Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Vorzüge der neuen Rechtschreibung
Willkommen Die 20 neuesten Beiträge im Forum
Fadensuche     Suche
Kennkarte ändern     Häufig gestellte Fragen   zu anderen Nutzern  kostenlose Anmeldung   Anfang  verabschieden
Jemandem diese Seite senden! Druckvoransicht zeigen
Forum > Rechtschreibforum
Vorzüge der neuen Rechtschreibung
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >
Verfasser
Leitthema    Dieser Faden ist 35 Seiten lang:    1  2  3 · 6  7  8  9   10  11  12 · 20 · 30 · 32  33  34  35  Post New Thread     Post A Reply
uwe
26.09.2001 08.23
Diesen Beitrag ansteuern
Re: Schlußbemerkung

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Sie haben offensichtlich keine Ahnung, wovon Sie reden.

Bravo! So antworte ich auch immer, wenn mir die Argumente ausgehen.

UWE

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
26.09.2001 07.51
Diesen Beitrag ansteuern
Schlußbemerkung

Sie haben offensichtlich keine Ahnung, wovon Sie reden.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
26.09.2001 07.09
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Theodor,

hat der Kampf gegen die RSR bei einigen Menschen schon zu einem Realitätsverlust geführt ? Oder werden Tatsachen absichtlich verdreht ?

Die Grundregel der Silbentrennung ist klar! Früher gab es davon Ausnahmen, z. B. Kis-te, Wes-te, A-bend, Zu-cker. Diese wurden abgeschafft. Welche Ausnahmen gibt es denn heute noch ? Jetzt kommen Sie bitte nicht mit irgendwelchen abstrusen Beispielen, sondern mit Worttrennungen, die in der täglichen Praxis eine Rolle spielen.

UWE

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
26.09.2001 06.29
Diesen Beitrag ansteuern
Erstaunlich

Die von Herrn Uwe zitierte Regel der Trennung nach Sprechsilben ist seit über hundert Jahren genau in diesem Wortlaut in allen Rechtschreibregelwerken enthalten. Die Neuregelung bleibt dabei, führt aber neue Ausnahmen und manches andere ein, und darum geht die Diskussion. Niemand braucht sich daran zu beteiligen, schon gar nicht, wenn er so stolz auf seine Unkenntnis ist und außerdem immer wieder erklärt, sich ohnehin um keine Rechtschreibung kümmern zu wollen. Was sollen dann die dennoch mit dem Mut der Ignoranz abgegebenen Stellungnahmen? Man redet aneinander vorbei, mehr nicht. Wer sich mit alten und neuen Regeln beschäftigt hat, kann sich nicht ernsthaft auf Gespräche mit jemandem einlassen, der dies erklärtermaßen nicht getan hat und auch nicht zu tun gedenkt.
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
26.09.2001 06.03
Diesen Beitrag ansteuern
Das hätte ich nie gedacht,

dass man sich über eine so simple Materie wie die Worttrennung so viele Gedanken machen kann.

Ich bin weder für noch gegen die Rechtschreibreform, insofern betrachte ich mich schon als unvoreingenommen. Es war auch nicht meine Absicht, das amtliche Regelwerk zu verteidigen. Ich kenne es gar nicht.

Mir genügt eine zweiseitige Zusammenfassung des Regelwerkes und da steht drin:

„Geschriebene Wörter trennt man am Zeilenende so, wie sie sich bei langsamen Sprechen in Silben zerlegen lassen.“

Und genau diese Regel reicht aus, um die Worttrennung zu regeln. Alles andere, einschl. §§ 108 – xx, sind überflüssig und in der Praxis bedeutungslos.

UWE

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
25.09.2001 23.40
Diesen Beitrag ansteuern
Widmung an Microsoft

Zu dem folgenden Beitrag, der aus der Retorte stammt, muß ich etwas erklären.
a) Ich bin Kritiker der Rechtschreibreform.
b) Ich habe versucht, meine Heimatzeitung zu beeinflussen, daß sie nicht auf den Neuschrieb umstellt.
c) Ich habe jahrelang als freier Mitarbeiter für diese Tageszeitung geschrieben.
d) Trotzdem hat diese Tageszeitung die Leser ganz sanft ins neue Medienzeitalter hinübergeführt.
e) Ein Herr Adrian Grodel hat diese Aufgabe übernommen.
f) Der Herr Grodel wußte weniger als ich. Sämtliche „Tipps“, die er vom Stapel ließ, habe ich kommentiert. Die Kommentare wurden nie veröffentlicht.
g) Meine Entgegnung macht heute ihren Stapellauf. Eine andere Chance gab es nicht, weil selbst meine Heimatpresse „mauerte“.
h) Die Rechtschreibreform ist idiotisch und undemokratisch. Die Franzosen sagen dazu: „la reforme idiote“. So habe ich mein unveröffentlichtes Skript genannt.


Auszug aus „La reforme idiote“: Thema „Neue Trennregeln“
(ausführliche Erklärung zu einem Brief an Dr. Martin Teufel, Chefredakteur im Main-Echo Aschaffenburg)

Tipp 18 „Widmung an Microsoft“
Um Texte kritisch reflektieren zu können, ist es mitunter sinnvoll, den Standartsatz des Kommunikationsmodells anzuwenden:
„Wer sagt, was, mit welchen Worten, zu wem, in welcher Absicht?“
Das klappt bei kleinen Texten, wie auch bei Recherchen über große staatliche Maßnahmen.
In Tipp 18 – übrigens dem Tipp 1 nach der ursprünglich vorgesehenen Serie von 17 Folgen – berichtet Adrian Grodel in rührenden Worten der Leserschaft des Main-Echo über die Vorzüge der Trennregel, macht dem Leser in Beispielen klar, daß alles leichter und sinnvoller geworden ist und wirbt für die Umstellung auf die neuen Rechtschreibregeln.
Geradezu ergreifend ist es, zu lesen:
...“Glück für diejenigen Erstklässer, die im vergangenen Jahr eingeschult worden sind. Denn sie waren die ersten, die diese Regel (Anm.: Trenne nie st, denn es tut ihm weh!) über Bord werfen durften.“
Abgesehen davon, daß die Aussage falsch ist – der Rechtschreiberlaß hat schon seit 1996 Gültigkeit – wirkt die Botschaft unvermindert. Wer wollte sich nicht mitfreuen mit den ABC-Schützen, deren Schultüten manchmal größer sind als sie selbst. Richtig putzig!

Automatisch zieht sich bei solch pathetischen Worten die nächste Denkschublade auf, und der Hintergrund wird plötzlich wichtig – der sachliche Zusammenhang.
Denn sachlich ist das Bild vom Dreikäsehoch mit der übergroßen Schultüte wirklich nicht.

Der Sachzusammenhang ist folgender:
Die Rechtschreibreformkommission hat ein altes Tabu zerstört. Sie hat die Untrennbarkeit des „st“ aufgehoben. Fachlich gesprochen hat sie eine Ligatur (eine unauflösliche Verbindung zweier Buchstaben) gesprengt, und dazu hatte sie berechtigten Anlaß. Man denke an die „Wohnung-stür“ oder den „Frühstück-stee“, denn wer hier die Regel: „Trenne nie st, denn es tut ihm weh!“ allzu wörtlich nahm, der hat sich unsterblich blamiert.

Zwar war den meisten der Umgang mit dem sogenannten Fugen-S – eine im Deutschen sehr häufig angewandte Wortbastelmethode – beizubringen, doch für andere oder anderes gab es Regelungsbedarf.
Erstaunlich bei dem Gesamtkonzept der Trennregeländerung war allerdings, daß man nicht nur die Ligatur „st“ auflöste, sondern zugleich, zeitgleich und personengleich eine neue schuf. Die Ligatur „ck“!.

Das war zumindest leicht frappierend, hatte man doch in der Schule gelernt:
„Folgt dem ‚ck' ein Selbstlaut, dann trenne k-k (z.B. pflük-ken). Folgt dem ‚ck' jedoch ein Mitlaut, dann trenne ck- (z.B. pflück-ten).“
Und da gleiches für die tz-Trennregel galt (blit-zen, blitz-ten), war dies in der Schule in einem Aufwasch zu erledigen.

Unabhängig von Lernökonomie entschied jedoch die liberale Rechtschreibreformkommission:
1. Auflösung der Ligatur „st“,
2. Neuschaffung der Ligatur „ck“,
3. Belassen der auflösbaren Buchstabenverbindung „tz“.

Unwillkürlich denkt man bei derartiger Liberalität (Verordnung eines ökonomischen Dreierweges) an den Bezugspartner oder Adressaten. „Wem hat man damit Erleichterung geschaffen? Wem bringt das Nutzen?“

Zunächst wieder das Bild der übergroßen Schultüte: ABC-Schützen schreiben zunächst Buchstaben, und später ganz kleine Wörter, die sie selten bis nie trennen müssen. Die können nicht als Adressat gemeint sein, auch wenn das Bild recht werbewirksam zieht.

Zum Grundschüler: Sechs- bis „10-Jährige“ (Schwachsinn diese Schreibweise) sind in der Regel bildsam und anlehnungsbedürftig an sog. Lehrer. Zeitweise wenden sie sinnvolle Ratschläge an: „Wenn du nicht weißt, wie du trennen sollst, dann beginne das neue Wort in der nächsten Zeile!“ Manche allerdings halten sich nicht an Empfehlungen. Sie zeigen gerne dem Lehrer, daß sie bestimmte Regeln beherrschen. Die Masse der Grundschüler fällt somit als Adressat der Trennregelverordnung aus.
Das Stimmungsbild wird klobiger.

Zum Hauptschüler: Der Hauptschüler hat sich meist Techniken der Zeilenführung angeeignet. Er versteht es, Trennungen zu umgehen und gleichwohl die Zeilen auszulasten, ohne daß an deren Ende eine unübersehbare Lücke entstünde. Daneben gibt es Trennungskundige, wie auch Schreibunwillige, für die als einzige Reform die Anschaffung von Betten im Klassenzimmer sinnvoll wäre.
Somit ist auch unter diesem Klientel einer „allgemein bildenden“ Schule kein Adressat für die neue Trennregel-Liberalisierung zu finden.

Die gesamte Kategorie Mensch kann man abklappern, man wird keinen Adressaten finden. Denn je höher die Bildungsstufe und je größer die Schreiberfahrung eines Menschen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich dieser Mensch seiner Leistung schämen möchte.
Eher ist es so, daß das Gelernte und richtig Praktizierte mit Stolz erfüllt. Auch ist es so, daß Menschen, die in anderen Sprachen (z.B. Latein) Trennregeln wie „Inter-esse“, „kon-stant“ und „ab-strakt“ studiert haben, ihr sinnvolles Wissen beibehalten, bevor sie einem beliebigen Leser ein verhacktes und schwer verständliches Wortgebilde (abst-rakt, alla-bendlich...) zumuten. Selbst die „ck-Trennung“ wird ein fortgeschrittener Schreiber nach altem Muster durchführen, denn er weiß, daß ein Selbstlaut am Zeilenende in der Regel lang gesprochen wird (vgl. Zu-fahrt, Zu-cker). Schreiben dient dem Lesen!

Wer aber ist nun tatsächlicher Adressat jener Liberalisierung im Bereich der Trennung? – ?

Es ist jene widersinnige und paradoxe Gattung von Maschine, die ausschließlich auf zwei Zeichen reagiert: „Strom an und Strom aus!“

Der Adressat heißt ausschließlich: „Computer!“

Richtig geschliffen versteht das Rechenmonster zu unterscheiden zwischen Mitlaut und Selbstlaut. Und da er auch zählen kann („erster ... letzter“) kann er auch den letzten Mitlaut einer Mitlautgruppe abspalten. Man muß ihm lediglich neu beibringen, daß das „ck“ und „sch“ ein einziger Mitlaut ist – während bei „st“ künftig die Zählmethode (erster...letzter) anzuwenden ist (siehe Wohnu n g s – tür).

Im Prinzip geht es nur um das Verständnis, das mancher gebildete Zeitgenosse nicht aufbringen will für die geschmacklosen Trennversuche der Maschine.

Künftig aber wird man nicht mehr lächeln dürfen, wenn das Superhirn falsch trennt, denn bald sind Fehler richtiges Deutsch.

Anhang (Dez. 1999): Ganz begeistert zeigt sich die Jugend über die neuen Tanzs-tile, die das IDS Mannheim kreiert hat. Den Kons-tanz, den Dis-tanz und den Ins-tanz.

__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
25.09.2001 18.31
Diesen Beitrag ansteuern
Wetttrennen 2

Sofort nach dem Erscheinen der beiden ersten Wörterbücher versuchte, wie ich anderswo dargestellt habe, die Bertelsmannfraktion (Zabel) den Duden niederzumachen, indem sie ihm unvollständige Umsetzung der fabelhaften neuen Trennmöglichkeiten nachwies. (Dabei war Bertelsmann genauso unvollständig.) Minister Holzapfel (SPD) verurteilte den Duden und empfahl öffentlich das Bertelsmannprodukt von Götze (SPD), gestützt auf Zabels falsche Beispiele.
So entspann sich in den folgenden Bearbeitungen und Derivaten (Praxis-Wörterbuch usw.) ein Wetttrennen, in das auch die Kommission eingriff, es kam zu der ominösen Liste. Da sich nach dem Sündenfall nicht mehr grundsätzlich zwischen sinnvollen und sinnlosen Trennungen unterscheiden ließ, trat man die Flucht nach vorn an und verzeichnete alle nur denkbaren Trennungen. Zum Ausgleich empfahlen Stillemunkes und seinesgleichen, man solle doch bitte von den sinnlosen Trennungen keinen Gebrauch machen; falsch seien sie aber nun nicht mehr.
Das ist der Stand der Dinge bis heute.

__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
25.09.2001 17.06
Diesen Beitrag ansteuern

Die Reformregeln zur Worttrennung am Zeilenende selbst wirken an sich noch gar nicht so schlimm, auch wenn ich in meinen letzteren Äußerungen schon auf ihnen herumgehackt habe. Sie erlauben allerdings eine Auslegung, die mit den im Regelwerk gegebenen Beispielen schon einmal vorgemacht wird. Und diese Auslegungspraxis stellt dann den eigentlichen Blödsinn dar, wie man schon an den wenigen Beispielen sieht, die ich in meinem vorigen Beitrag zitiert habe. „Kore-akrieg“ ist auch nicht viel schlimmer als „vol-lenden“, insofern könnte man schon sagen, der Duden hat das durchaus im Sinne der Vorlage weitergesponnen.

Eine Reparatur der Reform, die die internationalen Abmachungen nicht hinfällig werden läßt, könnte hier immerhin einfach die im Regelwerk gebrachten Beispiele austauschen, um eine andere Regelinterpretation nahezulegen. Vielleicht versucht man in der Rechtschreibkommission die Auffassung zu vertreten, alles, was im offiziellen Dokument nicht als Paragraph in einen Kasten eingerahmt steht, sei als bloße Peripherie anzusehen (also das, was bei meinem letzten Beitrag ebenfalls weggelassen wurde) und könne daher folgenlos für die erwähnten Abmachungsvoraussetzungen geändert werden. So eine Sichtweise wäre natürlich ein gefundenes Fressen für Michael Jansen – jedoch alles andere als eine geeignete Grundlage für eine einheitliche und differenziert artikulierte Orthographie.

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
25.09.2001 16.08
Diesen Beitrag ansteuern
Trennungen

Die Abtrennung einzelner Buchstaben ist immer verwirrend oder geradezu irreführend, erfüllt daher immer die Bedingung, unter der sogar die Reformer vom Trennen abraten. Sie selber trennen nie so. Dies war also ganz unnötig.
Die Trennung „Kore-akrieg“ (Duden) ist nur dann kein Verstoß gegen die neuen Regeln, wenn man unterstellt, daß ein Schreiber die Zusammengesetztheit dieses Wortes nicht erkennt. Für mich ist das nicht denkbar, für die Dudenredaktion anscheinend doch.
Zu-cker geht auf Munske zurück, der es heute bedauert, diese von drei möglichen Positionen vertreten zu haben (vgl. sein Buch „Orthographie als Sprachkultur“). Zu-cker verstößt gegen die Hauptregel (Trennung nach Sprechsilben). In § 3 der neuen Regeln steht die schlichte Wahrheit, daß ck eine orthographische Variante von kk ist. ck ist natürlich Silbengelenk wie tt usw. Folglich sollte es, sobald die Bedingung nicht mehr gegeben ist, wieder in kk aufgelöst werden. Das hat nie irgendwelche Schwierigkeiten gemacht.
Daß ich die Nichttrennung von st beibehalte, lieber Herr Melsa, ist nicht im gleichen Sinne auf meinen deskriptiven Ansatz zurückzuführen (denn ich führe ja ein paar neue Trennungen ein nach dem Muster is-ra-e-lisch), sondern auf die Überzeugung, daß hier kein Handlungsbedarf besteht und keine auffällige Änderung mein Unternehmen trüben sollte. Aber vielleicht schreibe ich irgendwann rein, daß man st auch trennen kann (habe es ja auch jetzt schon ganz vorsichtig formuliert). Nach der Neuregelung MUSS man es übrigens trennen, kann also die alte Nichttrennung gar nicht verwenden – typisch!
Die komplizierten neuen Regeln haben übrigens viele (Bertelsmann, Duden usw.) zunächst zu der Annahme geführt, in Fremdwörtern könne die Gruppe str auch beisammenbleiben, daher Mi-stral, Mis-tral und Mist-ral. Wie es scheint, haben aber die Reformer das nicht gewollt. Es ergibt sich also wieder einmal, daß die Reform EINE Schreibweise untersagt und dafür ZWEI NEUE einführt. Pädagogische Spitzenleistung!
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
25.09.2001 14.21
Diesen Beitrag ansteuern
Re: Re: Warum überhaupt Regeln?

Zitat:
Welcher Leser wird durch diese Worttrennungen beeinträchtigt ?

Zu-cker
Wes-te
Kis-te
A-bend

Was war das für ein Unsinn, dies als „falsch“ zu deklarieren.


Du nennst hier natürlich nur ein paar in diesem Sinne ziemlich unproblematische Fälle (bis auf A-bend, ein einzelner Buchstabe am Zeilenende verwirrt sehr wohl).

Daß s-t nicht weiter schlimm ist, dagegen sagt ja hier keiner etwas. Daß Ickler die Untrennbarkeit in seinem Wörterbuch immer noch verzeichnet, ergibt sich allein aus der deskriptiven Grundlage dieses Wörterbuchs.

Übrigens, um mal Deinen offensichtlichen Irrglauben der von jeder Kompliziertheit baren Reformregelung zu korrigieren, hier einmal die Auflistung der neuen Regeln zur Trennung am Zeilenende, ohne die Vorbemerkungen (eigentlich auch schon Regeln) und näheren Ausführungsbestimmungen (bzw. Beispiele).

§107 Geschriebene Wörter trennt man am Zeilenende so, wie sie sich bei langsamen Sprechen in Silben zerlegen lassen.

Ab jetzt folgt der Rest, den Du bei Deiner Verteidigung bisher völlig ignorierst:

§108 Steht in einfachen Wörtern zwischen Vokalbuchstaben ein einzelner Konsonantenbuchstabe, so kommt er bei der Trennung auf die neue Zeile. Stehen mehrere Konsonantenbuchstaben dazwischen, so kommt nur der letzte auf die neue Zeile.

§109 Stehen Buchstabenverbindungen wie ch, sch; ph, rh, sh oder th für einen Konsonanten, so trennt man sie nicht. Dasselbe gilt für ck.

§110 In Fremdwörtern können die Verbindungen aus Buchstaben für einen Konsonanten + l, n oder r entweder entsprechend §108 getrennt werden, oder sie kommen ungetrennt auf die neue Zeile.

§111 Zusammensetzungen und Wörter mit Präfix trennt man zwischen den einzelnen Bestandteilen.

§112 Wörter, die Sprachhistorisch oder von der Herkunftssprache her gesehen Zusammensetzungen sind, aber oft nicht mehr als solche empfunden oder erkannt werden, kann man entweder nach §108 bis §110 oder nach §111 trennen.

...Zu der letzten Regel müssen doch einmal ein paar Beispiele genannt werden, um zu erkennen, für wie doof die Reformer den Schreibenden halten: hi-nauf/hin-auf, he-ran/her-an, ei-nan-der/ein-an-der, vol-len-den/voll-en-den, Klei-nod/Klein-od, Lie-be-nau/Lie-ben-au.

Wie gesagt, eigentlich sind das noch nicht alle Regeln, zu §107 und §111 kommen noch nähere Ausführungsbestimmungen, auch die Vorbemerkungen (1) und (2) sind eigentlich eigenständige bzw. grundlegende Regeln.

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
25.09.2001 13.47
Diesen Beitrag ansteuern
Re: Warum überhaupt Regeln?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Melsa
Was Trennstellen betrifft, soll der Leser nicht unnötig am Zeilenbruch verwirrt werden, die Wörter sollen möglichst harmonisch getrennt werden, den Lese- und Verstehensfluß möglichst wenig beeinträchtigend.

Welcher Leser wird durch diese Worttrennungen beeinträchtigt ?

Zu-cker
Wes-te
Kis-te
A-bend

Was war das für ein Unsinn, dies als „falsch“ zu deklarieren.

UWE

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
25.09.2001 13.44
Diesen Beitrag ansteuern

Du hältst das beliebige Trennen nicht für sinnvoll, weil die Lesbarkeit beeinträchtig würde.

Die Lesbarkeit wird allerdings auch von der reformgemäßen Trennung beeinträchtigt! Wieso hältst Du sie dann für sinnvoll, gar genial?!? Nennst Du das etwa logische, unvoreingenommene Argumentation?

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
uwe
25.09.2001 13.40
Diesen Beitrag ansteuern
Re: Warum überhaupt Regeln?

Wollt ihr mich denn nicht verstehen ?

Die Neuregelung besagt doch, dass zwischen ganzen Wortsilben getrennt werden darf, oder irre ich da ? Geht es noch einfacher ?

Nach jedem belieb-
igen Buc-
hstaben t-
rennen zu dürfe-
n, halte ich n-
icht für sinnvo-
ll, da das di-
e Lesbarkeit t-
atsächlich b-
eeinträchtigen wü-
rde.

Natürlich beherrschen Rechtschreibprogramme auch kompliziertere Formen der Worttrennung. Dennoch bin ich der Meinung, dass Rechtschreibregeln auch ohne Korrekturprogramme beherrschbar sein sollten. In Bezug auf die Worttrennung trägt die Rechtschreibreform eindeutig dazu bei. Genial einfach bzw. einfach genial.

Also keine Widerrede mehr!

UWE

Mit Klick die Kennkarte von uwe ansehen    An uwe schreiben   Suche weitere Einträge von uwe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
25.09.2001 13.21
Diesen Beitrag ansteuern
Warum überhaupt Regeln?

Uwe, wenn man Deiner Argumentation folgt, muß man allerdings auf folgende Frage stoßen: Warum überhaupt Regeln? Warum nicht einfach dort trennen, wo die Zeile nun einmal zu Ende ist? Auch in der reformierten Rechtschreibung gibt es hier noch strikte Regeln, nur führen diese teilweise zu völligem Blödsinn, wie eben Kore-akrieg oder Beo-bachtung. Du forderst nun, Schreibenlernenden einfach „zu vermitteln“, daß solche Trennungen vermieden werden sollen. Was sind „solche Trennungen“? Das gilt es zu definieren, damit die Schreibenlernenden wissen, was gemeint ist. Und damit wären wir doch wieder bei Zusatzregeln. Man kann es drehen und wenden, wie man will.

Sicher ist das alles eine Frage guten oder schlechten Stils. Und in Wirklichkeit gibt es natürlich keine Schreibweise, die irgendwie „verboten“ wäre. Es gibt nur solche, die Konventionen hochkultivierter schriftlicher Kommunikation folgen und solche, die dies nicht tun. Anhand dieses Vergleichsmaßstabs sind Schreibungen „richtig“ oder „falsch“. Regeln der Sprache dienen der bestmöglichen, fehlerfreien Verständigung, so auch Regeln der Orthographie. Was Trennstellen betrifft, soll der Leser nicht unnötig am Zeilenbruch verwirrt werden, die Wörter sollen möglichst harmonisch getrennt werden, den Lese- und Verstehensfluß möglichst wenig beeinträchtigend. Vernünftige Regeln dienen hier wie sonstwo nicht der Befriedigung spießiger Gelüste, sondern sind Ausdruck einer gewachsenen Kultur, die gelernt hat, wie man es am besten macht. Diese Kultur darf und soll ruhig weiterwachsen (die Untrennbarkeit von st etwa könnte man heute unbeschadet aufgeben – die Sprachgemeinschaft entscheidet), aber sie sollte nicht schrumpfen!

Wer heutzutage Texte schreibt, die sich in einen bestimmten (drucktechnischen) Satz fügen sollen, der benutzt dazu garantiert einen Computer. Nur in einer solchen Situation kann es zwingend werden, Worttrennung am Zeilenende überhaupt zu praktizieren. Der Computer aber kann dies gut automatisieren, da er über Trennstellenkataloge verfügt. Zur Not kann man immer noch per Hand eingreifen. Warum also nicht einfach die gut überlegten alten Regeln beibehalten, die den Trennstellenkatalogen zugrundeliegen? Warum die bescheuerten neuen Regeln als Grundlage wählen? Wo ist ausgerechnet in diesem Bereich irgend etwas „genial“?

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Karl Eichholz
25.09.2001 12.50
Diesen Beitrag ansteuern
Beispiel: England

Zitat:
Gibt es in einem anderen Sprachraum dieser Welt derart komplizierte Regeln zur Worttrennung ?

So wie ich die Sache verstehe, sind im Englischen die Regeln so unlernbar und die Ausnahmen in der Überzahl, daß jeder vernünftige Mensch sagt: im Englischen trennt man praktischerweise nicht.
Sofern es Regeln gibt, widersprechen sie auf jeden Fall grundlegend unserer deutschen Silbentrennregel, wo nach Sprechsilben zerpflückt wird.



__________________

mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

Mit Klick die Kennkarte von Karl Eichholz ansehen    An Karl Eichholz schreiben   Suche weitere Einträge von Karl Eichholz        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Alle Zeiten sind MEZ    Dieser Faden ist 35 Seiten lang:    1  2  3 · 6  7  8  9   10  11  12 · 20 · 30 · 32  33  34  35  Neuen Faden beginnen     antworten
Gehe zum Forum:
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >

Benutzungs-Regeln:
Wer kann im Forum lesen? Jeder Gast / jeder angemeldete Nutzer.
Wer kann ein neues Leitthema oder eine Antwort eintragen? Jeder angemeldete, eingewählte Nutzer.
Einträge können von ihrem Verfasser geändert oder auch gelöscht werden.
HTML-Kennungen beim Eintragen erlaubt? AN. Schnuten erlaubt? AN. vB-Kennungen erlaubt? AN. Bilder-Einbindung mit [IMG] erlaubt? AN.

Maßnahmen der Verwaltung:
Leitthema öffnen / schließen
Leitthema umziehen lassen
Leitthema löschen
Leitthema ändern

Herausgeber · Schreiben Sie uns · Forum

Technik von: vBulletin, Version 1.1.4 ©Jelsoft Enterprises Ltd. 2000. Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage