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Vorzüge der neuen Rechtschreibung
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uwe
30.07.2001 05.44
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Anonymität

Das Weiterführen der Anonymitätsdiskussion scheint mir sinnlos zu sein, da sich ein Herr Riebe nicht überzeugen lässt. Ich finde, Herr Lachenmann hat die Sache als neutraler Beobachter sehr schön auf den Punkt gebracht. Daher sollte man ihm das Schlusswort überlassen:

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Es mag ja sein, daß ein eingefleischter Lehrer einfach nicht anders kann, als den Lausejungen, der sich unter der Bank verstecken will, am Ohr da hervorzuziehen und vorn an die Tafel zu stellen: das ist der Lümmel!
Aber wir sind hier nicht in der Schule.
...
Ich persönlich finde es auch wesentlich angenehmer, wenn ich weiß, wie der Mensch heißt, mit dem ich mich unterhalte. Aber wenn das nicht der Fall ist, dann kann ich es ja bleiben lassen. Wir unterhalten uns ja auch in Gesellschaft oft und lange mit Leuten, die wir zum erstenmal sehen und deren Namen wir nicht kennen, und es kommt erst später, wenn man das Gespräch auf beiden Seiten als angenehm empfunden hat, vielleicht dazu, daß man sich einander vorstellt.
Also – es gibt Wichtigeres!

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Jan
29.07.2001 20.43
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Ich war gerade bei den Aufsätzen und las etwas über
bewährte eristische Techniken:

"• Man beweist umständlich etwas, was niemand bestritten hat.

• Man zitiert den Gegner so, daß er das Gegenteil von dem gesagt zu haben scheint, was er wirklich gesagt hat.

• Man redet wortreich über Nebensachen, bis der Leser vergessen hat, was eigentlich die Hauptsache war – die man tunlichst gar nicht erst erwähnt.

• Man übergeht die wesentlichen Gegenargumente mit Stillschweigen – in der Hoffnung, daß der unbefangene Leser sie nicht kennt.5*

• Man schiebt irgendwelche kleineren Versehen ohne näheren Nachweis pauschal „den Kritikern“ in die Schuhe und hat dann leichtes Spiel mit ihrer „Widerlegung“.“

(Aus „Ablenkungsmanöver“ von Theodor Ickler)

Welch ein Zufall, Herr Riebe, daß Sie mir gleich ein Praxisbeispiel für diese Technik (Punkt 2, siehe oben) liefern. Wann behauptete ich, daß Forumteilnehmer meine Vermummung wünschen?¿?

Mein Kommentar: Wir Reformkritiker haben es nicht nötig, die Methoden der Reformer anzuwenden, denn wir haben schlagkräftige Sachargumente.

Die „Schwarze Maske“ werde ich gerne annehmen – und mich zum führenden vermummten Reformkritiker etablieren. Mal im Ernst: Ich als Laie halte es für unangemessen, mich aktiv am Kampf für eine vernünftige Rechtschreibung zu beteiligen. Wohlwollend habe ich beim Durchforsten dieser Seiten festgestellt, daß diese Aufgabe professionelle Kräfte in Angriff genommen haben – allen voran Prof.Ickler.
Ich beschränke mich darauf, in meinem Bekanntenkreis auf Reformkritik hinzuweisen bzw. diese zu verbreiten.

Und nun wünsche ich Ihnen eine geruhsame, mückenfreie Nacht.
__________________
mfg
Jan
mehl-mir-mal@spray.net

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Manfred Riebe
29.07.2001 20.06
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Kein fauler Kompromiß mit Vermummten

Welche Diskussionsteilnehmer haben denn geschrieben, daß sie sich Anonymität wünschen, Herr Jan F.? Anonymität ist nach wie vor unerwünscht. Jeder Kompromiß bezüglich Anonymität ist ein fauler Kompromiß; denn es wäre ein antidemokratischer Präzedenzfall. Damit ist klar, daß es nicht allein um Ihre Person geht.

Wie will ein Maskierter an das Politmagazin „Monitor“ von Klaus Bednarz herantreten, um ihn für das Thema „Rechtschreibreform“ zu sensibilisieren? Ich könnte mir eher vorstellen, daß Bednarz sich für das Thema „Vermummung“ interessieren würde. Ich werde der DEUTSCHEN SPRACHWELT vorschlagen, eine „Schwarze Maske“ als Gegenstück zum „Bürger-Oscar für Zivilcourage“ zu verleihen. Ich kann mir nur noch nicht vorstellen, wie die Preisverleihung an den namenlosen „Phantomas“ vor sich gehen soll.

Es war für mich interessant zu beobachten, wie man es hier bisher vermied, auf die Kernargumente einzugehen, z.B.:
Was nützen uns Reformgegner, die Hasenfüße sind und sich öffentlich nur anonym äußern, d.h. sich nicht exponieren wollen und nicht einmal Leserbriefe oder Briefe an Politiker schreiben und auch sonst nicht öffentlich auftreten wollen, sondern sich nur vermummt äußern? Das erinnert mich an die Presse, die der Journalist Ulrich Schacht als "‚Sturmgeschütze der Demokratie' – mit von den eigenen Kanonieren vernagelten Rohren!“ bezeichnete.

Mit solchen Leuten kann man doch nicht ohne Vorbehalte kommunizieren. Sie sind auch nicht vorzeigbar. Was wir brauchen, sind Bürger mit Zivilcourage, die gewissermaßen über den Unsinn der Rechtschreibreform öffentlich und damit glaubhaft Zeugnis ablegen. Wenn mutige Leute Arbeit und Verantwortung mittragen wollen, dann gehört dazu eine mit Namen identifizierbare Person, die die Verantwortung dafür übernimmt, was sie sagt. Dies alles ist im übrigen auch vor dem Hintergrund der politischen Kampagne gegen rechts zu sehen. Es wäre schlimm, wenn die Rechtschreibreformgegner mit Leuten zusammenarbeiten würden, die gewissermaßen geheimbundartig als Namenlose im Untergrund agitieren. Wir leben doch nicht im Dritten Reich oder der DDR, in denen Widerstand im Untergrund nötig war.


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Jan
29.07.2001 16.25
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Resümee

Hiermit bedanke ich mich für alle Kommentare zum Thema „Anonymität&Co“.

Die überwiegende Toleranz gegenüber meiner „Vermummung“, die darin zum Ausdruck kam, veranlassen mich, weiter regelmäßig die Rechtschreibseiten aufzusuchen und weiterzuempfehlen.

Trotz dessen biete ich Herrn Riebe eine Kompromißlösung an: Ich würde Ihnen, Herr Riebe, einen Postbrief mit meiner wahrhaftigen Absender-Adresse schicken, einschließlich einem Foto von mir und meiner Katze. Ich wünsche allerdings, daß Sie die Daten nicht in irgendeiner Form in´s Internet stellen. Fotos von mir und meiner Katze gibt´s auf Wunsch auch für alle anderen Forumsteilnehmer – via E-Mail.

Von meinem Plan, an Herrn Riebe die „Goldene Zielscheibe“ (Pendant zum „Oscar“ für hervorragende Abwehr aller reformbefürwortenden und -ablehnenden Störer) zu verleihen, sehe ich ab. Angesichts der Tatsache, daß mäßige Kritik bei ihm schon einer Kriegserklärung gleichkommt, fürchte ich zu sehr seinen Zorn;-)

Angespornt fühle ich mich als Reformkritiker-Laie jedoch durch Herrn Riebes Äußerung, alle meine Beiträge „gehören eigentlich in den Papierkorb“. Es kann nur besser werden;-)

Um zu sachbezogenen Themen zurückzukommen:
Wurde der Skandal um die DEform schon einmal im Politmagazin „Monitor“ zur Sprache gebracht?
Wenn nicht, gab es schon Bemühungen, die in diese Richtung gingen? Ich habe den Eindruck, daß man Klaus Bednarz&Co für dieses Thema sensibilisieren könnte. Die andere Frage ist, ob seinem Team uneingeschränkte Entscheidungsfreiheit bezüglich Inhalt seiner Sendungen zusteht.

__________________
mfg
Jan
mehl-mir-mal@spray.net

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Walter Lachenmann
29.07.2001 11.57
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Lehrer und Wichtigeres

Es mag ja sein, daß ein eingefleischter Lehrer einfach nicht anders kann, als den Lausejungen, der sich unter der Bank verstecken will, am Ohr da hervorzuziehen und vorn an die Tafel zu stellen: das ist der Lümmel!
Aber wir sind hier nicht in der Schule.
Es ist wahr: Man kann im Internet hinschauen, wo man will: Allüberall trifft man auf irgendwelche komische Namen oder nur auf Vornamen. So vornehm wie hier geht es kaum irgendwo zu. Ich wollte gestern abend noch bei Sabine Christiansen katern (chatten kommt bekanntlich von franz. le chat – der Kater). Ich wurde zigmal gefragt, wie mein »Benutzername« sei, meinen wahren wollte die komische Maschine irgendwie nicht annehmen. Ich weiß nicht mehr, wie ich überhaupt weitergekommen bin, landete aber nicht dort, wo das Thema weiterdiskutiert wurde, sondern in irgendeinem Kindergarten, wo es ähnlich zuging wie bei Jan F.s Fritzseite. Da gab ich es dann auf.
Es ist jedenfalls etwas anderes, ob einer seine Personalien freiwillig angibt oder ob diese sozusagen »zwangsvorgeführt« werden.
Ich persönlich finde es auch wesentlich angenehmer, wenn ich weiß, wie der Mensch heißt, mit dem ich mich unterhalte. Aber wenn das nicht der Fall ist, dann kann ich es ja bleiben lassen. Wir unterhalten uns ja auch in Gesellschaft oft und lange mit Leuten, die wir zum erstenmal sehen und deren Namen wir nicht kennen, und es kommt erst später, wenn man das Gespräch auf beiden Seiten als angenehm empfunden hat, vielleicht dazu, daß man sich einander vorstellt.
Also – es gibt Wichtigeres!
__________________
Walter Lachenmann

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Manfred Riebe
29.07.2001 11.08
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Ohne Name keine Stimme

Im alten Gästebuch entdeckte ich folgenden Eintrag:
_____________________________
23.07. 2001

Warum werden die Beleidigungen – oder was das auch immer sein soll – vom 23.07. nicht entfernt? Wer seinen Namen nicht nennt, sollte in einer Demokratie keine Stimme und auch keinerlei Auftrittsmöglichkeiten bekommen.

Peter W. Forster

Peter W. Forster, StD Lerchenstraße 9 84137 Vilsbiburg pw..forster@te-online.de Sonnabend, 28.7.2001
_____________________________

Ich bin der gleichen Meinung.

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Ursula Morin
29.07.2001 10.44
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Sommer und Sonne

Lieber Uwe,
das schöne Wetter kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Deutschen wieder einmal eine Spitzenposition auf dem Holzweg einnehmen (da Sie nun gerade von der Internationalisierung anfangen). Ich kenne kein Land, in dem eine Beliebigkeitsschreibung, wie die bei uns nun durch die RSR entstandene, allgemeine Anerkennung und Praktizierung in den Medien findet (an letzterem sind allerdings größtenteils die Rechtschreibprogramme schuld). Auf mein Beispiel mit dem „Böblinger Freßgässle“ haben Sie immer noch geantwortet ...

Für mich hat die geschriebene Sprache eine Symbolfunktion, genau wie die Ikonen auf dem Bildschirm. Daher ist es so irritierend, wenn einem nun auf Schritt und Tritt falsche bzw. beliebige Schreibweisen begegnen. Wenn Sie in dieser Hinsicht nicht empfindlich sind, ist das sehr schön für Sie. Für mich ist das leider so, als ob mir jemand ins Essen pinkeln würde ...

Dies nur nebenbei, um vor dem Sonnenbaden etwas Dampf abzulassen. Antworten bekomme ich von Ihnen ja sowieso keine ...

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Manfred Riebe
29.07.2001 09.56
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Genauere Information und bessere Kommunikation

Ich bedauere es, daß Anonyme, deren Beiträge normalerweise in den Papierkorb gehören, die Unverfrorenheit besitzen, hier ein Scherbengericht in eigener Sache zu veranstalten. Es ist klar, daß Anonyme ihre Geheimniskrämerei fortsetzen wollen. Wenn ich hier Adressen nenne, dann tue ich das in genau der gleichen guten Absicht wie jene Zeitungen, die dankenswerterweise die komplette Adresse ihrer Leserbriefschreiber abdrucken. Ein Leser soll sich bei dem Leserbriefschreiber genauer informieren können. Es ist ja klar, daß Leserbriefe meist gekürzt werden, so daß schon deshalb eine Kontaktaufnahme mit dem Leserbriefschreiber manchmal wünschenswert ist.

Es gibt natürlich keinerlei datenschutzrechtliche Bedenken, sonst würden diese Zeitungen keine Adressen abdrucken. Außerdem müßte man andernfalls alle Telefonbücher und Telefon-CD-ROMs wegen Verletzung des Datenschutzes verbieten.

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hatte früher auch die gesamte Anschrift abgedruckt. Seit es Telefon-CD-ROMs gibt, an denen man ja auch verdienen möchte, druckt die SZ nicht mehr die vollständige Adresse. Andererseits verschaffen sich große Tageszeitungen eine Machtposition (Wissen ist Macht), wenn sie nur den Wohnort abdrucken, weil technisch rückständige Leser gezwungen sind, die Redaktion um Auskunft zu bitten.

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Walter Lachenmann
29.07.2001 08.09
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Adressen

Eines Morgens, im April 1945, ich war gerade 8 Jahre alt, überraschte uns Kinder (und die Erwachsenen sicherlich erst recht) auf dem Plattenweg, der vom Gartentor zum Haus führte, ein in blutroter Farbe gemalter Galgen mit dranhängendem Männchen, darunter stand:
»Das ist der Tod des Verräters!«
Und darunter die Werwolfrune.
Wir hatten damals alle große Angst, aber es passierte niemandem etwas, zwei Tage später kamen zum Glück die Franzosen.

Ich erinnere mich noch, wie eine Nachbarin mit leerem Blick, als habe das ganze Leben von nun an keinen Sinn mehr, sagte:
»So, jetzd semmer franzehsisch...«

Und dann habe ich noch gelernt, daß man nicht mit dem Finger auf Leute zeigen soll.

– geändert durch Walter Lachenmann am 30.07.2001, 14:43 –
__________________
Walter Lachenmann

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Theodor Ickler
29.07.2001 07.41
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Adressen

Ich selbst lehne, wie mehrfach bekundet, Pseudo- und Anonymität ab, habe aber ein gewisses Verständnis für die Gründe, die man dafür haben kann.
Andererseits ist mir unbehaglich, wenn die Adressen und Telefonnummern von Dritten hier ohne deren Einwilligung weitergegeben werden. Ich verstehe solche Angaben unwillkürlich als indirekte Aufforderung, diese Adressen nun auch zu benutzen – und wozu wohl? Ein bißchen kommt es mir vor wie ein Schild vor fremden Häusern: „Hier wohnt der Sprachverhunzer XY“ (wahlweise: „Kinderschänder“ usw.) Natürlich kann man solche Adressen auch jederzeit selbst herausbekommen, aber es ist doch noch ein Unterschied, ob jemand sie ungebeten ins Netz stellt. Deshalb zahlen ja auch Firmen für Adressenlisten, die sie mit einigem Aufwand auch selbst zusammenstellen könnten. Übrigens könnte es auch datenschutzrechtliche Bedenken gegen eine solche Praxis geben.
Jedenfalls ist es indiskret.
__________________
Th. Ickler

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uwe
29.07.2001 07.03
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Sommer, Sonne, Strand und Meer

Da ich es angesichts der sommerlichen Temperaturen derzeit vorziehe, mich anderen Betätigungen als dem Rechtschreibforum zu widmen, hier in aller Kürze einige Statements zu den Beiträgen der letzten Tage:

@ Herrn Riebe:
Leider haben Sie es immer noch nicht verstanden, dass in Internetforen aus gutem Grunde andere Regeln gelten als in Bundestagsdebatten oder TV-Diskussionsrunden. Wer dies ablehnt, dem steht es frei, sich nicht weiter daran zu beteiligen.
Und: Nicht ich habe Ihre mit vollständigem Namen versehenen Beiträge kommentiert, sondern Sie haben zu meinen mit vollständigem Vornamen versehenen Beiträgen Stellung bezogen. Wenn Sie es ablehnen, mit einem „Anonymus“ zu diskutieren, hätten Sie dies von Anfang an beherzigen sollen.

@ Jan F.
Keine Sorge, als „Rechtschreibschwacher“ diskriminiert fühle ich mich nicht. Den von mir beschriebenen Menschen, der stets penibel kleine Rechtschreibfehler korrigierte, habe ich stets belächelt, zumal er außer einer korrekten Rechtschreibung kaum etwas anderes beherrschte.

Was ich anprangern wollte ist das Phänomen, dass bei uns zu viel Wert auf eine formal korrekte Rechtschreibung gelegt wird und dies durch ein überzogenes Regelwerk untermauert wird. Dieses Phänomen befindet sich jedoch längst in der Auflösung, was du ja auch zutreffend bestätigst, wenn nicht einmal mehr Verlage in der Lage sind, eine hochwertige Rechtschreibung zu publizieren. Die RSR hat vielleicht einen kleinen Beitrag dazu geleistet. Die Internationalisierung unser Sprache und die Anwendung von Textverarbeitungsprogrammen, bei denen man sich nur noch auf eingebaute Korrekturfunktionen verlässt, haben weit mehr dazu beigetragen.

Uwe

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Manfred Riebe
28.07.2001 22.15
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Öffentliches Auftreten oder Geheimniskrämerei?

An die Herren Jan F. und Melsa!

Ich habe Jan F. nicht als „rechtschreibreformablehnenden Störer“ bezeichnet. So bezeichnet er sich selbst.

Die Anonymität, die Geheimhaltung des Namens der Diskussionsteilnehmer, ist das eine Übel, das andere Übel ist, daß unter dem Deckmantel der Anonymität von Rechtschreibreformbefürwortern Polemiken und Gerüchte verbreitet werden können.
Es ist geradezu grotesk, wenn anonyme Leute wie Jan F. hinsichtlich der Anonymität von Rechtschreibreformbefürwortern deren Partei ergreifen („Uwe“) und sich als Richter über ihre eigene Anonymität aufspielen wollen. Es ist eine faule Ausrede , auf den Grundsatz geheimer Wahlen hinzuweisen. Denn erstens verlangt niemand eine Verletzung des Wahlgeheimnisses und zweitens hat jeder Wähler mit der Wahlbenachrichtigungskarte seinen Namen zu offenbaren.

Eine durchsichtige Schutzbehauptung, d.h. eine recht schwache Ausrede, ist auch der „Schutz vor Datensammlern“ (Werbeflut im eigenen Briefkasten, Telefonterror, körperlichen Übergriffen/Gewaltakten). Wenn es so wäre, dann könnte niemand mehr im Fernsehen auftreten. Nimmt man z.B. die heutige „Talk Show“ von Sabine Christiansen: „Man spricht Deutsch – aber wie?“, so kann man im Internet unter http://www.sabine-christiansen.com detaillierte Angaben über die Gäste abrufen, sogar eine Kurzbiographie und, soweit vorhanden, sogar die Homepageadresse.

Wir Reformgegner haben ja nichts zu verbergen, so daß auch Angst vor dem Verfassungsschutz und anderen Geheimdiensten ausscheidet. Deshalb erscheint es merkwürdig, wenn jemand nicht einmal seinen Namen nennt. Denn dadurch entsteht der Eindruck, daß er wirklich etwas zu verbergen hat.

Am wichtigsten ist: Was nützen uns Reformgegner, die Hasenfüße sind und sich öffentlich nur anonym äußern, d.h. sich nicht exponieren wollen und nicht einmal Leserbriefe oder Briefe an Politiker schreiben und auch sonst nicht öffentlich auftreten wollen, sondern sich nur vermummt äußern? Mit solchen Leuten kann man doch nicht ohne Vorbehalte kommunizieren. Sie sind auch nicht vorzeigbar. Was wir brauchen, sind Bürger mit Zivilcourage, die gewissermaßen über den Unsinn der Rechtschreibreform öffentlich und damit glaubhaft Zeugnis ablegen. Wenn mutige Leute Arbeit und Verantwortung mittragen wollen, dann gehört dazu eine mit Namen identifizierbare Person, die die Verantwortung dafür übernimmt, was sie sagt. Dafür haben wir das Grundrecht der Meinungsfreiheit.

Dies alles ist im übrigen auch vor dem Hintergrund der politischen Kampagne gegen rechts zu sehen. Es wäre schlimm, wenn die Rechtschreibreformgegner mit Leuten zusammenarbeiten würden, die gewissermaßen als Namenlose im Untergrund agitieren. Unverbindliches anonymes Gerede hält uns nur von unserer Arbeit ab.

NN = „nicht namhaft“, so wurden Vorlesungen und Seminare angekündigt, wenn der Name des Professors noch nicht feststand.

Nicht namhaft ist übrigens auch Hitler im heutigen Duden. In der 12. Auflage des Duden von 1941 hieß es noch: „Hitler (Führer und Reichskanzler); Adolf-Hitler-Dank (R. I, 43) usw.// Hitlergruß m.; -es // Hitler-Jugend (Abk. HJ.) w.; – // Hitler-Jugend-Lager (R. I, 44) // Hitlerjunge, Hitlermädchen od. -mädel“.

Hitler ist eine Persona non grata, eine Unperson: Die Dudenredaktion will dieses dunkle Kapitel ihrer Geschichte auslöschen. Ein anderer Massenmörder, Stalin, steht dagegen im Duden.

Nicht nur die Dudenredaktion, sondern auch die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung beim IDS in Mannheim, hat die Rechtschreibreform des Großdeutschen Reiches aus dem Jahre 1944 ausgelöscht.

Das Trauma des Dritten Reiches bedeutet für manche Bürger Geheimhaltung und Verdrängung. Das fing schon mit den Sitzungen der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung und mit den Namen und Biographien der Kommissionsmitglieder an. Bei der Auswahl der Mitglieder ging es keinesfalls demokratisch zu, nicht einmal paritätisch. Wieso dürfen Österreich und die kleine Schweiz mit nur wenigen Millionen Einwohnern je drei Kommissionsmitglieder stellen? Daß keine qualifizierten Fachleute, sondern Quacksalber am Werk waren, kann man schon an der Rechtschreibreform feststellen. Der berufliche Werdegang der Reformer könnte die nicht ausreichende Qualifikation und ideologische Prägung der Reformer bestätigen. Die Lobby der Reformer treibt die gleiche Geheimpolitik, wie wir an mehreren Beispielen auch in dieser Netzseite erleben konnten.

Nun haben wir es zusätzlich auch noch mit einem „Beirat für die deutsche Rechtschreibung“ zu tun, dessen Mitglieder und deren Qualifikation wiederum geheimgehalten werden. Wer sind sie und nach welchen Kriterien wurden sie ausgewählt?

Wir hätten kein Recht, diese Geheimhaltungspolitik zu kritisieren, wenn wir Reformgegner ebenfalls Geheimniskrämerei betrieben.

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Christian Melsa
27.07.2001 16.48
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Noch einmal zu Ano-/Pseudonymität, Datenschutz, Privatsphäre

Lieber Herr Riebe:

Zu 1.: Z.B. gleich darauf in Punkt 2. Zuvor bezog ich mich darauf, daß Sie vorher schon die Regeln des taz-Internetforums in diesem Zusammenhang erwähnten. Daraus sprach doch die Annahme, daß anonyme Schreiber eher störenden Schmutz (als welcher teilweise auch schon einfach ein möglicherweise unverständlich uneinsichtiges Nichtabrücken vom eigenen Standpunkt gesehen wird) in solche Foren kübeln als andere. Klar, sie können ja damit nicht ihren Ruf zerstören, wenn niemand weiß, wer sie sind. Die Wahrscheinlichkeit solchen Verhaltens ist also bei Anonymen größer. Aber eigentlich ist doch nicht die Anonymität das Problem, sondern der Schmutz.

Zu 2.: Na ja, vom Bundestag aus wird der Staat gelenkt; in einem Parlament muß man wohl andere Maßstäbe ansetzen als in einem unverbindlichen Internetforum.

Zu 3.: Wenn die Adreßdaten für jeden frei zugänglich sind, warum befördern Sie sie denn extra hierher? Das ist es ja gerade, wohinter man leicht eine weitergehende Intention vermuten kann. Und wie gesagt: Personen, die hier selbst an der Diskussion teilnehmen oder über die auch nur hier diskutiert wird, sind mit anderen Maßstäben zu beurteilen als Parlamentsabgeordnete, Amtsträger, also Menschen, die aus eigener Entscheidung in einem öffentlichen Dienst stehen, für das sie Verantwortung zu übernehmen bereit sind. Klar, es ist auch eigene Entscheidung, hier Beiträge zu schreiben oder es sein zu lassen (im Gegensatz dazu, hier ungefragt personales Objekt von Diskussionen zu werden), aber wer absichtlich nicht seinen vollen Namen nennt, mag doch auch seine Gründe haben, die nicht immer gleich finsterer Natur sind. Ob schon bei möglicherweise unliebsamen Positionen zur Sache so etwas wie „Notwehr“ angesagt ist, halte ich für sehr fraglich.

Wer hier nicht die seine Postanschrift und Telefonnummer nennen möchte, will damit vielleicht auch einfach nur den Ort der Kommunikation auf dieses Forum beschränken, nicht plötzlich von wildfremden Leuten angerufen werden, die ihn mit seinen hiesigen Äußerungen in Verbindung bringen können (im Gegensatz zum allein für sich stehenden Eintrag im Telefonbuch) bzw. von ihnen Briefe oder andere Postsendungen erhalten. Aus dem gleichen Grund nennt er dann auch nicht seinen vollen bürgerlichen Namen, denn anhand dessen ist die Ermittlung der anderen Daten auch kein großes Problem mehr. Ich denke, solange ein Beitragschreiber nicht mit unzweifelhaft als solche gemeinten Sabotageakten oder Beleidigungen hier auftritt, kann man das beschriebene Verhalten doch problemlos tolerieren.

An Jan: Gut auf den Punkt gebracht. Ich stimme da voll zu.

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Wolfgang Scheuermann
27.07.2001 13.12
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Zu Icklers Nachricht beim heutigen Sonnenaufgang

Ich kann den Verdacht von Herrn Ickler von 4:59 Uhr (alle Achtung – ich rege mich meist erst eine Stunde später!) heute morgen aus einer anderen Erfahrung heraus unterstützen. Ich führe seit Jahren in Heidelberg Studentenbefragungen zu Lehrveranstaltungen durch – meinen eigenen*, aber auch vielen anderen.
Manchmal setze ich als geradezu selbstverständlich voraus, daß Name, Vorname, Alter und Geschlecht anzugeben seien. (Nach einer kurzen Erklärung, warum das hilfreich ist, folgen einer solchen Aufforderung ca. 90% der Studenten.) Im Vergleich zu Semestern, in denen Fragen nur anonym zu beantworten sind, sind die Antworten wesentlich origineller und konstruktiver; Vorschläge wie: „Bier in der Vorlesung!“ oder: „Mehr Klamauk!“ fehlen völlig.
Wenn ich Rubriken für Namen usw. auf dem Fragebogen vorgebe, die Ausfüllung aber ins Belieben der Studenten stelle, dann machen knapp 20% Angaben zur Person (manchmal noch incl. Telefonnummern oder E-Mail-Adressen). Auch in diesem Falle sind die Antworten dieses nicht-anonymen Fünftels im Durchschnitt einfach nützlicher, weil sachlicher und differenzierter.
Der Ausdruck „für eine Sache mit seinem Namen einstehen“ hat demnach wahrscheinlich immer noch einen realen Hintergrund.

*Fast schon irritierend häufig (wenngleich es ja auch nicht ganz unerfreulich ist) wird bei solchen Gelegenheiten von den Studenten mein Humor hervorgehoben [hat davon hier schon jemand was gemerkt?] – wen interessieren sollte, was so einen Sozialmediziner inhaltlich umtreiben kann, findet eine Reihe, z.T. etwas pointierter, Kommentare zu diesem Semester unter

http://www.dermis.net/aks/vorlesungen.html

Sollten sich dort Reformdeutsch oder andere Fehler eingeschlichen haben, bin ich für Korrekturhinweise immer dankbar!

__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann

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Theodor Ickler
27.07.2001 09.33
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Zwecklos

Obwohl der Fall klar genug ist (Melsa hat ihn noch einmal sehr gut dargestellt), halte ich ein nochmaliges Beschreiten des Rechtswegs für aussichtslos. Abgesehen von den bisherigen, ziemlich deprimierenden Erfahrungen mit der Justiz ist ja inzwischen die Macht des Faktischen hinzugekommen: Auch wenn es nur eine Scheinblüte der durchgesetzten Rechtschreibreform ist, so ist es eben doch eine Blüte, oder der Schein einer Blüte, und dieser Schein ist den Richtern genug. Sie können schwer widerlegt werden, wenn sie im Sinne der Kultusminister behaupten, an den Schulen sei die Neuschreibung „durchgesetzt“.

Was ich zur Zeit für das Allerwichtigste halte: Die Öffentlichkeit muß mit der Tatsache der heimlichen, aber doch schon wirksamen Revision bekannt gemacht werden. In allen Berichten, die jetzt zum „Jubiläum“ erscheinen, fehlt dieser Gesichtspunkt. Es wird zwar nicht ohne berechtigten Spott auf das Durcheinander hingewiesen, aber darunter versteht man nur das verhältnismäßig harmlose Durcheinander der "Übergangszeit“, also das Nebeneinander von neuer und noch gültiger alter Schreibung. Viel ernster ist aber die Rücknahme einiger Regeln, die sich ja bereits im notwendig gewordenen Neudruck der Dudenwörterbücher auswirkt. Die Kommission und ihre Verbündeten werden sich weiterhin bemühen, die Tatsache der Revision durch einen Wortnebel zu verleugnen, aber die Wörterbücher liegen auf dem Tisch, man kann die Tatsache leicht beweisen. Das muß aber in die Zeitungen, sonst existiert es einfach nicht!

Demnächst will die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung wieder mit ihrem „Kompromiss“ hervortreten, den wir ja schon kennen. Natürlich ist er abzulehnen, denn warum soll man den Reformern gerade im Punkt „ss-Schreibung“ entgegenkommen? Aber ich rate trotzdem, diesen Entwurf zur Zeit nicht besonders zu bekämpfen, denn er trägt in willkommener Weise zur Demontage der Reform bei und hat ja auch keinerlei Aussicht auf Verwirklichung. (Zu fragen bleibt bloß, warum die Akademie überhaupt glaubt, nicht bei der bisherigen Rechtschreibung bleiben zu können, wo doch der Präsident immer wieder vorgeschlagen hat, lediglich einige Duden-Haarspaltereien „auszukämmen“. Genau dies habe ich getan, und nun ist es auch wieder nicht recht?)
__________________
Th. Ickler

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