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Manfred Riebe
16.03.2001 23.00
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Feige Täter der Rechtschreibreform und ihre mutigen Opfer

Was fällt an dem Brief des „genervten ehem. SZ-Redakteurs“ auf?

1. Der pöbelhaft angegriffene Studiendirektor Wolfgang Illauer gehört zu den besten Kritikern der Rechtschreibreform. Sein ganzseitiger Artikel in der FAZ vom 05.10.2000: „Die neue Rechtschreibung in der Schule und in der Zeitung, Widerlegung der Argumente der Kultusminister und Reformer“ wurde in die Broschüre der FAZ „Die Reform als Diktat“ aufgenommen. Illauer hat mit seinem Aufruf an die Reformbefürworter, doch zu beweisen, daß die neue Getrenntschreibung der alten Zusammenschreibung überlegen sei, nun einen prominenten Reformbefürworter, dem die Argumente fehlen, aus der Reserve gelockt.

2. Diese Reaktion ist ein beachtenswerter Erfolg und eine Ermunterung für uns, weil es sich zeigt, daß schon ein einziger mutiger Gymnasiallehrer die Leute, die an den Hebeln der Macht sitzen, nerven kann. Wir haben noch mehr Lehrer zur Verfügung. Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) besteht zu 60 Prozent aus Lehrern und Hochschullehrern.

3. Die beiden Briefe sind anonym. Daraus kann man schließen, daß der Schreiber sich zwar über Wolfgang Illauer ärgert („genervt“, „wildgewordene Gymnasiallehrer“), aber dienstliche Konsequenzen fürchtet und nicht die nötige Zivilcourage hat, trotzdem mit offenem Visier zu kämpfen. Man kann daher auf den ersten Blick nicht erkennen, ob es sich überhaupt um einen SZ-Redakteur oder um einen Gegner Illauers aus dem Kultusministerium handelt.

4. Es gibt zwei identische Briefe, die sich nur dadurch unterscheiden, daß beim zweiten die E-Mail-Adresse redaktion@sueddeutsche.de ergänzt wurde. Das würde ein „ehemaliger“ SZ-Redakteur nicht tun. Also könnte es sich um einen noch bei der SZ befindlichen Redakteur handeln. Dem Stil nach (z.B. „schwachsinnige Meinung“) könnte es sich eigentlich nur um den Leserbrief-Redakteur Gerd Sowein handeln.

5. Der Name Illauer wird in der Überschrift falsch geschrieben, außerdem heißt es, man habe „seinen Quatsch einfach weggeworfen“. Beides deutet ebenfalls auf Gerd Sowein hin.

6. Gerd Soweins Vorgänger als Leserbrief-Redakteur, Dr. Christian Ullmann, wußte die Qualität der Leserbriefe Illauers zu schätzen. Er druckte daher viele seiner Leserbriefe und die Briefe anderer Reformkritiker. Das könnte ein Grund dafür sein, daß man ihn nach 25 Jahren Tätigkeit als Leserbriefredakteur im Oktober1998 gegen seinen Willen zum Schlußredakteur und Gerd Sowein als Mann für’s Grobe zu seinem Nachfolger machte. Seitdem beschimpfte Gerd Sowein Gegner der Rechtschreibreform in seinen Briefen und veröffentlichte nur noch sehr selten deren Leserbriefe. Unterdessen hatte Dr. Ullmann vor dem Arbeitsgericht München gegen die Süddeutsche Zeitung Erfolg. Daraufhin erhielt er eine Änderungskündigung. Man könnte Dr. Christian Ullmann daher als erstes prominentes journalistisches Opfer der Rechtschreibreform bezeichnen.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Theodor Ickler
16.03.2001 23.00
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Bitte um Zurückhaltung

Lieber Herr Riebe,
sosehr ich Ihnen in einzelnen Punkten (selbstverständlich) recht gebe, so dringend rate ich doch andererseits, nicht jeden Gedanken hier gleich in die Öffentlichkeit zu bringen, vor allem wenn dabei Namen genannt werden. Wer viele Leserbriefe zu vielen Themen schreibt, ruft zwangsläufig auch Widerspruch hervor und macht sich Feinde. Das geht Hern Illauer nicht anders als mir. Es spricht wenig dafür, daß es sich bei dem angeblichen (ehem.) Mitarbeiter der SZ wirklich um einen solchen handelt. Auch Herr Sowein kommt meiner Ansicht nach nicht in Betracht. Von ihm habe ich grobe und auch wieder sehr freundliche und sachliche Briefe bekommen; mir ist ziemlich klar geworden, daß die Redaktion der SZ keineswegs frei ist, das Thema Rechtschreibreform in Beiträgen und Leserbriefen so zu behandeln, wie sie gern möchte. Das ist bei der „Welt“ nicht anders. Wahrscheinlich gibt es bei allen Zeitungen Anweisungen, dieses Thema vorläufig gar nicht mehr zu behandeln. Vertrauliche Mitteilungen aus einigen Redaktionen lassen darauf schließen.

Ich denke, ein so törichter und beleidigender Eintrag wie der des angeblichen SZ-Redakteurs braucht nicht beantwortet zu werden. Durch persönliche Verdächtigungen ohne hinreichende Beweise vergrätzt man andererseits die Journalisten, die ja im schlimmsten Falle betrogene Betrüger sind, im großen und ganzen aber unsere verhinderten Mitstreiter, auf die wir – in Zunkunft vielleicht noch mehr – sehr angewiesen sind, denn wie wollen wir etwas erreichen, wenn wir nicht doch ab und zu in die Zeitungen kommen? Deshalb habe ich schon immer dazu geraten, die unangenehme LAge der meisten Journalisten zu berücksichtigen und nicht auf ihnen herumzuhacken, wenn sie nicht gerade ein Übersoll an KMK-konformen Fiesheiten leisten.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Manfred Riebe
16.03.2001 23.00
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Herstellen von öffentlichkeit als Waffe - Die Zivilcourage “verhinderter Mitstreiter³ und die Logik

Lieber Herr Professor Ickler!

Der Ausdruck „verhinderte Mitstreiter“ ist ein Widerspruch in sich. Es ist klar, daß die „verhinderten Mitstreiter“ vor Schreck fast in Ohnmacht fallen und mir am liebsten einen Maulkorb umbinden würden. Diese „verhinderten Mistreiter“ sollen sich doch persönlich äußern. Ich erinnere mich bei Ihrer Bitte um Zurückhaltung an das Gedicht „Zivilcourage“ von Eugen Roth: „Ein Mensch erfährt, daß unsere Zeit voll sei von Rücksichtslosigkeit. Doch sieht aus Feigheit, aus bequemer, er ringsum lauter Rücksichtnehmer. Die Freiheit geht doch wohl im Grunde aus solcher Rücksicht vor die Hunde.“

Ich habe einen einzigen Journalisten, Gerd Sowein, im Verdacht, der bereits einige ähnlich grobe Briefe schrieb. Ein Staatsanwalt würde von einem begründeten Anfangsverdacht sprechen; denn diese Briefe Soweins existieren ja. Ihre Behauptung, mit meinem offen ausgesprochenen Verdacht vergrätze ich alle Journalisten und hacke auf ihnen herum, ist eine Verallgemeinerung, die ich logisch nicht nachzuvollziehen kann.

Eugen Roth sagt ja recht deutlich, wozu es führt, wenn man auf „verhinderte Mitstreiter“ allzusehr Rücksicht nimmt. Im Laufe eines Berufslebens hat es sich gezeigt, daß man auf „verhinderte Mitstreiter“ niemals zählen kann, weil sie die Öffentlichkeit scheuen und im Ernstfall alle umfallen. Als Personalrat, Personalratsvorsitzender usw. habe ich die Erfahrung gemacht, daß die einzige wirksame Waffe das Herstellen von Öffentlichkeit ist. Eine streitbare Demokratie kann nicht durch Geheimniskrämerei der sogenannten Rechtschreibreformer und ihrer Lobby, die hier vermummt auftreten, sondern nur durch einen offenen Informationsaustausch gefördert werden.

Zustimmende Netzbriefe, die ich nach meiner Breitseite gegen den angeblichen ehemaligen SZ-Redakteur inzwischen erhalten habe, bestätigen mich in meiner Meinung.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Theodor Ickler
16.03.2001 23.00
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Vom rechten Maß

Lieber Herr Riebe,

wir haben hier einen alten Streitpunkt. Vielleicht darf ich ganz schlicht darauf aufmerksam machen, daß wir kein Recht haben, von anderen Menschen einen Heroismus bis hin zum Märtyrertum zu verlangen. Von Rechts wegen müßte ja wohl beinahe jeder Journalist seine Kündigung in Kauf nehmen, indem er sich dem redaktionsinternen Zwang zu einer von ihm abgelehnten Neuschreibung widersetzt. Wo soll er aber unterkommen? Die Zeitungsverleger haben offenbar entgegen einer von ihnen verbreiteten Behauptung beschlossen, zu einem vereinbarten Zeitpunkt umzustellen. Aber auch davon abgesehen wäre es eine unzumutbare Forderung, die Kündigung zu riskieren. Es widerstrebt mir zutiefst, von anderen Leuten „Zivilcourage“ zu verlangen, wenn man selbst verhältnismäßig ungefährdet ist.

Hinzu kommt, daß ich es einfach nicht klug finde, alles und jedes in die Öffentlichkeit zu zerren. Das hat gar nichts mit Hinterzimmerpolitik und Leisetreterei zu tun. Auch ich habe ja gezeigt, daß ich recht deutlich werden kann und mich auch mit Mächtigen anlege. Aber man kann auch viel kaputtmachen, wenn man es zur Unzeit öffentlich bekakelt. Mancher schöne Erfolg wäre dadurch unmöglich geworden, auch in unserer gemeinsamen Sache.

Wenn man Vertraulichkeit und Verschwiegenheit nicht zusichern kann, erfährt man natürlich auch weniger, weil die interessanten Informanten dann einen Bogen um einen machen. Es ist ein Kunstfehler, ohne hinreichende Recherchen hinauszuposaunen, wen man verdächtigt, und sich dadurch zu isolieren und unglaubwürdig zu machen.

Angenommen, Ihr Verdacht wäre unbegründet und Herr Sowein unbeteiligt – wie stehen Sie vor ihm da? Wollen Sie ihm sagen, er hätte es aufgrund früherer Sünden verdient, auch wenn er jetzt unschuldig ist? Mir scheint, daß Sie hier auf Abwege geraten sind (üble Nachrede oder so etwas). Daß Sie zustimmende Netzpost erhalten haben, macht die Sache nicht besser.

Ich kann nur hoffen, daß dieses Beispiel hier nicht Schule macht.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Manfred Riebe
16.03.2001 23.00
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Ist das Wissensprivileg der Eingeweihten das rechte Maß?

Lieber Herr Professor Ickler!

In einer streitbaren Demokratie ist es ein Krebsübel, daß auf diversen Netzseiten anonyme Schreiber geduldet werden. Dagegen haben Sie sich früher auch schon erfolglos gewandt. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich der Meinung, daß es meine Pflicht ist, auf den einen Mitstreiter beleidigenden Eintrag eines angeblichen SZ-Redakteurs zu antworten. Ich äußere dabei lediglich den Verdacht, daß es sich um einen Journalisten handelt, der uns schon früher übel mitgespielt hat. Deshalb ist es für mich unverständlich, weshalb Sie die Partei gerade dieses Journalisten ergreifen, anstatt weiterhin dafür einzutreten, daß anonyme Schmierereien unterbunden werden. Besagter Journalist hat doch gezeigt, daß er für sich selber sprechen kann. Einer seiner unverschämten Briefe wurde schon früher hier eingetragen und diskutiert.

Auch hier stelle ich fest, daß Sie einen Einzelfall eines Journalisten wieder durch Verallgemeinerung auf meine Kosten auf alle Journalisten ausweiten. Ich habe nicht vor, mich als Richter aufzuspielen wie die von Ihnen genannten anonymen „verhinderten Mitstreiter“ und darüber zu urteilen, was der andere sagen darf und was nicht. Von den von Ihnen genannten „verhinderten Mitstreitern“ verlange ich keine Zivilcourage. Ich erwarte aber, daß Sie mir ihre Meinung persönlich sagen und nicht über einen Dritten. Ich nehme an, daß es nur einige wenige solcher kritischen „verhinderten Mitstreiter“ gibt.

Sie schreiben: „Aber man kann auch viel kaputtmachen, wenn man es zur Unzeit öffentlich bekakelt. Mancher schöne Erfolg wäre dadurch unmöglich geworden, auch in unserer gemeinsamen Sache.“
Ich weiß nicht, welchen Erfolg Sie meinen. Ich bin der Meinung, daß umgekehrt ein Schuh draus wird: Man kann viel kaputtmachen, wenn „verhinderte Mitstreiter“ zur rechten Zeit, z.B. vor der Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht, Geheimniskrämerei betreiben und ihr Wissen zurückhalten. Wenn Eingeweihte ein Wissensprivileg hätten und auf ihrem Herrschaftswissen säßen, kann man nicht gemeinsam recherchieren. Der Untersuchungsausschuß in der Spendenaffäre zeigt doch, daß die Glaubwürdigkeit der Herrschenden durch ihr erkauftes Schweigen auch mit einem Ehrenwort kaputtgeht.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Theodor Ickler
16.03.2001 23.00
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Was mich betrifft ...

genug und schon zuviel! Ich sage dazu nichts mehr.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Gast
16.03.2001 23.00
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Mein anonymer Freund, der SZ-Redakteur


Mein anonymer Freund, der SZ-Redakteur, kann kein SZ-Redakteur sein, und zwar aus zwei Gründen:
1. Die SZ-Redakteure, bekannt für Geist und Zivilcourage, meinungsbildend in ganz Deutschland, haben keinen anonymen Briefschreiber in ihren Reihen.
2. Mein anonymer Freund behauptet, meine Leserbriefe seien Schwachsinn und Quatsch. Weiß er, was aus dieser Prämisse folgt? Weiß er, daß er mit dieser Behauptung seine eigene Redaktion aufs schwerste belastet? Da seit vielen Jahren Leserbriefe von mir in der SZ erschienen sind, heißt das nämlich: Die SZ-Redaktion    bringt seit vielen Jahren immer wieder den Quatsch und den Schwachsinn ein und desselben wildgewordenen und krankhaften Leserbriefschreibers, und sie tut das, obwohl sie ganz genau weiß, daß es sich um peinlichsten Blödsinn handelt, über den sich jedes Jahr mehrere Male Hunderttausende von Lesern ärgern müssen. Kann das mit rechten Dingen zugehen? Kann es mit rechten Dingen zugehen, wenn noch im Jahr 2000 vier Beiträge dieses Schwachsinns ins SZ-Archiv (im Internet jederzeit aufrufbar, wenn man „Illauer“ eingibt) aufgenommen wurden? Wie ist dieses zeitungsschädigende, ja skandalöse Verhalten der Leserbriefredaktion zu erklären? Muß da nicht ungerechte Begünstigung und Spezlwirtschaft dahinterstecken? Wieso diese Nachsicht viele Jahre lang? Hätte die Redaktion nicht schon vor vielen Jahren (spätestens nach Veröffentlichung des ersten und zweiten Briefes!) aufhören müssen mit dem Abdruck der Quatschbriefe und das minderwertige, den Ruf der SZ schädigende Zeug sofort in den Papierkorb befördern müssen?
Weil kein SZ-Redakteur seine eigene Redaktion der Korruption beschuldigen wird, kann mein anonymer Freund kein SZ-Redakteur sein.

Ich füge zwei Erklärungen an:
Erstens: Ich schreibe natürlich nicht zu jedem Thema, wie mein unbekannter Freund behauptet, sondern nur zum Themenbereich Schule, Bildung, Ethik, antike Philosophie und Literatur.
Zweitens: Warum schreibe ich Leserbriefe? Nicht deshalb, weil ich krankhaft geltungssüchtig bin, sondern aus folgendem Grund: Ich möchte, soweit ich das mit meiner geringen Kraft vermag, meine Tätigkeit in der Schule ergänzen und in der Öffentlichkeit all die Gefahren anprangern, von denen Bildung und Erziehung der Jugend bedroht sind. Ich möchte (im sokratisch-platonischen Sinn) für das Gute kämpfen. (Mein anonymer Freund wird jetzt einen Lachanfall bekommen.) Ich weiß, das klingt naiv. Aber Don Quijote gehört zu meinen Vorbildern. Wenn ich, was ich seit vielen Jahren tue, die Abtreibung anprangere, wenn ich über die miesen Männer schimpfe, die ihre Partnerinnen als Sexualobjekt mißbrauchen, um sie dann zur Reparatur auf den Operationstisch zu schicken, wenn ich das tue und wenn ich bedenke, daß der Brief von hunderttausend oder mehr Menschen gelesen wird, dann könnte es ja sein, daß ein paar Dutzend Leute nachdenklich werden. Und dann habe ich mein kleines Ziel erreicht. Das ist meine Motivation!
Gegen die Rechtschreibreform schreibe ich aus Zorn. Die Art und Weise, wie sie durchgesetzt wurde, die Tatsache, daß ich als Lehrer gezwungen werden soll, teilweise sogar Fehlerhaftes zu unterrichten, die unverfrorene Propagandalüge (die Rechtschreibfehler gingen um die Hälfte zurück, wenn die Reform eingeführt werde) – all das hat in mir ein Gefühl entstehen lassen, das vielleicht auch manche 68er empfunden haben, das Gefühl einer ohnmächtigen Wut. Diese Wut treibt mich. Ich empfinde diese Wut auch über das Fernsehen, das nachmittags und abends wieder kaputtzumachen droht, was ich den Schülern vormittags beizubringen versuche: bestimmte ethische Normen, bestimmte Wertvorstellungen. Ich schreibe seit Jahren (ist das wirklich Quatsch, mein anonymer Freund?) gegen die Entartung des Privatfernsehens. Das Thema scheint aber tabu zu sein. Ich konnte leider nur wenige Briefe (auch in der SZ!) plazieren!
Zurück zur Rechtschreibreform. Ich wiederhole meine Bitte: Ein Reformer möge zeigen, warum die neue Getrenntschreibung besser ist als die alte Zusammenschreibung. Sie, mein anonymer Freund, könnten mir dabei helfen: Bitten Sie einen der Reformpäpste oder einen Kultusminister, uns Reformgegner auf diesen Seiten durch stichhaltige Argumentation zu bekehren.
Sie haben etwas gutzumachen. Helfen Sie also mit, daß ein gutes und ehrliches Gespräch zustande kommt.

Sollte ich Sie wirklich arg genervt haben, dann bitte ich um Entschuldigung. Das war natürlich nicht beabsichtigt.



Wolfgang Illauer
Von-Richthofen-Straße 20, 86356 Neusäß

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Peter W. Forster
16.03.2001 23.00
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Dunkelmännerbrief?? Ilauer? Hier auch schon? Hilfe!


Peter W. Forster, Lerchenstraße 9, 84137 Vilsiburg
e-mail: pw.forster@t-online.de


An die SZ habe ich folgendes E-mail geschickt:

Vilsbiburg, 18.März 2001


An Süddeutsche Zeitung

Fälschung oder nicht?

Sehr geehrte Damen und Herren,

in das „Gästebuch“ von http://www.rechtschreibreform.com/ hat ein angeblich ehemaliger Redakteur der Süddeutschen Zeitung einen anonymen Artikel geschrieben. Da ich der Ansicht bin, daß es sich dabei um einen Mißbrauch der Adresse der Süddeutschen Zeitung    handelt, möchte ich Ihnen diesen Artikel über Illauer (in der Überschrift falsch geschrieben) zusenden.
Klären Sie bitte die Sache auch in Ihrem Interesse und stellen Sie, wenn es sich um eine Fälschung handelt, dies richtig.
Sollte es sich um einen sog. Dunkelmännerbrief handeln, der nicht Herrn Illauer und die Gymnasiallehrer, sondern die Süddeutsche Zeitung    bloßlegen will,    sollten Sie auch Stellung nehmen, bzw. versuchen, diesen Schreiber zur Rechenschaft ziehen. Vielleicht gibt es eine technische Möglichkeit dazu.

Mit freundlichen Grüßen


Peter W. Forster

------
Nachzulesen in:
Gästebuch“ von http://www.rechtschreibreform.com/



Peter W. Forster, StD
s.o.

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Theodor Ickler
16.03.2001 23.00
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Bitte um Zurückhaltung

Lieber Herr Riebe,
sosehr ich Ihnen in einzelnen Punkten (selbstverständlich) recht gebe, so dringend rate ich doch andererseits, nicht jeden Gedanken hier gleich in die Öffentlichkeit zu bringen, vor allem wenn dabei Namen genannt werden. Wer viele Leserbriefe zu vielen Themen schreibt, ruft zwangsläufig auch Widerspruch hervor und macht sich Feinde. Das geht Hern Illauer nicht anders als mir. Es spricht wenig dafür, daß es sich bei dem angeblichen (ehem.) Mitarbeiter der SZ wirklich um einen solchen handelt. Auch Herr Sowein kommt meiner Ansicht nach nicht in Betracht. Von ihm habe ich grobe und auch wieder sehr freundliche und sachliche Briefe bekommen; mir ist ziemlich klar geworden, daß die Redaktion der SZ keineswegs frei ist, das Thema Rechtschreibreform in Beiträgen und Leserbriefen so zu behandeln, wie sie gern möchte. Das ist bei der „Welt“ nicht anders. Wahrscheinlich gibt es bei allen Zeitungen Anweisungen, dieses Thema vorläufig gar nicht mehr zu behandeln. Vertrauliche Mitteilungen aus einigen Redaktionen lassen darauf schließen.

Ich denke, ein so törichter und beleidigender Eintrag wie der des angeblichen SZ-Redakteurs braucht nicht beantwortet zu werden. Durch persönliche Verdächtigungen ohne hinreichende Beweise vergrätzt man andererseits die Journalisten, die ja im schlimmsten Falle betrogene Betrüger sind, im großen und ganzen aber unsere verhinderten Mitstreiter, auf die wir – in Zunkunft vielleicht noch mehr – sehr angewiesen sind, denn wie wollen wir etwas erreichen, wenn wir nicht doch ab und zu in die Zeitungen kommen? Deshalb habe ich schon immer dazu geraten, die unangenehme LAge der meisten Journalisten zu berücksichtigen und nicht auf ihnen herumzuhacken, wenn sie nicht gerade ein Übersoll an KMK-konformen Fiesheiten leisten.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Manfred Riebe
16.03.2001 23.00
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Herstellen von öffentlichkeit als Waffe - Die Zivilcourage “verhinderter Mitstreiter³ und die Logik

Lieber Herr Professor Ickler!

Der Ausdruck „verhinderte Mitstreiter“ ist ein Widerspruch in sich. Es ist klar, daß die „verhinderten Mitstreiter“ vor Schreck fast in Ohnmacht fallen und mir am liebsten einen Maulkorb umbinden würden. Diese „verhinderten Mistreiter“ sollen sich doch persönlich äußern. Ich erinnere mich bei Ihrer Bitte um Zurückhaltung an das Gedicht „Zivilcourage“ von Eugen Roth: „Ein Mensch erfährt, daß unsere Zeit voll sei von Rücksichtslosigkeit. Doch sieht aus Feigheit, aus bequemer, er ringsum lauter Rücksichtnehmer. Die Freiheit geht doch wohl im Grunde aus solcher Rücksicht vor die Hunde.“

Ich habe einen einzigen Journalisten, Gerd Sowein, im Verdacht, der bereits einige ähnlich grobe Briefe schrieb. Ein Staatsanwalt würde von einem begründeten Anfangsverdacht sprechen; denn diese Briefe Soweins existieren ja. Ihre Behauptung, mit meinem offen ausgesprochenen Verdacht vergrätze ich alle Journalisten und hacke auf ihnen herum, ist eine Verallgemeinerung, die ich logisch nicht nachzuvollziehen kann.

Eugen Roth sagt ja recht deutlich, wozu es führt, wenn man auf „verhinderte Mitstreiter“ allzusehr Rücksicht nimmt. Im Laufe eines Berufslebens hat es sich gezeigt, daß man auf „verhinderte Mitstreiter“ niemals zählen kann, weil sie die Öffentlichkeit scheuen und im Ernstfall alle umfallen. Als Personalrat, Personalratsvorsitzender usw. habe ich die Erfahrung gemacht, daß die einzige wirksame Waffe das Herstellen von Öffentlichkeit ist. Eine streitbare Demokratie kann nicht durch Geheimniskrämerei der sogenannten Rechtschreibreformer und ihrer Lobby, die hier vermummt auftreten, sondern nur durch einen offenen Informationsaustausch gefördert werden.

Zustimmende Netzbriefe, die ich nach meiner Breitseite gegen den angeblichen ehemaligen SZ-Redakteur inzwischen erhalten habe, bestätigen mich in meiner Meinung.



Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg

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Manfred Riebe
16.03.2001 23.00
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Ist das Wissensprivileg der Eingeweihten das rechte Maß?

Lieber Herr Professor Ickler!

In einer streitbaren Demokratie ist es ein Krebsübel, daß auf diversen Netzseiten anonyme Schreiber geduldet werden. Dagegen haben Sie sich früher auch schon erfolglos gewandt. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich der Meinung, daß es meine Pflicht ist, auf den einen Mitstreiter beleidigenden Eintrag eines angeblichen SZ-Redakteurs zu antworten. Ich äußere dabei lediglich den Verdacht, daß es sich um einen Journalisten handelt, der uns schon früher übel mitgespielt hat. Deshalb ist es für mich unverständlich, weshalb Sie die Partei gerade dieses Journalisten ergreifen, anstatt weiterhin dafür einzutreten, daß anonyme Schmierereien unterbunden werden. Besagter Journalist hat doch gezeigt, daß er für sich selber sprechen kann. Einer seiner unverschämten Briefe wurde schon früher hier eingetragen und diskutiert.

Auch hier stelle ich fest, daß Sie einen Einzelfall eines Journalisten wieder durch Verallgemeinerung auf meine Kosten auf alle Journalisten ausweiten. Ich habe nicht vor, mich als Richter aufzuspielen wie die von Ihnen genannten anonymen „verhinderten Mitstreiter“ und darüber zu urteilen, was der andere sagen darf und was nicht. Von den von Ihnen genannten „verhinderten Mitstreitern“ verlange ich keine Zivilcourage. Ich erwarte aber, daß Sie mir ihre Meinung persönlich sagen und nicht über einen Dritten. Ich nehme an, daß es nur einige wenige solcher kritischen „verhinderten Mitstreiter“ gibt.

Sie schreiben: „Aber man kann auch viel kaputtmachen, wenn man es zur Unzeit öffentlich bekakelt. Mancher schöne Erfolg wäre dadurch unmöglich geworden, auch in unserer gemeinsamen Sache.“
Ich weiß nicht, welchen Erfolg Sie meinen. Ich bin der Meinung, daß umgekehrt ein Schuh draus wird: Man kann viel kaputtmachen, wenn „verhinderte Mitstreiter“ zur rechten Zeit, z.B. vor der Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht, Geheimniskrämerei betreiben und ihr Wissen zurückhalten. Wenn Eingeweihte ein Wissensprivileg hätten und auf ihrem Herrschaftswissen säßen, kann man nicht gemeinsam recherchieren. Der Untersuchungsausschuß in der Spendenaffäre zeigt doch, daß die Glaubwürdigkeit der Herrschenden durch ihr erkauftes Schweigen auch mit einem Ehrenwort kaputtgeht.



Manfred Riebe
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Peter W. Forster
16.03.2001 23.00
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Dunkelmännerbrief?? Ilauer? Hier auch schon? Hilfe!


Peter W. Forster, Lerchenstraße 9, 84137 Vilsiburg
e-mail: pw.forster@t-online.de


An die SZ habe ich folgendes E-mail geschickt:

Vilsbiburg, 18.März 2001


An Süddeutsche Zeitung

Fälschung oder nicht?

Sehr geehrte Damen und Herren,

in das „Gästebuch“ von http://www.rechtschreibreform.com/ hat ein angeblich ehemaliger Redakteur der Süddeutschen Zeitung einen anonymen Artikel geschrieben. Da ich der Ansicht bin, daß es sich dabei um einen Mißbrauch der Adresse der Süddeutschen Zeitung    handelt, möchte ich Ihnen diesen Artikel über Illauer (in der Überschrift falsch geschrieben) zusenden.
Klären Sie bitte die Sache auch in Ihrem Interesse und stellen Sie, wenn es sich um eine Fälschung handelt, dies richtig.
Sollte es sich um einen sog. Dunkelmännerbrief handeln, der nicht Herrn Illauer und die Gymnasiallehrer, sondern die Süddeutsche Zeitung    bloßlegen will,    sollten Sie auch Stellung nehmen, bzw. versuchen, diesen Schreiber zur Rechenschaft ziehen. Vielleicht gibt es eine technische Möglichkeit dazu.

Mit freundlichen Grüßen


Peter W. Forster

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Nachzulesen in:
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Peter W. Forster, StD
s.o.

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Gast
16.03.2001 23.00
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Mein anonymer Freund, der SZ-Redakteur


Mein anonymer Freund, der SZ-Redakteur, kann kein SZ-Redakteur sein, und zwar aus zwei Gründen:
1. Die SZ-Redakteure, bekannt für Geist und Zivilcourage, meinungsbildend in ganz Deutschland, haben keinen anonymen Briefschreiber in ihren Reihen.
2. Mein anonymer Freund behauptet, meine Leserbriefe seien Schwachsinn und Quatsch. Weiß er, was aus dieser Prämisse folgt? Weiß er, daß er mit dieser Behauptung seine eigene Redaktion aufs schwerste belastet? Da seit vielen Jahren Leserbriefe von mir in der SZ erschienen sind, heißt das nämlich: Die SZ-Redaktion    bringt seit vielen Jahren immer wieder den Quatsch und den Schwachsinn ein und desselben wildgewordenen und krankhaften Leserbriefschreibers, und sie tut das, obwohl sie ganz genau weiß, daß es sich um peinlichsten Blödsinn handelt, über den sich jedes Jahr mehrere Male Hunderttausende von Lesern ärgern müssen. Kann das mit rechten Dingen zugehen? Kann es mit rechten Dingen zugehen, wenn noch im Jahr 2000 vier Beiträge dieses Schwachsinns ins SZ-Archiv (im Internet jederzeit aufrufbar, wenn man „Illauer“ eingibt) aufgenommen wurden? Wie ist dieses zeitungsschädigende, ja skandalöse Verhalten der Leserbriefredaktion zu erklären? Muß da nicht ungerechte Begünstigung und Spezlwirtschaft dahinterstecken? Wieso diese Nachsicht viele Jahre lang? Hätte die Redaktion nicht schon vor vielen Jahren (spätestens nach Veröffentlichung des ersten und zweiten Briefes!) aufhören müssen mit dem Abdruck der Quatschbriefe und das minderwertige, den Ruf der SZ schädigende Zeug sofort in den Papierkorb befördern müssen?
Weil kein SZ-Redakteur seine eigene Redaktion der Korruption beschuldigen wird, kann mein anonymer Freund kein SZ-Redakteur sein.

Ich füge zwei Erklärungen an:
Erstens: Ich schreibe natürlich nicht zu jedem Thema, wie mein unbekannter Freund behauptet, sondern nur zum Themenbereich Schule, Bildung, Ethik, antike Philosophie und Literatur.
Zweitens: Warum schreibe ich Leserbriefe? Nicht deshalb, weil ich krankhaft geltungssüchtig bin, sondern aus folgendem Grund: Ich möchte, soweit ich das mit meiner geringen Kraft vermag, meine Tätigkeit in der Schule ergänzen und in der Öffentlichkeit all die Gefahren anprangern, von denen Bildung und Erziehung der Jugend bedroht sind. Ich möchte (im sokratisch-platonischen Sinn) für das Gute kämpfen. (Mein anonymer Freund wird jetzt einen Lachanfall bekommen.) Ich weiß, das klingt naiv. Aber Don Quijote gehört zu meinen Vorbildern. Wenn ich, was ich seit vielen Jahren tue, die Abtreibung anprangere, wenn ich über die miesen Männer schimpfe, die ihre Partnerinnen als Sexualobjekt mißbrauchen, um sie dann zur Reparatur auf den Operationstisch zu schicken, wenn ich das tue und wenn ich bedenke, daß der Brief von hunderttausend oder mehr Menschen gelesen wird, dann könnte es ja sein, daß ein paar Dutzend Leute nachdenklich werden. Und dann habe ich mein kleines Ziel erreicht. Das ist meine Motivation!
Gegen die Rechtschreibreform schreibe ich aus Zorn. Die Art und Weise, wie sie durchgesetzt wurde, die Tatsache, daß ich als Lehrer gezwungen werden soll, teilweise sogar Fehlerhaftes zu unterrichten, die unverfrorene Propagandalüge (die Rechtschreibfehler gingen um die Hälfte zurück, wenn die Reform eingeführt werde) – all das hat in mir ein Gefühl entstehen lassen, das vielleicht auch manche 68er empfunden haben, das Gefühl einer ohnmächtigen Wut. Diese Wut treibt mich. Ich empfinde diese Wut auch über das Fernsehen, das nachmittags und abends wieder kaputtzumachen droht, was ich den Schülern vormittags beizubringen versuche: bestimmte ethische Normen, bestimmte Wertvorstellungen. Ich schreibe seit Jahren (ist das wirklich Quatsch, mein anonymer Freund?) gegen die Entartung des Privatfernsehens. Das Thema scheint aber tabu zu sein. Ich konnte leider nur wenige Briefe (auch in der SZ!) plazieren!
Zurück zur Rechtschreibreform. Ich wiederhole meine Bitte: Ein Reformer möge zeigen, warum die neue Getrenntschreibung besser ist als die alte Zusammenschreibung. Sie, mein anonymer Freund, könnten mir dabei helfen: Bitten Sie einen der Reformpäpste oder einen Kultusminister, uns Reformgegner auf diesen Seiten durch stichhaltige Argumentation zu bekehren.
Sie haben etwas gutzumachen. Helfen Sie also mit, daß ein gutes und ehrliches Gespräch zustande kommt.

Sollte ich Sie wirklich arg genervt haben, dann bitte ich um Entschuldigung. Das war natürlich nicht beabsichtigt.



Wolfgang Illauer
Von-Richthofen-Straße 20, 86356 Neusäß

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Theodor Ickler
16.03.2001 23.00
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Was mich betrifft ...

genug und schon zuviel! Ich sage dazu nichts mehr.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Theodor Ickler
16.03.2001 23.00
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Vom rechten Maß

Lieber Herr Riebe,

wir haben hier einen alten Streitpunkt. Vielleicht darf ich ganz schlicht darauf aufmerksam machen, daß wir kein Recht haben, von anderen Menschen einen Heroismus bis hin zum Märtyrertum zu verlangen. Von Rechts wegen müßte ja wohl beinahe jeder Journalist seine Kündigung in Kauf nehmen, indem er sich dem redaktionsinternen Zwang zu einer von ihm abgelehnten Neuschreibung widersetzt. Wo soll er aber unterkommen? Die Zeitungsverleger haben offenbar entgegen einer von ihnen verbreiteten Behauptung beschlossen, zu einem vereinbarten Zeitpunkt umzustellen. Aber auch davon abgesehen wäre es eine unzumutbare Forderung, die Kündigung zu riskieren. Es widerstrebt mir zutiefst, von anderen Leuten „Zivilcourage“ zu verlangen, wenn man selbst verhältnismäßig ungefährdet ist.

Hinzu kommt, daß ich es einfach nicht klug finde, alles und jedes in die Öffentlichkeit zu zerren. Das hat gar nichts mit Hinterzimmerpolitik und Leisetreterei zu tun. Auch ich habe ja gezeigt, daß ich recht deutlich werden kann und mich auch mit Mächtigen anlege. Aber man kann auch viel kaputtmachen, wenn man es zur Unzeit öffentlich bekakelt. Mancher schöne Erfolg wäre dadurch unmöglich geworden, auch in unserer gemeinsamen Sache.

Wenn man Vertraulichkeit und Verschwiegenheit nicht zusichern kann, erfährt man natürlich auch weniger, weil die interessanten Informanten dann einen Bogen um einen machen. Es ist ein Kunstfehler, ohne hinreichende Recherchen hinauszuposaunen, wen man verdächtigt, und sich dadurch zu isolieren und unglaubwürdig zu machen.

Angenommen, Ihr Verdacht wäre unbegründet und Herr Sowein unbeteiligt – wie stehen Sie vor ihm da? Wollen Sie ihm sagen, er hätte es aufgrund früherer Sünden verdient, auch wenn er jetzt unschuldig ist? Mir scheint, daß Sie hier auf Abwege geraten sind (üble Nachrede oder so etwas). Daß Sie zustimmende Netzpost erhalten haben, macht die Sache nicht besser.

Ich kann nur hoffen, daß dieses Beispiel hier nicht Schule macht.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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