Liebe Frau Morin,
Sie haben doch verstanden, was ich mit den Worten Preis geben ausdrücken wollte. Schreiben dient dem Zweck, sich schriftlich mitteilen zu können. Und nur darauf kommt es an.
Es gibt Menschen, die eine fehlerhafte Aussprache haben. Auch sie können sich mitteilen. Keiner würde auf die Idee kommen, diese Menschen zu korrigieren (Kinder mal ausgenommen).
Bei der Rechtschreibung ist das anders. Hier fühlen sich viele berufen, Rechtschreibfehler zu korrigieren. Hiermit meine ich nicht Sie, liebe Frau Morin. Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen:
Ich hatte einen Vorgesetzten, der in Schriftstücken, die von mir verfasst wurden, stets klitzkleine Rechtschreibfehler (vor allem Zeichensetzung) fand und diese korrigierte. Ich fand das unverschämt. Die RSR hat diesen Menschen so verunsichert, dass er sich seitdem (fast) keine Korrekturen mehr zutraut.
Was ich damit sagen will: Die Rechtschreibung ist doch reine Formsache. Auf den Inhalt kommt es an. Es bringt uns doch nicht weiter, wenn jedermann in der Lage ist, Schriftstücke in penibel korrekter Rechtschreibung zu verfassen, aber der Inhalt unbrauchbar ist. Auch bei Zeitungsartikeln, Büchern etc. ist es mir wichtig, dass der Inhalt stimmt. Die Rechtschreibung ist doch reine Nebensache.
Uwe
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