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Theodor Ickler
22.04.2001 13.34
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Kinderbücher

Zu Michael Ende (der übrigens nicht der Verfasser von „Peterchens Mondfahrt“ ist) habe ich schon mehrmals etwas gesagt, u. a. in meinem neuen Buch, woraus folgender Abschnitt stammt:

In Michael Endes „Wunschpunsch“ (Thienemanns Verlag) lesen wir jetzt: „Sie haben einen Hohen Rat einberufen und der hat entschieden geheime Botschafter in alle Himmelsrichtungen zu schicken.“ Zwei Kommas sind gestrichen, der Satz liest sich entsprechend mühsam. Mit dem Lesen steht es ohnehin nicht gut bei deutschen Kindern. Nun stolpern sie auch noch ständig über Sätze wie „Jakob bettelte dabei bleiben zu dürfen“. Michael Ende hatte natürlich geschrieben: „Jakob bettelte, dabeibleiben zu dürfen.“ In der Neubearbeitung von „Momo“ heißt es gar: „es war Zeit sparender“ – eine grammatische Monstrosität, die aber den neuen Regeln entspricht.

Im neuesten Duden ist „zeitsparend“ gegen die amtlichen Regeln wiedereingeführt, wodurch aber der Rotdruck bei „Zeit sparend“ sinnlos wird, denn dies gab es ja auch vor der Reform. Hinzugefügt ist „aber nur 'zeitsparender'", genau wie wir es den Reformern jahrelang vorgehalten haben und wie sie es als „unumgänglich notwendige“ Regeländerung einführen wollten. Das haben sie nun getan, aber heimlich, so daß noch nicht jeder gleich erkennt, daß auch der Thienemann-Verlag die Werke Michael Endes alle noch einmal neu drucken muß. Er wird es zweifellos tun, aber es wird nicht die letzte Umstellung sein.

Nachtrag: Hier sind noch ein paar Änderungen, die der Verlag bei Michael Ende vorgenommen hat (die Originalschreibung läßt sich meistens erraten, ein paarmal ist sie hinzugefügt):

Michael Ende: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch. Thienemann, Stuttgart 1997.

(1998 erschien eine Lizenzausgabe als Heyne-Taschenbuch in alter Rechtschreibung!)

17: Doctor honoris causa statt horroris
19: Der Zauberer brachte ein kleines nervöses Lächeln zu Stande.
34: Sie tun mir so Leid.
80: Aus nichts schöpfst du immerfort Geld
und mit Geld kann man alles machen
statt
Aus Nichts schöpfst du immerfort Geld,
und mit Geld kann man Alles machen
91: Aus der Sache kann nichts werden – so Leid es mir für dich tut.
106: Irrwitzer eilte davon und Tyrannja folgte ihm mit überraschender Behändigkeit.
116: Jakob bat und bettelte dabei bleiben zu dürfen (Jakob bat und bettelte, dabeibleiben zu dürfen)
123: Hast Recht.
133: auf der glatt geräumten Straße
133: nebeneinander her gelaufen (nebeneinanderher gelaufen)
141: in einer wohl begründeten Sorge
153: wenn Jakob nicht herbeigeflattert wäre und ihn im letzten Augenblick am Schwanz fest gehalten hätte
176: einen tief gefühlten Seufzer (tiefgefühlten)
178: herumgeschrien (herumgeschrieen)
185: das is´im Augenblick alles ziemlich Wurscht
188: Er sah plötzlich viel größer und sehr Ehrfurcht gebietend aus (!)
197: grün glühende Blitze (grünglühende)
212: Wer Brunnen vergiftet (brunnenvergiftet)
233: Irgendwie tun sie mir fast Leid
durchgehend: Sankt Silvester (Sylvester), als Erstes, außerdem: Kängurus, Raunächte



– geändert durch Theodor Ickler am 23.04.2001, 17:34 –
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Th. Ickler

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litebloo
22.04.2001 12.56
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Antwort an Krino Hoogestraat:

Hallihallo,

eigentlich sollte ich gar nicht so guter Laune sein, weil heute wieder nach 2 Wochen Ferien die Schule angefangen hat, aber ich bin nicht mal müde.

Vergnügungssüchtig, warum nicht? Ist doch eine der wenigen schönen Sachen im Leben. Wenn man sich nciht freuen könnte, wär's auch nix.

Michael Ende. Oh je. Der hat doch diesen Verwunschendingsbumsirgendwas Wunschpunsch oder sowas geschrieben. Jedenfalls ein sehr seltsamer Titel. Außerdem hab ich noch das Buch Peterchens Mondfahrt. Das ist doch auch von dem, oder? An beide kann ich mich kaum erinnern, weil sie beide bei meiner Mudda irgendwo rumliegen und ich jetzt nicht nachgucken kann. Aber soweit ich mich erinnern kann hat er einen langweiligen Stil und schreibt doch auch mehr Kinderbücher und sowas, was mich nicht sonderlich interessiert. Aber ich frage mich, was sie sonst so lesen. Doch nicht Michael Ende?!

Der Staat hat doch gar kein Geld für neue Schulbücher, oder? Jedenfalls find ich es gut, dass die das gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt haben, weil es sonst ja die neue Rechtschreibung jetzt nicht geben würde *fröhlich guck*

Naja, 'im Dunkeln' findet man ja nicht ganz so oft in den Büchern wie 'am besten' und darum ist mir das sicher noch nciht aufgefallen. *g*

Ich hab übrigens auch keinen neuen Duden (oder ist es so wichtig?) ... mein Cousin hat sich extra nochmal einen alten gekauft. Grmbl.

Sarah
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Theodor Ickler
22.04.2001 06.46
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Im Zweifel groß

Die von Herrn Melsa mit Recht noch einmal festgehaltene Tendenz zu überwuchernder Großschreibung wird durch den bekannten Aufsatz des Reformers Gallmann gefördert. Er argumentiert nämlich – sehr im Gegensatz zu früheren Arbeiten – neuerdings so: Im Zweifel genügt es schon, daß derselbe Wortkörper irgendwo als Substantiv vorkommt, um die Großschreibung zu rechtfertigen. Daß es sich um zufälligen Gleichklang (Homonymie, Homophonie) handeln könnte (wie bei leid/Leid), zählt für ihn nicht. Hinzu kommt die ebenfalls von ihm bereits als wünschenswert bezeichnete Großschreibung bei „von weitem“ usw. (insgesamt nach seiner Zählung zwölf sehr häufig gebrauchte Wendungen mit Präposition, aber ohne Artikel).
Dies führt zu der eigenartigen Lage, daß gerade die heftigsten Befürworter der „gemäßigten Kleinschreibung“ heute exzessiv groß schreiben, sogar noch über die bald überwundenen Gewohnheiten des 19. Jahrhunderts hinaus. Darin einen Fortschritt zu sehen erfordert schon eine besondere Rabulistik.
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Th. Ickler

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Christian Melsa
22.04.2001 04.05
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GKS

An Herrn Hoogestraat: Nein, „am besten“ heißt immer noch „am besten“. Es heißt sogar gemäß Reform immer noch korrekt: „Mir ist das alles leid“ oder „Wenn es so weitergeht, werde ich hungers sterben müssen“ (ja, auch „weitergeht“)! Viele Leute, darunter auch ein gewisser hiesiger Oberschulrat, mit dem ich schon dazu korrespondiert habe, sind offenbar im Glauben, man würde halt jetzt mit der simplen Artikelprobe alles lösen können, oder Wörter, die es auch als Substantive gibt, seien nunmehr immer groß zu schreiben. Der Schluß drängt sich bei sowas wie „Da hast du Recht“, „Tut mir Leid“ oder „Wir treffen uns heute Mittag“ ja auch auf. Der Umfang der reformierten GKS-Regeln hat im Vergleich zu den früheren Dudenregeln enorm zugenommen! Es ist rein überhaupt nichts einfacher geworden, es ist nur die Grenze verschoben worden, ein paar Wörter werden auf einmal (teilweise widergrammatisch) groß geschrieben, und schon denken sogar Leute vom Schulamt, weil dies bisher Fehler gewesen wären und nun eben nicht mehr, es ließen sich so Fehler vermeiden. Was ja auch zutrifft – aber eben nur für genau diese Fehler, während alle, die es so schreiben wie bisher, nun wiederum Fehler machen, die vorher keine gewesen wären. Eine Milchmädchenrechnung, die eigentlich nicht so schwer zu entdecken ist. Aber man könnte meinen, für Kultusministerien würde sogar ein Sonderschulabschluß schon reichen...

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Krino Hoogestraat
21.04.2001 19.00
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Antwort an Sarah.

Antwort an Sarah.

Erst will ich mal wieder was Nettes sagen. Ich finde es sehr ungewöhnlich, daß eine Jugendliche von 13 Jahren sich so intensiv mit der deutschen Sprache auseinandersetzt, und es gibt mir ein bißchen Grund zu der Hoffnung, daß doch nicht alle so oberflächlich und vergnügungssüchtig sind, wie ich manchmal fürchte. Den meisten Leuten, die ich so kenne, egal welchen Alters, geht das Thema wirklich „am Arsch vorbei“ (Deine Formulierung! Als gebildeter älterer Herr darf ich eigentlich so was gar nicht sagen :-).

S:
Für Mann und Storm habe ich nicht viel übrig, zumindest für den Inhalt der Bücher nicht. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass man in der Schule gezwungen wird, Bücher wie den Schimmelreiter zu lesen. *gräuel*.

K:
Da kann ich Dir nur zustimmen, auch mir waren in der Schule die sogenannten Klassiker ein Graus. Trotzdem lese ich jetzt den Schimmelreiter, Pole Poppenspäler, den Zauberberg, die Buddenbrooks und sogar Goethe mit großem Genuß. Also man ist im Leben nie vor Überraschungen sicher. Kleine private Frage zwischendurch: Was hältst Du denn von Michael Ende? Sag' jetzt nicht, von dem hättest Du nie etwas gehört.

S:
Was meinen Sie mit 'schlicht ignorieren'? Dass die Autoren einfach in alter Rechtschreibung schreiben oder mit ihren Formulierungen wieder alles ausgleichen?

K:
Ich meine beides. Man kann ja Wörter, die einem in neuer Rechtschreibung nicht gefallen, einfach durch andere ersetzen. Statt „es tut mir Leid“ sage ich dann eben „ich bedaure es“. Aber es gibt ja auch lebende (und sehr berühmte) Schriftsteller, die ihren Verlagen verbieten, ihre Bücher „reformiert“ zu drucken.

S:
Ich würde gerne wissen, ob die Kommasetzung die einzige Sache ist, die Sie an der neuen Rechtschreibung auszusetzen haben.

K:
Nee, ist sie nicht. Eigentlich lehne ich die ganze Reform ab. Und das nicht nur, weil ich sie wirklich insgesamt schlecht finde, sondern auch wegen der merkwürdigen Art, wie sie gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung durchgedrückt würde. Manchmal habe ich den Verdacht, sie wurde nur gemacht, weil man mit neuen Schulbüchern eine ganze Menge Geld verdienen kann.

Mit ganz wenigen Sachen kann ich leben; dazu gehört die Erlaubnis, s-t zu trennen. Also Kas-ten statt Ka-sten – warum nicht!

S:
„Die Polizei tappt im Dunkeln“ ... mh, ja. Das sind einige unschöne Dinge, aber vielen ist das sicher gar nicht aufgefallen (mir sicher auch nicht oder nur unterbewusst). Ich hab schon immer das „im Dunkeln“ in dem Fall groß geschrieben, soweit ich zurück denken kann. Schade ist es wirklich um diese kleinen Dinge, aber man lernt doch nicht umsonst, dass „im“ „in dem“ bedeutet und dass da ein Artikel drin steckt und dass dann „im Dunkeln“ groß geschrieben wird.

K
Das ist genau das Schlimme: Daß Feinheiten „weggeschliffen“ werden sollen. Feinheiten sind nicht lebensnotwendig, aber sie machen das Leben schön. Die Grundregel beschreibst Du völlig richtig – aber dann kommen eben, wie immer im Leben, die Ausnahmen. Ich bin sicher: Auch Du schreibst „am besten“ klein! Obwohl „am“ „an dem“ bedeutet und man „eigentlich“ groß weiterschreiben müßte. Frage: Oder soll „am besten“ jetzt tatsächlich großgeschrieben werden? Ich besitze keinen reformierten Duden.

Herzliche Grüße

Krino
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Krino Hoogestraat
Graf-Enno-Straße 3
26723 Emden

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litebloo
21.04.2001 17.04
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An Krino Hoogestraat

Hallo,

für Mann udn Storm habe ich nicht viel übrig, zumindest für den Inhalt der Bücher nicht. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass man in der Schule gezwungen wird, Bücher wie den Schimmelreiter zu lesen. *gräuel*

Was meinen Sie mit 'schlicht ignorieren'? Dass die Autoren einfach ein alter Rechtschreibung schreiben oder mit ihren Formulierungen wieder alles ausgleichen?

Ich würde gerne wissen, ob die Kommasetzung die einzige Sache ist, die Sie an der neuen Rechtschreibung auszusetzen haben.

„Die Polizei tappt im Dunkeln“ ... mh, ja. Das sind einige unschöne Dinge, aber vieln ist das sicher gar nicht aufgefallen (mir sicher auch nicht oder nur unterbewusst). Ich hab schon immer das „im Dunkeln“ in dem Fall groß geschrieben, soweit ich zurück denken kann. Schade ist es wirklich um diese kleinen Dinge, aber man lernt doch nicht umsonst, dass „im“ „in dem“ bedeutet und dass da ein Artikel drin steckt und dass dann „im Dunkeln“ groß geschrieben wird.

Ja, das können sie nur, weil sie die ß-Regel können. Und die ist nicht weniger schwierig, als die ss-Regel. Nur das Wort ist anders. Ja natürlich wird man die Schwierigkeit behalten, aber die haben das Wort geändert, damit es nicht eine Ausnahme mit dem "ß" gibt. Denn bei allen anderen Worten haben sie es ja auch umgeändert.

Schönen Tag noch,

Sarah
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litebloo
21.04.2001 16.44
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Christian Melsa / sire :

Hallo,

ach, gibt es noch mehr, die für die Reform sind und es auch sagen? Naja, viel bekommt man davon aber nicht mit. Leute aus dem Kutusministerium brauchen meines Wissens nur einen Realschulabschluss. Trotzdem finde ich die neue Rechtschreibreform genial.

Ich muss zustimmen, für den Leser ist sie tatsächlich nicht einfacher geworden. Das merke ich ja selbst, ich lese viel. Aber soll sie so viel schwerer geworden sein? Außer dem „kein Komma vor erweitertem Infinitiv“ sehe ich da keum eine Übereinstimmung.
"... selbst die Wörterbuchredaktionen, also die absoluten Experten auf diesem Gebiet, sind an einer einheitlichen Auslegung dieser Regeln gescheitert, wie die zahlreichen Abweichungen der frühen Auflagen nach der Reform zeigen.“ Das wusste ich ja gar nicht. Vielleicht können sie mir etwas mehr davon erzählen.
„Und natürlich unverbesserliche Ideologen, denen man mit logischen Beweisführungen einfach nicht beikommen kann.“ Vielleicht sollten Sie das nächste mal nicht solche Wörter wie Ideologe benutzen, Lexika sind nicht allzu verständlich. Aber wnen ich richtig verstanden habe, was sie damit meinen, muss ich sagen, dass ich nicht dazu zähle. Ich sehe ein, dass einige Sachen bei der neuen Rechtschreibung nicht logisch sind, vielleicht sogar dumm, aber sehr viel einfacher als die alte Rechtschreibung. Ich muss mir, wie schon gesagt, schlimme Rechtschreibung selbst bei älteren Leuten anschauen. Und so kann das meiner Meinung nach nicht weiter gehen. Die Deutschen sollen eine gescheite Rechtschreibung und Kommasetzung lernen und auch wenn sie dann etwas angeknackst ist, aber es kann doch nicht angehen, dass viele das Wort Kaffee oder Schneemann nicht richtig schreiben könen. Sowas muss ich mir doch nicht antun. Mir liegt viel daran, dass es mit der Rechtschreibung nicht so abwärts geht. Die meisten schreiben E-Mails und chatten und da achtet man nicht mehr so auf Rechtschreibung, wie es früher in Briefen üblich war. Oder sie strengen sich nicht an, weil es die Lehrer selbst nciht könenn oder lesen nicht mehr. Dagegen kann man nichts machen, aber wenn man im Diktat mit 4 Fehlern noch eine 1- bekommt, muss man sich schon mal überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, dass jetzt die Rechtschreibung einfacher verständlich ist.

Ich lese auch die Bücher in alter Rechtschreibung und das stört mich auch nicht. Und ich versuche auch keinem, meine Meinung aufzubinden, ich vertrete sie nur und hoffe, dass man mich versteht. Redliche und gute Schulbildung ... davon rede ich doch die ganze Zeit. Wer mit einem Abi die Schule verlässt, ohne auch nur in drei Sätzen hinter einander keinen Fehler zu machen, der hat meiner Meinung nach in Deutsch eine 5 verdient.

Zeit hat man als Schüler schon. Vielleicht komtm mir das auch nur so vor, weil ich so gut wie keine Hausaufgaben mache oder mich anderweitig mit der Schule im meiner Freizeit beschäftige, aber meine halbe Klasse schreibt schnell in dne Pausen noch die Hausaufgaben ab. Da kann man keinem weismachen, dass Schüler keine Zeit hätten. Den meisten Schülern ist das alles total egal (außer vielleicht ein paar Ausnahmen wie mir). Und leid tragend sind wir auch nicht. Für die, die kaum Probleme beim Schreiben haben, wird das wohl auch kein Problem sein, wieder was anders zu benutzen (obwohl's schon schade wär'), aber für die, die eh nichts verstehen, die werden auch nicht viel mehr Fehler machen, als vorher schon.

Ich hab mich schon gewundert, wie ein Autor so viele Bücher schreiben könnte ... Ja, das Buch meinte ich und der Verlag hatte recht, ich hab es genommen, weil es sich interessant angehört hat. Kennen sie die Autoren persönlich? Oh jeh... Also, ich dachte, dass solche Korrekturarbeiten der Verlag übernimmt? Wie auch immer... 'leeren' wurde auch mit der alten Rechtschreibugn so geschrieben... *g*

Sarah
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Krino Hoogestraat
20.04.2001 22.00
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Vereinfachungen

Antwort an Sarah. Du hattest folgende Frage gestellt: Meinen Sie, dass durch die Vereinfachung (manche Leute würden es in Anführungszeichen schreiben) die Schönheit der deutschen Sprache kaputt gemacht wird? -

Die Antwort fällt mir nicht ganz leicht, weil ich darüber noch nicht so richtig nachgedacht habe; aber zum Denken ist es ja nie zu spät, also versuch ich’s. :-)

Schönheit der Sprache ist glaube ich etwas, das entsteht, wenn Sprecher oder Schreiber besonders meisterhaft mit der Sprache umgehen. Also für mich zum Beispiel Thomas Mann oder Theodor Storm.

Die Rechtschreibregeln haben wohl eher einen geringen Anteil an dieser Art von Schönheit. Ein Meister der Sprache, der sein Handwerkszeug liebt, wird im übrigen Regeln, die ihm „gegen den Strich gehen“, elegant umschiffen oder schlicht ignorieren.

Niemand wird gegen eine Vereinfachung sein, wenn sie denn tatsächlich eine ist und nicht an an-derer Stelle einen Schaden anrichtet. – Mein Problem ist nicht so sehr gefährdete Schönheit, son-dern gefährdete Funktionalität. Das soll heißen, mit vereinfachten Rechtschreibregeln wird es schwerer, so zu schreiben, daß der Leser möglichst gleich und möglichst eindeutig versteht, was der Schreiber will. Bezüglich der Kommas sind wir uns ja schon einig: Größere Freiheit beim Kommasetzen freut den unerfahrene Erwachsenen und Schüler, aber beim Lesern stolpert man öfter.

Natürlich verstehe ich auch, wenn da heute jemand schreibt: „Die Polizei tappt im Dunkeln“. Aber früher gefiel’s mir besser: Denn die Kleinschreibung wies mich sofort darauf hin, daß hier nicht im Dienstbüro der Strom ausgefallen ist, sondern daß die Beamten halt keine Ahnung haben, wer’s war.

Solche Art von Kleinschreibung hat doch einen guten Sinn: Man wird sofort mit der Nase darauf gestoßen, daß das verwendete Hauptwort nicht mehr das bedeutet, was es „sagt“, sondern eine Be-deutungs-„Übertragung“ stattgefunden hat. Es ist doch ein Unding, daß man uns solche raffinierten kleinen Hilfsmittelchen jetzt verbieten will, weil sie angeblich zu Schreibfehlern führen.

Auch die „neue“ ss-ß-Regel soll ja Vereinfachung bringen. Ich könnte von heute auf morgen diese Regel fehlerfrei anwenden, wenn ich wollte. Aber das kann ich doch NUR, weil ich auch die „alte“ ss-ß-Regel schon kapiert hatte!! Ich brauche nämlich nur alle „alten“ ß, die nach einem kurzen Vokal stehen, durch „ss“ zu ersetzen. – Die Schreibung der s-Laute war schwierig und bleibt schwierig. Wer früher hier Probleme hatte, wird sie behalten. Wer statt Buß jetzt Buss schreibt, wenn er Bus meint, was hat der gewonnen? (von daß – das – dass will ich gar nicht reden, denn das ist kein Rechtschreibproblem.)

Also: Die neue ss-ß-Regel ist genau so leicht oder schwer wie die alte. Aber warum hat man sie dann gemacht?? Nur um was zu ändern? So, wie man „eben mal so“ die Möbel im Wohnzimmer umstellt? Der einzige „Erfolg“ ist Schlussstrich statt Schlußstrich, muss statt muß, Kuss statt Kuß. Wo, um Himmels willen, ist der Vorteil??

So, jetzt habe ich mich wieder richtig in Rage geschrieben und werde nicht einschlafen können. Das hat man davon :-)

Liebe Grüße
__________________
Krino Hoogestraat
Graf-Enno-Straße 3
26723 Emden

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Christian Melsa
20.04.2001 16.42
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Hi litebloo,

gleich zu Deinem ersten Satz: Ich habe gar nicht gedacht, daß Du über alle Zusammenhänge und Hintergründe Bescheid wüßtest, das tun schließlich auch nicht besonders viele. Deswegen habe ich ja versucht, Dir in ein paar Sätzen einiges Wesentliches zusammenzufassen. Übrigens sehr aufschlußreich, was Du so aus der Schule erzählst: Dein Lehrer weiß nicht richtig, was ein Partizip ist, Du bist die einzige in der Klasse, die das Wort Rechtschreibreform ohne Fehler schreiben kann... Vielleicht etwas überspitzt dargestellt, aber sicherlich nicht ohne Grund. Die Idee der Kultusminister scheint also nicht gerade in strahlenden Erfolg zu münden. Immerhin gibt es zwischendrin noch ein paar sensiblere Gemüter wie Dich, die „solche Verschandelung der Rechtschreibung nicht befürworten“ möchte.

Deine Forderungen sind auch klar und nachvollziehbar: Eine bessere Rechtschreibung, die leichter zu verstehen ist. Nun gut, das ist die alte. Daß das neue Regelwerk bedeutend umfangreicher ist und auch mehr Komplexität aufweist, kann ja wohl kaum die Aussage zulassen, es sei einfacher als das vorige. Einzelschreibweisen einfach auswendig zu lernen ist natürlich logischerweise nach der Reform auch nicht schwerer oder einfacher als vorher. Das reformierte Regelwerk weist die höhere Komplexität auf, ohne damit im Gegenzug sprachlichen Gewinn herzustellen. Ganz im Gegenteil: die Differenzierungsfähigkeit der Schriftsprache wird stark beschnitten, wo überhaupt etwas verändert wurde.

Deine Einschätzung, der „unlogische“ Teil sei bei der neuen Rechtschreibung viel kleiner, kommt mir etwas vorschnell vor. Es ist zwar richtig, daß in dem Bereich der Getrennt-/Zusammenschreibung mit der Reform eine konsequentere Regulierung vorgenommen wurde, allerdings sind diese Regeln in ihrer Kompliziertheit geradezu absurd. Sie haben auch keine sprachliche Funktion, sie regeln einfach nur, um zu regeln. Bisher hat ein gut entwickeltes Sprachgefühl ausgereicht, um mit der Angelegenheit zufriedenstellend klarzukommen, nun muß man einen Regelkomplex beherrschen, den man kaum durchschaut, selbst wenn er direkt vor einem liegt. Ihn beim Schreiben intuitiv anzuwenden ist völlig abwegig, eher merkt man sich einfach die Wörter, wie sie im Wörterbuch stehen (was man immer schon machen konnte). Man kann außerdem nicht unbedingt immer nachvollziehen, wie die resultierenden Schreibweisen sich aus diesen Regeln ergeben haben sollen, selbst die Wörterbuchredaktionen, also die absoluten Experten auf diesem Gebiet, sind an einer einheitlichen Auslegung dieser Regeln gescheitert, wie die zahlreichen Abweichungen der frühen Auflagen nach der Reform zeigen. Es gibt also eine Menge Beweise dafür, daß die Rechtschreibung durch die Reform keinesfalls einfacher oder gar insgesamt (auch für den Leser) besser geworden ist. Das wird besonders von denen aber trotzdem unermüdlich schlicht behauptet, die entweder wirtschaftlich von der Reform profitieren oder sich dazu politisch gezwungen sehen, da sie sonst befürchten, ihr Gesicht zu verlieren. Und natürlich unverbesserliche Ideologen, denen man mit logischen Beweisführungen einfach nicht beikommen kann.

Du gibst ja zu: „Ob ich die alte Reform damals in der ersten und zweiten Klasse verstanden habe weiß ich nicht mehr“ (nach dem „habe“ müßte übrigens ein Komma stehen, nur als Hinweis). Tja, so ist es natürlich etwas schwer, die beiden Rechtschreibungen qualitativ miteinander zu vergleichen. Aber Du stößt ja auf die alte Rechtschreibung in allerlei Büchern, spätestens, wenn Du meinen Lektüreempfehlungen nachgehst (gibt´s garantiert auch in der Bücherhalle, schont das Taschengeld). Ohne diese Möglichkeit des eigenen analytischen Vergleichs ist man natürlich im großen und ganzen darauf angewiesen, zu glauben, was andere einem erzählen. Ich halte mich selbst allerdings für einen ziemlich vertrauenswürdigen Menschen in dieser Angelegenheit, schließlich verdiene ich nichts an einer Verhinderung der Reform, mir geht es einfach nur um Schutz und Pflege der Sprache, redliche und gute Schulbildung sowie um moralischen Anstand in der Politik (ich weiß, der ist dort nicht besonders tief verwurzelt, aber erwarten, fordern und überwachen muß man das gerade deswegen besonders).

Daß eine nicht unbeachtliche Menge auch unter Schülern die Reform scheiße findet, habe ich auch schon gelegentlich feststellen können. Es ist nicht weiter verwunderlich, daß kaum einer unter ihnen allzu stichhaltige Argumente vorbringen kann, immerhin müßte man dazu über einige Hintergründe informiert sein, und als Schüler hat man für ausgiebige eigene Nachforschungen wohl kaum genug Zeit (oder auch nur Lust, neben der Schule noch extra). Vielleicht sollte man mal eine Informationskampagne für Schüler starten, die sind schließlich die eigentlichen Leidtragenden, da sie seit 5 Jahren Dinge lernen, die unter Garantie in Kürze wieder überholt sein werden, selbst wenn die Reform nicht zurückgenommen wird. Denn an den Regeln wird immer noch gebastelt. Punktuell, in Form von Schreibweisen einzelner Wörter, wurde die Reform in der letzten Zeit bereits stark zurückgebaut, wie man in den neuesten Wörterbüchern leicht nachprüfen kann. Man weiß nur noch nicht genau, wie das zu den Regeln passen soll, die eigentlich oft eindeutig ganz anderes vorschreiben. Das Regelwerk wird also zwangsläufig angepaßt werden müssen, und die Vorbereitungen dazu laufen bereits seit einer Weile.

André Minninger ist einer der 4 Autoren, die derzeit die ???-Bücher schreiben. Seine Kollegen sind Ben Nevis, Katharina Fischer und eben André Marx. Der Band, von dem Du redest, ist offensichtlich „Vampir im Internet“, der aber auch nicht gerade ein Glanzstück der Reihe ist. Die Erzählweise ist zwar meist gar nicht so übel, nur die Handlung selbst ist a) mit dem ganzen Internet- und Computerspielbezug unangemessen trendanbiederisch für die drei ???, b) kaum als Krimi zu bezeichnen, der findet nur so nebenher statt. Ich habe auch mit André Minninger über dieses Buch persönlich gesprochen, er ist anscheinend selber nicht so besonders stolz darauf (eher auf seine Hörspielumsetzung, die auch wesentlich gelungener ausgefallen ist; er ist außerdem auch Hörspielskriptschreiber und Tonmeister bei Europa) und hat sich ständig damit verteidigt, der Verlag hätte halt gern mal was zum Thema Internet usw. gehabt, wäre eben gerade angesagt. Mit dem wirklich unglaublich dämlichen Fehler, einen Briefkasten zu „lehren“ und der grundsätzlich ungekannt miserablen Korrekturarbeit an den seit einiger Zeit auch in Reformschreibung erscheinenden ???-Büchern habe ich ihn ebenfalls konfrontiert. Er war darüber auch nicht glücklich. Das Niveau hat eben nachgelassen. Schade eigentlich. (Wahrscheinlich steigen die Korrektoren selber noch nicht so ganz bei den neuen Regeln durch; in „der rote Rächer“, dem letzten Buch von Katharina Fischer, war eine ganze Seite lang das anredende Personalpronomen „Sie“ klein geschrieben, wohl eine falsche Folgerung aus der Tatsache, daß die Reform in Briefen nun auch die Kleinschreibung von „Du“, „Dein“ usw. fordert. Später wurde es dann wieder korrekt groß geschrieben.)

Mit den schädlichen Auswirkungen der Reform meine ich außer der Kommasetzung vor allem die Bereiche Getrennt- und Zusammenschreibung sowie Groß- und Kleinschreibung. Hier (allerdings auch woanders) sind wirkliche linguistische Fehler im Regelwerk vorhanden, die resultierende Schriftsprache ist undifferenzierter, ein scharfes Werkzeug wird unnötig abgestumpft. Dies sind die Bereiche, die vor allem für den Leser ärgerlich sind. Aus Sicht des Schreibenden kommt da noch im wesentlichen das angeblich neuerdings so transparente Stammprinzip hinzu, nach dem nun z.B. „Gräuel“, „Gämse“ oder „aufwändig“ geschrieben werden soll. Trotzdem sind z.B. „stähen“, „dänken“, „Träue“ und vieles mehr aber immer noch Rechtschreibfehler, obwohl der Bezug zu „Stand“, „Gedanke“ und „Vertrauen“ deutlich auf der Hand liegt. Man muß also genau wissen, bei welchen Wörtern diese Stammorientierung erlaubt ist und wo nicht. Mit demselben Aufwand könnte man aber jede beliebige andere Schreibweise dieser Wörter lernen, also auch die bisherige, die in allen vor 1996 gedruckten Büchern vorkommt und auch in den seitdem erschienenen in der großen Mehrzahl – praktisch alle bekannten Schriftsteller verweigern sich ja der Reform, sicherlich nicht aus reinem Starrsinn, sondern mit Grund. Eine Lernerleichterung existiert nicht, im Prinzip sind die neuen Schreibweisen genauso einfach oder schwierig aus der Gewöhnung lernbar wie zuvor, allerdings hat die Reform ein Durcheinander verschiedener nebeneinander existierender Rechtschreibungen verursacht, mindestens die ganz normale alte Rechtschreibung ist natürlich unvermeidbar immer noch stark präsent und wird es in jedem Fall noch jahrzehntelang bleiben. Die Reform hat genau das Gegenteil von dem bewirkt, wofür sie gedacht war. Wenn man sie immer nur so sieht, wie sie gedacht war, wird sie einem natürlich wunderbar, toll und fortschrittlich vorkommen. Man sollte aber die wirklichen, greifbaren Fakten in die Bewertung einbeziehen, nur fällt das Urteil dann eben wenig schmeichelhaft aus. So ist es nun mal.

Übrigens, wenn ich Dich schon litebloo nenne, kannst Du mich genausogut auch sire nennen, das ist schon seit Ewigkeiten ein bekanntes Pseudonym von mir.

Netten Gruß
– geändert durch Christian Melsa am 22.04.2001, 05:47 –

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Theodor Ickler
20.04.2001 15.17
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Am Arsch vorbei

Daß es unzumutbar ist, 90 Seiten unverständliche Rechtschreibregeln zu lesen, ist doch genau das, was ich die ganze Zeit sage. Aber wenn man sie nicht gelesen hat, sondern nur einen Auszug, den die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf zwei Blatt Klopapier unterbringt und der Bertelsmannkonzern auf die Größe einer Spielkarte reduziert – dann kann man eben auch nicht von der Rechtschreibreform im ganzen sagen, daß man sie gut findet. Oder man wird nicht ernst genommen.

Und noch ein Tip: Wenn Du bei „so Leid es mir tut“ nichts spürst, wirst Du nie besonders gut schreiben. Überleg's Dir!
__________________
Th. Ickler

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litebloo
20.04.2001 14.56
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Antwort an Christian Melsa

Hallo,

oh jeh, ich weiß gar nicht, wieso alle immer denken, ich wüsste, was in der Politik los ist und was die FAZ schreibt und was der Spiegel und was die auf ARD und N-TV sagen. Ich hab keine Lüge von irgendwem durchschaut, zumindest nicht wissentlich. Und ich wusste auch nicht, wieviele Regeln der Duden jetzt hat und früher hatte. Ich weiß nur, dass es jetzt eine neue Reform gibt und dass ich die einzige in der Klasse bin, die das Wort Rechtschreibreform ohne Fehler hinschreiben kann. Man sieht erschreckende Dinge, die mit der deutschen Sprache angestellt werden (einer hat doch tatsächlich anstatt 'Müll' 'Mühl' geschrieben – also da kriegt man ja glatt einen Herzinfarkt, wenn man das sieht). Die neue Rechtschreibreform ist leichter und solange sie richtig begebracht wird, sind auch kleine Unreinheiten keine schlimme Sache. Ich möchte solche Verschandelung der Rechtschreibung nicht befürworten und so weiter machen wie bisher. Ich möchte, dass es eine bessere Rechtschreibung gibt und dass sie leichter ist zu verstehen. Ob ich die alte Reform damals in der ersten und zweiten Klasse verstanden habe weiß ich nicht mehr, aber die neue ist nicht wirklich schwer. (Z.T. unlogisch, aber der Teil ist wesentlich kleiner als bei der alten Rechtschreibung).

Ich werde die Bücher mal bei Gelegenheit lesen, wenn das Taschengeld es zulässt.

Wählen können nur Erwachsene, die die neue Rechtschreibung nicht gelernt haben und natürlich gegen sie sind. Wenn die Kinder aber wählen würden, dann würden zwar viele überhaupt nicht wählen, oder das nehmen, was als Oberstes steht, aber die wenigen, die sich dafür interessieren und auch Gründe für und gegen die neue Rechtschreibung hätten, würden sich nicht gegen die neue entscheiden.
Naja, wenn ich wirklich nachdenke, gibt es viele, die die neue Rechtschreibreform scheiße findne, aber die haben nicht wirklich gute Argumente und wissen kaum, was sich da geändert hat.

Also, soweit ich weiß heißt der Autor André Minninger (so steht es zumindest in einem der Bücher, die ich von den ??? hab). Ich habe gestern abend zufällig eins gelesen und mich sehr über die Ausdrucksweise der Jungen gewundert. Normalerweise reden sie eher gestochen. Schade eigentlich, gestochen hat mir besser gefallen. Außerdem ist mir ein sehr dummer Fehler aufgefallen: anstatt 'geleert' (von leeren, z.B. ausleeren) stand da 'gelehrt' (von lehren, belehren, usw). Also ich glaube kaum, dass der Verlag den Fehler gemacht hat (obwohl er auch sehr schlampig war, es gab außerdem 2 Fehler mit den Anführungszeichen).

Unverschämt ist es vielleicht wirklich, aber man wird doch wohl einen Grund dafür haben, oder? Denn je feiner und intensiver im Ausdruck Texte werden, desto schädlicher wirken sich die Änderungen der Reform aus. Meinen Sie damit die Kommazetzung? Denn viel mehr kann ich damit nciht anfangen...

Sarah
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litebloo
20.04.2001 14.30
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Antwort an Krino Hoogestraat

Hallo,

freundliche Antworten finde ich nett. Da macht es auch Spaß, zu antworten.

Meinen Sie, dass durch die Vereinfachung (manche Leute würden es in Anführungszeichen schreiben) die Schönheit der deutschen Sprache kaputt gemacht wird?
Das mit der Kommasetzung... das ist eine der wenigen Mängel, die ich an der neuen Rechtschreibung auszusetzen habe. Meine Rechtschreibe- und Zeichensetzungskenntnisse habe ich mir alle durchs Lesen angeeignet. Von Grammatik hab ich so gut wie gar keinen Plan. Daher weiß ich auch nicht, was ein erweiterter Infinitiv ist, aber soweit ich weiß, gibt es jetzt keine Kommata vor 'um' mehr (meistens zumindest). Das verunstaltet den Satz wirklich. Die Engländer und die Franzosen (von anderen Sprachen weiß ich das nicht) haben auch keine feste Kommasetzung, die schreiben's einfach hin, wo sie denken, dass es richtig ist. Ich schreib auch noch zu viele Kommata hin, ich weiß. Aber ich schreib sie nach der betonung und Aussprache des Satzes.

Ich kenn eine Homepage, die hat ein sooo gutes Layout (man könnt sterben), einen wirklich guten Inhalt, aber die Rechtschreibung verhunzt alles.
„Danke, für denn besuch“ stand da mal. Also manchmal würde ich am Liebsten gar keine Kommasetzung haben, bevor ich sowas sehn muss...

Dass ich da noch mehr Leute ermutigen kann, bezweifel ich. Den anderen geht das ganze am Arsch vorbei, hauptsache, die haben keine 6 in den Deutscharbeiten.

Viele liebe Grüße,
Sarah
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litebloo
20.04.2001 14.17
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Antwort an Herrn Prof. Ickler

„Nachricht vom Osterhasen“ – Also, vielleicht sollten Sie sich wirklich zwingen, mich etwas ernster zu nehmen. Das wäre schon ganz hilfreich, denn dann könnte ich besser über Ihre Antworten denken, anstatt Sie an die Wand klatschen zu wollen.
Sie haben nicht gesagt, dass ich keine eigene Meinung hätte, aber sie haben es gedacht und gemeint. Selbst mit 13 ist man nicht so dumm, wie sie glauben (bei ihren Kindern müssten sie das eigentlich wissen).

Warum machen die Leute (Zeitungen zum Beispiel) bloß so viele Fehler mit der „neuen“ ss-Schreibung?? Weil sie sich nicht konzentrieren und nachdenken, wie es mir scheint. Ich habe zwar die neue Rechtschreibung seit der 3. Klasse oder so an gelernt, ich komme mühelos damit klar. Und auch die Leute, die sie nicht von Anfang an gelernt haben, sollten doch auch wirklich keine großen Probleme damit haben. Die könnten z.B. ihren Text erst in der alten Rechtschreibung verfassen und dann alles ändern (da wäre das Problem mit der 's' und 'ss'-Schreibung nicht mehr) Das wäre sicher nur eine Übergangslösung, aber nicht der schlechteste Weg, die neue Rechtschreibung zu lernen.

Also, sie glauben doch wohl nicht WIRKLICH, dass in einer Stunde 90 Seiten uninteressantes Zeug lese. Ich werf einen Blick drüber, aber so Leid es mir tut: Ich diskutiere hier nicht, weil ich muss, sondern weil es mir Spaß macht. Und mit Spaß verbinde ich nicht eine Stunde Langeweile. Jetzt haben sie wieder was, wo sie was gegen mich halten können, jetzt können sie sagen, dass es sich mit sowas wie mir nicht lohnt zu diskutieren o.ä., aber gewisse Dinge sehe ich nun doch nicht ein. Und dazu gehört der Zwang, 90 Seiten Blätter zu lesen, nur um ungestört weiter zu schreiben können.

Schönen Tag noch,

Sarah
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Christian Melsa
20.04.2001 02.49
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Hab ich doch tatsächlich mich verguckt und demzufolge den Namen der jungen Dame falsch geschrieben... Nicht „littlebloo“, sondern „litebloo“ muß es selbstverständlich heißen. Ich hoffe, sie meldet sich nochmal hier.

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Thomas Paulwitz
19.04.2001 19.43
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Statt finden

Ich hatte heute ein Buch aus dem Jahre 1852 in der Hand. Da stand doch tatsächlich noch „Statt finden“ usw. Wohl ein Frühwerk der Rechtschreibreformer.

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