st = s impura
Norbert Lindenthal (Bad Ems Norbert@Lindenthal.com) schrieb vor acht Tagen an dieser Stelle von st, das in einigen Landstrichen als scht (Kasch-ten) gesprochen werde. Das stimmt insofern nicht ganz, als man das st wenigstens im Schwäbischen als schd ausspricht und nie Kasch-da trennen würde. Auf alle Fälle eine gute Anregung. Von der lateinischen Sprache ausgehend ist die st- (und auch sp-)Trennung besonders sinnstörend. Die vielen mit stare (sistere), sternere, stringere und struere zusammengesetzten Komposita werden in unserer Sprache als Fremd- und Lehnwörter gebraucht (kosten von con-stare). Im Italienischen bildet s mit dem t als folgendem Konsonanten die Einheit st (genannt s impura), die nicht abgetrennt werden darf: re-sto, der Rest. Wenn der zur Rechtschreibreform gezwungene Deutschlehrer am Goethe-Institut den Plural von Rest bei der Trennung als Res-te einem Italiener als richtig verkaufen muß, dann wird sich gerade der gebildete Italiener nicht so sehr wundern, daß die Deutschen nicht mehr Latein lernen und Reste von re-stare herleiten können, sondern er wird, wenn er einen noch normalen Deutschlehrer vor sich hat, von diesem erfahren, daß die sog. Rechtschreibreform keine Rücksicht nehmen will auf überlieferte Kultur, Stammprinzip und schon gar nicht auf Ausländer. So hatte z.B. Herr H. Z. aus dem Kultusministerium in Bayern mitsamt seiner Staatssekretärin M.H. damals wichtigere Dinge zu tun als sich um die Kultur der Sprache zu kümmern. Bin ich schon wieder bei der Polemik? Nein. H. Zehetmair ist nicht der Vater von Frau Hohlmeier, der war Franz Strauß, und auch nicht der Taufpate eines ihrer Kinder. Taufpate, das wissen wir aus einem Zeitungsinterview von Frau M.H. selbst, ist der jetzige Bayerische Ministerpräsident, der ihr jetzt den Bayerischen Verdienstorden umgehängt hat, so wie deren Vater vor Jahren ihm, dem jetzigen Bayerischen Minis-ter-päsidenten (ein Maxi dem dreimal Mini?), damals den Orden umgehängt hat. H.Z. ist auch nicht der Schwiegervater einer Bertelsmanntochter. Warum nur hat der Altphilologe als alter Filou die Sprache so verraten und besonders alle Altphilologen so sehr vorgeführt und beleidigt? Wir hören immer wieder, wir hätten keine neuen Argumente gegen die sog. Rechtschreibreform. Das stimmt genauso, wie es stimmt, daß es keine vernünftigen Argumente für die sog. Rechtschreibreform gibt und gab. So gesehen müssen wir die Argumente immer wiederholen. Auch wenn das Glas voll ist, müssen wir immer nachschenken. Wir werden also so lange H. Z. nachschenken und an die verschleuderten Milliarden und die von ihm versenkten Kulturgüter erinnern müssen, bis nur noch sein Kopf aus dem Sektgewässer herausschaut und er endlich vor aller Öffentlichkeit bekennt, die sog. Rechtschreibreform sei die größte Dummheit seines Lebens gewesen. Wir werden in sein noch immer grinsendes Gesicht aus kurzer Dis-tanz (beim Tanz in der Disco) mit vollem Res-pekt (Sache-brust, d.h. aus voller Brust) für die philologische Meis-terleis-tung ein paar Gläser Sekt schütten müssen. Die Res-te (Sache-dich!) der Flasche kann er sich dann selbst über die Hose schütten. Entschuldigung, ich bin schon wieder zu weit weg vom st, bin bei s impura. Ein anständiger Ausländer, auch wenn sein Italiano, muß eben lernen Deutsch so, wie sein aben gewollt das Gudusminister und sdudiertes Altfilologe, auch wenn es sein sehr aufwändig und impura, unanständig gegen ausländisches Abendlander also.
Peter W. Forster, StD pw.forster@t-online.de
Peter W. Forster, StD Lerchenstraße 9, 84137 Vilsbiburg
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