Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Gästebuch
Willkommen und Rechtschreibforum
Suche in Gästebüchern
Das neue Gästebuch
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 110 · 120 · 130 · 140 · 150 · 153  154  155  156   157  158  159  160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Gast
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Ickler,

das mit dem „beschäftigen“ meinte doch nicht die Materie Rechtschreibung! Wie kommen Sie denn darauf? Es meinte doch nur meinen kleinen Text!

Welche letzte Äußerung wollen Sie als stillschweigendes Eingeständnis nehmen? Ich weiß nicht, welche Sie meinen? Nur zu; das Eingestehen von Fehlern fällt mir nicht schwer.

Sie erinnern mich an eine älter Idee. Ich finde, ein gutes Rechtschreibwörterbuch müsste z.B. bei Konjunktionen „Kästchen“ zur Kommasetzung haben. Das wäre absolut benutzerfreundlich.

Dass die Kommasetzung zum Beispiel an Konjunktionen hängt, ist ja gerade das, was die Regeln (u.a.) darstellen.

Was Sie zur Wortschreibung sagen, ist nun mal Ihr Ansatz (ich meine nicht, dass Sie damit alleine stehen). Es gibt andere. Dass, wie ich es auch glaube, die meisten Dudenbenutzer nur im Wörterverzeichnis nachschlagen und vielfach gar nicht wissen, dass es auch Regeln gibt, erklärt für mich teilweise den Protest an der Neuregelung. „Schreibweisen ändern“ klingt nach Willkür. Wäre den Leuten bewusst, dass die Neuregelung im Wesentlichen nur dafür sorgt, dass die alten Regeln noch mehr Geltung bekommen – § 34 und 36 ausgenommen –, dann gäbe es vermutlich weniger Protest.

Zu dem, was Sie zu den Korrekturen am Regelwerk schreiben, sage ich vor allem: Ich freue mich schon auf die Verbesserungen.

Wenn Sie unter anderem wegen interner Informationen über unschöne Dinge über den politischen Entscheidungsprozess verbittert sind, dann hätte ich da durchaus Verständnis für. Wann schreibt jemand ein Buch darüber, welche Machenschaften dafür gesorgt haben, dass der Duden das Monopol erhielt? Über Machenschaften, wie Reformversuche bisher verhindert wurden, gibt es meiner Einschätzung nach schon einiges.



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Wird das ß abgeschafft?

Eine sehr interessante Bemerkung, Herr Kukulies, finde ich. Ich wundere mich manchmal, wenn manche erwarten, aufgrund der bisherigen Erschwerung der ss/ß-Schreibung durch die Reform würde in einem der kommenden Reformschritte das ß vollends abgeschafft werden, was ja aus der Perspektive der Fehlervermeidung tatsächlich ein Fortschritt wäre. Ich sehe da zwei ganz gewaltige Hürden. Zum einen wird die Reform ja erst einmal ganz erheblich geändert, und zwar werden ganz überwiegend bisherige Schreibweisen und Regeln wiederhergestellt werden müssen. Dadurch wird die Begeisterung für Regeländerungen und das Vertrauen in die Versprechen der Politiker doch merklich leiden. Auch wird allmählich jedermann begriffen haben, daß die Reform in jedem Fall zu einer dauerhaften Spaltung und Zersplitterung der Schreibweisen führt, also keineswegs zu einem neuen Standard, wie es immer angekündigt und als notwendig bezeichnet wurde. Und zweitens: Die Abschaffung des ß beträfe ja nun fast alle Straßenschilder im gesamten deutschsprachigen Raum (und als weitreichender Umsturz alle bisherigen Texte und Lexika, auch die schon reformierten!). Ich kann mir schlecht vorstellen, daß man da zum Beispiel die Frage nach den Straßenschildern wieder so einfach durch Propaganda übertönen kann. Man beachte die zahlreichen Beiträge im Nachrichtenbereich zur Straßenbeschilderung!



Wolfgang Wrase
München

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Herr Jansen: Bitte um Auklärung u. a.

... Herr Wrase, Sie schießen mit Kanonen auf Spatzen. Mit dem Satz „In der Tat: Wir haben es 1996 erlebt, wie sich eine Sprachgemeinschaft geeinigt hat, wie man am besten schreiben sollte.“ wollte ich unterstreichen, dass Rechtschreibung (nicht „wie schreiben die Leute“), eine Konvention ist, eine Übereinkunft. Eine solche hat es 1996 gegeben. Zum dem jetzigen Stand der Meinungsbildung habe ich nichts gesagt und es auch noch nicht einmal gemeint.

Antwort: Was soll denn das? Wenn ich mit meiner Freundin eine Übereinkunft treffe, welches Auto wir zum Beispiel kaufen, wie käme ich dann dazu, zum Beispiel allen Kollegen in meiner Firma dieselbe „Übereinkunft“ als allgemein verbindlich vorzusetzen? Was interessiert es uns, wie sich die damals aktuelle Besetzung der Reformkommission nach einigem Hauen und Stechen, zum Beispiel unter Protest des Mitglieds Horst Haider Munske geeinigt hat? Es ist einigermaßen merkwürdig, die Reformkommission als „Sprachgemeinschaft“ zu bezeichnen, das tut niemand außer Ihnen. Ihre Argumentation ist derart künstlich, daß Sie selbst für das Mißverständnis verantwortlich sind. Sprachgemeinschaft sind alle Deutschsprachigen, insbesondere die Muttersprachler. Sie lehnen die Reform ab, sie haben die mehrheitliche Übereinkunft, die Reform abzuschaffen. Alles andere ist Diktatur. Im übrigen ist die Rechtschreibung nur sehr begrenzt eine Konvention. Wenn sie ausschließlich eine Konvention wäre, könnte es ja beliebige Regeländerungen geben, zum Beispiel die Regel: Kommas setzt man nach dem zweiten, vierten, sechsten Wort usw. Das ist offensichtlich nicht realistisch.

... Der zweite Teil Ihres Satzes trifft zu: Ich äußere meine Stellungnahmen als freier Mitmensch ... Wer zu solchen spekulativen Verschwörungstheorien greift wie Sie, wie kann der den gleichzeitig so pharisäerhaft von Aufklärung sprechen?

Antwort: Na, dann klären Sie doch mal auf, Herr Jansen: Wer sind Sie, was machen Sie, was haben Sie mit der Reform zu tun, außer daß Sie sich für sie interessieren? Und schon sind alle Theorien vom Tisch. Die Gegener der Reform verstecken sich nicht, aber auffallend viele Befürworter, auch Sie. (Was hatten wir hier nicht alles für Pseudonyme und Anonyme!) Wie sollten Sie da glaubwürdig sein? Wollen Sie sich nicht wenigstens positiv von diesen Feiglingen abheben?

... Ickler sagt, „Rad fahren ist eigentlich dudenkonform“, Jansen sagt „richtigstellen ist eigentlich konform mit dem neuen Regelwerk“. Machen Sie vielleicht eher einen Unterschied nach dem Feind-Freund-Schema als an der Sache orientiert?

Antwort: Ein Unterschied ist, daß man Herrn Icklers Aussage nicht widerlegen kann, daß sie richtig ist; er erläutert auch präzise, was er damit meint: eben Übereinstimmung mit dem Regelwerk des Duden. Ein anderer Unterschied ist, daß man deshalb Professor Icklers Aussage voll zustimmen kann und das auch tut, während Ihnen niemand in Ihrer Aussage zustimmt, nicht einmal ein Reformer. (Oder sind Sie einer? Man weiß es ganz einfach nicht, es könnte ja sein; ich glaube es nicht. Also: Was haben Sie mit der Reform zu tun, außer daß Sie sie anpreisen wollen? Man hat entsprechende Informationen von mir, von Professor Ickler, von Norbert Schäbler, von Manfred Riebe, von Christian Melsa, von Walter Lachenmann – wie steht es mit Ihnen?)



Wolfgang Wrase
München

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Auslegung?

Zunächst zum Methodischen: Bei alten Texten (Bibel, Platon) ist es unvermeidlich, daß man das Prinzip der wohlwollenden Interpretation befolgt, d. h. zunächst einmal versucht, den Text als in sich widerspruchsfrei und wahr zu deuten. Wir können die Verfasser nicht mehr fragen, wie sie es gemeint haben. Bei Texten, deren Verfasser gefragt werden können und sich außerdem oft genug dazu geäußert haben, wie es gemeint war, ist es schon etwas seltsam, den Text dennoch gegen ihre Intention auslegen zu wollen. So etwas kann man sich vielleicht im Strafrecht denken, wenn ein Beschuldigter sich auf das Bestimmtheitsgebot beruft, um aus dem Gesetzestext etwas herauszupressen, was auch nach Auffassung des Gesetzgebers nicht gemeint war.

Zur Sache: Herr Jansen meint, die Regel § 34 E3 (3), wonach alle Adjektive auf -ig, -isch und -lich getrennt vom Verb zu schreiben seien, müsse nicht ausnahmslos gelten, sondern lasse Raum für Zusammenschreibungen nach 2.2, und zwar wegen der Einleitungsformel: „"In den Fällen, die nicht durch § 34 (1) bis (3) geregelt sind, schreibt man getrennt.“

Unter E3 (3) steht dann:

(Dies betrifft) „Fälle, in denen der erste Bestandteil eine Ableitung auf -ig, -isch, -lich ist“.

Soweit könnte der behauptete Freiraum tatsächlich gegeben sein, obwohl die Urheber das immer bestritten haben; sie haben gerade durch die ausnahmslose Getrenntschreibung nach -ig usw. Klarheit schaffen wollen.

Nun folgen aber die Beispiele, die für die richtige Auslegung unbedingt notwendig sind:

„lästig fallen, übrig bleiben; kritisch denken, spöttisch reden; freundlich grüßen, gründlich säubern“

Ist bei „lästig fallen“ noch denkbar, daß man „lästig“ erweitern und steigern kann, was eine Geregeltheit durch 2.2. theoretisch (und, ich wiederhole es, gegen den ausdrücklichen Willen der Urheber!) möglich erscheinen läßt, so schließt „übrig bleiben“ dies endgültig aus. „übrig“ ist hier weder steigerbar noch erweiterbar.

Die richtige Auslegung ist also nicht nur aus der allenfalls als gleichgültig zu betrachtenden Kommentarliteratur zu entnehmen, sondern aus dem Regelwerk selbst.

Herr Schaeder hat also vollkommen recht, wenn er „fertigstellen“ oder was auch immer nur als „Ausnahme“ erwägen möchte. Auch das erratische „richtiggehend“ im amtlichen Wörterverzeichnis ist ja in diesem Sinne eine Ausnahme, die allerdings als solche herausgestellt zu werden verdient hätte. Es ist leider üblich geworden, solche einzigartigen Preziosen zum Ausgangspunkt unabsehbar vieler weiterer „Ausnahmen“ zu machen, die das ganze Regelwerk unangreifbar erscheinen lassen (vgl. „gewinnbringend“ usw.), aber auch unanwendbar vieldeutig. In diesem Sinne war übrigens auch der Vorschlag, „kennenlernen“ wieder zusammenzuschreiben, eine Ende 1997 ausdrücklich als Ausnahme eingeführte Rückbaumaßnahme; sie ist allerdings nicht genehmigt worden.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Herr Jansen, was wollen Sie eigentlich?

Ich muß zunächst sagen, Herr Jansen, daß mich Ihre Höflichkeit beeindruckt, die ich nicht verdient hätte. Darum will ich diesmal auf Sie eingehen und Ihnen auch zugestehen, daß Sie formal recht haben: Es ist kein guter Stil, einen Text (höhnisch) abzufertigen, ohne ihn gelesen zu haben. Welche Rolle das nach der präzisen Antwort von Professor Ickler jetzt noch spielt, sei dahingestellt. Ich ging, wohl zu Recht, davon aus, daß ich irgendwann irgendwo etwas davon mitbekommen hätte, wenn es irgendeinen ernstzunehmenden Zweifel an der eindeutigen Getrenntschreibung von „richtig stellen“ nach dem Regelwerk geben würde. Irgendwann hätte sich ein Lexikon, ein Reformer, eine Interpretationsschrift oder ein sonstiger Kommentar doch dazu geäußert, zumal sich die -ig/-isch-/-lich-Regel doch sofort als unhaltbarer Fremdkörper im Regelwerk herausgestellt hat.

Ich meine, daß sich deshalb nicht nur die spitzfindige Diskussion zu „richtig stellen“ eigentlich erübrigen müßte, wenn Sie nicht immer wieder mit Hilfe der verrenktesten Deutungstricks versuchen würden, irgendwelche einzelnen Schwächen der Rechtschreibreform wegzuinterpretieren. Da man für solche Gehirnakrobatik ohne Zweifel eine gewisse Intelligenz braucht, frage ich mich gerade bei Ihnen: Wie kann man nur gleichzeitig so dämlich sein, die Rechtschreibreform insgesamt als gut zu bewerten?

Es ist doch beispielsweise so, daß die Rechtschreibung ihren Sinn darin hat, daß sich eine Sprachgemeinschaft (weitgehend) geeinigt hat, wie man am besten schreiben sollte; das erleichtert das Lesen wie auch das Schreiben. Die Reform zerstört nun diesen Konsens und verwirrt das ganze Volk – gegen dessen Willen maßen sich Politiker an, die Einheitlichkeit zu zerstören und das bisher Erworbene zu entwerten. Es ist völlig sicher, daß die Reform unter dem Strich eine erhebliche Erschwernis bedeutet – eine solche Regelkenntnis wie Sie haben ja keine tausend Leute in Deutschland, vielleicht nicht einmal hundert, so daß Sie die Frage der Fehlerquote nicht an sich selbst richten können. Ein elementares Grundverständnis von Rechtschreibung würde also zum Beispiel überhaupt nicht von der Frage ausgehen, ob irgendwelche irgendwie formulierten und verordneten Regeln an sich einfacher oder komplizierter sind, sondern zunächst einmal davon, ob sie in der Sprachgemeinschaft anerkannt werden oder ob wenigstens die Aussicht besteht, daß sich die Sprachgemeinschaft auf sie als neuen Konsens einigen wird. Davon kann überhaupt keine Rede sein. Solange Sie für die Rechtschreibreform eintreten, kann ich Sie deshalb (und aus anderen Gründen, Stichworte u. a. Demokratie, Kosten, Leitfunktion der Schriftsteller, Gesamtheit der Argumente) schlicht und ergreifend nicht ernst nehmen. Das gilt auch für Ihre soziale Kompetenz, Ihr Auftreten als sturer Propagandist in diesem Forum, das in erster Linie der Aufklärung der Öffentlichkeit dienen soll (Propaganda für die Reform gibt es ja genug, da braucht man Sie nicht). Wieso äußern Sie sich hier, wo Sie überwiegend auf Ablehnung und teilweise auf Verachtung stoßen? Ein vernünftiger Mensch sucht sich Gleichgesinnte und unterstützt sie; er mischt sich nicht ständig unter solche, die gänzlich andere Ansichten und im übrigen auch die weit besseren Argumente haben. Glauben Sie etwa, Sie könnten mich oder Professor Ickler oder sonst einen Gast zu einem Anhänger der Rechtschreibreform machen? Sind nicht jedesmal Ihre Argumente von Professor Ickler und anderen überzeugend widerlegt worden, so daß man Sie allmählich als begriffsstutzig (= doof) und auf die Dauer auch als zwanghaften Störenfried einstufen muß? Was wollen Sie eigentlich?



Wolfgang Wrase
München

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christoph Kukulies
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Elsaß

Heute in der Aachener Zeitung zum Thema
Straßenschilder: Elsassstrasse,Elsassplatz. Sind
Geographische Eigennamen eigentlich auch
von der RSR betroffen? Die Schilderlobby dankt.

Ich hätte da noch ein paar Ideen: z.B. STOP(P) Schilder
an Straßenkreuzungen umstellen.



Christoph Kukulies
Aachen

Mit Klick die Kennkarte von Christoph Kukulies ansehen    An Christoph Kukulies schreiben   Suche weitere Einträge von Christoph Kukulies        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
25.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Danke, Herr Ickler...

Sie haben sich wenigstens ernsthaft damit beschäftigt. Ich nehme für mich in Anspruch, nach dem Regelwerk zu schreiben, nicht nach dem Wörterverzeichnis oder gar einem Wörterbuch. Letztere sind für mich nur Hilfen. Ich handhabe das Ganze damit in der Weise, wie es mit der Zeichensetzung nicht anders geht, weil hier etwas Entspechendes zum Wörtverzeichnis nun einmal nicht existiert und auch sinnvollerweise nicht existieren kann.



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Polnisches Sprachschutzgesetz

Wen das Thema interessiert, der kann sich den Artikel aus dem neusten Sprachreport (IDS) als PDF herunterladen.

http://www.ids-mannheim.de/pub/sprachreport/sr01-inh.html#1



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
“richtigstellen³ regelkonform - bitte dem Duden melden!

Herr Jansen hält „richtigstellen“ für „regelkonform“. Er liebt es, seine Unkenntnis der Rechtschreibreform hier auszubreiten, wie es scheint. Komisch, daß alle reformierten Wörterbücher „richtig stellen“ vorsehen und daß die reformierte Presse so schreibt. Das kann einen Michael Jansen so schnell nicht von den Tatsachen überzeugen, für den überhaupt kennzeichnend ist, alle Welt mit seinen Interpretationen überzeugen zu wollen, auch wenn er damit allein steht. „Sehr mutig!“ – sollen wir das denken? Ich finde das einfach nur blamabel.



Wolfgang Wrase
München

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Sehr geehrte Frau Menges! Sehr geehrter Herr Jansen!

Wer die Überlegenheit der neuen GuZ beweisen will, muß drei Dinge beweisen:
1. Die Schreiber haben es leichter.
2. Die Leser haben es leichter.
3. Es werden von der neuen Getrenntschreibung keine im Lauf der Zeit gewachsenen Begriffe und Wörter zerschlagen.

Da das leichte Lesen wichtiger ist als das leichte Schreiben (Herr Jansen ist da offenbar anderer Meinung), genügt es, wenn Punkt 2 bewiesen wird und (im Zusammenhang damit) Punkt 3.

Nun ist es aber ganz offensichtlich, daß es Schreiber und Leser jetzt schwerer haben und daß Begriffe und Wörter zerschlagen werden.
Also ist die neue GuZ ein Schildbürgerstreich.
Wenn Herr Jansen seine Forderung nach Unterscheidung von „richtig stellen“ (z.B.: die Wörter in einem Satz richtig stellen)und „richtigstellen“ auf Entsprechendes ausdehnt (und das müßte er eigentlich, wenn er konsequent ist), dann gehört er eigentlich schon ins Lager der Gegner der neuen Guz.
Von bloßer Subjektivität kann im übrigen bei den meisten der neuerdings zerschlagenen Begriffe nicht die Rede sein. Diese Begriffe stellen eine Einheit dar (wie „fleischfressend“) und finden sich immer noch im neuesten Duden. Man erkennt ihre weiterhin geltende Einheit an der vom Duden geforderten Betonung (nur der erste Bestandteil wird betont). Der Witz im neuen Duden: die Begriffe werden als Einheit gekennzeichnet (eben durch die Betonungszeichen) und gleichzeitig – getrennt geschrieben!! Natürlich gibt es manchmal Ausdrücke, bei denen man streiten kann. Hier soll jeder schreiben, wie er will, getrennt oder zusammen. Aber wenn alle Leute z.B. sógenannt sagen, dann muß man auch sogenannt schreiben (it.: cosidetto; engl.: so-called).



Wolfgang Illauer
Von-Richthofen-Straße 20, 86356 Neusäß

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
RenateMariaMenges
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Vereinfachung für die Lernenden

>(Illauer)Ziel müßte es sein, die alte Schreibung sinnvoll und behutsam weiterzuentwickeln

Ich ergänze: Ziel müsste es sein, die neue Rechtschreibung deutlich zu vereinfachen.



RenateMariaMenges

Mit Klick die Kennkarte von RenateMariaMenges ansehen    An RenateMariaMenges schreiben   Visit RenateMariaMenges's homepage!   Suche weitere Einträge von RenateMariaMenges        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Vereinfachung als alleiniges Ziel

Frau Menges, ich glaube nicht, daß Vereinfachung wirklich einen Gewinn brächte. Die Sprache ist ein Werkzeug, das man immer gerade so anspruchsvoll gebrauchen kann, wie man es selber möchte. Man kann sich entscheiden, mit wenigen Wörtern auszukommen, man kann aber auch einen riesigen Wortschatz anstreben, mit dem man im Extrem nur noch von einem reduzierten Zirkel Eingeweihter verstanden wird. Das trifft ja sogar u.a. in der Jugendsprache zu, wo das Verwenden bzw. Nichtverwenden bestimmter Ausdrücke die Zugehörigkeit zu einer Gruppe signalisieren soll, oft, ohne daß sich die Anwender dieser sensiblen Wortwahl besonders bewußt wären. Man kann Sätze kompliziert anlegen oder simpel, einen sehr hochgestochen-erlesenen oder aber auch einen vulgären Stil wählen. Die Sprache ist unheimlich flexibel und vielschichtig, und diese Eigenschaften sind nützlich, sind Teil ihres Reichtums. Jeder kann also die Sprache in seiner ganz privaten Anwendung vereinfachen, soviel er nur möchte, sogar ohne daß er damit bestehenden Sprachregeln zuwiderliefe. Wenn aber nun eine vereinfachende (oder, wie in der Realität, auch einfach nur verzerrende) Maßnahme die gesamte Sprache zum Objekt hat, wie das bei der Rechtschreibreform der Fall ist (es handelt sich zwar nur um einen Eingriff auf die Schriftform der Sprache, dort aber zunächst grundsätzlich auf ihren gesamten Bestand, auch wenn die Änderungen nur in wenigen Einzelfällen resultieren), dann wird ihr Niveau, oder besser: ihre Funktionalität, auf gesamter Breite herabgesetzt. Und das, obwohl eben ohnehin schon für jeden einzelnen immer die Möglichkeit bestand, die Sprache nur so anspruchsvoll einzusetzen, wie er das möchte bzw. wie er dazu in der Lage ist. In Mitleidenschaft werden also jene Nutzerschichten gezogen, die das hohe Niveau wohlbegründet gerne beibehalten wollen. Diese können sich zwar gegenwärtig selbstverständlich immer noch Briefe gemäß Orthographienorm der höheren Qualität schreiben, aber in dieser Orthographie können sie kaum noch Zeitschriften oder Zeitungen lesen; die korrekte Deutung vieler feiner Ausdrucksmittel, wie sie die alte Rechtschreibung erlaubt bzw. begünstigt, ist in einer Umgebung der rechtschriftlichen Verunsicherung, wo mit viel Energie und Macht eine demokratisch illegitime Sprachnorm verbreitet werden soll, sehr unsicher geworden. Es entspricht einfach nicht dem Grundwesen der Sprache, sie auf Anordnung sprungartig in ihren Tiefenstrukturen sowie äußeren Merkmalen zu verändern, zumal, wenn sich dies gegen die große Mehrheit der Sprachnutzer richtet. Das Gesprochene, das Geschriebene, soll etwas Inhaltliches bedeuten. Die Reform beschränkt sich auf das spießige Ordnungsdenken eines Schrebergärtners. Und Vereinfachungsbemühungen, deren Motiv das simple Senken von Fehlerquoten in Schuldiktaten (und verwandten Angelegenheiten) ist, behandeln die Sprache unangemessen. Das beste Werkzeug ist nicht unbedingt das, welches sich am einfachsten bedienen läßt. Mit einem Hammer kann man Nägel einschlagen oder feinste Skulpturen aus Marmor meißeln. Soll das letztere „abgeschafft“ werden, nur damit diejenigen, die das nicht so gut hinkriegen, nicht neidisch sein müssen?



Christian Melsa
22149 Hamburg

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern

Um Mißverständnis zuvorzukommen, ergänze ich: Das beste Werkzeug ist nicht unbedingt das, welches sich UNTER ALLEN UMSTÄNDEN am einfachsten bedienen läßt.



Christian Melsa

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern

Ich ergänze nochmals, um Einwänden vorzubeugen: Wenn ich davon rede, daß die Reform die gesamte Sprache zum Objekt habe, dann meine ich damit, daß es sich um keine Modifikationen oder Handhabungen der Sprache von Individuen für den privaten Bereich handelt, sondern um eine Modifikation und Handhabung, deren Geltungsbereich sich über die gesamte Öffentlichkeit erstrecken soll.



Christian Melsa

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
24.03.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Ein Tipp, Herr Wrase,

lesen Sie meinen Text (altes Forum ganz unten; nur das unter „Kritik“ reicht hierfür zunächtst) und dann lesen Sie noch einmal das Regelwerk an der betreffenden Stelle. Dann werden Sie nachvollziehen können, was ich meinte. Tönen Sie nicht ganz so laut, das ist in diesem Falle, Sie liegen nämlich daneben; Ihre Argumentation ist hier völlig redundant. Wenn ich doch sage, dass es um eine andere Auslegung als die offizielle geht, welchen Sinn macht es dann, dass Sie darauf hinweisen, dass die offizielle Auslegung bisher anders ist, als ich das an dieser Stelle für richtig halten würde. Wenn Sie einen Text kommentieren, müssen Sie ihn vorher gelesen haben. Anders geht es nicht.



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 110 · 120 · 130 · 140 · 150 · 153  154  155  156   157  158  159  160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Jemandem das Gästebuch empfehlen! Druckvoransicht zeigen
Gehe zum Forum: