Anderseits kann auch bei an sich gleicher Bedeutung eine Verbindung einmal verbunden, ein andermal getrennt gehalten werden, je nachdem sie unter einen Starkton rückt oder das Gewicht mehrere Starktöne erhält, z.B. nicht wiedergutzumachen; aber: dieses Verhalten ist schwer verständlich; ferner: ein sicherwirkendes Mittel, aber: ein ganz sicher wirkendes Mittel (Die Betonungszeichen können hier nicht dargestellt werden. M.R.).

Diese Duden-Schreibweise und -Erläuterung ist für mich eine verständliche, nachvollziehbare, eindeutige Darstellung und Begründung des Schreibgebrauchs.

Wenn nun plötzlich abweichend davon eine Fakultativschreibung mit Bogen (Getrennt- oder Zusammenschreibung) ohne Bedeutungsangabe und ohne hinreichende Begründung und Gegenargumente eingeführt wird: sicher_gehen, sicher_stellen, bedeutet das für mich eine unverständliche Schreibweise und eine völlig unnötige Schreibverunsicherung.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Wolfgang Wrase
25.01.2001 23.00
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Herr Riebe, werben Sie bitte für die Reform-GZS!

Es ist Herrn Riebe offensichtlich egal, wie die Leute tatsächlich schreiben oder was in den Zeitungen steht. Hauptsache, eine eindeutige Regel stand im alten Duden. Da sollte man Herrn Riebe auffordern, im Bereich Getrennt- und Zusammenschreibung konsequenterweise die Seite zu wechseln und für die Reformregeln zu kämpfen – mit all seiner Hartnäckigkeit. Denn nach der Reform steht nicht nur ebenfalls etwas Eindeutiges im Lexikon, sondern es gibt auch für Tausende von bisherigen Zweifelsfällen eine meist zum Ziel führende einheitliche Regel – die Erweiterbarkeit/Steigerbarkeit-Probe. Somit braucht der Schreiber nicht einmal mehr nachzuschlagen und hat schon ohne Lexikon meistens die richtige Schreibung, die im Lexikon steht. Wo die Probe nicht eindeutig zum Ziel führt, wird dem Schreiber Wahlfreiheit eingeräumt, und wenn er es dennoch eindeutig haben will, kann er ja in diesen verbleibenden Zweifelsfällen immer noch im neuen Duden nachsehen oder in einem anderen Lexikon (die Wörterbücher werden ja mittlerweile auch weitgehend einander angeglichen). Wie die unklaren GZS-Fälle bisher geregelt waren, konnte man hingegen kaum ahnen, was man bestätigt finden wird, wenn man der Aufforderung von Professor Ickler nachkommt, zu seinen Bogen-Fällen ohne Nachschlagen die Duden-Regelungen herunterzubeten. Das einzig Wichtige für Herrn Riebe – der Maßstab „eindeutige Regelung im Lexikon“ – konnte also bisher nur durch Nachschlagen eruiert werden, andernfalls begaben sich die Schreiber in die von Herrn Riebe verabscheute verwahrloste, degenerierte Beliebigkeitsschreibung. Also, Herr Riebe, wenn Sie trotz mehrfacher Warnungen und vielen wohlwollenden Antworten unbedingt Ihren immergleichen Senf zur GZS loswerden wollen („Schon wieder Unsicherheiten!! Bitte eindeutig regeln!!“), dann wechseln Sie doch in diesem Bereich die Front und kämpfen Sie für die Reform-GZS – sonst machen Sie sich erst recht lächerlich.



Wolfgang Wrase
München

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