Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Gästebuch
Willkommen und Rechtschreibforum
Suche in Gästebüchern
Das neue Gästebuch
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 105  106  107  108   109  110  111 · 120 · 130 · 140 · 150 · 160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Reinhard Markner
14.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Unverzerrter Einblick in die sprachliche Praxis

Die RWE AG, Essen, bedient sich in ihren Drucksachen des Neuschriebs, die Gegenanträge zur Hauptversammlung am 7. 6. läßt sie jedoch gnädigerweise orthographisch ungeschoren. Ergebnis : 1 Gegenantrag in Neuschrieb, 4 (darunter der des Dachverbands kritischer Aktionäre) in bewährter Rechtschreibung, 2 unentscheidbar.



Reinhard Markner

Mit Klick die Kennkarte von Reinhard Markner ansehen    An Reinhard Markner schreiben   Visit Reinhard Markner's homepage!   Suche weitere Einträge von Reinhard Markner        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
abenteuerlich

Ich würde natürlich schreiben: ganz lahmlegen. Ich wollte mit dieser Frage nur Herrn Jansen zum Nachdenken bringen.
Abenteuerlich ist der Paragraph 34 E3 (3) des neuen Regelwerkes. Da stehen doch tatsächlich, gleichwertig (!!!), die folgenden Getrenntschreibungen nebeneinander: nahe bringen, langsam arbeiten, zufrieden stellen, hell strahlen, kurz treten...
In dieser Reihe sind doch drei Begriffe enthalten, die man (schon wegen der Betonung) unbedingt zusammenschreiben muß!
Begründung für diesen Blödsinn: Erweiterbarkeit oder Steigerbarkeit des ersten Bestandteils, wenigstens durch sehr oder ganz.



Wolfgang Illauer
Von-Richthofen-Straße 20, 86356 Neusäß

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Nicht übertreiben!

Obwohl das Thema schon mehrfach und ziemlich erschöpfend abgehandelt worden ist, möchte ich für Herrn Illauer, der später dazugekommen ist, folgendes in Erinnerung rufen: Weder Betonung noch begriffliche Einheit sind ein zwingender Grund für Zusammenschreibung, sie sind lediglich als Hinweise auf eine gewisse Tendenz zur Zusammenschreibung zu betrachten. Davon bleibt unberührt, daß § 34 (3) des amtlichen Regelwerks – wie die ganze GZS – tatsächlich ein beschämender Blödsinn sind und gerade deshalb seit der Mannheimer Anhörung zur Disposition stehen.

Mit apodiktischen, nicht auf empirischer Arbeit beruhenden Urteilen, daß etwas unbedingt so oder so geschrieben werden müsse oder auf gar keinen Fall so oder so geschrieben werden dürfe, beschwört man unnötigerweise die höhnischen und durchaus nicht unberechtigten Retourkutschen herauf, die uns allen bekannt sind. Weder die Schreibwirklichkeit noch die inkonsistente alte Dudennorm rechtfertigen solche Urteile. Ich rate davon ab.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Prozentzahlen

Ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Ickler, nicht zur Last fallen, und ich gebe zu, daß ich zu apodiktisch formuliert habe. Ein Diktator darf jemand, der ein Rechtschreibwörterbuch macht, nicht sein. Er muß sich zuerst an der Wirklichkeit orientieren.
Ich gestatte mir aber noch eine Frage (vielleicht blamiere ich mich, weil sie schon längst beantwortet ist):
Wie müssen die empirischen Ergebnisse prozentual ausfallen, damit Getrennt- bzw. Zusammenschreibung verpflichtend ist? Beispiel: 90 Prozent Zusammenschreibungen bei „lahmlegen“? Würde das ausreichen, damit die Zusammenschreibung verpflichtend wird?
Ihr Wörterbuch besitze ich noch nicht. Ich möchte mir die nächste Auflage kaufen, natürlich auch ein Exemplar für unsere Gymnasialbibliothek. Ich werde den Schülern dann nicht den Duden empfehlen, sondern Ihr Werk.



Wolfgang Illauer
Von-Richthofen-Straße 20, 86356 Neusäß

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Nicht nur Prozente

Wie gesagt, lieber Herr Illauer, darüber gibt es hier schon eine umfangreiche Diskussion, in der alle Argumente hin und her geschoben worden sind. Ganz kurz: Die Zusammenschreibung von Verbzusatzkonstruktionen ist, wenn man von den einfachen Präpositionen („ab-steigen“ usw.) absieht, noch nicht so sehr alt, und noch vor ein paar Jahrzehnten wurde „kennen lernen“ (finde ich gerade in einem Band von Karl Voßler von 1960 durchgehend so)und manches andere noch ungemein häufig getrennt geschrieben, so daß sich Aussagen über die „Blödsinnigkeit“ solcher Getrenntschreibungen eigentlich verbieten. Es geht aber nicht nur um Prozentzahlen (obwohl ich das tatsächliche Vorkommen mit großem Fleiß untersucht und für meine Praxis ausgewertet habe), sondern hinzu kommen ein systematischer und ein pädagogischer Gesichtspunkt: Wenn man die obligatorische Zusammenschreibung auf eine Handvoll Verbzusätze beschränkt und alles übrige in eine fakultative Zusammenschreibung (mit wechselnder Häufigkeit, die vielleicht in Zukunft genauer berücksichtigt werden könnte, auch darüber haben wir gesprochen) zu fassen versucht, dann wird man erstens den Tatsachen gerecht, erfaßt zweitens eine systematische Tendenz des Deutschen und erzielt drittens einen ganz enormen Vereinfachungsgewinn sowohl gegenüber der Reform als auch gegenüber den haarspalterischen und wirklichkeitsfremden Einzelwortfestlegungen des alten Duden, der hier – auch nach Ansicht der Dudenmannschaft, wie ich aus jahrelangen Erfahrungen sagen kann – ziemlich viele Mängel aufwies, die mit dazu beigetragen haben, den Reformgedanken aufkommen zu lassen. In meinem Wörterbuch wird all dies mit einem untergesetzten Bogen ausgedrückt, den Sie zum beispiel bei „kennen_lernen“, „ernst_nehmen“ usw. finden. (Duden wollte hier im ersten Fall nur Zusammenschreibung, im zweiten nur Getrenntschreibung zulassen, beides ist systemwidrig und wirklichkeitsfern.)



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Antwort an Herrn Melsa (ein paar Tage her)

Selbstverständlich sind Formulierungen wie „dies gilt für Wörter wie“ nicht unproblematisch. Nur, ein Regelwerk ist kein Wörterbuch, es kann nur Parallelen skizzieren, nicht aber erschöpfend sein. Sagen Sie doch mal, an welcher Stelle Sie konkret welches Problem sehen. Darüber kann man dann diskutieren.
Was Sie in Bezug auf die Steiger- und Erweiterbarkeit sagen, ist ziemlich richtig. Das Problem „bezieht sich das auf das erste Wort oder auf den Ausdruck als Ganzen?“ ist die Krux der Grenzfälle von Getrennt- und Zusammenschreibung. Man sollte das in der nächsten Version auch ausformulieren in den „Wahlparagrafen“.
Woher wissen Sie, wie die Kommission die Regeln auslegt? Doch nur indirekt durch den neuen Duden oder?
Ich bin anderer Meinung als Sie: Für mich wird mit der Zeit immer deutlicher, dass das Kriterium der Steiger- und Erweiterbarkeit ein tatsächliches sprachliches Phänomen abbildet. Ich sehe es immer mehr parallel zur Stammschreibung; dort macht man auch eine entsprechende Probe (Hand und nicht Hant wegen Hände). Mit der Übung lernt man bestimmte Begriffe, ohne jedes Mal die Probe machen zu müssen. Was ist nun ein „tatsächliches sprachliches Phänomen“?. Ist es nur das gesprochene t in Hand, oder ist es auch die durch die Stammschreibung abgebildete Zugehörigkeit zu Hände? Alles nicht so einfach!

Mir scheint es bisher allein Ihre Interpretation zu sein, dass sich „nur die deutschen Mitglieder der zwischenstaatlichen Kommission [vom Beirat] reinreden lassen wollen.“ Ich hab das so in Erinnerung, dass die Schweiz und Österreich so einen Beirat nicht für nötig hielten. Ist aber auch Interpretation, geb ich zu.

Was die Fälle mit -ig/-lich/-lisch betrifft, habe ich vor einiger Zeit geäußert, dass ich eine noch konsequentere Auslegung des Regelwerks sinnvoll fände. Die derzeit offizielle Auslegung macht hieraus quasi eine Regel: Wann immer eine Kombination aus Adjektiv oder Adverb mit -ig/-lich/-lisch vor einem Verb auftritt, schreibt man sie immer vom Verb getrennt. Das steht so nicht im Regelwerk. Lesen Sie es einfach, und dicht am Text bleiben! Die offizielle Auslegung bringt zwar Systematisierung, sie schneidet aber die Geltung der Grundregel der Erweiter- und Steigerbarkeit. Die Schreibweise von fertig_stellen und richtig_stellen, die meiner Meinung nach dem Regelwerk am ehesten entspricht, habe ich schon erläutert. Eine andere Erklärung fällt mir nicht ein.
Mir war schon immer klar, dass „etwas richtig finden“ keine übertragene Bedeutung hat. Das „finden“ alleine ist meiner Meinung nach auch keine übertragene Bedeutung oder allenfalls historisch.
Zu LRS meinte ich nur, dass die Neuregelung die Probleme dieser Menschen nicht lösen kann, weil sie viel grundsätzlicher sind. Da es aber zugleich erwiesen ist, dass schwere Rechtschreibungen den Legasthenikern das Lesen und Schreiben noch schwieriger machen, ist die Sache doch klar. Nach der Neuregelung ist die deutsche Rechtschreibung etwas leichter.
Das Wörterverzeichnis ist aus meiner Sicht einigermaßen nebensächlich. Auch Ickler sieht ja eher in den alten Duden-Regeln die deutsche Rechtschreibung und nicht so sehr im alten Wörterbuch. Die Zehetmair-Geschichten betrafen nun einmal keine Regel, sondern Einzelwortfestlegungen. Die haben im Wörterverzeichnis logischerweise einen anderen Status als die bloße Anwendung einer Regel. Portmonee ergibt sich aus keiner Regel des Regelwerks, wenngleich es eine konsequente Eindeutschung ist, nichts anderes als Renommee, Allee und was es da schon alles gab. Natürlich wollte der Duden die Auflage mit Alfabet, Apoteke, Asfalt usw., die zentrale Wörter nicht amtlich schrieb, nicht vermarkten. Die Revisionen werden heute genauso ohne Öffentlichkeit vollzogen wie vor 1996. Ist doch logisch, dass es nicht immer so zugehen kann wie 1996-97.



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Henning Upmeyer
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
lahm legen - lahmlegen

Nur im Zusammenhang mit Bahnschienen und Bahngleisen gibt es als Art und Weise der Tätigkeit (modal) „lahm legen = müde oder langsam legen“, wobei sich lahm auf das Subjekt bezieht, und als Ergebnis der Tätigkeit (resultativ) „lahmlegen = blockieren“, wobei sich lahm auf das Objekt bezieht.
Subjektbezogen modal: Die Arbeiter haben die Schienen ganz lahm gelegt = Sie haben sehr langsam gearbeitet. Die Steigerbarkeit bezieht sich auf die Tätigkeit und das Subjekt: Gestern haben sie die Schienen noch lahmer gelegt, d.h. noch langsamer gearbeitet. Die Arbeiter waren lahmer, d.h. langsamer. Unvollendete Aktionsart.
Objektbezogen resultativ: Die Arbeiter haben die Schienen ganz lahmgelegt = Sie haben sie mit ihrer Arbeit völlig blockiert. Die Steigerbarkeit bezieht sich auf das Ergebnis der Tätigkeit und das Objekt: Gestern hatten sie die Schienen noch stärker lahmgelegt, d.h. die Blockade war noch größer. Vollendete Aktionsart.
Steigerbarkeit als Kriterium ist also untauglich.
Subjektbezogen modal oder objektbezogen resultativ ist ein besseres Kriterium.
Bei mehrdeutigen Adjektiven ist Sinn-Unterscheidbarkeit durch die Schreibweise nötig.



Henning Upmeyer
Roseggerweg 10, 82140 Olching

Mit Klick die Kennkarte von Henning Upmeyer ansehen    Suche weitere Einträge von Henning Upmeyer        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Walter Lachenmann
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Jansen,

könnten Sie uns – oder mir – einmal erklären, warum man nicht in Sachen Rechtschreibung einfach weiter alles so hätte belassen sollen, wie bisher?
Meinetwegen mit nach außen hin unauffälligen Aktualisierungen des Dudens oder sonstiger maßgeblicher Nachschlagewerke nach inzwischen je eingetretener Praktiken? Zu Normen mutierter ehemaliger »Fehler? (z.B.: »ich brauche nicht wissen, was man wie schreibt«, statt: »ich brauche nicht zu wissen...« – oder solche Sachen, meinetwegen sogar »lohnenswert«, wo es heißen müßte »lohnend« (furchtbar, greulich, gräulich ist das allerdings schon). Aber wer hat, vor der Reform, jemals daran gedacht Sachen wie »Ständelwurz« oder »aufwändig« zu schreiben?)
Kein Mensch – außerhalb irgendwelcher Wörterbuchredaktionen – hat sich den Kopf über derartige Probleme zerbrochen, wie sie sich seit der Reform jeder Schreibkraft und jedem irgend mit Schreiben zu tun habendem Menschen tagtäglich stellen.
Es gibt im Zusammenhang mit der Rechtschreibung sicherlich interessante Fragen, die Diskussion hier zeigt das, und ich persönlich schätze Ihre Beiträge nicht so gering ein, wie das hier unter den Wissenden »in« ist, aber: überflüssig wie ein Kropf, noch viel überflüssiger, schädlich für die Sprach- und Schreibkultur, kostenträchtig, dumm und in sich widersprüchlich, das alles ist die Reform auf jeden Fall.
Und daß ein kultivierter Mensch, wie Sie es zweifellos sind, sich für diesen kulturell ruiniösen Unsinn auch noch engagieren kann, das ist mir ein riesiges Rätsel, aber zugleich eine interessante Beobachtung.



Walter Lachenmann

Mit Klick die Kennkarte von Walter Lachenmann ansehen    An Walter Lachenmann schreiben   Visit Walter Lachenmann's homepage!   Suche weitere Einträge von Walter Lachenmann        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Nicht so gemeint

Auf die Auslegungskunst von Herrn Jansen, mit der er bestimmte neue Regeln gegen ausnahmslos alle ihre Urheber interpretiert, will ich nicht noch einmal eingehen. Aber wenn er mir unterstellt, ich hätte eher in den Regeln als im Wörterverzeichnis die Rechtschreibung gesehen, dann hat er mich mißverstanden. Für mich ist die Reihenfolge so: Wir haben erstens die Rechtschreibung selbst (den Usus), zweitens ihre Erfassung in Wörterverzeichnissen und drittens die Verallgemeinerung oder Theorie dazu im Regelwerk. Sollte je eine meiner Darstellungen in diesem Punkt Zweifel gelassen haben, so will ich es hiermit ausdrücklich geklärt haben.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Ickler und Regeln

Ihre Erwiderung ist das, was ich insgesamt schon so von Ihrem Orthografie-Ansatz verstanden haben. Ich bezog mich auf eine Äußerung von Ihnen, mit der Sie sagten, dass die Regeln im alten Duden viel liberaler waren als die teilweise mangelhaften Wortschreibungen. Wenn ich das richtig verstehe, weicht Ihr Wörterbuch teilweise zwar vom alten Duden-Wörterbuch ab, nicht aber von den Regeln (stimmt das?). In dieser Hinsicht wäre die Konstante eher der Regelteil; so war es gemeint, OK?

Frage: Gibt es in den alten Duden-Regeln Bereiche, die mit einigen der Wortschreibungen in Ihrem Wörterbuch nicht vereinbar sind?



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Anders gemeint

Nein, so war es nicht gemeint. Meine Regeln formulieren in verallgemeinerter Form den Befund. Der Duden interessiert mich nicht (jedenfalls soweit es meine selbständige Erfassung des Schreibbrauchs betrifft). Mein Wörterverzeichnis ist    – um das noch einmal klar zu sagen – keine Anwendung meiner Regeln auf den Wortschatz, sondern das Verhältnis ist gerade umgekehrt. Wer schreibt schon nach Regeln? Sie interessieren nur ein paar Feinschmecker, darunter viele Sprachwissenschaftler.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Anders gemeint

Nein, so war es nicht gemeint. Meine Regeln formulieren in verallgemeinerter Form den Befund. Der Duden interessiert mich nicht (jedenfalls soweit es meine selbständige Erfassung des Schreibbrauchs betrifft). Mein Wörterverzeichnis ist    – um das noch einmal klar zu sagen – keine Anwendung meiner Regeln auf den Wortschatz, sondern das Verhältnis ist gerade umgekehrt. Wer schreibt schon nach Regeln? Sie interessieren nur ein paar Feinschmecker, darunter viele Sprachwissenschaftler.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Gast
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Ickler und Regeln

Ihre Erwiderung ist das, was ich insgesamt schon so von Ihrem Orthografie-Ansatz verstanden haben. Ich bezog mich auf eine Äußerung von Ihnen, mit der Sie sagten, dass die Regeln im alten Duden viel liberaler waren als die teilweise mangelhaften Wortschreibungen. Wenn ich das richtig verstehe, weicht Ihr Wörterbuch teilweise zwar vom alten Duden-Wörterbuch ab, nicht aber von den Regeln (stimmt das?). In dieser Hinsicht wäre die Konstante eher der Regelteil; so war es gemeint, OK?

Frage: Gibt es in den alten Duden-Regeln Bereiche, die mit einigen der Wortschreibungen in Ihrem Wörterbuch nicht vereinbar sind?



Michael Jansen

Mit Klick die Kennkarte von Gast ansehen    An Gast schreiben   Visit Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Henning Upmeyer
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
lahm legen - lahmlegen

Nur im Zusammenhang mit Bahnschienen und Bahngleisen gibt es als Art und Weise der Tätigkeit (modal) „lahm legen = müde oder langsam legen“, wobei sich lahm auf das Subjekt bezieht, und als Ergebnis der Tätigkeit (resultativ) „lahmlegen = blockieren“, wobei sich lahm auf das Objekt bezieht.
Subjektbezogen modal: Die Arbeiter haben die Schienen ganz lahm gelegt = Sie haben sehr langsam gearbeitet. Die Steigerbarkeit bezieht sich auf die Tätigkeit und das Subjekt: Gestern haben sie die Schienen noch lahmer gelegt, d.h. noch langsamer gearbeitet. Die Arbeiter waren lahmer, d.h. langsamer. Unvollendete Aktionsart.
Objektbezogen resultativ: Die Arbeiter haben die Schienen ganz lahmgelegt = Sie haben sie mit ihrer Arbeit völlig blockiert. Die Steigerbarkeit bezieht sich auf das Ergebnis der Tätigkeit und das Objekt: Gestern hatten sie die Schienen noch stärker lahmgelegt, d.h. die Blockade war noch größer. Vollendete Aktionsart.
Steigerbarkeit als Kriterium ist also untauglich.
Subjektbezogen modal oder objektbezogen resultativ ist ein besseres Kriterium.
Bei mehrdeutigen Adjektiven ist Sinn-Unterscheidbarkeit durch die Schreibweise nötig.



Henning Upmeyer
Roseggerweg 10, 82140 Olching

Mit Klick die Kennkarte von Henning Upmeyer ansehen    Suche weitere Einträge von Henning Upmeyer        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Walter Lachenmann
11.05.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Jansen,

könnten Sie uns – oder mir – einmal erklären, warum man nicht in Sachen Rechtschreibung einfach weiter alles so hätte belassen sollen, wie bisher?
Meinetwegen mit nach außen hin unauffälligen Aktualisierungen des Dudens oder sonstiger maßgeblicher Nachschlagewerke nach inzwischen je eingetretener Praktiken? Zu Normen mutierter ehemaliger »Fehler? (z.B.: »ich brauche nicht wissen, was man wie schreibt«, statt: »ich brauche nicht zu wissen...« – oder solche Sachen, meinetwegen sogar »lohnenswert«, wo es heißen müßte »lohnend« (furchtbar, greulich, gräulich ist das allerdings schon). Aber wer hat, vor der Reform, jemals daran gedacht Sachen wie »Ständelwurz« oder »aufwändig« zu schreiben?)
Kein Mensch – außerhalb irgendwelcher Wörterbuchredaktionen – hat sich den Kopf über derartige Probleme zerbrochen, wie sie sich seit der Reform jeder Schreibkraft und jedem irgend mit Schreiben zu tun habendem Menschen tagtäglich stellen.
Es gibt im Zusammenhang mit der Rechtschreibung sicherlich interessante Fragen, die Diskussion hier zeigt das, und ich persönlich schätze Ihre Beiträge nicht so gering ein, wie das hier unter den Wissenden »in« ist, aber: überflüssig wie ein Kropf, noch viel überflüssiger, schädlich für die Sprach- und Schreibkultur, kostenträchtig, dumm und in sich widersprüchlich, das alles ist die Reform auf jeden Fall.
Und daß ein kultivierter Mensch, wie Sie es zweifellos sind, sich für diesen kulturell ruiniösen Unsinn auch noch engagieren kann, das ist mir ein riesiges Rätsel, aber zugleich eine interessante Beobachtung.



Walter Lachenmann

Mit Klick die Kennkarte von Walter Lachenmann ansehen    An Walter Lachenmann schreiben   Visit Walter Lachenmann's homepage!   Suche weitere Einträge von Walter Lachenmann        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 105  106  107  108   109  110  111 · 120 · 130 · 140 · 150 · 160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Jemandem das Gästebuch empfehlen! Druckvoransicht zeigen
Gehe zum Forum: