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Thomas Paulwitz
19.09.2001 13.57
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weinerlich

„zögerlich“ ist m.E. eine Spur härter als „zögernd“.

Man vergleiche „weinend“ – „weinerlich“.

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Theodor Ickler
19.09.2001 13.45
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zögerlich

Wörter kommen und gehen. „zögerlich“ ist laut Grimm schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts mal aufgetaucht. Dann wurde es vor vielleicht dreißig Jahren aufs neue erfunden. Manche Wörter gefallen einem, andere nicht, das ist ganz normal. Einen sachlichen Grund dafür gibt es meistens nicht, man ist aber leicht versucht, Scheinbegründungen zu ersinnen. Was ist nicht alles gegen „ausgehen von“ vorgebracht worden!
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Th. Ickler

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Thomas Paulwitz
19.09.2001 12.22
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Re: Das böse

Dann könnte man ja schon fast das Wort „Google“ in das Wörterbuch aufnehmen. Ehrenhalber.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Die Wörterbuchreife attestiert ja offensichtlich schon der Google.

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Wolfgang Scheuermann
19.09.2001 09.28
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Noch einmal zur Brödelei

Aschenbrödel und Eigenbrötler, so dachte ich, enthielten das gleiche Wort. Während Duden hier immer schon den sein eigenes Brot backenden Single vor Augen hatte (was ja durchaus seine Berechtigung haben mag), verstand ich darin immer mehr den Menschen, der in seinen eigenen Angelegenheiten „herumbrödelt“ – so wie Aschenbrödel, „der in der Asche brodelt und sudelt ...“ (Grimm). Dieses „Brödeln“ bezeichnet seine Stellung als Sonderling – was das Wort doch wohl bedeuten soll, m.E. besser als das Backen des eigenen Brotes, das ja mehr ein Zeichen von Selbständigkeit sein mag. Ich stelle also die Schreibweise „Eigenbrötler“ nicht in Frage, sondern hielte „Eigenbrödler“, wie es mancherorts ja auch in Lexika steht, zusätzlich für gerechtfertigt.
Ein wenig ähnlich verhält es sich mit „nachtschlafend“ und „nachtschlafen“ – nachtschlafend ist selbstverständlich möglich und richtig, aber nachtschlafen eben auch (vergl.: verschlafendes Dorf, verschlafenes Dorf).
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Christoph Kukulies
19.09.2001 08.02
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Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Thomas Paulwitz

...

Mit „windschnittig“ kann man gar nichts falsch machen. Es sei denn, alle Zeitungen schreiben plötzlich „windschnitzelig“...


Das erinnert mich an das plötzliche Auftauchen des Wortes „zögerlich“, das mir, Jhg. 47, bis in die Achtzigerjahre völlig unbekannt war. Ich kannte selbstverständlich „zögernd“. Aber „zögerlich“? Nein, das bedarf geradezu des Pfälzers oder Hessen, um richtig ausgesprochen zu werden:“zö-kä-lisch“. Ich finde das Wort bis heute einfach zu blöd.
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Christoph Kukulies

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Norbert Schäbler
18.09.2001 17.39
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Das böse "R"

Die Wörterbuchreife attestiert ja offensichtlich schon der Google.
Mit der Erklärung der Wortverhunzung durch Laien will ich mich aber nicht ganz zufriedengeben. In meinem Dekodierungsapparat ruft der Begriff „schlüpfrig“ ein ganz anderes Bild ab. „Schlüpfrig“ ist um einiges gewundener, temporeicher und eben noch ein ganzes Stück glitschiger als „schlüpfig“.
Dieses „R“ hat für mich sozusagen eine Funktion der Steigerung. Ob das auch anderweitig nachzuweisen ist, weiß ich nicht. Ich gebe ja nur eine laienhafte Empfindung wieder.

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nos

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Thomas Paulwitz
18.09.2001 16.44
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Re: Schlupf

„windschlüpfrig“ habe ich schon gehört, aber in dem Sinne, daß etwas „winddurchlässig“ ist, nicht etwa „windschnittig“.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Eifrig kommt von Eifer, schlüpfig von Schlupf, das r ist also offensichtlich erst später von Laien, die diesen Ausdruck nicht kannten, hineinpraktiziert worden. Die Frage war bloß, ob es schon wörterbuchreif ist.

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Theodor Ickler
18.09.2001 15.59
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Schlupf

Eifrig kommt von Eifer, schlüpfig von Schlupf, das r ist also offensichtlich erst später von Laien, die diesen Ausdruck nicht kannten, hineinpraktiziert worden. Die Frage war bloß, ob es schon wörterbuchreif ist.
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Th. Ickler

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Thomas Paulwitz
18.09.2001 15.03
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„Windschlüpfrig“ klingt so, als ob der TGV nicht ganz dicht wäre. Schlage vor, Professor Ickler fährt nach Frankreich, um für sein Wörterbuch die Windschlüpfrigkeit der dortigen Hochgeschwindigkeitszüge zu testen. Holt er sich eine Erkältung, muß das Wort ins Buch aufgenommen werden.

Mit „windschnittig“ kann man gar nichts falsch machen. Es sei denn, alle Zeitungen schreiben plötzlich „windschnitzelig“...

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Norbert Schäbler
18.09.2001 14.56
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"Schlüpfer"

Ich kenne was, was noch schlüpfiger oder schlüpfriger ist als der Wind – es ist der Aal. Noch kein Angler und kein Unterfranke hat, wenn er dieses Wort in meiner Anwesenheit aussprach, das markante „R“ vergessen.
Ich hielt das auch immer für eine ganz normale Wortbildung.
Man sagt ja auch nicht „eifig“ sondern „eifrig“.

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nos

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Theodor Ickler
18.09.2001 13.03
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Brot

Die Belegsituation ist mir im Augenblick nicht klar, aber Aschenbrödel hat ja im Gegensatz zu Eigenbrötler nichts mit Brot zu tun und ist mir noch nie anders als mit d begegnet. In nachtschlafender Zeit steckt das Partizip I, verschlafen ist Partizip II – wo ist das Problem?
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Th. Ickler

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Wolfgang Scheuermann
18.09.2001 12.55
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Muß wohl rein ...

... wenn es denn schon durch die SZ geadelt ist! Stammen die meisten schlüpfrigen Google-Zitate aus „seriösen Zeitungen“? Dann bliebe ja kaum mehr eine andere Wahl!(Dabei fällt mir auf, dieses Wort aktiv noch nie genutzt zu haben. Ich bin immer bei der dynamisch-marknerschen Option geblieben.)
Darf ich, lieber Herr Ickler, aus Neugierde – und weil es bezüglich Google-Mehrheit gerade den umgekehrten Fall darstellt – noch um eine Bemerkung zu den „nachtschlafenen Eigenbrödlern“ weiter unten bitten?

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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Reinhard Markner
18.09.2001 12.26
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Man bleibt wohl besser beim guten alten deutschen Wort »aerodynamisch«.

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Theodor Ickler
18.09.2001 04.10
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schlüpfrig

In der Süddeutschen Zeitung lese ich gerade vom „windschlüpfrigen“ TGV. Einer bösen Ahnung folgend sehe ich bei Google nach und finde tatsächlich, daß dieses Wort sechsmal so oft belegt ist wie das eigentlich korrekte (fachliche) „windschlüpfig“. Muß wohl ins Wörterbuch aufgenommen werden, oder?
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Th. Ickler

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Thomas Paulwitz
27.08.2001 15.48
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Was auffällt: Bei „reiten“ und „gehen“ gibt es keinen Bedarf für Differenzierung; wohl aber bei „fahren“.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Thomas Paulwitz
Fußgänger - zu Fuß gehen - fußgehen ? - fußeln ?
Reiter - zu Pferde reiten - pferdreiten ? - pferdeln ?
Autofahrer - mit dem Auto fahren - autofahren ? - auteln ?
Radfahrer - mit dem Rad fahren - radfahren - radeln
Flieger - ein Flugzeug führen - flugzeugführen ? – flügeln ?

Analogien / Homologien lassen sich nicht immer herstellen.

Auf jeden Fall gibt es hier zu Lande, zu Wasser und in der Luft noch Platz für neue Wörter.

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