Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Vorzüge der neuen Rechtschreibung
Willkommen Die 20 neuesten Beiträge im Forum
Fadensuche     Suche
Kennkarte ändern     Häufig gestellte Fragen   zu anderen Nutzern  kostenlose Anmeldung   Anfang  verabschieden
Jemandem diese Seite senden! Druckvoransicht zeigen
Forum > Rechtschreibforum
Vorzüge der neuen Rechtschreibung
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >
Verfasser
Leitthema    Dieser Faden ist 35 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 14  15  16  17   18  19  20 · 30 · 32  33  34  35  Post New Thread     Post A Reply
uwe
27.08.2001 14.44
Diesen Beitrag ansteuern
Von wem werden Sie denn bezahlt ?

Dafür, dass Sie in all Ihren Beiträgen Werbung für die Internetseiten der „Deutsche Sprachwelt“ machen. Die Seiten sind doch grottenschlecht. Das Forum ist dermaßen unübersichtlich aufgebaut, dass einem die Augen beim Lesen weh tun. Und die Beiträge kommen fast ausschließlich von Riebe, Ickler, Markner usw.. Einen Zugriffszähler hat man dort wohlweislich auch nicht eingebaut.

Nein, ich bleib den Seiten der Rechtschreibreform.com (übersetzt = Rechtschreibreform: Komm!) treu.

Uwe

Übrigens: Vielen Dank dafür, dass ich inzwischen den Status des „erfahrenen Nutzers“ bekommen habe. Neben Prof. Ickler bin ich wohl der einzige, der diesen Status hier hat. Herr Riebe hat ihn zumindest nicht.

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
27.08.2001 14.17
Diesen Beitrag ansteuern
Empirischer Nachweis

Sie täuschen sich, daß es hier „sehr leise geworden ist in diesem Forum“. Die Besucherzahlen und die Zahl der Beiträge sagen das Gegenteil. Es gibt übrigens auch andere Rechtschreibforen, z.B. das von http://www.deutsche-sprachwelt.de/, in dem den Reformern die Leviten gelesen werden.

Ihre Tolerierung schlampiger Rechtschreibung bzw. Beliebigkeitsschreibung sollte nicht Ihr Personalchef lesen. Schüler machen natürlich nach wie vor ihre Fehler auch auf dem Gebiet der herkömmlichen Rechtschreibung. Aber die Rechtschreibreform ist nicht geeignet, rechtschreibschwachen Schülern zu helfen, vielmehr steigt die Fehlerzahl infolge der Reform an, und das sogar in den Zeitungen.

Ich dachte, daß Sie der These der Reformgegner, daß infolge der Rechtschreibreform mehr Rechtschreibfehler gemacht werde, zustimmen und meinte, es handele sich um Ihre resignierende Schlußbilanz. Deswegen habe ich Ihre fehlerhafte Bilanz richtiggestellt. Unsere These hatten wir viele Male empirisch untermauert:

Studiendirektoren der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und Professor Harald Marx, Leipzig, haben nachgewiesen, daß u.a. durch die neue ss-Schreibung die Zahl der Rechtschreibfehler steigt, obwohl es das Ziel der Reformer war, die Zahl der Rechtschreibfehler zu senken.
Vgl. den Auszug aus den Fehlerstatistiken der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ in der Broschüre des VRS: Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Nürnberg, 1998, S. 10 ff.

Vgl. auch Marx, Prof. Dr. Harald: Rechtschreibleistung vor und nach der Rechtschreibreform: Was ändert sich bei Grundschulkindern? In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Göttingen: Hogrefe-Verlag, 31/1999, S. 180-189. Marx stellt einen signifikanten Fehleranstieg bei der neuen ß/ss-Schreibung fest.

Vgl. auch Peil, Stephanus: Presse-Orthographie nach der Umstellung auf die Neuregelung ab 1.8.1999. 2. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, 2000, der die neue Beliebigkeitsschreibung in der Presse dokumentiert hat.

Vgl. auch Wolfgang Wrases statistische Untersuchungen des SPIEGEL und der Süddeutschen Zeitung in http://www.rechtschreibreform.com.

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
27.08.2001 13.32
Diesen Beitrag ansteuern
Sie antworten schon wieder einem Anonymus,

Herr Riebe.

Aber ich freue mich trotzdem darüber, da es ansonsten ja sehr leise geworden ist in diesem Forum.

Nun, irgendwo habe ich gelesen, dass Sie Lehrer sind oder waren. Dann sollte es Ihnen nicht entgangen sein, dass die Rechtschreibkünste der jungen Menschen heutzutage nicht besonders ausgeprägt sind. Gerade eben habe ich eine Mail von einem Jugendlichen erhalten, wo in zwei Sätzen 4 Rechtschreibfehler enthalten waren. Ich prangere das nicht an und finde es auch nicht weiter schlimm. Aber eine höhere Fehlerhäufigkeit auf die RSR zurück zu führen, halte ich doch für sehr weit her geholt.

Werte verändern sich. Auch die Rechtschreibung bleibt davon nicht verschont. Schnell eine Nachricht abzusetzen ist heute weitaus wichtiger als ein fehlerloser Text. Dem müssen sich auch die Rechtschreibregeln beugen.
Wie verstaubt klingt es da, wenn einige Menschen die althergebrachten Rechtschreibregeln zurück fordern.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
27.08.2001 13.15
Diesen Beitrag ansteuern
"Uwes" Rechtschreib-Bankrotterklärung: "sich wandelnde Wertvorstellungen"

„Uwe“ fragte hier vergeblich nach den „Vorzügen der neuen Rechtschreibung“. Aber niemand konnte ihm solche nennen. Ganz im Gegenteil entstand hier ein umfangreicher Diskussionsstrang über die „Nachteile der neuen Beliebigkeitsschreibung“. Für die Tatsache, daß die Zahl der Rechtschreibfehler nicht abnimmt, sondern steigt, hat „Uwe“ nach 5 Jahren Schulorthographie und 2 Jahren Presseorthographie trotzdem die Schutzbehauptung, veränderte Regeln führten zunächst stets zu einer höheren Fehleranfälligkeit. „Uwe“ weiß offenbar noch nicht, daß die Regeln so widersprüchlich und unverständlich sind, daß selbst Lexikographen sie nicht verstehen. Normalbürger sind erst recht überfordert.

„Uwes“ weitere Erklärung ist, daß höhere Fehlerzahlen an Schulen nur wenig mit der Rechtschreibreform zu tun hätten, sondern mit sich wandelnden Wertvorstellungen. Da die Rechtschreibung heute nicht mehr als Tugend betrachtet werde, herrsche eben eine Beliebigkeitsschreibung (Aha, man paßt die Werte der durch die Reform verursachten Verwahrlosung an). Man müsse die Rechtschreibregeln so weit vereinfachen, bis sie von (fast) jedermann beherrschbar seien. Insofern sei die Rechtschreibreform nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung (Man glaubt, die sogenannten Rechtschreibreformer bzw. Zauberlehrlinge Gerhard Augst und Dieter Nerius zu hören).

Aber niemand werde sich mehr „an eine wirkliche Reform der Rechtschreibung herantrauen“, meint „Uwe“, so daß in Zukunft jeder so schreiben werde, wie er wolle. Das ist „Uwes“ Rechtschreib-Bankrotterklärung: Die Zerstörung der Einheitlichkeit der Rechtschreibung wird so zu einem unabänderlichen Schicksal.

Schuld an dem Mißerfolg der Rechtschreibreform seien aber nicht die Reformer, sondern die Reformgegner mit ihrer „Reformblockade“. Die Rechtschreibreform sei „verteufelt“ worden. „Uwe“ weiß noch nichts von den vielen Hausorthographien, die die Verlage und Zeitungen wegen der Mängel der Rechtschreibreform erfanden, so daß auch deshalb die Einheitlichkeit der Rechtschreibung zerstört wurde.

Da viele Elchtests tiefgreifende Produktmängel der sogenannten Rechtschreibreform ergeben haben, ist eine Rückrufaktion für die Rechtschreibreform notwendig. Es nützt nichts, daß „Uwe“ die Rechtschreibreform wie ein bezahlter Advocatus diaboli verteidigt. Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, daß das gute Geld von schlechtem Geld verdrängt wird. Wenn man die Märchen der Reformer liest, fühlt man sich an einen „Hans im Glück“ erinnert.

Zur Erinnerung: Der anonyme „Uwe“ ist Uwe Cassens aus Niedersachsen, uwe.cassens@web.de.

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
27.08.2001 08.59
Diesen Beitrag ansteuern
Veränderung der Fehlerzahlen durch die Rechtschreibreform

Eine beliebte These der Reformgegner ist, dass aufgrund der Rechtschreibreform an Schulen und in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Schriftstücken mehr Rechtschreibfehler gemacht werden. Das ist nicht verwunderlich, da veränderte Regeln zunächst stets zu einer höheren Fehleranfälligkeit führen, da man diese ja zunächst neu erlernen muss. Und so lange es noch Schüler, Lehrer, Redakteure gibt, die vor der neuen Rechtschreibung die alte Rechtschreibung erlernt haben, wird die Fehlerzahl tendenziell höher sein.

Aber unabhängig davon haben höhere Fehlerzahlen an Schulen nur wenig mit der Rechtschreibreform zu tun, sondern mit sich wandelnden Wertvorstellungen. Während in der Generation meiner Eltern die Rechtschreibung an Schulen neben dem Rechnen noch oberste Priorität hatte, wurde zu meiner Schulzeit die korrekte Rechtschreibung nach der Grundschule mehr und mehr vernachlässigt. Die heutige Schülergeneration betrachtet die Rechtschreibung anscheinend nur noch als nebensächlich. Soll man nun den althergebrachten Tugenden hinterherweinen ? Ich denke nicht. Es gibt wichtigere Dinge, die man unseren Kindern beibringen sollte.

Welche Schlussfolgerungen sind hieraus zu ziehen ? Entweder nimmt man in Kauf, dass immer mehr „falsch“ geschrieben wird, also Beliebigkeitsschreibung herrscht, oder man vereinfacht Rechtschreibregeln so weit, dass sie von (fast) jedermann beherrschbar sind.

Was hat das mit den „Vorzügen der neuen Rechtschreibung“ zu tun? Nun, zumindest ansatzweise hat die RSR das Ziel verfolgt, die Rechtschreibung leichter beherrschbar zu machen. Das dies nicht in allen Fällen gelungen ist, wurde in diesem Forum bereits mehrfach dargelegt. Dennoch sollte man die Rechtschreibreform nicht verteufeln, sondern als einen kleinen Schritt in die richtige Richtung ansehehen.

Da sich nun aber keiner mehr an eine wirkliche Reform der Rechtschreibung herantrauen wird, wird Rechtschreibung in Zukunft noch mehr an Bedeutung verlieren und jeder so schreiben, wie er will. Ich persönlich finde das nicht schlimm, aber der deutschen Sprache hat man durch die Reformblockade einen Bärendienst erwiesen.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
25.08.2001 19.08
Diesen Beitrag ansteuern
Ein Prosit,

auf inzwischen über 3.000 Seitenaufrufe zu diesem Leitthema.



Okay, die letzten 1.000 Aufrufe haben recht lange gedauert. Aber was soll's. Immer noch absoluter Quotenrekord. Schönen Gruß an Gast Verona.

Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Ursula Morin
19.08.2001 21.16
Diesen Beitrag ansteuern
Purer Sonnenschein ...

Lieber Uwe,
da darf man ja die Hoffnung nicht aufgeben ... vielleicht hilft Ihnen die Erholung auch, die „Vorzüge der neuen Rechtschreibung“ nachher besser erklären zu können. Ich habe diese Vorzüge leider immer noch nicht verinnerlicht. Aber schon meine Mutter hat darüber geschimpft, daß ich mir „nichts sagen lasse“. Wahrscheinlich hat sie recht gehabt – und gelegentlich hatte sie auch das Recht – in Form von Ausgehverboten – in der Hand.

Und bitte aufpassen beim Sonnenbaden – oder war das jetzt Sonnen baden? ... also ungefähr wie Rad fahren?

Mit Klick die Kennkarte von Ursula Morin ansehen    An Ursula Morin schreiben   Suche weitere Einträge von Ursula Morin        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
19.08.2001 20.23
Diesen Beitrag ansteuern
Sommerpause

Genieße zur Zeit die pure Sonne.

Ab nächste Woche geht es dann weiter mit den Vorzügen der neuen Rechtschreibung.

Bis dann !
Uwe

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
litebloo
12.08.2001 15.19
Diesen Beitrag ansteuern

Danke dir.

Ich werd mich wohl wieder eine Zeit lang zurückziehen, denke ich. Ich kann zur Zeit nicht diskutieren.

Schüssie @ all

litebloo
__________________
So sei es.

Mit Klick die Kennkarte von litebloo ansehen    An litebloo schreiben   Visit litebloo's homepage!   Suche weitere Einträge von litebloo        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Jan
09.08.2001 21.17
Diesen Beitrag ansteuern
zerhackt

ganz viele Wortarten wurden zerhackt:

walnußgroß – Walnuss groß
hierzulande – hier zu Lande
kennenlernen – kennen lernen
bezugnehmend – Bezug nehmend
Alleinerziehende – allein Erziehende

Es handelt sich wohl um Verben, Adjektive, Adverbien...frag mal lieber Herrn Ickler.

Eines haben die „alten“ Varianten gemeinsam: Sie sind ungleich eleganter und zweckmäßiger als die neuartigen fragmentierten Invaliden.

Klar, es gab auch früher Grenzfälle, wo man sich fragte: „zusammen, oder getrennt?¿?“ Die meisten zusammengesetzten Wörter waren aber Begriffe, die sich im Wortschatz als eigenständige Wörter bereits etabliert hatten. Niemand kam deshalb auf die Idee, sie auseinanderzuschreiben. Das widerspricht ja schon dem natürlichen Sprachgefühl.

__________________
mfg
Jan
mehl-mir-mal@spray.net

Mit Klick die Kennkarte von Jan ansehen    Suche weitere Einträge von Jan        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
litebloo
09.08.2001 12.28
Diesen Beitrag ansteuern

An Jan:
Also, verstehe ich richtig und die Wörter, die auseinander geschrieben sind, sind nur diejenigen, bei denen sich dieses Teil da (brechend zum Beispiel) nicht steigern lässt? Oder ist das bei allen? -_-

An Prof. Ickler:
Welche Ausdrücke lernen? Partizip und so? Ich sag doch, letztes Jahr haben wir nur irgendwelche Bücher gelesen und wir hatten mal eine Zeit lang Grammatik ... und zwar dieses mit der indirekten (?) Rede, was man da verwendet und so. Und was ein Partizip ist, das fragt doch kein Mensch! Unser Französischlehrer weist uns manchmal darauf hin, dass wir den Genitiv richtig verwenden sollen. Im Deutschen.
Ich würde die ganzen Ausdrücke ja gerne kennen, aber ich bin 1. (ehrlich gesagt) zu faul, um die zu lernen und 2. ist kein Mensch da, der mir die beibringt und 3. hab ich Vokabeln noch nie lernen können... Deshalb tu ich's auch nicht.
Na ja, spöttisch... weiß nicht, ob man das so nennen kann. Wenn ichs blöd finden würde, dass Sie mir das alles erklären, würd ich ja nicht fragen. aber Tatsache ist doch, dass meine früheren Deutschlehrer mir das alles nicht vermittelt haben oder nicht vermitteln konnten.
Ja, darüber hab ich schon nachgedacht. Es muss schrecklich sein, wenn man Deutsch nicht als Muttersprach lernt... uh. Seit ich Französisch hab, denk ich über sowas öfters nch. Allerdings verwende ich beim Denken nie Wörter wie „Partizip“. +_#

Hessen ist cool. *schnüff*

litebloo.
__________________
So sei es.

Mit Klick die Kennkarte von litebloo ansehen    An litebloo schreiben   Visit litebloo's homepage!   Suche weitere Einträge von litebloo        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
08.08.2001 18.46
Diesen Beitrag ansteuern
Zip

Nun, liebe Sarah, das wirst Du in Wirklichkeit schon anhand der Beispiele verstanden haben, denke ich. Ich habe gerade mitbekommen, daß meine Tochter (eine Klasse unter Dir) diese Ausdrücke alle lernen mußte, und deshalb habe ich es auch bei Dir als bekannt vorausgesetzt. Du gehst doch in Frankfurt zur Schule, nicht wahr? So schlecht kann es nicht einmal in Hessen sein (ich stamme auch aus Hessen).

„Deutschlehrer“ meinst Du anscheinend ein bißchen spöttisch, aber in Wirklichkeit bist Du an der deutschen Sprache interessiert und würdest ganz gern noch mehr darüber wissen. Die eigene Sprache ist ja ganz seltsam vertraut und doch auch wieder das Unbekannteste, weil man gar keine Distanz dazu hat. Die Wörter steigen in einem auf, man weiß nicht wie, und fügen sich zusammen, und man urteilt gefühlsmäßig über richtig und falsch, besser und schlechter – und weiß nicht warum. Das heißt, ein guter Deutschlehrer weiß es eben doch.
Ich arbeite viel mit Ausländern, wie Du weißt, da muß man sich alles bewußt machen und aussprechen, was der Muttersprachler sonst nur stillschweigend beherrscht. Hast Du Dir zum Beispiel schon mal überlegt, von welchen Zeitwörtern wir das Partizip II (!) mit ge- bilden und von welchen nicht? Also „bin gewandert“, aber „bin spaziert“. Ausländern muß man das doch erklären können. Na, usw., tausend Sachen dieser Art. Ist ganz interessant. Wenn man dann noch andere Sprachen vergleicht ...
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Jan
08.08.2001 18.17
Diesen Beitrag ansteuern
selbst-erklärende Stilblüte

unbeabsichtigt *ärger* ist mein Satz (siehe unten) selbst-erklärend geworden:

„Der Leser ist gezwungen, aus dem Kontext heraus zu interpretieren, was ihn zusätzlich belastet.“

Wer diesen Satz liest, muß dessen Aussage verinnerlichen, um ihn zu verstehen.

Ich bitte um Verzeihung. Nach „interpretieren“ kommt ein Punkt, danach ein eigenständiger Satz.
__________________
mfg
Jan
mehl-mir-mal@spray.net

Mit Klick die Kennkarte von Jan ansehen    Suche weitere Einträge von Jan        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Jan
08.08.2001 18.06
Diesen Beitrag ansteuern
brechend, brechender, am brechendsten

Hi Sarah + Prof. Ickler!

Also ich als Laie, der ohnehin nur seinem instinktiven Sprachgefühl folgt, würde es mal so erklären:

bei „noch Bahn brechender“ bezieht sich „noch“ auf „brechender“, weil „Bahn“ ein eigenständiges Wort ist.

Die Steigerung

brechend
noch brechender
am brechendsten

ist genauso sinnlos wie

schwanger
noch schwangerer
am schwangersten

Der 2. Mißstand an dieser Konstruktion ist, daß den Hilfswörtern „noch“ und „am“ das Substantiv „Bahn“ folgt. Der Leser ist zunächst geneigt, das vorangehende Wort auf das darauffolgende Substantiv (Bahn) zu beziehen. Test-Text mit absichtlichem Zeilenumbruch:

Noch Bahn
brechender war
die Einführung der
Zwangsgetrennt-
schreibungen.

Noch Bahn
fahren bei den
hohen Fahrpreisen?

Fazit: Durch das Verbot zusammengesetzter Wörter wie „bahnbrechend“ sinkt der leserleitende Informationsgehalt eines Textes. Der Leser ist gezwungen, aus dem Kontext heraus zu interpretieren, was ihn zusätzlich belastet.

Stell Dir eine stark fragmentierte Festplatte eines Computers vor. Die Dateien können nicht mehr so schnell geladen werden. Die RSR fragmentiert unsere Texte. Das Lesen ist nicht mehr so schön flüssig.

Oder ein anderer Vergleich: Für das Abspielen von MP3-Dateien ist viel mehr Rechenleistung erforderlich als bei Wave-Dateien. Warum? Bei MP3-Dateien ist gegenüber Wave-Dateien (fast) die selbe Informationsmenge auf ein Zehntel komprimiert. Um aus dei kleineren Datenmenge unser schönes Musikstück zaubern zu können, muß der Rechner viel „aus dem Kontext interpretieren“. Der Vergleich hinkt: MP3-Dateien haben den Vorteil, daß sie so klein sind. Reformierte Bücher sind hingegen um mehrere Seiten länger!

Nochmals die Frage bezüglich Lesegeschwindigkeit an Sie, Herr Ickler. Gibt es Untersuchungen mit konkreten Ergebnissen?



bis denn
Jan




__________________
mfg
Jan
mehl-mir-mal@spray.net

Mit Klick die Kennkarte von Jan ansehen    Suche weitere Einträge von Jan        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
litebloo
08.08.2001 16.29
Diesen Beitrag ansteuern

Oh, danke, Herr Deutschlehrer... Aber so ganz hab ich immer noch nicht verstanden, warum man nicht „Aufsehen erregender“ sagen kann. Aber verwenden Sie bei der Erklärung bloß nicht das Wort Partizip (party.zip *g*). Ich weiß eh nicht, was das ist.
Vielleicht sollten Sie auf die Kultusminister schimpfen.
Bisher hab ich noch nicht die Artikel gelesen. Die Hauptseite ist mir viel zu verwirrend (ich würde schöne, zusammen passende Farben und die Schriftart Verdana, Größe 11pt verwenden! @ mistah webmaster) ... und ich war mir gar nicht so sicher, dass die immer geupdated wird. Aber wenn Sie mir das empfehlen, werd ich mir das natürlich regelmäßig mal durchlesen.

litebloo.
__________________
So sei es.

Mit Klick die Kennkarte von litebloo ansehen    An litebloo schreiben   Visit litebloo's homepage!   Suche weitere Einträge von litebloo        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Alle Zeiten sind MEZ    Dieser Faden ist 35 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 14  15  16  17   18  19  20 · 30 · 32  33  34  35  Neuen Faden beginnen     antworten
Gehe zum Forum:
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >

Benutzungs-Regeln:
Wer kann im Forum lesen? Jeder Gast / jeder angemeldete Nutzer.
Wer kann ein neues Leitthema oder eine Antwort eintragen? Jeder angemeldete, eingewählte Nutzer.
Einträge können von ihrem Verfasser geändert oder auch gelöscht werden.
HTML-Kennungen beim Eintragen erlaubt? AN. Schnuten erlaubt? AN. vB-Kennungen erlaubt? AN. Bilder-Einbindung mit [IMG] erlaubt? AN.

Maßnahmen der Verwaltung:
Leitthema öffnen / schließen
Leitthema umziehen lassen
Leitthema löschen
Leitthema ändern

Herausgeber · Schreiben Sie uns · Forum

Technik von: vBulletin, Version 1.1.4 ©Jelsoft Enterprises Ltd. 2000. Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage