Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Vorzüge der neuen Rechtschreibung
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Vorzüge der neuen Rechtschreibung
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uwe
02.09.2001 05.55
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Re: Lebenshilfe fehlt und Zwang ist vorhanden

Hallo Carsten,

ja, in einem Punkt gebe ich dir Recht. Eine Rechtschreibreform wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Das Geld hätte besser anderswo eingesetzt werden können.

Wobei das mit dem Geld auch häufig falsch dargestellt wird. Es wurde durch die Rechtschreibreform keine Mark mehr für Schulbücher ausgegeben. Der Umstellungsaufwand bei den Verlagen dürfte auch nicht sonderlich hoch gewesen sein. Ich persönlich habe lediglich 29,80 DM in ein neues Wörterbuch investiert. Wäre aber ohnehin mal wieder fällig gewesen.

Deine Behauptung, dass Schüler, die jetzt die ss-Schreibung verinnerlichen, kein Buch in ß-Schreibung zur Hand nehmen werden, kann ich auch nicht nachvollziehen. Ihre Schulbücher sind teilweise noch in ß-Schreibung. Und so groß ist der Unterschied nun auch nicht, dass man die alte Version nicht mehr lesen kann.

All deine Argumente sprechen im übrigen nicht für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung, da der Aufwand für eine Rückumstellung wieder genau so groß sein dürfte und unsere Kinder dann vollends verwirrt würden.

Uwe





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uwe
02.09.2001 05.16
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Wer hat Sie eigentlich gefragt,

Herr Riebe ?

Ihr kindliches Verhalten geht mir langsam auf den Sack.

Uwe

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Manfred Riebe
30.08.2001 22.26
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Rumpelstilzchen

Uwe Cassens aus Emden (uwe.cassens@web.de) fragt: „Wie kommen Sie darauf, Herr Lindenthal, ich sei Verwaltungsbeamter?“

Antwort von Rumpelstilzchen Uwe am 17.07.2001, Demokratie:
„Zur Demokratie der RSR: Beruflich habe ich fast täglich mit Erlassen zu tun, insofern weiß ich schon wovon hier die Rede ist.“

Nur wer im öffentlichen Dienst tätig ist, hat „fast täglich mit Erlassen zu tun“.

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uwe
30.08.2001 19.48
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Ist ja interessant,

welche Rätsel ich hier anscheinend aufgebe.

Wie kommen Sie darauf, Herr Lindenthal, ich sei Verwaltungsbeamter ?
Die Beiträge von Carsten Zander und Christian Melsa beantworte ich am Montag. Den von Riebe selbstverständlich nicht.

Schönes Wochenende!

Uwe

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Manfred Riebe
30.08.2001 15.22
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Lernfähigkeit und Lernwilligkeit

Das Forum ist natürlich nicht „Riebe-frei“, wie „Uwe“ etwas naiv meint. Zu einer Informations- und Aufklärungsarbeit sind viel Zeit, Geduld und in schwierigen Fällen – wie im Fall „Uwe“ – auch Wiederholungen notwendig. Unser Motto heißt nämlich:
„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)

„Uwe“ lernt sprachlich kaum dazu und meint außerdem, die demokratischen, pädagogischen und wirtschaftlichen Argumente vernachlässigen zu können. Das ist eine realitätsfremde Horizontverengung und Niveausenkung, die möglicherweise beabsichtigt ist. Ich frage mich daher, in welchem Maße „Uwe“ überhaupt lernfähig und vor allen Dingen lernwillig ist.

Denn mir fällt auf, daß „Uwe“ ohne stichhaltige Argumente zu haben, immer wieder versucht, die Reformkritiker mit Totschlagargumenten verächtlich zu machen: „Verbohrtheit der Reformgegner“, „Seid ihr nicht viel zu verbohrt in eurem Kampf gegen die Rechtschreibreform?“ usw. Das erinnert mich fast an berufsmäßige Provokateure, die einen Störauftrag ihres Dienstherrn zu erfüllen haben mit den Zielen der Demotivation der Reformgegner, einer Beschäftigungstherapie bzw. Arbeitsbeschaffung für die Reformkritiker und dem Ziel, das Niveau auf ein Lieschen-Müller-Niveau zu senken. Daher zweifle ich mehr noch an der Lernwilligkeit „Uwes“.

Nur ein Arbeitsloser, Rentner oder Beamter könnte so häufig über den Tag verteilt antworten wie „Uwe“ Cassens aus Emden (uwe.cassens@web.de). Die Frage Norbert Lindenthals, ob „Uwe“ Verwaltungsbeamter sei, ist deshalb verständlich; denn ein solcher wird ja dienstlich zum Neuschrieb gezwungen. Ein opportunistischer Beamter könnte versuchen, aus diesen und anderen Nöten eine Tugend zu machen, zumal er dann mit einer Anerkennung in seiner dienstlichen Beurteilung rechnen kann. Denn der Dienstvorgesetzte „Uwes“ könnte infolge der neuen Beliebigkeitsschreibung nun die neuen Rechtschreibfehler „Uwes“ weniger bemerken als vorher.

Ich fürchte, daß alle Engelsgeduld und Mühe, die man sich hier mit „Uwe“ gibt, vermutlich vergebens sind.


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Christian Melsa
30.08.2001 15.04
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Re: Visionen

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von uwe
Liebe Reformgegner, denkt doch einmal nach:

Seid ihr nicht viel zu verbohrt in eurem Kampf gegen die Rechtschreibreform ? Habt ihr denn keine Visionen mehr ? Oder wie ist es zu erklären, wenn die alten Rechtschreibregeln als einfach und leicht beherrschbar bezeichnet werden ?


Niemand hat behauptet, die alte Rechtschreibung sei absolut einfach. Sehr wohl aber trifft zu, daß sie relativ einfach ist im Vergleich zur neuen Rechtschreibung. In den meisten Bereichen sind sie gleichschwer bzw. -einfach, solange man nicht die Tatsache berücksichtigt, daß das Erlernen einer Rechtschreibung vor allem dann stark vereinfacht ist, wenn man ihr beim Lesen in einheitlicher Weise begegnet, was die Reform ja zunichte gemacht hat. Aber auch davon abgesehen sind die reformierten Regelungen der Groß-/Kleinschreibung wie der Getrennt-/Zusammenschreibung zum Beispiel schon jeweils für sich genommen weitaus komplizierter als jemals zuvor, während sie gleichzeitig im sprachlichen Nutzen einen Rückschritt bedeuten. Eine Rücknahme der Reform würde also in Wirklichkeit das bedeuten, was ihre Einführung bezwecken sollte.

Zitat:

Rechtschreibung ist Mittel zum Zweck. Rechtschreibregeln sollten daher so einfach wie möglich und so einfach wie nötig gehalten werden. Von diesem Ziel sind die alten wie die neuen Rechtschreibregeln weit entfernt. Leider!


Eine Sprachnorm, die jedem Nutzer immer genau einfach genug ist, gibt es nicht. Selbst einem Urzeitmenschen hätte eine ihm unbegreifliche Nuance im Gegrunze seiner Genossen schon als unzumutbare Schwierigkeit vorkommen können. Es ist dem Zweck von Sprache geradezu entgegengestellt, sie so einfach und primitiv wie möglich haben zu wollen. Sie soll schließlich die Vielfalt konkreter wie abstrakter Realität in Begriffen fassen können. Sprache ist der Treibstoff menschlicher Kultur. Durch sie können Menschen in Gemeinschaft sich überhaupt nur so koordinieren, daß sie zu ihren höchsten Leistungen, zu Wissenschaft und Zivilisation, fähig sind. Die hochentwickelte Sprache macht den Menschen überhaupt erst zum Menschen! Überflüssige Irritationen der Kommunikationsnorm sind daher nichts als kontraproduktiv. Gegen die Rechtschreibreform wäre von daher nichts einzuwenden, wenn sie wahre Innovationen bringen und nirgends Zwang sein würde, so daß sie sich in lauterem Wettbewerb zu gebräuchlichen Normen durch die schiere Qualität ihrer Ideen durchsetzen könnte. Diese Voraussetzungen kann die vorliegende Rechtschreibreform jedoch nicht vorweisen.

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Christian Melsa
30.08.2001 14.32
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Vergleiche mit Diktaturen sind insofern passend, als daß auch dort oft eine Doktrin zum Dogma erhoben wird, das außerhalb jeder Diskussion zu stehen hat. Was ist das für eine „Demokratie“, in der nur bestimmte hegemonial Privilegierte entscheiden, was das Volk entscheiden darf? Mehr noch, bei uns werden ja sogar klipp und klar erfolgte Volksentscheide von den real Mächtigen offen mißachtet. Wo ist da der effektive Unterschied zu einer Adelsherrschaft? Man mag vielleicht dazu neigen, diese Sachen herunterzuspielen, weil sie aus mangelnder geschichtlicher Distanz nicht so dramatisch erscheinen wie andere Ereignisse der Vergangenheit, die sich nach heutigen Sichtvermögen teilweise in den Kontext einer üblen Entwicklung einfügen. Man sollte daraus lernen, daß man nicht erst dann protestieren sollte, wenn es eigentlich schon zu spät dafür ist. Hitler hat das Dritte Reich nicht im Alleingang verbrochen. Ohne millionenfache Obrigkeitsgläubigkeit, ohne die hinreichende Menge eifriger Anpasser wäre das alles unmöglich gewesen. Das sind die eigentlichen Faktoren, die dämonische Figuren wie Hitler oder Stalin überhaupt erst zu solch großer Schädlichkeit befähigt haben. Ein ähnlicher Ungeist, das gedankenlose Mitmachen, das bereitwillige Einschwenken in künstlich erzeugte Scheintrends, eine ausgetrickste Demokratie, Doppelmoral hintergangener Gemeinwerte und Staatsgrundsätze, gleichgeschaltete Presse mit gewissen Tabuthemen, irreführende Propaganda, es läßt sich gegenwärtig wieder bei der Rechtschreibreform beobachten (natürlich nicht nur dort, dort aber in ganz besonderer Ausprägung). Selbstverständlich handelt es sich hier um ein vergleichsweise harmloses Objekt, wenn man Völkermord dagegenhält. Allerdings darf die deutsche Vergangenheit auch nicht dazu führen, alles, was weniger verbrecherisch als der Holocaust erscheint (also eigentlich ohnehin alles), als absolut harmlos und doch eigentlich gar nicht so schlimm wahrzunehmen. Wenn die Staatsmacht derart dickköpfig gegen die Volksmehrheit an der Schriftsprachnorm herumändern will und das auch noch so miserable, sprachschädigende Ergebnisse zeitigt, die Kontinuität der Sprachentwicklung vorsätzlich zerstört wird, Prinzipien der Bildung auf äußerst fragwürdige Weise entstellt werden, die ganze Veranstaltung nur Ärger und so gut wie keinen Nutzen bringt, dann liegen wohl genügend Gründe vor, dagegen zu protestieren.

Die Rechtschreibreform sticht allerdings besonders dadurch hervor, daß sie nun wirklich komplett entbehrlich gewesen wäre. Niemand hätte sie vermißt. Vielleicht hätte jemand eine Reform vermißt, aber ganz bestimmt nicht diese, mit der ja sogar die Reformer selbst nicht wirklich zufrieden sind. Während es einige winzige Punkte gibt, die an der Reform zumindest nicht allzusehr stören (z.B. die st-Trennung), ist sie in der Gesamtheit doch eine einzige Verrennung. Man sollte meinen, daß so ein unbrauchbarer Kram auch nicht den Weg in die Praxis finden dürfte, doch der Weg in die Praxis führte dann ja, wie man sieht, über Zwangskanäle. An den Schulen schreibt man nicht aus freien Stücken die neue Rechtschreibung, weil man sich etwa in neutralem Vergleich für die bessere Lösung entschieden hätte, in der Presse genausowenig. Immer wurde und wird von oben Druck ausgeübt, der die freie Entscheidung des Individuums unterdrückt. Beide Stellen sind die strategisch wichtigsten Punkte zur orthographischen Zwangsumerziehung einer Sprachgemeinschaft. Und ebenso gibt es in beiden Fällen für den letztendlich Betroffenen keine Alternative: Ein Schüler bzw. dessen Eltern können nicht einfach eine andere Schule aussuchen, an der die aus guten Gründen favorisierte Rechtschreibung unterrichtet wird. Und als Tageszeitungsleser bleibt einem derzeit eigentlich nur die Frankfurter Allgemeine, doch sofern man sich ausgewogen informieren möchte, würde man ja auch gerne andere Zeitungen in der gewünschten Form lesen können. Eine Pressepublikation ist leider nur entweder in der normalen oder – meistens – in irgendeiner reformorientierten Abweichungsrechtschreibung erhältlich. Wenn man am Inhalt einer bestimmten Schrift interessiert ist, hat man als Leser keine Wahl. Die wahren Wünsche der Leser ignorieren die Zeitungen dabei einfach – die oligopolistische Struktur der Massenmedien erlaubt das; sie ließen sich etwa durch die Leserabstimmung letztes Jahr, die nun wirklich sehr eindeutig ausfiel, nicht im geringsten beeindrucken (die gesammelten Einsendungen von Lesern jeder einzelnen einbezogenen Tageszeitung sprachen sich überall zu mehr als 95% für eine Rücknahme der Reform aus). Ein Boykott könnte auf Dauer nur funktionieren, wenn es überall ausreichend Alternativen gäbe. Interessanterweise hat aber fast die gesamte Presse zeitgleich umgestellt, forciert durch die Umstellungen der Agenturen. Und noch interessanter mag sein, daß dabei nicht einmal konsequent die an den Schulen eingeführte Reform nachvollzogen wurde, die schließlich die einzige Ursache aller Umstellungsbemühungen war, sondern es offenbar allein darauf ankam, überhaupt halt irgendwas zu ändern. Ein Modernitätsaktionismus, dessen Psychologie sich auch in Milleniumswahn, Börsenhype und ähnlichem wiedererkennen läßt. Von Rationalität ist das alles weit entfernt. Deswegen gleicht das ganze Schauspiel ja auch so sehr den Geschichten der Schildbürger oder dem Märchen vom Kaiser mit den neuen Kleidern. Es ist aber einfach deprimierend, wieviel Unweisheit und geistloser Opportunismus sich oft ausgerechnet an Stätten der größten Macht versammelt finden.

– geändert durch Christian Melsa am 02.09.2001, 18:30 –

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Norbert Lindenthal
30.08.2001 12.53
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lernfähig



Hallo, Uwe!
Kurz vor dem Volksentscheid in Schleswig-Holstein fragte ich einen Schüler der 5. Klasse, ob ihn das irritieren würde, wenn der Volksentscheid zum Zuge käme. Er sagte: Sch . . . Rechtschreibreform! Die interessiert mich nicht, ich kann beides gut.

Will damit sagen: Die Lernfähigkeit ist in einer Größenordnung angesiedelt, die von der Rechtschreibreform kaum berührt wird. Deshalb beobachte ich Deine andauernden Behauptungen mit etwas Skepsis.

Den Zettel beschrieb ich Dir mit rechts, in Spiegelschrift mit rechts und ein Satz mit links. Kannst mir ja mal mit links in Spiegelschrift antworten. Soll nur so’n kleiner Wink sein zur Leistungsfähigkeit des Gehirns.

Bist Du Verwaltungsbeamter?
__________________
Norbert Lindenthal

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Carsten Zander
30.08.2001 11.15
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Lebenshilfe fehlt und Zwang ist vorhanden

Hallo Uwe,

danke für Deine Bemühungen, mir zu helfen. Aus dem, was Du schreibst, entnehme ich, daß Du verstanden hast, daß es hier ein Problem gibt und daß alles nicht so einfach ist.
Nur, diese Probleme werden wohl von den Reformern ignoriert oder totgeschwiegen. Mir ist bis jetzt noch nichts bekannt, daß von dieser Seite eine Art Lebenshilfe angeboten wird. Stattdessen wird man als unflexibel diffamiert (was ja eigentlich auch stimmt, und diese Unflexibilität hinsichtlich meiner Muttersprache ist ja auch mein gutes Recht – eigentlich).
Ich glaube, diese Lebenshilfe wird auch deswegen nicht angeboten, weil man dann ja indirekt zugeben würde, daß es mit der Reform Schwierigkeiten gibt.

Mir geht es ja auch nicht nur um mich selbst, viele andere haben auch diese Probleme. Und außerdem: die Schüler, welche jetzt diese ss-Schreibung verinnerlichen, werden wohl kaum jemals ein Buch mit ß-Schreibung zur Hand nehmen – oder höchst selten. Es geht viel Wissen verloren. Das ist sehr schade. Es entsteht die Frage, ob die Einführung der ss-Schreibung dieses Opfer wert wahr. Mit dem gleichen Aufwand und dem Geld, mit welchem man diese ss-Schreibung durchboxte, hätte man Lern – und Computerprogramme finanzieren können, mit denen sämtliche Rechtschreibprobleme bis in alle Ewigkeit von dieser Welt verbannt worden wären. Niemand hätte diese Reform vermißt. Aber man will ja Geld verdienen.

Ich EMPFINDE übrigens die neue Rechtschreibung als Zwang. Wobei RechtSCHREIBUNG eigentlich das falsche Wort ist. Man sollte es lieber RechtLESUNG nennen, denn man liest wohl wesentlich mehr als man schreibt. Und hier wird auch klar, daß man praktisch gezwungen wird, sich dieser neuen Rechtlesung auszusetzen. Man hat keine Wahl. Wenn man sich vielseitig informieren will, kommt man nicht drumrum.

Carsten

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uwe
30.08.2001 10.25
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Ein schönes Wochenende ..

wünsche ich allen.

Man kann inzwischen wieder recht gut hier diskutieren, seitdem das Forum Riebe-frei ist. Ich hoffe das bleibt weiterhin so.

Uwe

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uwe
30.08.2001 10.12
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Re: Menschenmassen zu ihrem Glück zwingen

Hallo Carsten,

ja, ich hatte dich falsch verstanden. Das liegt vermutlich daran, dass in diesem Forum häufiger Vergleiche mit dem Dritten Reich gezogen werden und ich dich auch gleich in diese Schublade gesteckt habe.

Wer will denn Menschenmassen zu ihrem Glück zwingen ? Durch die Rechtschreibreform sollte es den Schülern ein ganz klein wenig erleichtert werden, die Rechtschreibung zu erlernen. Solche Veränderungen hat es doch schon immer gegeben. Meine Großeltern haben noch die alte deutsche Schrift erlernt. Ihre Liebesbriefe (wenn es welche gab) haben sie in dieser Schrift verfasst. Trotzdem sind sie durch die Schriftreform nicht wertlos geworden. Eher im Gegenteil. Ich denke auch du bist ohne weiteres in der Lage dir die ss-Schreibung anzugewöhnen und trotzdem Schriften in alter Rechtschreibung zu genießen. Es ist doch auch ein Teil der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, dass man seinen Schreibstil, seine Handschrift usw. verändert und anpasst.

Und zudem: Keiner zwingt doch diejenigen, die mit der alten Rechtschreibung groß geworden sind, sich anzupassen. Ich persönlich habe mich entschieden die neue Rechtschreibung zu erlernen, um mir zu beweisen, dass ich noch lernfähig bin und um mir nicht eines Tages von meinen Kindern sagen lassen zu müssen, ich könne nicht richtig schreiben.

Uwe

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Carsten Zander
30.08.2001 09.25
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Menschenmassen zu ihrem Glück zwingen

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von uwe
aber auch dieser Vergleich ist ein Beispiel für die Verbohrtheit der Reformgegner.

Da wird die Rechtschreibreform soweit hochstilisiert, dass sie in einem Atemzug mit dem Dritten Reich und dem Stalinismus genannt wird. Pfui!




Hallo Uwe,

Du hast mich vollkommen falsch verstanden. Ursprünglich wollte ich lediglich darauf hinweisen, daß es durchaus schiefgehen kann, wenn man Menschenmassen zu ihrem Glück (z.B. bessere und gerechte Gesellschaftsordnung) zwingt. Das hat dieser Stalin nicht verstanden, und das ist die Besonderheit bei ihm. In dieser Hinsicht gibt es da durchaus Parallelen zur heutigen Zeit. (Vom Dritten Reich habe ich nicht gesprochen)

Noch etwas:
Was ist eigentlich ein Mensch? Ein Mensch besteht aus Fleisch und Blut. Aber das, was einen Menschen ausmacht, das ist das, was in seinem Kopf vorgeht. Das ist sein Denken, sein Wissen, und das sind seine Erfahrungen. Nun ist es so, daß der größte Teil des Wissens und der Erfahrung der Menschen in der Schriftsprache in alter Rechtsschreibung abgespeichert ist. Andererseits mögen aber die Menschen, welche sich an die ss-Schreibung gewöhnt haben, diese „alten“ Texte mit den ß nicht mehr lesen.
Die Rechtschreibreform vernichtet also das Wissen und die Erfahrungen der Menschen und damit einen wesentlichen Teil dieser Menschen. Das ist sehr schlimm. Ich finde, das berechtigt durch zu gewissen Vergleichen mit schlimmen Persönlichkeiten. In einem gewissen, übertragenen Sinne tötet die Rechtschreibreform Menschen.

Was soll ich denn machen? Gib mir mal einen Tip! Angenommen ich würde mich an diese ss-Schreibung (bzw. ss-Lesung) gewöhnen. Das würde bedeuten, daß ein wesentlicher Teil meiner selbst sterben müßte. Ich könnte meine Bücher (auch viele Sachbücher), die ich besitze, nicht mehr genießen. Das gilt ebenso für meine persönlichen Aufzeichnungen, Tagebücher, Briefe und viele anderer Erinnerungen, welche für mich sehr wertvoll sind.

Versuch bitte, Dich in andere Menschen hineinzuversetzen! Geh bitte nicht immer nur von der selbst aus! Die meisten Menschen sind nicht so flexibel wie Du. Man kann diese Flexiblität nicht erzwingen. (Stalin hätte es versucht. Deswegen der Vergleich. Verstehst Du nun?)

Carsten Zander

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Karl Eichholz
30.08.2001 07.20
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englische Satzregeln ...

das Englische scheint auf den ersten Blick sehr simpel, daher auch die vielen Pidgindialekte. Auf den zweiten Blick entpuppt sich die englische Satzstellung aber als sehr viel starrer, verglichen mit der unseren.

Sie werden das leicht ausloten, indem sie einen einfachen Satz schütteln:

„Am Vormittag ging ich mit meinem Hund noch zum Laden, kaufte dies und das, traf den Briefträger und nahm also die Post auch noch gleich mit.“

Sie werden bemerken, daß beim schütteln fast jedes Wort an den Anfang gestellt werden kann („Vormittags“ statt „am Vormittag“ oder: Ging ich doch mit meinem Hund ... etc etc.) und doch ist die Kernaussage des Satzes wieder erreichbar.
Die Nuancen, die sich dann durch die vielen Varianten ergeben, sind der Schatz, der unserer Sprache zugrundeliegt. Die gesprochene Betonung tut ihren Teil nochmals dazu.

Nun versuchen Sie dasselbe mal mit der englischen Version.




__________________

mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

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uwe
30.08.2001 07.15
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Nichts für ungut, lieber Carsten Zander,

aber auch dieser Vergleich ist ein Beispiel für die Verbohrtheit der Reformgegner.

Da wird die Rechtschreibreform soweit hochstilisiert, dass sie in einem Atemzug mit dem Dritten Reich und dem Stalinismus genannt wird. Pfui!

Kommt doch bitte auf den Boden der Tatsachen zurück! Die Rechtschreibreform war nichts anderes als ein Erlass der Kultusminister, der den Rechtschreibgebrauch an Schulen regelt. Ein alltäglicher Vorgang. Ich wiederhole mich: Wenn die Menschen wirklich gegen die Rechtschreibreform gewesen wären, wäre es ein Leichtes gewesen, die Reform wieder zu kippen. Entscheidend für den Erfolg der Reform war nicht der Erlass der Kultusminister, sondern die Übernahme der neuen Rechtschreibregeln durch die Printmedien. Und wovon leben die Printmedien ? Von ihren Lesern! Wie schnell hätte die Bild-Zeitung die alten Rechtschreibregeln wieder eingeführt, wenn die Mehrheit ihrer Leser die Neuschreibung boykottiert hätte ? Ein organisierter Boykott wäre weitaus wirksamer gewesen als jede Volksinitiative (siehe zum Beispiel auch den Boykott der Shell-Tankstellen gegen die Versenkung einer Öl-Plattform).

Uwe

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Norbert Schäbler
30.08.2001 07.12
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Zeitraffer-Wision

Ich hatte so eben eine Zeitraffer-Wision.
Zuerst waren da Neandertaler mit Meißel. Die haben Blut unterlaufene Fingernägel gehabt, weil sie sich immer drauf gebitscht haben mit dem Vorschlag-Hammer.
Und ganz hinten in der Höhlenecke saß einer, der hat Recht viel geweint. Dem haben die Kumpels ganz arg Leid getan.
Deshalb hat er zuerst den Federhalter und dann den Füller erfunden.
Da hatten die Anderen aber immer noch blaue Finger.
Dann hat er die rote Tinte erfunden, und da war es wieder nichts, weil sich plötzlich ein Beruf entwickelte, der Not tat.
Zuletzt hat er das Diktafon gemacht, und er hat damit die ganze Menschheit befreit von den Schmerzen und von der Arbeit und von der Hektik und von den Lehrern.
Seit dem schreibt man mit dem Mund.

Den Blinden hilft es. Sie brauchen jetzt keine Brailleschrift mehr.
Nur die Taubstummen und Maulkorbträger haben jetzt etwas größere Probleme, weil sie jetzt nicht mehr schreiben können dürfen.

__________________
nos

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