Zwischendurch
Na ja, also auf Juist kann man sich wirklich gut erholen, deshalb fahren wir auch jedes Jahr wieder hin, obwohl mir die bestürzenden Erkenntnisse eines Erlanger Kollegen von der Abteilung Psychologie nicht unbekannt sind, wonach der Urlaub an sich eine verblödende Wirkung hat. Ich füge noch hinzu, daß diese fühlbare Wirkung durch den starken Wind auf den Inseln noch gefördert wird. Das war ja auch an meinem einfältigen Gruß erkennbar. Eigentlich handelte es sich jedoch nur darum, im Internetraum der Kurverwaltung (eine Viertelstunde Gratissurfen) der lieben Schwiegermutter vorzuführen, was das Internet ist und wie eine Maus funktioniert. Der berühmte Otto soll übrigens auch mal auf Juist gewirkt haben, als Lehrling bei einem ortsansässigen Fotografen.
Nun wieder im strengeren Erlangen, möchte ich, um es irgendwo loszuwerden, folgende Bemerkung zu verstreuten Äußerungen der Diskutanten machen:
Die Heysesche s-Schreibung läßt sich meiner Ansicht nach gut vertreten, sie ist nicht schlechter durchdacht als die Adelungsche. Nur eben erfahrungsgemäß sehr fehlerträchtig, also schwieriger. Das spricht gegen sie, und sonst außer der Unüblichkeit eigentlich nichts.
Die Dreibuchstabenschreibung (Stillleben, Schlusssatz) ist logisch, natürlich niemand war je so einfältig, das zu leugnen. Auch nicht die Bayern, die sie vor hundert Jahren gänzlich abgeschafft hatten. Sie ist (mit J. Grimm) pedantisch, unästhetisch, schwerer lesbar. Alles nur ein kleines bißchen, aber ausreichend, um liebenswürdigerweise ein wenig unlogisch zu vereinfachen. Aber darüber läßt sich reden. Kein Handlungsbedarf, würde ich sagen.
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Th. Ickler
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