Sprachliche Rückentwicklung: Substantiv + Adjektiv
Obwohl auch nach der neuen Rechtschreibung nach § 36 Zusammenschreibung vorgeschrieben ist, schreibt die Süddeutsche Zeitung in eigenen Beiträgen Zusammensetzungen aus Substantiv + Adjektiv dann getrennt, wenn das Substantiv keine Endungsveränderung zeigt, auch wenn das Adjektiv nicht aus einem Partizip entstanden ist:Butter weich, Finger breit, Hitze beständig, Seitenwind empfindlich, Meter hoch, Wasser dicht, Jahre lang, Sieg gewohnt, Richtung weisend, Seiten richtig, Hände reibend, Ruhe bedürftig, Bündnis treu, Fett reich usw. Es ist unwahrscheinlich, daß ein Rechtschreibprogramm so blöd ist. Ob hier eigene Neuerungen durch dauernde Anwendung durchgesetzt werden sollen? Die SZ als deutsche allgemeine Verunsicherung? Gesetzlose Zeit, kreatives Chaos oder Wildwest? Erlaubt scheint, was gefällt. Gute Chancen für neue Ideen. Nur Spielverderber fragen, was “richtig³ oder “falsch³ ist. Beabsichtigtes Ende von Rechtschreibnoten?
Henning Upmeyer Roseggerweg 10, 82140 Olching
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