Ein fiktiver Reformbefürworter zum Thema “Pöbelei³
Zu 1. Meines Wissens gibt es keine Parole Die Rechtschreibung gehört dem Volk! Ich halte das für Ihre Erfindung. Können Sie eine Quelle angeben, worin ein Reformkritiker solch einen Unsinn gesagt hat? Vgl. Nr. 4!
Zu 2. Sie sind ein Befürworter der Rechtschreibreform und werfen Herrn Professor Ickler universitäre Arroganz vor. Das bedeutet, daß Sie wie die meisten Befürworter der Rechtschreibreform mit einem Totschlagargument arbeiten, vermutlich deshalb, weil Sie ein Reformbefürworter sind und Herrn Professor Ickler auf die Nerven gehen wollen, so wie Lars Kerner es tat.
Zu 3. Sie antworteten am 21.02.2001 auf die Bemerkung Professor Icklers: Leider weiß ich nicht, welcher Fachrichtung Sie angehören.: Meine Fachrichtung? Privat sprachlich interessierter Bürger. Sie vergaßen jedoch, etwas über Ihr offensichtlich großes berufliches Interesse an der Rechtschreibreform zu sagen. Außerdem empfand ich Ihre Antwort als unhöflich, weil Sie keine berufliche Fachrichtung angaben. Wer oder was zwingt Sie dazu, die neue Rechtschreibung zu verwenden? Das kann doch nur einen beruflichen Grund haben.
Aber statt eine klärende Antwort zu geben, schreiben Sie: Ich möchte weder, dass meine Familie noch meine Firma durch irgendwelche Pöbeleien in Mitleidenschaft gezogen wird.
Pöbeleien ist wieder so ein Totschlagargument und zugleich eine Ausrede. a) Kein Besucher dieser Netzseiten hat je ein Familienmitglied oder gar den Arbeitgeber angepöbelt. b) Sie sind es doch, der Herrn Professor Ickler und nun auch mich anpöbelt.
Zu 4. Sie schreiben: Rechtschreibung gehört dem Volk! oder doch den Schreibberufen? Die Schreibfertigkeit kann nur dem gehören, der sie sich angeeignet hat und nur in dem Maße, wie er sie sich angeeignet hat, z.B. überhaupt nicht, wie die Analphabeten, und dann von ungenügend und mangelhaft bis zu den Schreibberufen, dort von befriedigend bis sehr gut. Ich siedle Sie bei den Schreibberuflern an; denn ein Privatmann wird sich kaum mit einer derartigen Intensität um Rechtschreibfragen kümmern wie Sie.
Zu 5. Sie schreiben: Sie monieren, ich würde Herrn Ickler mit irgendetwas überhäufen? Sie belieben zu scherzen! Sie können doch lesen. Professor Ickler schrieb, daß Sie ihn mit verständnislosen Rückfragen, die sich im Kreise drehen, nerven. Anstatt sich das zu Herzen zu nehmen, kommen Sie mit weiteren Totschlagargumenten: Zersetzungstheorie, Klassenfeind und maßen sich wie ein übler Journalist obendrein Kritik an den Aufgaben eines Professors an.
Dann heißt es bei Ihnen unter absichtlicher Auslassung der Höflichkeitsanrede: Noch Fragen Riebe? Ja, natürlich:
1. Ihnen sind nach Ihren Aussagen orthographische Fragen wichtig. Haben Sie sich deswegen inzwischen den Kritischen Kommentar besorgt? 2. Welches berufliche Interesse an der Rechtschreibreform haben Sie? Uns ist es sehr wichtig herauszufinden, welche Motive ein Reformbefürworter hat, für die sogenannte Rechtschreibreform einzutreten, obwohl er keine Vorteile der sogenannten Reform nennen kann und statt dessen zu Totschlagargumenten greift. Es kann ja nur ein berufliches Interesse an der Rechtschreibreform dergestalt sein, daß man mit Hilfe der Rechtschreibreform z.B. als Journalist oder Autor an der Reform verdient oder als Lehrer zur Lobby der Kultusminister gehört und Karriere machen will.
Manfred Riebe
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