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FÜR die Reform
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uwe
11.07.2001 06.13
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Theodor Ickler
10.07.2001 14.18
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Kinder

Der Rechtschreibwortschatz der gesamten Grundschule enthält nach offizieller Angabe (Näheres in „Regelungsgewalt“) etwa 24 geänderte Wortformen, alle wegen ss. Andere Ministerien zählen 36 Formen, einschließlich „Leid tun“. Nach den Sommerferien wäre das vergessen. Schüler machen zahlloses Fehler an anderen Stellen, die von der Reform nicht berührt sind. Die „alte“ (in Wirklichkeit modernere) Rechtschreibung ist allgegenwärtig und wird den heutigen Schülern noch auf Jahrzehnte begegnen (das haben die Reformer selbst hervorgehoben und gerühmt, denn dadurch würde jeder sehen, daß Orthographie nichts Heiliges ist).

Wichtig: Die amtliche Neuregelung ist heimlich bereits in wesentlichen Zügen verändert worden; was heute an den Schulen noch gelehrt wird, ist längst überholt, darunter alle Dudenbände von 1996 bis 2000.

Wenn man diese beiden Punkte berücksichtigt, wird man vielleicht weniger unbedacht in das listig ersonnene Schlagwort der Kultusminister einstimmen, es gebe kein Zurück mehr. Vgl. meine kurze Darstellung unter demselben Titel „Regelungsgewalt“ auf diesen Rechtschreibseiten unter den Aufsätzen!
__________________
Th. Ickler

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uwe
10.07.2001 13.57
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Ein starkes Stück ...

... was sich da in Schleswig-Holstein abgespielt hat. Als Schleswig-Holsteiner muss man sich ja verar.... fühlen. Obwohl ich regelmäßig die Tageszeitung, gelegentlich Zeitschriften wie Stern, Spiegel, Focus lese und regelmäßig Nachrichtensendungen im Fernsehen verfolge, habe ich das nicht registriert. Wurden da bewusst Informationen zurückgehalten ?

Trotzdem: Inzwischen ist der Zug doch längst abgefahren. Die Kinder bis zum 6./7. Schuljahr kennen nur noch die neue Rechtschreibung, die Zeitungen/Zeitschriften/Verlage haben fast alle umgestellt. Man kann das Verfahren zur Einführung der neuen Rechtschreibung anprangern und auch trefflich über das Für und Wider streiten, aber ein zurück gibt es meines Erachtens nicht mehr. Das sollten wir uns und vor allem unseren Kindern nicht antun. Das meint

Uwe

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Theodor Ickler
10.07.2001 13.01
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Zur Informationsstrategie der Reformer

noch folgende Erinnerung: Wie schon im „Schildbürger“-Buch gezeigt, war es die Absicht der Reformer, den Inhalt der Reform möglichst lange geheimzuhalten. Dahinter stand die Erfahrung von 1989, als eine Reform (derselben Urheber) einfach daran scheiterte, daß sie vorzeitig bekannt wurde! Im Jahre 1996 erschien das offizielle Dokument mit Wörterverzeichnis praktisch gleichzeitig mit der Einführung in die Schulen. Dadurch sollte jedes Zurück unmöglich gemacht werden, was auch gelang. Daher auch die zutreffende Feststellung von Minister Zehetmair, die Bevölkerung sei "überhaupt nicht informiert“. Allerdings wußte Zehetmair wahrscheinlich nicht, daß dies Absicht war; er kannte ja die Hintergründe nicht, sondern vertraute blind seinen Ministerialräten Krimm und Schmid („Schmid-Bertelsmann“).

Was in Schleswig-Holstein gespielt wurde, war allerdings das allerübelste Stück und sollte in die Geschichtsbücher aufgenommen werden, damit die Schüler daraus lernen.
__________________
Th. Ickler

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Matthias Dräger
10.07.2001 12.14
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Der Volksentscheid wurde aufgehoben!!!

Hallo Uwe,

die sog. „Volksvertreter“ haben es tatsächlich für möglich gehalten, den Volksentscheid nach noch nicht einmal einem Jahr per Landtagsbeschluß aufzuheben.
Man hielt uns, der Volksinitiative damals vor, der von uns vorhergesagte „Dominoeffekt“, d. h. daß auch andere Bundesländer die Reform stoppen, sei ja nicht eingetreten.
Hierzu muß man wissen: Die Kultusministerkonfrenz hat im Febr. 1997 bei ihrer Zusammenkunft in Bonn ausdrücklich beschlossen und öffentlich erklärt, die Rechtschreibreform lasse sich nur bundeseinheitlich umsetzen. Auch die Geschäftsordnung der KMK verlangt Einstimmigkeit der Beschlüsse.
Wir, die Mitglieder der Volksinitiative, haben uns natürlich auf das Wort der Kultusminister verlassen, daß man beim Ausscheren eines Bundeslandes von dem Vorhaben Abstand nehmen werde. Die Kulutsminister haben aber nicht Wort gehalten und sich sogar über die Geschäftsordnung ihres Vereins (KMK ist ein e.V.) hinweggesetzt.

Zu dem ganzen Komplex beginnt eine Sammlungn von Dokumenten und Kommentaren (hierzu als erster Einstieg zu den Hintergründen am besten mein Bericht vom 8. 6. 2001 geeignet), zu finden unter:

http://www.rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?threadid=122

Wie sollte denn auch der von uns eigentlich zu recht angenommene Dominoeffekt eintreten, wenn die Regierung des Landes Schleswig-Holstein sich weigerte, sich das Votum der Bevölkerung zu eigen zu machen und in der KMK nicht auf den bundesweiten Abbruch des Experimentes drängte? Das politische und sogar satzungsgemäße Mandat dafür war gegeben.
Auf der dem Volksentscheid folgenden Kultusministerkonferenz hielt es die Landeschefin, Heide Simonis, für möglich, das Land nach dem Volksentscheid durch Gisela Böhrk vertreten zu lassen. Diese Kultusministerin hat keine Finte ausgelassen, uns und die Bevölkerung auszutricksen. Zum Zeitpunkt der Teilnahme der Noch-Ministerin Böhrk an der KMK war bereits durch die Presse gegangen, daß sie auf ihrem Posten a b g e l ö s t werden wird, ihr Rücktritt war bereits beschlossene Sache!!! So ist man auch von Regierungsseite mit dem Volksentscheid umgegangen.

Die Rechtschreibung in den Schulen ist ein Kapitel für sich...

Gruß Matthias

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uwe
10.07.2001 11.25
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Wird in Schleswig-Holstein jetzt anders geschrieben ?

Hallo Matthias,

vielen Dank für die Aufklärung. Ich wohne nicht in Schleswig-Holstein, die Geschehnisse im Vorfeld des Volksentscheids waren mir nicht bekannt. In Anbetracht dieser Tatsachen bin ich erstaunt darüber, dass eine so breite Ablehnung der Rechtschreibreform zustande gekommen ist.

Wie wird denn jetzt in den Schulen Schleswig-Holsteins geschrieben ? Altschrieb oder Neuschrieb ? Hat man sich etwa über den Volksentscheid hinweggesetzt ?

Gruß Uwe

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Matthias Dräger
10.07.2001 11.07
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Polemik?

Lieber Uwe,

zur Frage „Polemisierung durch die Reformgegner“ würde ich mich freuen, einige Beispiele zu hören. Es hat sich nämlich gezeigt, daß unsere Befürchtungen durch die tatsächlichen Auswirkungen der Reform noch übertroffen wurden.

Beim Volksentscheid zur Rechtschreibreform hatten wir als „Gegner“ auf der anderen Seite:

- Die geschaffenen Fakten in den Schulen + die die Angst
der Isolierung (Argument „Insellage“)
- Die Regierung
- Die Regierungsparteien SPD/ Bündnis 90 Die Grünen
- Das Kultusministerium
- Den Verband der Schulbuchverlage (die eine eigene
„Aufklärungskampagne“ im Land starteten, Kosten nach
eigenen Angaben: 400.000,- DM. Es wurden u. a.in diversen
Zeitungen ganze Serien von Anzeigen geschaltet, Eltern mit
ihren Kindern. Tenor: „Eines Taqes wird Lisa bundesweit
eine Lehrstelle suchen. Helfen Sie mit, dass Lisa die
Rechtschreibung beherrscht, die für die übrigen Bundes-
länder verbindlich ist. Für die Reform, für die Kinder.“
Die Anzeigen habe ihre Wirkung nicht verfehlt – dem
„Inselarguement“ konnten wir kaum etwas entgegensetzen,
zumal wir nicht über einen Etat wie die Schulbuchverlage
verfügten.
- Den Bundeselternrat
- Der Rundfunk hat oft ausgewogen berichtet; allerdings war sich der NDR nicht zu schade, noch am Tag der Abstimmung die Bevölkerung stündlich in den Nachrichten davor zu warnen, für den Vorschlag der Volksinitiative zu stimmen, da das Land dadurch in die Isolierung gerate. Man muß kein Staatsrechtler sein, um eine derartige Verletzung der gebotenen Neutralität, zumal am Tag des Volksentscheids (!), richtig einschätzen zu können.

Eine nennenswerte Unterstützung durch Verbände oder Institutionen haben wir nicht erfahren. Auf unserer Seite stand allein die Bevölkerung – und das hat schließlich auch gereicht.
Zur Frage der Polemik stelle ich hier bald einen Artikel aus den Kieler Nachrichten ein („Eine Art Schicksalsfrage“).

Zu b) Die Rechtschreibreform war, zumindestens nach Meinung der Öffentlichkeit, bereits seit 2 Jahren in den Schulen eingeführt. Vor dem Hintergrund dieser angeblich geschaffenen Fakten neigen vor allem Eltern sehr leicht dazu, die Reform zu befürworten, damit „ihre Kinder nicht mehr umlernen müssen“ (also ob die Kinder in der Zeit eine Rechtschreibung gelernt hätten, die selbst Wörterbuchredaktionen nicht richtig auslegen können).
Gruß Matthias

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uwe
10.07.2001 10.14
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Ja, Matthias

Die Zahlen waren mir nicht bekannt und die hohe Beteiligung an der Abstimmung überrascht mich.

Dennoch bleiben mir einige Zweifel:
a) Das Thema wurde seiner Zeit stark polemisiert (insbesondere von den Reform-Gegenern), was sicher zu der Meinungsbildung beigetragen hat. Demgegenüber war die Aufklärungsarbeit der Reformer mangelhaft.
b) Es ist leichter „nein“ zu etwas zu sagen als sich zu Reformen zu bekennen.

Ich will mit diesen Einwendungen plebiszitäre Elemente, wie Volksbefragungen und Volksbegehren, nicht in Frage stellen. Vor allem sollte man, wenn man eine Volksbefragung macht oder ein Volksbegehren zulässt, das Ergebnis akzeptieren und umsetzen. Man sollte jedoch von Seiten des Gesetzgebers gut überlegen, zu welchen Fragen eine Volksbefragung sinnvoll ist. Auch zur „Euro-Einführung“ würde das Volk derzeit „Nein“ sagen, weil zu wenig Hintergrundkenntnisse vorhanden sind und „Stammtischparolen“ sich nun einmal leichter durchsetzen. Ich meine, die Entscheidungsbefugnis ist in beiden Fällen beim demokratisch legitimierten Gesetzgeber gut aufgehoben.

Uwe

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Matthias Dräger
10.07.2001 09.36
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Volksentscheid, Ergebnis

Hallo Uwe,

das Ergebnis des Volksentscheides ist durch die Beteiligung der Presse an der Rechtschreibreform nicht allen bekannt geworden. Noch nicht einmal der Spiegel hat die Zahlen bekanntgegeben – Du befindest Dich mit Deiner Unkenntnis also in bester Gesellschaft.

Hier die Zahlen, die Deine 1. These widerlegen:

Abgestimmt wurde über insgesamt drei Möglichkeiten, vereinfacht:

1. Stop der Rechtschreibreform durch gesetzliche Regelung der Rechtschreibung an den Schulen (56,4%)

2. Ja zur Rechtschreibreform (29,1%)

3. Ablehnung der Vorschläge 1 und 2 (und damit auch Ablehnung der Rechtschreibreform) (14,6%)


Die Rechtschreibreform murde von 56,4% + 14,6% = 71% der Abstimmenden abgelehnt (das würde übrigens auch für eine Verfassungsänderung reichen). Das macht bei einer Wahlbeteiligung von 76,4 % eine Ablehnung der Rechtschreibreform in Höhe von 54%, gerechnet auf a l l e Wahlberechtigten.
Von den 26,6%, die nicht zur Wahl gingen, dürften auch noch einige gegen Rechtschreibreform gewesen sein, so daß die tatsächliche Ablehnung der Rechtschreibreform, bezogen auf alle Wahlberechtigten, auf jeden Fall irgendwo zwischen 54 (fest) und 71% (ca.) liegen dürfte.
Noch Fragen, Uwe?

Gruß Matthias


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uwe
10.07.2001 08.35
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Pro-Reform

Hallo litebloo,

habe mit Interesse die Diskussion hier verfolgt. Bislang habe ich mich nur im Gästebuch betätigt und von den „alten“ Herren, die die alte Rechtschreibung verteidigen, eins auf die Nuss bekommen.

Ich stimme dir zu, dass die RSR eher positiv zu bewerten ist. Es ist nicht der große Wurf, der aus meiner Sicht erforderlich wäre, es ist vielmehr ein „Reförmchen“. Im Ergebnis hat sie die Erlernbarkeit und Beherrschbarkeit der deutschen Rechtschreibung minimal leichter gemacht, da insbesondere hinsichtlich der Zeichensetzung mehr Freizügigkeit besteht. Ich gebe zu, auch ich habe nicht das 90-seitige Regelwerk gelesen. Muss man auch nicht, es reicht aus, die wenigen wichtigen Regeln zu beherrschen.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Anti-Reform-Bewegung. Es gibt wirklich wichtigere Themen über die es sich zu diskutieren lohnt. Auch die Thesen der Reformgegner halte ich persönlich für falsch:

These: Die RSR wurde gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung durchgeboxt.

Der Mehrheit der Bevölkerung sind die Rechtschreibregeln ziemlich egal. Die, die dagegen sind, sind nur am lautesten. Ich weiß nicht wie hoch die Beteiligung am Volksentscheid in Schleswig-Holstein war, aber ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Bevölkerung des Landes dagegen gestimmt hat. Überdies ist es aus meiner Sicht typisch deutsch gegen „Reformen“ zu sein (Ist ja auch einfacher als konstruktiv an Reformen mitzuwirken).

These: Die Fehlerhäufigkeit ist durch die RSR gestiegen

Ist doch völlig normal, dass nach einer Veränderung die Fehlerhäufigkeit zunächst steigt, da weniger die neuen Rechtschreibregeln beherrschen. Auch altgediente Lehrer dürften sich damit zunächst schwer tun. Das ganze ist aber nur eine Frage der Zeit.

These: Die deutsche Sprache wird verhunzt.

Die minimalen Veränderungen sind nicht in der Lage die deutsche Schriftsprache entscheidend zu verändern. Außerdem muss Sprache lebendig und anpassungsfähig bleiben. Ansonsten wäre es eine tote Sprache.

Anmerkung an Ickler, Markner und Co.:
Den Einwand, dieser Beitrag sei von sachlicher Unkenntnis geprägt, können Sie sich sparen. Das weiß ich.

Uwe



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Theodor Ickler
28.04.2001 03.49
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Korpus

Nur eine kurze Bemerkung zu Herrn Melsa: Mir liegen außer Zeitungen durchaus noch andere Texte vor, darunter das Projekt Gutenberg, das man außer auf CD auch online nutzen kann, sowie die „digitale Bibliothek der deutschen Literatur und Philosophie“ (50.000 Seiten), abgesehen von Spezialkorpora wie den deutschen Gesetzen (Schönfelder) u. ä. Man kann auch in das IDS-Korpus hineinschauen. Was die Literatur betrifft, ist der Nutzen leider etwas beschränkt, nicht wegen der Willkür, die man den verrückten Poeten seitens des IDS unterstellt, sondern weil überall besondere Konventionen herrschen, oder weil die Ausgaben schon ein bißchen älter sind (ohne aber stets historisch-kritisch zu sein!). So gibt es Bücher, in denen „kennen lernen“ immer getrennt geschrieben wird, andere haben es nur zusammen usw. Ich bin dann doch meistens wieder auf die Zeitungen zurückgekommen, gerade weil sie spontaner sind.
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Th. Ickler

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Matthias Dräger
27.04.2001 20.56
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Neuschrieb?

Sehr geehrter Herr Hoogestraat, wenn das Buch schon vorliegt, also z. B. in der Buchhandlung, genügt oft ein kurzer Blick in das Buch; am schnellsten erkennt man den Neuschrieb meist am „dass“.
Ansonsten kann ich nur empfehlen: Bei evtl. Bestellungen ausdrücklich angeben: bitte n u r in „alter“ Rechtschreibung liefern (ich verwende hier ausdrücklich einmal den Begriff „alt“, damit es wirklich nicht zu Mißverständnissen kommen kann).
Kann der Verlag nicht liefern, bleibt noch die MÖglichkeit, das gewünschte Buch über ein Antiquariat zu beorgen (z. B. den Verbundkatalog http://www.zvab.com, der ca. 3 Millionen Titel aufführt).
– geändert durch Matthias Dräger am 29.04.2001, 07:09 –

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Krino Hoogestraat
27.04.2001 08.30
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Risiko beim Buchkauf

Danke, Herr Melsa, für Ihren Hinweis darauf, daß Michael Ende auch von Erwachsenen geschätzt wird. Aufgrund meiner frühen Geburt konnte ich „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ nicht im Kindesalter lesen, aber mir würde etwas fehlen, wenn ich das nicht als Erwachsener nachgeholt hätte! –

Worauf ich mit meiner Erwähnung dieses Autors – und der Empfehlung an Sarah – eigentlich hinauswollte: Wie kann ich rechtzeitig feststellen, ob ein Buch, das ich gewillt bin zu kaufen (weil ich es bereits kenne und liebe), mir dann doch in Neuschrieb auf den Tisch kommt? Hat da jemand Erfahrung? Lohnt es, ggf. direkt beim Verlag anzufragen?

Ein „reformiertes“ EDV-Sachbuch könnte ich notfalls widerwillig benutzen. Aber Momo in falscher Rechtschreibung, das würde nicht gehen.

Allen Lesern dieser Seiten ein schönes Wochenende!

K. H.

__________________
Krino Hoogestraat
Graf-Enno-Straße 3
26723 Emden

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Christian Melsa
27.04.2001 07.42
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Schund und Schande ohne Ende

An den von Herrn Ickler vorgestellten, in Neuschrieb ungestalt umgestalteten Ende-Zitaten sieht man deutlich etwas, das mir auch bei der Lektüre der neueren Drei-Fragezeichen-Bücher und „Sofies Welt“ aufgefallen ist: Viel entstellender als auf Zeitungsprosa wirken sich die Reformänderungen auf erzählende und sonstige gehobene Literatur aus. In Anbetracht dessen ist auch der Aufschrei der Schriftsteller angesichts des Reformergebnisses um so verständlicher. „Sofies Welt“ hatte ich zunächst in alter Rechtschreibung gelesen, in einem Exemplar einer Freundin von mir, daraufhin Blut geleckt und mir das Buch selber angeschafft. Erschrocken wurde ich meines Pechs Gewahr, daß ich dummerweise eine konvertierte Auflage erwischt hatte (kurz darauf hörte ich aber auch davon, daß das Buch in alter Rechtschreibung immer noch lieferbar ist). Nicht selten sträubten sich mir die Nackenhaare ob der widersinnigen Schreibungen, die sich darin fanden. Die Sprache der Literatur ist halt doch noch beträchtlich anders als die der Zeitungen, ein Grund übrigens, warum die Textkorpora des Icklerschen Rechtschreibwörterbuchs noch um einige Kategorien erweitert werden müßten (oder sind in den SZ- und FAZ-Archiven auch dort abgedruckte Romanausschnitte enthalten?).

Übrigens, litebloo, Michael Ende ist zwar bekannt als Autor von Kinderliteratur, er hat aber auch vieles auf Erwachsene Abgezieltes geschrieben. Zudem werden (ähnlich wie aktuell Harry Potter, wenn man sich Potter-Medienhysterie etwas zurückgeschraubt vorstellt) seine Kinderbücher auch von Erwachsenen geschätzt.

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Sigmar Salzburg
26.04.2001 21.48
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Demokratie

Liebe Sarah,

nach den vielen Zuschriften nur kurz:

Dir wird man sicher in der Schule erzählen, Deutschland sei nach finsteren Jahren eine Demokratie: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“ (Grundgesetz).

1998 bin ich mit meinem Sohn (heute 13) durch unsere Gemeinde in Schleswig-Holstein gezogen, habe Aufklärungszettel gegen die Rechtschreibreform verteilt und Unterschriftenlisten eingesammelt.

Trotz vieler schmutziger Tricks der Regierung entschied am 27.9.1998 das Volk zu 71 Prozent gegen die „Rechtschreibreform“ (an den Schulen).

Die Regierung führte dennoch die Reform ein – in den Ämtern und konnte nun behaupten, die Schüler könnten nicht einmal in den Staatsdienst treten mit ihrer „alten“ Rechtschreibung.

Darauf stimmten die Parteibonzen im Parlament am 17.9.1999 zu 100 Prozent für die Abschaffung des Volksentscheids und für die „Rechtschreibreform“.

Demokratie heißt aber „Volksherrschaft“ und nicht Parteiendiktatur.

__________________
Sigmar Salzburg

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