So geht's eigentlich nicht
Das ist jetzt ein etwas hart klingender Kommentar, aber es trifft die Wahrheit -- die leider etwas kompliziert zu erklären ist. Bei der Verwendung von systemspezifischen Sonderzeichen hängt ein funktionieren der richtigen Anzeige des Sonderzeichens von vielerlei Faktoren ab, so daß das letztlich mehr mit Glück als mit einer echten Funktion zu tun hat. Ich zum Beispiel arbeite an einem Linux-Rechner, und das darauf installierte Netscape 4.74 versteht die Windows-Sonderzeichen nicht und zeigt mir nur Fragezeichen an. Zum Glück habe ich auf meinem Schreibtisch außerdem einen alten Windows-PC, und siehe da: dort wird die Ligatur richtig angezeigt.
Aber es geht ja nicht nur um solche exotischen Fälle. Ich denke hierbei von allen an die Probleme mit dem EURO-Zeichen; auf die (von Volker Gringmuth formulierte) Erklärung verweise ich in diesem Beitrag; sie ist auch für die hier verwendete Ligatur relevant.
Heißt das, daß man auf solche Sonderzeichen besser ganz verzichtet? Nein, denn zum Glück gibt es eine, wie ich finde, sehr elegante Lösung des Problems -- elegant deshalb, weil sie nicht nur mit vertretbarem Aufwand ermöglicht, aus einem Wust von weit über 1000 Zeichen das jeweils passende herauszupicken, sondern auch mit verschiedenen Rechnertypen und HTML-Interpretationsprogrammen kompatibel ist.
Der Trick besteht darin, ein Zeichen nicht über einen einzelnen Tastendruck auf der Tastatur zu erzeugen, sonden -- wie bei anderen Sonderzeichen auch -- einen kleinen Befehl hinzuschreiben, der erst beim Aufrufen und Anschauen des Textes das richtige Zeichen erzeugt. Beispiel: Wer kein eszett auf seiner Tastatur hat (oder es nicht findet), der kann ß hinschreiben, und nach dem Abschicken erscheint es als ß.
Für die hier verwendete Ligatur sieht der Befehlscode so aus: Œ, das Ergebnis ist Œ. Auf meinem Windows-Rechner erscheint hierbei die gewünschte Ligatur (der kann das), auf meinem Linux-Rechner nur OE (der weiß sich zu helfen) -- das meine ich mit der Kompatibilität!
Wenn man also bereit ist, in den seltenen Fällen, da man solche Zeichen verwenden möchte, aus Freundlichkeit gegenüber einem breiten Spektrum von Internetnutzen ein paar Tasten mehr zu drücken, braucht man nur noch ein Quelle, die einem verrät, welche Zahl welchem Zeichen entspricht (oder umgekehrt? egal). Bitteschön: Auf der zweiten Seite von
http://www.unicode.org/charts/PDF/U0100.pdf stehen die gesuchten Zahlen -- die auch Buchstaben enthalten, aber das muß so sein, weil es sich um Hexadezimalzahlen handelt und man also erst dann zweistellig schreibt, wenn man bis 16 gezählt hat: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, A, B, C, D, E, F, 10. (F ist fünfzehn, 10 ist sechzehn -- alles klar?) Wenn man das nicht versteht, macht das genau garnichts; man muß bloß die (kleingedruckten) vierstelligen Zahlen zwischen &#x und ; einsperren (nahtlos), und dann sollte es funktionieren.
(Wie gut sind eigentlich diese roten Zeichen für jemanden zu lesen, der eine Rot-grün-Blindheit hat? Sollte man evtl. besser eine andere Farbe verwenden?)
Für den Fall, daß das gewünschte Zeichen nicht in der angegebenen Unicode-Tabelle enthalten ist -- es gibt noch mehr solcher Tabellen; allgemeines zu Unicode findet sich z. B. hier.
Einen wichtigen Hinweis muß ich noch anfügen, sonst macht die Sache keinen richtigen Spaß: Wenn man einmal so einen Code verwendet hat und hier auf Vorschau geklickt hat, dann wird dieser Code nicht nur in der Voransicht des Beitrages interpretiert (d. h. es wird das zugehörige Zeichen angezeigt), sondern dies geschieht (in vielen Fällen) auch in dem Textbearbeitungsfeld unterhalb der Voransicht: Der Code ist durch das zugehörige Zeichen ersetzt worden (oder einfach durch ein Fragezeichen, oder aber auch nicht). Wenn man nun den Beitragstext in diesem Feld verändert und wieder auf Vorschau klickt oder den Beitrag absendet, wird nicht mehr der Code abgeschickt; auf den kommt es aber an, und also ist der gewünschte Effekt dahin!
Dies umgeht man dadurch, daß man im Netscape bzw. im Explorer auf Zurück bzw. Back klickt (bzw. Alt-Pfeilnachlinks drückt) -- auf der vorhergehenden Seite steht der Code noch komplett im Eingabefeld.
(Ich hoffe, daß dieser Beitrag einigermaßen einleuchtend, einladend und vor allem nicht abschreckend ist. Ich denke, man sollte es einfach mal probieren...)
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Jan-Martin Wagner
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