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Rechtschreibreform und National(sozial)ismus
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Norbert Schäbler
20.07.2001 19.24
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Paradefeldzug RSR

Ihre Antwort befriedigt nur zum Teil, doch ist sie brauchbar, was das Herstellen der Öffentlichkeit angeht.
Bei Ihren Beiträgen haben Sie sich im übrigen als recht spitzfindig erwiesen, die Gunst der Stunde genutzt und Werbung in eigener Sache betrieben. Gleiches könnten Sie bei nächster Gelegenheit einmal für den Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) tun. Ein Mitgliederzuwachs in diesem Verein könnte genauso wesentlich sein wie die Verbreitung der „Deutschen Sprachwelt“.

Zur Sache: Sie möchten, daß ich Ihnen Vorschläge unterbreite im Kampf für die „Wiederherstellung der Demokratie“ (sinngemäß sind das Ihre Worte).

Mein erster Vorschlag wäre, das Thema zunächst einzuengen.
Denn nach meinen Erkenntnissen ist das Thema Rechtschreibreform als Paradefeldzug für die von ihnen angestrebte „Wiederherstellung der Demokratie“ hervorragend geeignet. Hier zu investieren, könnte von enormer strategischer Bedeutung sein.
Daß die RSR ein Politikum ist, muß sicherlich nicht erläutert werden. Die auf diesen Internetseiten – im besonderen von Professor Ickler – eingebrachten Dokumente lassen dem demokratisch gesinnten Leser die Haare zu Berge stehen.

__________________
nos

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Thomas Paulwitz
20.07.2001 14.34
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Schleichwerbung...


http://www.deutsche-sprachwelt.de


...sieht so aus.

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Thomas Paulwitz
20.07.2001 11.51
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Re: Stop

Keine Ahnung, was das mit Schleichwerbung zu tun haben soll. Norbert Schäbler hat etwas Konkretes verlangt. Die Schaffung von Öffentlichkeit stellt sehr wohl etwas Konkretes dar. Vor einer Veränderung liegt die Bewußtwerdung, die Zusammenfassung der gleichgerichteten Kräfte. Schließlich kann/soll keiner allein ein System reformieren. Vor der Institutionalisierung von Reformen steht die Durchsetzung einer vorhandenen Idee. Je besser die Idee, desto wahrscheinlicher die Reform. Man kann aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.

Lieber Herr Schäbler, haben Sie eine bessere Idee?
Wenn ja, wie lautet sie? Vielleicht können wir sie gemeinsam umsetzen.


Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Das ist zunächst einmal eine Beschreibung des Ist-Zustandes.
Die konkrete Handlung kann sich doch nicht darin erschöpfen, die Deutsche Sprachwelt zu lesen!
(...oder zu verteilen)

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Norbert Schäbler
20.07.2001 09.49
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Stop "Schleichwerbung"

Das ist zunächst einmal eine Beschreibung des Ist-Zustandes.
Die konkrete Handlung kann sich doch nicht darin erschöpfen, die Deutsche Sprachwelt zu lesen!
(...oder zu verteilen)
__________________
nos

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Thomas Paulwitz
20.07.2001 09.42
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Re: Genosse Molotow läßt grüßen

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Thomas Paulwitz schrieb: Das Ziel muß dann sein, die Demokratie und den Rechtsstaat zurückzuerobern, um weitere volksferne Entscheidungen zu verhindern bzw. getroffene volksferne Entscheidungen wieder zurücknehmen zu können.

Und wie sieht das konkret aus?
Sollen wir nach Genua fahren und uns der Anti-Globalisierungs-Demonstration anschließen?
Sollen wir einen zweiten Marsch durch die Institutionen beginnen?
Sollen wir eine Partei der Föderalisten gründen?
Oder wäre eine Partei der Zentralisten besser?

Nun aber mal wirklich raus mit den praktischen Vorschlägen, Herr Paulwitz!


Thomas Paulwitz in: DEUTSCHE SPRACHWELT, Ausgabe 4, Seite 1:

„Liebe Leser,
wir können es an jedem Tag und an jedem Ort beobachten: Der gesellschaftliche und staatliche Zusammenhalt, wie er sich in Europa in den vergangenen Jahrhunderten so einzigartig entwickelt hat, lockert sich. Die „Überweltigung“ (Globalisierung) wächst. Immer seltener ist mit staatlichen Einrichtungen zu rechnen, mit vom Volk beauftragten und überwachten Hütern lebensnotwendiger Grundlagen.
Zu diesen bedrohten Grundlagen gehören nicht nur eine gewisse soziale Sicherheit – man denke an die Altersrente –, nicht nur die gesunde Umwelt, nicht nur die Sicherheit vor Verbrechern, nicht nur der Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung und vor der Degradierung der Menschen zu willfährigen „Verbrauchern“. Zu diesen lebensnotwendigen Grundlagen gehört auch unsere Sprache, sie muß genauso gepflegt werden, denn sie ist die Grundlage für unseren Zusammenhalt.
In einer Lage allgemeiner Verunsicherung besinnt man sich natürlicherweise zunächst auf sich selbst. Doch dort darf man nicht stehenbleiben, denn reine Ichbezogenheit verschlimmert nur alles. Statt dessen muß der Eigeninitiative und gemeinschaftlichen Selbsthilfe eine immer größere Bedeutung zuwachsen. Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag, zu dem sich die Sprachgemeinschaft bekennt. Unser Beitrag zu diesem Vertrag ist die DEUTSCHE SPRACHWELT. (...)"

Darüber hinaus fände ich es natürlich gut, wenn Herr Schäbler nach Genua führe und dort die DSW verteilte.

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Norbert Schäbler
20.07.2001 09.34
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Genosse Molotow läßt grüßen

Thomas Paulwitz schrieb: Das Ziel muß dann sein, die Demokratie und den Rechtsstaat zurückzuerobern, um weitere volksferne Entscheidungen zu verhindern bzw. getroffene volksferne Entscheidungen wieder zurücknehmen zu können.

Und wie sieht das konkret aus?
Sollen wir nach Genua fahren und uns der Anti-Globalisierungs-Demonstration anschließen?
Sollen wir einen zweiten Marsch durch die Institutionen beginnen?
Sollen wir eine Partei der Föderalisten gründen?
Oder wäre eine Partei der Zentralisten besser?

Nun aber mal wirklich raus mit den praktischen Vorschlägen, Herr Paulwitz!

__________________
nos

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Thomas Paulwitz
20.07.2001 08.26
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Re: Noch einmal etwas deutlicher

Den Ansatz von Professor Ickler halte ich für richtig. Er hat auf Schwachstellen meiner Argumentation verwiesen, die teilweise Ansichtssache ist (z.B. preußischer Staat). Wichtig sind an der Sache orientierte Fragestellungen, wie sie von Herrn Ickler am Ende aufgezählt werden.

Die Antworten dürften aber schon in der Art der jeweiligen Herrschaftsstruktur zu finden sein. Zum Beispiel: Wieviel bedeutet die Stimme eines Parlamentariers, eines Parlamentes? Dient sie noch der Kontrolle der Herrschaft oder ist sie bloß ein beschwichtigendes, wirkungsloses Alibi? Man kann auch hier die Parteienkritik und die Kritik an der mangelnden Gewaltenteilung einbringen. Entmachten die Parteien die Abgeordneten?

Ist ein politisches System geschwächt, dann sind Entscheidungen möglich, die nicht im Sinne der Mehrheit sind, wie die Einführung des Euros oder die Durchsetzung der Rechtschreibreform. Das Ziel muß dann sein, die Demokratie und den Rechtsstaat zurückzuerobern, um weitere volksferne Entscheidungen zu verhindern bzw. getroffene volksferne Entscheidungen wieder zurücknehmen zu können.


Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Über das Dritte Reich gibt es ja viele Theorien, auch die „polykratische“ ist mir bekannt, aber ich weiß zu wenig drüber und bin froh, mich hier nur um konkretere Fragen kümmern zu müsen. Den versteckten Vorwurf, ich überließe die Politik anderen, weise ich zurück. Ich bin viele Jahre politisch tätig gewesen und begreife meine jetzige beschränkte Tätigkeit, die mich ja immerhin in höchste politische Gremien und zu einer ausgedehnten Korrspondenz mit „gekrönten Häuptern“ geführt hat, als eine auch politische.
Dabei schätze ich Herrn Paulwitzens Bemühungen um eine geistige Durchdringung der Dinge keineswegs gering, im Gegenteil. Nur scheint mir die Unsicherheit hier überall sehr groß zu sein, und vaticinia ex eventu möchte ich schon gar nicht riskieren („Was wäre im preußischen Staat möglich oder nicht möglich gewesen?“). Konkret faßbar ist jenes unvergeßliche Wort des liberalen Abgeordneten Stephani im Reichstag 1880, dessen Kenntnis wir Wolfgang Kopke verdanken. Und dann das fast ebenso entschiedene, allerdings wirkungslose Wort des Bundestages vom 26.3.1998. Warum war dies wirkungslos, warum bestanden Thierse und seine Kumpane nicht auf Beachtung dieses Votums? Das würde mich interessieren, aber die Erklärung dürfte nicht in theoretischen Betrachtungen über Schrödersche bzw. schon Kohlsche Herrschaftsformen zu suchen sein, sondern in viel konkreteren Zusammenhängen. Das gilt auch für S-H. Ist Geld geflossen? Oder genügt die Aussage von Stoiber und einigen anderen, die die RSR als Testfall für die Durchsetzbarkeit des Euro bezeichneten?

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Thomas Paulwitz
20.07.2001 08.22
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Re: Politische Theorie mit historischer Basis

Lieber Herr Riebe!

Ich verweise auf die einschlägige Literatur, empfehle die Werke von Klaus Hildebrandt, Andreas Hillgruber und Charles Bloch. Sie entsprechen dem aktuellen Stand der Forschung.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Manfred Riebe
Lieber Herr Paulwitz,

Ihre Vorlesung ist voller Thesen ohne Argumente und Belege und mir daher zu theoretisch, ja fast ideologisch. Ich habe berechtigte Zweifel, daß es so war. Es fehlt die empirische historische Beobachtung und Beschreibung der Vorgänge.

Was heißt denn „polykratisch“ und konkret historisch „polykratische Bewegung“?
Was sind konkret historisch „polykratische, staatsferne Strukturen“?
Was sind „polykratische Machtstrukturen in Schröders Räterepublik“?
Wie wird die These: „Die Abschaffung des Staates fördert totalitäre Kräfte“ verifiziert?
Wie wird die These: „Der Staat wurde durch den NS ausgeschaltet“ verifiziert?

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Theodor Ickler
17.07.2001 16.09
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Noch einmal etwas deutlicher

Über das Dritte Reich gibt es ja viele Theorien, auch die „polykratische“ ist mir bekannt, aber ich weiß zu wenig drüber und bin froh, mich hier nur um konkretere Fragen kümmern zu müsen. Den versteckten Vorwurf, ich überließe die Politik anderen, weise ich zurück. Ich bin viele Jahre politisch tätig gewesen und begreife meine jetzige beschränkte Tätigkeit, die mich ja immerhin in höchste politische Gremien und zu einer ausgedehnten Korrspondenz mit „gekrönten Häuptern“ geführt hat, als eine auch politische.
Dabei schätze ich Herrn Paulwitzens Bemühungen um eine geistige Durchdringung der Dinge keineswegs gering, im Gegenteil. Nur scheint mir die Unsicherheit hier überall sehr groß zu sein, und vaticinia ex eventu möchte ich schon gar nicht riskieren („Was wäre im preußischen Staat möglich oder nicht möglich gewesen?“). Konkret faßbar ist jenes unvergeßliche Wort des liberalen Abgeordneten Stephani im Reichstag 1880, dessen Kenntnis wir Wolfgang Kopke verdanken. Und dann das fast ebenso entschiedene, allerdings wirkungslose Wort des Bundestages vom 26.3.1998. Warum war dies wirkungslos, warum bestanden Thierse und seine Kumpane nicht auf Beachtung dieses Votums? Das würde mich interessieren, aber die Erklärung dürfte nicht in theoretischen Betrachtungen über Schrödersche bzw. schon Kohlsche Herrschaftsformen zu suchen sein, sondern in viel konkreteren Zusammenhängen. Das gilt auch für S-H. Ist Geld geflossen? Oder genügt die Aussage von Stoiber und einigen anderen, die die RSR als Testfall für die Durchsetzbarkeit des Euro bezeichneten?
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Th. Ickler

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Manfred Riebe
17.07.2001 15.46
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Politische Theorie ohne historische Basis

Lieber Herr Paulwitz,

Ihre Vorlesung ist voller Thesen ohne Argumente und Belege und mir daher zu theoretisch, ja fast ideologisch. Ich habe berechtigte Zweifel, daß es so war. Es fehlt die empirische historische Beobachtung und Beschreibung der Vorgänge.

Was heißt denn „polykratisch“ und konkret historisch „polykratische Bewegung“?
Was sind konkret historisch „polykratische, staatsferne Strukturen“?
Was sind „polykratische Machtstrukturen in Schröders Räterepublik“?
Wie wird die These: „Die Abschaffung des Staates fördert totalitäre Kräfte“ verifiziert?
Wie wird die These: „Der Staat wurde durch den NS ausgeschaltet“ verifiziert?

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Thomas Paulwitz
17.07.2001 15.21
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Re: Zu kompliziert

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Mag sein. Ich sehe bloß die Übereinstimmung, und das reicht mir.

Wenn ich Mißstände abschaffen möchte, genügt es mir nicht, die Auswüchse zu beschreiben. Ich will die Hintergründe kennen, warum etwas geschieht. Wenn man den Staat anderen überläßt, braucht man sich nicht zu wundern oder zu beklagen, wenn er aus dem Ruder läuft.

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Thomas Paulwitz
17.07.2001 15.13
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Re: Rechtschreibdiktatur

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Manfred Riebe


Zu Herrn Paulwitz:
Was heißt denn „polykratische Bewegung“? Das Führer-Gefolgschaftsverhältnis („Führer befiehl, wir folgen dir!“) kennzeichnete von 1933 bis 1945 das diktatorische Prinzip in Partei und Staat. Die NSDAP war als Führerpartei nur noch ausführendes Organ des von Hitler beherrschten Staates. Dadurch daß NS-Funktionäre in Personalunion zugleich auch staatliche Funktionsträger waren, kann man Partei und Staat nicht isoliert betrachten.



Der Staat wurde durch den NS ausgeschaltet. Deswegen wurden Anschläge auf die deutsche Sprache möglich. Eine wichtige Stütze für Hitlers weitgehende Alleinherrschaft waren polykratische, staatsferne Strukturen, durch die Hitler als derjenige, der als Führer das „letzte Wort“ behielt, sich unentbehrlich machte. Der Staat wurde nur insofern gebraucht, als er der Ideologie, der Partei, der Bewegung dienen konnte. Ich betrachte also nicht Staat und Bewegung isoliert. Die Abschaffung des Staates fördert totalitäre Kräfte. Diese Erkenntnis ist gerade heute wichtig. Beispiele für die schleichende Entmachtung des heutigen Staates sind die Macht der Kultusministerkonferenz und die Aufhebung des Volksentscheides in Schleswig-Holstein. Polykratische Machtstrukturen wachsen auch in Schröders Räterepublik, durch die er sich das „letzte Wort“ als Moderator vorbehalten möchte. Es gibt eine gefährliche Entwicklung.

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Manfred Riebe
17.07.2001 14.41
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Rechtschreibdiktatur

Zu Herrn Professor Ickler:
Die heutige Rechtschreibreform hat ein Vorbild in der Rechtschreibreform des Großdeutschen Reiches aus dem Jahre 1944; denn auch damals unternahm der Staat den Versuch, die Allgemeinsprache diktatorisch zu ändern. Die massiven Eingriffe in die Sprache begannen schon mit der Bücherverbrennung im Jahre 1933. Die Sprachregulierung des Dritten Reiches ist untrennbar mit Hitlers Rassen- und Lebensraum-Ideologie, der Planung des Deutschen als einer Herrschaftssprache und den Themen „Rasse und Sprache“, „Verbot der deutschen Schrift“, „Gleichschaltung der deutschen Rechtschreibung“ und „Germanisierung der Schreibweise von Fremdwörtern“ verbunden. Dolf Sternberger, Gerhard Storz und Wilhelm E. Süskind analysierten in „Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“, 1957 (dtv-Band 48), den entsprechenden Jargon des Hitler-Reiches. Wenn heute bestimmte Ausdrücke als politisch nicht korrekt bezeichnet werden, dann ist das die Reaktion auf die damalige staatlich gelenkte Veränderung der Allgemeinsprache.

Zu Herrn Paulwitz:
Was heißt denn „polykratische Bewegung“? Das Führer-Gefolgschaftsverhältnis („Führer befiehl, wir folgen dir!“) kennzeichnete von 1933 bis 1945 das diktatorische Prinzip in Partei und Staat. Die NSDAP war als Führerpartei nur noch ausführendes Organ des von Hitler beherrschten Staates. Dadurch daß NS-Funktionäre in Personalunion zugleich auch staatliche Funktionsträger waren, kann man Partei und Staat nicht isoliert betrachten.

In die gleiche Richtung gehen die Behauptungen des anonymen „Uwe“, der sich nicht einmal ordnungsgemäß angemeldet hat. Er hat nicht genügend Ahnung von der Materie und stellt trotzdem recht provokativ Behauptungen auf, ohne sie zu begründen und läßt sich hier kostenlos Nachilfeunterricht erteilen. Herr Professor Ickler und ich gaben ihm ja deshalb den Rat, sich erst einmal zu informieren. Er sollte die Bücher von Ickler und Birken-Bertsch/Markner lesen.

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Theodor Ickler
17.07.2001 14.28
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Zu kompliziert

Mag sein. Ich sehe bloß die Übereinstimmung, und das reicht mir.
__________________
Th. Ickler

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Thomas Paulwitz
17.07.2001 14.10
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Re: Schon gut,

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
aber was hat das alles mit der Tatsache zu tun, daß damals die deutsche Sprache von oben verändert wurde und heute auch wieder ein solcher Versuch unternommen wird? Die (sicherlich umstrittenen) politikwissenschaftlichen Feinheiten berühren doch den entscheidenden Punkt gar nicht.

Selbstverständlich berühren diese „Feinheiten“ die Frage staatlicher Sprachpolitik. „Oben“ ist eben nicht immer gleich „oben“. Es macht einen Unterschied, ob „oben“ (rechts)staatlich kontrolliert und damit legitimiert ist oder nicht. In einem Rechtsstaat nach preußischem Vorbild könnte es niemals zu solchen Vorgängen kommen, wie dem nationalsozialistischen Verbot der deutschen Schrift oder der Kultusministerverordnung zur Rechtschreibreform.

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