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Klaus Malorny
30.03.2001 22.00
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merkwürdiger Aprilscherz...

Um bei dem Vergleich mit dem Haus zu bleiben: Zum Schreiben sind Papier, Bleistift, Füller, Tinte usw. da. Das Produkt ist die Schrift, der Text, genau, wie das Haus das Produkt aus den Baustoffen ist.

Ist das so schwer zu verstehen?



Klaus Malorny
Wetter

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Christian Melsa
30.03.2001 22.00
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Ich verstehe nicht, was es an dieser Sache nicht zu verstehen gibt... Natürlich schreibt man die Schrift. Insofern ist sie selbstverständlich zum Schreiben da. ABER man schreibt doch nur Dinge, die gelesen werden sollen! Das ist doch der einzig und alleinige Zweck, warum man schreibt. Nur, weil das teilweise in der Schule nicht der Fall sein mag, bei Diktaten etwa, gilt das doch nicht für den Rest alles Geschriebenen. Schrift existiert nur, um gelesen zu werden, das Schreiben ist nun einmal die einzige Möglichkeit, sie anzufertigen. Das muß doch einleuchten. Deshalb hat die Lesefunktionalität Priorität, deshalb gibt es überhaupt nur Rechtschreibung, dafür ist sie da! Wie oft soll ich das denn bloß noch erklären? *seufz*



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Theodor Ickler
30.03.2001 22.00
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Vergebliche Liebesmühe!

Lieber Herr Melsa, das können Sie noch so oft erklären, es wird nichts nützen. Ich jedenfalls habe es aufgegeben. Übrigens hat der Reformer Nerius, der allerdings für meinen Geschmack immer noch zu sehr an seiner früheren Vorstellung von einer „Aufzeichnungsfunktion“ hängt, kürzlich jedenfalls die Rangordnung deutlich genug zum Ausdruck gebracht:
„Geschrieben wird aber immer zum Zwecke der Sinnentnahme oder Bedeutungserfassung durch den Lesenden.“ (Die Entwicklung der Großschreibung ...Heidelberg 1999)
Friedrich Roemhelds Schrift „Die Schrift ist nicht zum Schreiben da“, deren Titel ich zitiert habe, ist übrigens auch heute noch sehr lesenswert.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Theodor Ickler
30.03.2001 22.00
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Eiersatz

Was Frau Menges betrifft, so hat sie offensichtlich die Sache mit „in Rechnung stellen“ und dessen Substantivierung immer noch nicht verstanden.
Was es mit Verbzusätzen und Zusammenschreibung auf sich hat, weiß sie auch nicht. Schließlich sind auch „ab“ und „nehmen“ zwei Wörter, trotzdem soll man sie auch nach der Neureglung zusammenschreiben, ebenso wie „bahnbrechend“ usw.
Bei „Tee-Ei“ und „Kaffee-Ersatz“ wurden auch bisher keine Vokale weggelassen („weg gelassen“ – schließlich sind das zwei Wörter, nicht wahr?)
Die Dreibuchstabenregel ist auch nach Auffassung der Reformer bisher ohne Bedeutung für Schüler gewesen. Da sich die Rechtschreibung, bevor der Staat sich einmischte, in erster Linie den Lesern verpflichtet gefühlt hat, sorgte man durch Bindestriche und auch durch Vereinfachungen (nicht drei Konsonanten schreiben, wo nur einer gesprochen wird) dafür, Befremdliches und Unästhetisches zu vermeiden. Das gibt es in vielen Sprachen der Welt. Aber in einem Punkt haben die Reformpropagandisten recht: Es geht (auch den Reformgegenern) nicht um die Frage, mit wie vielen f man „Schiffahrt“ schreibt. Wir haben andere Einwände, die schwerer wiegen, von denen aber allzu gern abgelenkt wird.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Theodor Ickler
30.03.2001 22.00
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Eiersatz

Was Frau Menges betrifft, so hat sie offensichtlich die Sache mit „in Rechnung stellen“ und dessen Substantivierung immer noch nicht verstanden.
Was es mit Verbzusätzen und Zusammenschreibung auf sich hat, weiß sie auch nicht. Schließlich sind auch „ab“ und „nehmen“ zwei Wörter, trotzdem soll man sie auch nach der Neureglung zusammenschreiben, ebenso wie „bahnbrechend“ usw.
Bei „Tee-Ei“ und „Kaffee-Ersatz“ wurden auch bisher keine Vokale weggelassen („weg gelassen“ – schließlich sind das zwei Wörter, nicht wahr?)
Die Dreibuchstabenregel ist auch nach Auffassung der Reformer bisher ohne Bedeutung für Schüler gewesen. Da sich die Rechtschreibung, bevor der Staat sich einmischte, in erster Linie den Lesern verpflichtet gefühlt hat, sorgte man durch Bindestriche und auch durch Vereinfachungen (nicht drei Konsonanten schreiben, wo nur einer gesprochen wird) dafür, Befremdliches und Unästhetisches zu vermeiden. Das gibt es in vielen Sprachen der Welt. Aber in einem Punkt haben die Reformpropagandisten recht: Es geht (auch den Reformgegenern) nicht um die Frage, mit wie vielen f man „Schiffahrt“ schreibt. Wir haben andere Einwände, die schwerer wiegen, von denen aber allzu gern abgelenkt wird.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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Gast
30.03.2001 22.00
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Wir vergleichen, aber diesmal richtig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wir bauen zwar Häuser, wir schreiben aber keine Schriften, sondern Texte!
Die Häuser sind zum Wohnen da, bestehen aber aus Baustoffen.
Die Texte sind zum Lesen da, bestehen aber aus Schrift.
Die Baustoffe sind nicht zum Wohnen da, sondern zum Bauen.
Die Schrift ist nicht zum Lesen da, sondern zum Schreiben!



Katharina Wagner
Hamburg

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Klaus Malorny
30.03.2001 22.00
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merkwürdiger Aprilscherz...

Um bei dem Vergleich mit dem Haus zu bleiben: Zum Schreiben sind Papier, Bleistift, Füller, Tinte usw. da. Das Produkt ist die Schrift, der Text, genau, wie das Haus das Produkt aus den Baustoffen ist.

Ist das so schwer zu verstehen?



Klaus Malorny
Wetter

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Christian Melsa
30.03.2001 22.00
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Ich verstehe nicht, was es an dieser Sache nicht zu verstehen gibt... Natürlich schreibt man die Schrift. Insofern ist sie selbstverständlich zum Schreiben da. ABER man schreibt doch nur Dinge, die gelesen werden sollen! Das ist doch der einzig und alleinige Zweck, warum man schreibt. Nur, weil das teilweise in der Schule nicht der Fall sein mag, bei Diktaten etwa, gilt das doch nicht für den Rest alles Geschriebenen. Schrift existiert nur, um gelesen zu werden, das Schreiben ist nun einmal die einzige Möglichkeit, sie anzufertigen. Das muß doch einleuchten. Deshalb hat die Lesefunktionalität Priorität, deshalb gibt es überhaupt nur Rechtschreibung, dafür ist sie da! Wie oft soll ich das denn bloß noch erklären? *seufz*



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Theodor Ickler
30.03.2001 22.00
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Vergebliche Liebesmühe!

Lieber Herr Melsa, das können Sie noch so oft erklären, es wird nichts nützen. Ich jedenfalls habe es aufgegeben. Übrigens hat der Reformer Nerius, der allerdings für meinen Geschmack immer noch zu sehr an seiner früheren Vorstellung von einer „Aufzeichnungsfunktion“ hängt, kürzlich jedenfalls die Rangordnung deutlich genug zum Ausdruck gebracht:
„Geschrieben wird aber immer zum Zwecke der Sinnentnahme oder Bedeutungserfassung durch den Lesenden.“ (Die Entwicklung der Großschreibung ...Heidelberg 1999)
Friedrich Roemhelds Schrift „Die Schrift ist nicht zum Schreiben da“, deren Titel ich zitiert habe, ist übrigens auch heute noch sehr lesenswert.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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RenateMariaMenges
30.03.2001 22.00
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Gegenteiliger Meinung?

Mein lieber Melsa,

es wurden hier noch keine Sätze vorgestellt, aber man muss ja alles belegen:

Ihre Beiträge werde ich Ihnen in Rechnung stellen.

Das war ein Beispielsatz und nicht persönlich gemeint.

Dazu noch ein paar Lieblingswörter in getrennter Schreibweise:

...
leicht machen
leicht nehmen
Maß halten
offen stehen
scharf machen
...

Die Wörter sind leichter, weil sie doch tatsächlich zwei Wörter sind.


Ebenso das
Teeei und die Teeernte,
der Kaffeeersatz ...
Diese Wörter sind aus Zusammensetzungen entstanden und warum sollte man einen Vokal weglassen??


Was stört Sie wirklich daran?



RenateMariaMenges

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RenateMariaMenges
29.03.2001 22.00
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Beispiele

Das Inrechnungstellen (Duden 2000/1 S. 500) diverser Beiträge...

Das In-Rechnung-Stellen (ebenda) diverser Beiträge...

In Rechnung stellen diverser Beiträge ...


Na ja, es ist eben kein Beispiel perfekt.



RenateMariaMenges

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Christian Melsa
29.03.2001 22.00
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Syntaxverzerrung

„In Rechnung stellen diverser Beiträge“

Wenn man das so schreibt, sieht das „stellen“ auf den ersten Blick aus wie das Prädikat des Satzes. So ist das Wort aber hier nicht gemeint, und so kann der Satz auch nicht korrekt funktionieren. Ästhetik kann sich auch aus Kontrast zum Normalen ergeben, solche Reize sind in der Kunst sicher nützlich, um im entsprechenden Kunstwerk Schwerpunkte, Attraktoren zu setzen. Die Kunst hat ja ohnehin alle Freiheiten. Funktional jedoch ist die Auseinanderschreibung wie die Kleinschreibung von „stellen“ den verbundenen Schreibungen doch klar unterlegen. Die Anforderungen an eine allgemeine Schreibnorm dürften doch eher in einer Verständigung liegen, die so reibungslos wie möglich abläuft.



Christian Melsa
22149 Hamburg

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RenateMariaMenges
29.03.2001 22.00
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Beispiele

Das Inrechnungstellen (Duden 2000/1 S. 500) diverser Beiträge...

Das In-Rechnung-Stellen (ebenda) diverser Beiträge...

In Rechnung stellen diverser Beiträge ...


Na ja, es ist eben kein Beispiel perfekt.



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Christian Melsa
29.03.2001 22.00
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Syntaxverzerrung

„In Rechnung stellen diverser Beiträge“

Wenn man das so schreibt, sieht das „stellen“ auf den ersten Blick aus wie das Prädikat des Satzes. So ist das Wort aber hier nicht gemeint, und so kann der Satz auch nicht korrekt funktionieren. Ästhetik kann sich auch aus Kontrast zum Normalen ergeben, solche Reize sind in der Kunst sicher nützlich, um im entsprechenden Kunstwerk Schwerpunkte, Attraktoren zu setzen. Die Kunst hat ja ohnehin alle Freiheiten. Funktional jedoch ist die Auseinanderschreibung wie die Kleinschreibung von „stellen“ den verbundenen Schreibungen doch klar unterlegen. Die Anforderungen an eine allgemeine Schreibnorm dürften doch eher in einer Verständigung liegen, die so reibungslos wie möglich abläuft.



Christian Melsa
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Gast
28.03.2001 22.00
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“Die Schrift ist nicht zum Schreiben da³??????????????????

Ein Lob und ein Tadel. Mit dem ersten Punkt sorgen Sie für Klarheit, Herr Ickler. Ich werde dennoch einmal über die ungewöhnliche Fragestllung nachdenken, an welchen Stellen die reformierte Rechtschreibung der Sprache eher gerecht wird. Ich werd’s mal versuchen. Mit „die Schrift ist nicht zum Schreiben da“ muss ich doch sehr die Stirn runzeln, es stellen sich einige Fragezeichen auf. Mit „die Schrift ist nicht NUR zum Schreiben da“, hätten Sie Recht gehabt.



Michael Jansen

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