Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Vorzüge der neuen Rechtschreibung
Willkommen Die 20 neuesten Beiträge im Forum
Fadensuche     Suche
Kennkarte ändern     Häufig gestellte Fragen   zu anderen Nutzern  kostenlose Anmeldung   Anfang  verabschieden
Jemandem diese Seite senden! Druckvoransicht zeigen
Forum > Rechtschreibforum
Vorzüge der neuen Rechtschreibung
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >
Verfasser
Leitthema    Dieser Faden ist 35 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 18  19  20  21   22  23  24 · 30 · 32  33  34  35  Post New Thread     Post A Reply
Theodor Ickler
30.07.2001 19.55
Diesen Beitrag ansteuern
Kann schon so sein

aber wenn man so tut, als wüßte man nicht, worauf diese Scheinblüte der Reformschreibung (oder ihrer vielen Spielarten) zurückzuführen ist, macht man sich zum Komplizen der Volksverdummung. Mich ekelt es ein bißchen.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 19.02
Diesen Beitrag ansteuern
Die Mehrheit der Schreibenden

Auf besonderen Wunsch von Herrn Lindenthal (leider ist sein Beitrag in einem anderen Forum gelandet) möchte ich mathematisch exakt geschätzt darlegen, dass die Mehrheit der Schriftstücke derzeit in neuer Rechtschreibung verfasst werden:

Also, was wird an einem Tag geschrieben:

Ich schätze ca. 60 % entfallen auf Zeitungen, Zeitschriften etc., weitere 30 % entfallen auf geschäftlichen oder behördlichen Schriftverkehr und ca. 10 % entfallen auf den privaten Schriftverkehr. Die Zeitungen haben mindestens zu 90 % auf neue Rechtschreibung umgestellt; der geschäftliche Schriftverkehr nach meinen Beobachtungen ebenfalls zu ca. 90 %. Bleibt der private Schriftverkehr, hier gehe ich von einem 50/50-Verhältnis aus. Summa summarum ergibt sich ein Anteil von 86 % für die neue ss-Schreibung. Eine glatte Mehrheit.

Unabhängig von dem Rechenbeispiel wird wohl keiner ernsthaft bezweifeln, dass de facto derzeit die weitaus meisten Schriftstücke in neuer Rechtschreibung verfasst werden.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 18.48
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Riebe,

jetzt haben Sie mich schon wieder überführt.

Die Kultusministerkonferenz zahlt mir für jeden meiner reformbefürwortenden Beiträge 100,00 DM und für jeden Seitenaufruf bekomme ich nochmals 10,00 DM. Tolles Geschäft, oder ?

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Walter Lachenmann
30.07.2001 17.26
Diesen Beitrag ansteuern
Nur zur Erläuterung

Ich heiße nicht Verleger Walter Lachenmann, sondern nur Walter Lachenmann – nein: da gibt es noch einen zweiten Vornamen, den hat Herr Riebe aber noch nicht herausbekommen, insofern fehlt hier noch ein bißchen Transparenz im Internet.
Ach wie gut, daß niemand weiß...
... wie betroffen ich bin.

Und da Herr Riebe manche Spielereien offenbar um keinen Preis der Welt versteht und ich ihn andererseits schon auch mag, verspreche ich hiermit feierlich, ihn nicht mehr zu ärgern, damit wir wieder beim Thema bleiben und an der Belehrung von Uwe weiterarbeiten können (Zielmarke: 3.000 Aufrufe). Aber ein bißchen könnte auch ein Lehrer manchmal lernen, finde ich. Zum Beispiel daß man nicht allzu oft mit allzu pathetischen Parolen um sich werfen sollte, sonst kichert die Klasse.
__________________
Walter Lachenmann

Mit Klick die Kennkarte von Walter Lachenmann ansehen    An Walter Lachenmann schreiben   Visit Walter Lachenmann's homepage!   Suche weitere Einträge von Walter Lachenmann        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
30.07.2001 16.56
Diesen Beitrag ansteuern
Befangenheit

Auch Verleger Walter Lachenmann setzte sich hin und wieder eine Tarnkappe auf. Deswegen ist er, was die Anonymität angeht, zum Teil auch ein Betroffener und somit keineswegs ein „neutraler Beobachter“, wie Herr „Uwe“ meint, sondern Richter in eigener Sache.
Anstatt seine Meinung privat unter Freunden mitzuteilen, macht er dies gern öffentlich mit der Pranger-Methode. In die Defensive gedrängt, neigt er zur Überzeichnung. Eine Lehrerkarikatur eines autoritären Lehrers, den es im Leben kaum noch gibt, und der Kindergarten, in dem es unbeliebte Petzer gibt, dienen ebenso zur Verunglimpfung wie die Begriffe „Verschwörungstheorie“, „hinterherspionieren“, mit „der Moralkeule vorneweg“. Solche Verunglimpfungen halten mich jedoch nicht davon ab, weiterhin offensiv gegen Anonymität und für mehr Transparenz auf den Internetseiten der Rechtschreibrefomgegner einzutreten.

Die Schule, die Schule des Lebens, des Berufs oder des Internets ähneln sich in manchem. Sie unterscheiden sich nur dadurch, daß z.B. im Internet vor Publikum neben den Fähigkeiten, Kenntnissen auch die Unkenntnis und die Unarten gezeigt werden.

Weil mancher Zeitgenosse zwar unverbindlich plaudern, sich aber nicht blamieren will, maskiert er sich, tritt anonym auf. Für einen Leserbrief reicht es nicht. Man kommt mit der Ausrede:
„Ich als Laie halte es für unangemessen, mich aktiv am Kampf für eine vernünftige Rechtschreibung zu beteiligen.“

Wie entwickelt sich wohl eine Demokratie mit solchen „Demokraten“, die nicht einmal einen Leserbrief schreiben können, weil sie sich sonst exponieren müßten?

Andere anonyme Reformbefürworter können im Auftrag als bezahlte Störer dumme Behauptungen aufstellen, um eine Art Beschäftigungstherapie zu treiben, z.B.:
„Nun hat sich das amtliche Regelwerk und inzwischen auch die Mehrheit der Schreibenden für die ss-Schreibung entschieden, so dass man dies akzeptieren sollte …"

Ihrem Auftraggeber können sie dann von hohen Zugriffszahlen berichten.

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
30.07.2001 16.46
Diesen Beitrag ansteuern
Trau keiner Statistik, es sei denn, du hast sie selbst gefälscht

Lieber Uwe!
Ich halte es für sehr unverfroren, wenn behauptet wird, daß der Großteil der Schreiber auf die neue Rechtschreibung umgestellt habe, denn eine vertrauenserweckende statistische Aussage wird und kann es im Zusammenhang mit den verschiedenen Schreibweisen nicht geben.
Allerdings ist es so, daß einige Fakten die Statistik zugunsten der Rechtschreibreform verzerren:
1. Auf nahezu allen Computern ist die neue Rechtschreibung vorprogrammiert, so daß ohne eigenes Zutun der S-Laut verändert wird. Jene Rechtschreibkonverter vermeiden im übrigen lange Wörter und kennen sich mit Groß- und Kleinschreibung ohnehin nicht aus. (Man kann übrigens mit einem Mausklick die Voreinstellung rückgängig machen)
2. Fast sämtliche Tageszeitungen sind mit Wirkung vom 01.August 1999 zur neuen Rechtschreibung übergewechselt und haben ihre Rechtschreibprogramme auf Neuschreibung umgestellt. Sämtliche Leserbriefe werden dem Konverterprogramm zugeführt, so daß z.B. auch ein Leserbrief von Professor Ickler in der SS-Schreibung veröffentlicht wird.

Zu Ihren Äußerungen über das Wesen der Demokratie:
Oberstes Ziel aller Demokratien muß die Handlungsfähigkeit im Sinne der Verwirklichung mehrheitlicher Entschlüsse bleiben. Dabei wird unterstellt, daß die Volksvertreter die Stimme des Volkes wahrnehmen, oder daß sie sich Mühe geben, dies zu tun. Aus diesem Grunde sind plebiszitäre Elemente in Grundgesetz und in den Länderverfassungen weitestgehend ausgeschaltet, oder müssen sehr hohe Hürden meistern.
Nur zur Kontrolle und zum Zwecke der Einschränkung des Machtmißbrauches wurden Volksbegehren und Volksentscheid institutionalisiert, und dafür ist nicht zuletzt die Geschichte selbst verantwortlich, die Beweise von Mißbrauch lieferte.

Ich bezeichne es jedoch als Arroganz, Borniertheit und als kriminelle Handlung aller gegenwärtigen Volksvertreter – insbesondere derer in Schleswig-Holstein – daß sie die Stimme des Volkes selbst in dem Moment überhört haben, als sie sichtbar, zählbar und schriftlich vor ihnen lag.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß die Volksvertreter im Regelfalle weitsichtige Entscheidungen treffen.
Es gilt sachlich und gerecht zu bleiben, weder zu lobhudeln, noch zu verharmlosen und zu bagatellisieren. Es gibt geeignetere Maßnahmen, um eine Demokratie lebens- und liebenswerter zu machen.
Meiner Meinung nach sollte eine Demokratie streitbar sein.

__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 15.06
Diesen Beitrag ansteuern
Und noch einmal, Frau Morin,

es schreibt Ihnen doch keiner von Amts wegen vor, welche Rechtschreibmischung Sie zu verwenden haben. Das liegt doch ausschließlich bei Ihnen bzw. bei Ihren Auftraggebern.

Die amtlichen Rechtschreibregeln sind nur für Schulen und Behörden verbindlich.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 14.57
Diesen Beitrag ansteuern
Hallo Herr Lindenthal,

Sie sollten sich nicht langweilen. Ich versuche doch immer durch praktische Beispiele (z. B. den Bäcker) meine Beiträge aufzuheitern.

Nun, wie schreibt die Mehrheit der Schreibenden ? Ein Großteil der Schreibenden sind die Zeitungen und Verlage. Diese haben von wenigen Ausnahmen abgesehen, die ss-Schreibung eingeführt. Ein weiterer großer Teil des Schriftverkehrs entfällt auf Geschäftsbriefe. Ich habe aus meinem Posteingang wahllos 10 Eingänge herausgesucht. In 9 Fällen war die ss-Schreibung enthalten; in einem war kein Wort mit ss bzw. ß enthalten. Also ist auch hier die Feststellung erlaubt, dass in diesem Segment die ss-Schreibweise praktiziert wird. Im privaten Schriftverkehr finde ich in meinem Bekanntenkreis viele Personen, die die ss-Schreibung anwenden. Hier dürfte es insgesamt aber eher ausgeglichen sein. Unzweifelhaft ist jedoch, dass die Mehrheit der heute verfassten Schriftstücke in neuer Rechtschreibung verfasst wird oder zumindest die ss/ß-Schreibung praktiziert wird.

Und nun noch einmal zur Demokratie:
Ich habe mich bereits früher dahingehend geäußert, dass in unseren Verfassungen plebiszitäre Elemente zu Recht nur sparsam verwendet werden. Es gibt aus meiner Sicht nur wenige Themen, die für einen Volksentscheid oder eine Volksabstimmung geeignet wären. Auch hierzu ein Beispiel: Die Einführung des Euro, die für die Menschen sicher von weitaus größerer Bedeutung sein wird als die Rechtschreibreform, würde zur Zeit bei einer Volksabstimmung nicht mehrheitsfähig sein, weil die komplette Tragweite der Entscheidung von den meisten Menschen nicht beurteilt werden kann. Daher ziehe ich es vor, dass derartige Entscheidungen von den vom Volk legitimierten Entscheidungsgremien getroffen werden. Genau so verhält es sich auch mit der Rechtschreibreform.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Ursula Morin
30.07.2001 13.26
Diesen Beitrag ansteuern
Und noch einmal ...

Wenn ich Bäcker wäre, würde ich auch nicht gerne ungenießbare Brötchen verkaufen, auch wenn die vielleicht dem Aussehen nach den Kunden gerade zusagen. Und wenn ich Bäcker wäre, würde ich auch keine fertigen Backmischungen verwenden, von denen die Leute nach einiger Zeit Verdauungsbeschwerden bekommen. Und ganz besonders würde ich mich darüber aufregen, wenn man mir die Backmischung auch noch von Amts wegen vorschreiben würde. Oder anders ausgedrückt, ich habe keine Lust, meinen Kunden Sch.... zu verkaufen, auch wenn das einmal verlangt werden sollte. Schließlich ist ja der Bäcker der Fachmann, was das Backen betrifft, oder?

Oder wollen Sie Ihre Produkte zukünftig bei Dilettanten einkaufen? Denken Sie mal drüber nach ... Es gibt auch noch so etwas wie eine Freude an einem gelungenen Produkt oder sogar so etwas wie „Berufsehre“, aber damit habe ich mich wohl endgültig als Fossil geoutet.


Mit Klick die Kennkarte von Ursula Morin ansehen    An Ursula Morin schreiben   Suche weitere Einträge von Ursula Morin        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Lindenthal
30.07.2001 11.37
Diesen Beitrag ansteuern
langweilig

Zitat:
Nun hat sich das amtliche Regelwerk und inzwischen auch die Mehrheit der Schreibenden für die ss-Schreibung entschieden, so dass man dies akzeptieren sollte …

Mich langweilt Uwes Behauptung, auch bei hohen Zugriffszahlen auf dieses Leitthema.

Lieber wäre mir eine Antwort auf die Frage, sind Menschen in anderen Bundesländern befragt worden.
… oder Demokratie
__________________
Norbert Lindenthal

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Lindenthal ansehen    An Norbert Lindenthal schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Lindenthal        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 11.03
Diesen Beitrag ansteuern
Re: Noch einmal ...

Liebe Frau Morin,

diesmal möchte ich direkt auf Ihre Argumente eingehen ...

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Ursula Morin
Ich denke, daß wir vielleicht gar keine unterschiedlichen Vorstellungen zum Wert einer korrekten Rechtschreibung haben. Mir ist es, ehrlich gesagt, völlig egal, wie andere Leute im privaten Bereich schreiben. Ich verbinde dies auch nicht mit Wertvorstellungen. Wenn ich von einem Handwerker eine Rechnung mit vielen Rechtschreibfehlern bekomme, hat dies für mich keinerlei Einwirkung darauf, wie ich seine Arbeit beurteile. (Die besten Handwerker schreiben oft am schlechtesten.)

Absolut einverstanden!

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Ursula Morin
Nur – und das haben Sie bisher nicht verstanden und wollen es offenbar auch nicht einsehen: Aufgrund der zahlreichen, offensichtlich falschen Schreibweisen (also z.B. Bussgeld) ist eine große Unsicherheit eingetreten, natürlich auch bei meinen Auftraggebern. Ich bin es leid, mit jedem Kunden diskutieren zu müssen, welche Rechtschreibung denn nun verwendet werden soll. Ich bin es auch leid, Kunden zu verlieren, weil ich kein „dass“ schreiben will. Und ganz besonders bin ich es leid, daß man versucht, mich von „Amts wegen“ zu bestimmten Schreibweisen zu zwingen.

Nun, der Kunde ist König. Die neue Rechtschreibung wird weder Ihnen noch mir von Amts wegen vorgeschrieben. In Ihrem Fall bestimmt der Kunde, was er haben möchte. Das ist doch nicht anders als beim Bäcker. Auch wenn Ihnen das Brot nicht schmeckt, was der Kunde gerne haben möchte, wenn Sie Geschäfte machen wollen, verkaufen Sie es trotzdem.
Natürlich sind durch die RSR Unsicherheiten entstanden. Doch genau so entstehen bei allen anderen Veränderungen, z. B. bei einer Änderung der Steuergesetze, zunächst Unsicherheiten. Diese Erscheinung kann doch nicht per se gegen Veränderungen angeführt werden. Die zahllosen Veränderungen der Steuergesetze haben dazu geführt, dass kaum noch jemand den Überblick über das aktuelle Steuerrecht hat. Bei der Rechtschreibung wäre dies bei einer erneuten Veränderung (Rückreform) vermutlich genau so.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Für Ihre persönliche, berufliche Betroffenheit habe ich durchaus Verständnis. Aber das kann nicht ausschlaggebend sein.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Ursula Morin
Ich bin hingegen dafür – und stimme da also mit Ihnen überein, bestimmte Schreibweisen ganz einfach freizugeben. Eine völlig beliebige Mischung von "ß" und „ss“ halte ich allerdings aus Gründen der Lesbarkeit nicht für angebracht. Hier sollte die alte Regel wieder eingeführt werden, mit der sich Wortungetüme wie „Nassspritzbeton“ vermeiden lassen. Den Bereich der ZGS könnte man sehr gut wie in Prof. Icklers Wörterbuch handhaben, man sollte den Leuten aber nicht verbieten (wie im Amtlichen Regelwerk quasi geschehen), nach der Betonung und vorgesehenen Bedeutung zu schreiben, wenn dies im Interesse des Lesers für notwendig erachtet wird. Bei der GKS sollte man die „falschen“ Substantive wieder ins 17. Jahrhundert zurückschicken, wo sie hingehören. Und die Grammatikfehler des Typs „er hat Recht“ usw. sollten natürlich beseitigt werden.

Dann wären wir allerdings in etwa da angelangt, wo wir auch schon vor der Reform waren ...


Auch hier stimme ich mit Ihnen überein, dass eine gewisse Liberalisierung vorteilhaft wäre. Ich kenne die Vorschläge von Prof. Ickler zwar nicht im Detail, aber ich vermute, dass sie dafür geeignet wären.
Was die ss/ß-Schreibung anbelangt, bin ich der Meinung, dass es sich um reine Geschmackssache handelt. Mich stören die von Ihnen geschilderten Wortungetüme nicht. Nun hat sich das amtliche Regelwerk und inzwischen auch die Mehrheit der Schreibenden für die ss-Schreibung entschieden, so dass man dies akzeptieren sollte und nicht einen „Kleinkrieg“ hierüber führen sollte.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Ursula Morin
Ich hoffe, Sie verstehen mich diesmal. Mich stören bei der ganzen RSR die für mich damit verbundenen Zwänge, die uns allen hier als „Freiheit“ verkauft werden sollen.
Leider wurde bei der RSR die Möglichkeit verpasst, die Rechtschreibung zu liberalisieren. Zwänge verspüre ich allerdings nicht in Bezug auf die neue Rechtschreibung. Es war eher der „innere Zwang“, der mich dazu bewogen hat, so gut es geht die neue Rechtschreibung zu erlernen.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Ursula Morin
30.07.2001 09.53
Diesen Beitrag ansteuern
Noch einmal ...

Ich denke, daß wir vielleicht gar keine unterschiedlichen Vorstellungen zum Wert einer korrekten Rechtschreibung haben. Mir ist es, ehrlich gesagt, völlig egal, wie andere Leute im privaten Bereich schreiben. Ich verbinde dies auch nicht mit Wertvorstellungen. Wenn ich von einem Handwerker eine Rechnung mit vielen Rechtschreibfehlern bekomme, hat dies für mich keinerlei Einwirkung darauf, wie ich seine Arbeit beurteile. (Die besten Handwerker schreiben oft am schlechtesten.)

Nur – und das haben Sie bisher nicht verstanden und wollen es offenbar auch nicht einsehen: Aufgrund der zahlreichen, offensichtlich falschen Schreibweisen (also z.B. Bussgeld) ist eine große Unsicherheit eingetreten, natürlich auch bei meinen Auftraggebern. Ich bin es leid, mit jedem Kunden diskutieren zu müssen, welche Rechtschreibung denn nun verwendet werden soll. Ich bin es auch leid, Kunden zu verlieren, weil ich kein „dass“ schreiben will. Und ganz besonders bin ich es leid, daß man versucht, mich von „Amts wegen“ zu bestimmten Schreibweisen zu zwingen.

Ich bin hingegen dafür – und stimme da also mit Ihnen überein, bestimmte Schreibweisen ganz einfach freizugeben. Eine völlig beliebige Mischung von "ß" und „ss“ halte ich allerdings aus Gründen der Lesbarkeit nicht für angebracht. Hier sollte die alte Regel wieder eingeführt werden, mit der sich Wortungetüme wie „Nassspritzbeton“ vermeiden lassen. Den Bereich der ZGS könnte man sehr gut wie in Prof. Icklers Wörterbuch handhaben, man sollte den Leuten aber nicht verbieten (wie im Amtlichen Regelwerk quasi geschehen), nach der Betonung und vorgesehenen Bedeutung zu schreiben, wenn dies im Interesse des Lesers für notwendig erachtet wird. Bei der GKS sollte man die „falschen“ Substantive wieder ins 17. Jahrhundert zurückschicken, wo sie hingehören. Und die Grammatikfehler des Typs „er hat Recht“ usw. sollten natürlich beseitigt werden.

Dann wären wir allerdings in etwa da angelangt, wo wir auch schon vor der Reform waren ...

Ich hoffe, Sie verstehen mich diesmal. Mich stören bei der ganzen RSR die für mich damit verbundenen Zwänge, die uns allen hier als „Freiheit“ verkauft werden sollen.

Mit Klick die Kennkarte von Ursula Morin ansehen    An Ursula Morin schreiben   Suche weitere Einträge von Ursula Morin        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
30.07.2001 09.27
Diesen Beitrag ansteuern
Annäherung

Das Beispiel „bekanntgeben/bekannt geben“ zeigt noch einmal, was ich schon länger vermute: Herr Uwe würde, wenn er es hätte, mein Rechtschreibwörterbuch für eine Lösung halten, die seinen Idealvorstellungen sehr nahe kommt. Nur den Gedanken der Entstaatlichung, also mein liberales Glaubensbekenntnis, konnte er sich noch nicht zu eigen machen. Warum bloß? Paßt doch sehr gut zum übrigen.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 06.12
Diesen Beitrag ansteuern
Liebe Frau Morin,

ich war doch immer bemüht, Ihre Beiträge zu beantworten.

Da wir aber sehr unterschiedliche Vorstellungen über den Wert einer korrekten Rechtschreibung haben, kann ich Ihre Argumentation schwer nachvollziehen. Wenn mir ein Wort wie z. B. „Bussgeld“ (gemeint war Bußgeld) begegnet, finde ich das in erster Linie amüsant.

Ich bin dafür, die Rechtschreibung teilweise freizügiger zu gestalten. Das gilt für die Zeichensetzung und für die Worttrennung. In Einzelfällen halte ich auch alternative Schreibweisen, z. B. nummerieren/numerieren oder bekanntgeben/bekannt geben, für vorteilhaft. Ich denke, das würde Ihre Arbeit erleichtern und Schüler hätten bestimmt keine Probleme damit.

Aber: Das Freßgässle bleibt genau so falsch wie die Bussgeldstelle. Nur, solche Erscheinungen wird man immer vorfinden, wenn Rechtschreibregeln verändert werden. Das kann per se kein Grund dafür sein, Veränderungen abzulehnen.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
30.07.2001 05.51
Diesen Beitrag ansteuern
Fast hätte ich es übersehen ...

schon über 2.000 Seitenaufrufe zu diesem Leitthema. Wenn das nicht mal wieder ein Smiley wert ist.


Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Alle Zeiten sind MEZ    Dieser Faden ist 35 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 18  19  20  21   22  23  24 · 30 · 32  33  34  35  Neuen Faden beginnen     antworten
Gehe zum Forum:
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >

Benutzungs-Regeln:
Wer kann im Forum lesen? Jeder Gast / jeder angemeldete Nutzer.
Wer kann ein neues Leitthema oder eine Antwort eintragen? Jeder angemeldete, eingewählte Nutzer.
Einträge können von ihrem Verfasser geändert oder auch gelöscht werden.
HTML-Kennungen beim Eintragen erlaubt? AN. Schnuten erlaubt? AN. vB-Kennungen erlaubt? AN. Bilder-Einbindung mit [IMG] erlaubt? AN.

Maßnahmen der Verwaltung:
Leitthema öffnen / schließen
Leitthema umziehen lassen
Leitthema löschen
Leitthema ändern

Herausgeber · Schreiben Sie uns · Forum

Technik von: vBulletin, Version 1.1.4 ©Jelsoft Enterprises Ltd. 2000. Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage