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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Helden der Rechtschreibung
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Fehlerteufel-Online.de
17.08.2002 03.40
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Während Scheunen brennen, hinken Fallbeispiele

Schwer verehrter Herr Lindenthal,

während „wir“ das argumentieren üben (und ich Sie dezent darauf hinweise, dass es aus meiner Sicht noch lange kein anbiederndes WIR, sondern nur ein distanziertes SIE und ICH gibt), schlage ich IHNEN einige Nachhilfestunden zum Abbau von hinkenden Fallbeispielen vor.

Ihre beschmunzelbare Situation aus dem Milieu der Agrarökonomen hätte hinkfrei lauten müssen:

Bauer Busch sitzt beim Nachmittagskaffee, als sein Nachbar Frühauf hinzueilt:
»B-B-B-Bauer B-Busch, d-dd-ddd-deine Scheu-Scheune brenn-brennt, soll-sollen wir die F-F-Feuerwehr anru-ru-rufen?« Was Bauer Frühauf leider übersehen hat: Dass seine eigene Scheune schon lange lichterloh in Flammen steht, während Bauer Busch seine Scheune nur zu Testzwecken errichtet hat, um sie nach Belieben zu entflammen und zu löschen.

Kreuzen SIE nun bitte die richtige Antwort an:
( ) „Lieber Nachbar Frühauf, ich finde Ihren Hinweis ebenso selbstlos wie reizend. Während ich bei meiner eigenen Scheune noch ein paar Holzscheite nachlege, helfe ich Ihnen gerne, Ihren Satz sprachlich einwandfrei zu formulieren.“

( ) „Nachbar Frühauf, haben Sie kein eigenes Telefon? Trotzdem nett, dass Sie Ihre Zeit mit dem Herüberlaufen verschwendet haben.“

( ) „Herziger Nachbar Frühauf, legen Sie sich doch einfach wieder neben Ihre brennende Scheune und warten Sie, bis Bauer Lindenthal auf seinem Traktor angebraust kommt. Er wird es bestimmt gaaaaanz toll finden, dass Sie mich überflüssigerweise geweckt haben.“


Lösungshilfe: Ein altes alpenländisches Sprichwort sagt: Was kratzt es den Berg, wenn der Spatz seinen Schnabel an ihm wetzt. Ich sage (um bei den von Ihnen eingeführten, herrlich schiefen Beispielen zu bleiben): Wenn jemand mitten in einer noch frischen Baustelle steht und sich den Bauch vor Lachen hält, weil er noch keine Fenster und Türen entdecken kann, tangiert das den Bauherrn nur sehr peripher. Erst recht, nachdem der Bauherr erfährt, dass der Spötter seine eigene tür- und fensterlosen Behausung alles andere als suboptimal findet.

Ebenso wenig, wie ich an Herrn Drägers (mir nur allzu bekannten) Verbesserungsvorschlägen interessiert war, werden ihn meine (ihm bereits geläufigen) Hinweise heftig angeschnarcht haben. Eine Zusammenarbeit war und ist somit von keiner Seite intendiert. Zudem möchte ich noch klarstellen: Herr Dräger ist zu keinem Zeitpunkt zu mir gekommen, sondern ich bin durch einen nebulösen Hinweis mühselig zu seinem Statement in diesem Forum vorgedrungen. Kritik und Spott mag an einigen Stellen durchaus angebracht sein – sofern dies einer Person offen ins Gesicht gesagt wird, so dass sie Stellung beziehen kann. Lästereien aus der Ferne und hinter dem Rücken des Betroffenen finde ich schlicht und ausschließlich feige.

Trotzdem üppigen Dank für Ihren Beitrag.

Mit bäuerlich frühen Grüßen von

Thomas Busch
____________________________
Thomas Busch, M.A.
freier Journalist & Autor

Am Freitagshof 36
46242 Bottrop

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& fax: 0700 – 82982867
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– geändert durch fehlerteufel-online.de am 18.08.2002, 17.26 –

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Detlef Lindenthal
16.08.2002 16.13
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Wie ist das, wenn die Scheune brennt?

Herr Busch schrieb:
„Fröhlichen Spott über Fehler anderer mag sich leisten, wer selbst einen Internetauftritt vorweisen kann, der absolut fehlerfrei ist.“


Lieber Herr Busch,

das Argumentieren sollten wir noch ein wenig üben; etwa anhand des folgenden erdachten Fallbeispiels:

Bauer Busch sitzt beim Nachmittagskaffee, als sein Nachbar Frühauf hinzueilt:
»B-B-B-Bauer B-Busch, d-dd-ddd-deine Scheu-Scheune brenn-brennt, soll-sollen wir die F-F-Feuerwehr anru-ru-rufen?«
Kreuzen Sie nun bitte die richtige Antwort an:
( ) „Lieber Nachbar Frühauf, bevor Sie nicht geneigt sind, sich einer sprachtherapeutischen Heilbehandlung zu unterziehen, bin ich nicht geneigt, Ihrem sicherlich gutgemeinten Hinweis nachzugehen.“
( ) „Hmm, ja, wenn Sie meinen. Dann nehme ich mein Schnurloses mit, wähle schon mal die 112 und eile nach dorten.“

Lösungshilfe: Ein altes nurmanisches Sprichwort sagt: Nobodi is pörfekt. Wenn lehren und berichtigen (und auch spotten) nur dürfte, wer vollkommen ist, wären folglich Lehre, Verbesserung und überhaupt Wissensvernetzung nicht möglich. Da jedoch diese unbezweifelbar nötig und überaus vorteilhaft sind, muß auch lehren und berichtigen können, wer selbst fehlerbehaftet ist.

So wie ich Herrn Dräger kenne, ist er stets für Hinweise und Verbesserungsvorschläge dankbar. Mein Vorschlag an Sie und ihn: Prüflesen Sie gegenseitig Ihre Netzseiten und freuen Sie sich über Ihre Zusammenarbeit.

MfG
Detlef Lindenthal


__________________
Detlef Lindenthal

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Reinhard Markner
16.08.2002 11.15
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Re: Re: Schreib-Profis geben Standart-Tipps zum Vormulieren

Zitat:
Bitte verzeihen Sie mir vorab die Nutzung der neuen Rechtschreibung für meinen Beitrag – ich hoffe, dass Sie ihm trotzdem folgen werden.
Der Vorwurf der »Unterwürfigkeit« an den Autor dieser Zeilen scheint mir nicht genau zu treffen. Psychologen sprechen in solchen Fällen von einer »Identifikation mit dem Angreifer«.

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Christian Melsa
15.08.2002 10.56
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Auch eine Bekannte von mir, die in einem Lektorat arbeitet, hat mir kürzlich berichtet, daß bei Korrekturaufträgen fast immer die neue Rechtschreibung gefragt ist. Daraus kann man natürlich auch den Schluß ziehen, daß sich bei der neuen Rechtschreibung die wenigsten Menschen auskennen, so daß sie die Texte lieber noch einmal von Profis überprüfen lassen. Außerdem erzählte sie mir aber auch noch, daß unter ihren Kollegen der Spott über die Reformschreibweisen immer noch hochlebendig ist, vor allem über ihre jüngere Genese, bei der in gewissen Bereichen bekanntlich alles noch viel rätselhafter geworden ist. Man fügt sich dann einfach achselzuckend (bzw. Achsel zuckend) den Einträgen des aktuellen Dudens. Wenn dort mal eine Verbkonstruktion nicht zu finden ist, dann kann man würfeln – das scheint ja auch die Entscheidungsfindungsmethode bei der Rechtschreibkommission gewesen zu sein -; da das Wort nicht im Duden steht, kann schließlich niemand „beweisen“, daß es falsch sei, so wie man es dann eben schreibt.

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Fehlerteufel-Online.de
15.08.2002 09.51
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Verhältnismäßigkeit und Kommerzialisierung

Sehr geehrter Herr Dräger,

fröhlichen Spott über Fehler anderer mag sich leisten, wer selbst einen Internetauftritt vorweisen kann, der absolut fehlerfrei ist. Ich stimme Ihnen zu, dass Ihr Beitrag über mein Webangebot absolut harmlos war – ebenso, wie meine Antwort. Mir fällt es jedoch nach wie vor schwer, die kindliche Freude nachzuvollziehen, mit der nicht nur hier im Forum auf andere gezeigt und jeder vermeintliche Fehler eifrig beklatscht wird.

Natürlich haben Sie Recht: Die unvermeidliche Komik, auf den Seiten eines Korrektur-Services Rechtschreibfehler zu entdecken, hat auch mir lange Zeit ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Doch ging ich davon aus, dass ich der einzige bleiben musste, da die bisherigen Betreiber von Fehlerteufel-Online.de ihr Webangebot nie vermarkteten oder ernsthaft fertig stellten, sondern nur von ihren offline akquirierten Stammkunden lebten.

Zudem möchte ich mich bei Ihnen aufrichtig entschuldigen, wenn Sie den abschließenden Rat aus meinem letzten Beitrag als Beleidigung empfunden haben – er war lediglich als launige Fortführung des Bildes gedacht, das Sie selbst aufwarfen.

Meine „unterwürfige Haltung“ der Rechtschreibreform gegenüber (dies auch an Herrn Melsa) ist leicht zu erklären: Ich passe mich lediglich den Marktbedürfnissen an. Schon lange überarbeite ich Texte für Verlage und Zeitschriften – nur habe ich ab Anfang September 2002 auch den passenden Internetauftritt zu meinem Angebot. Die alte Rechtschreibung wurde dabei noch niemals angefragt. Daraus ist jedoch nicht zu schließen, dass ich persönlich ein unbedingter Anhänger der Reform bin. Doch war ich als Journalist schon sehr früh dazu verdammt, die neuen Regeln anzunehmen. Nicht der Autor eines Artikels bestimmt die Schreibweise, sondern der Verlag.

Persönlich trauerte ich der alten Rechtschreibung lange Zeit hinterher. Sicherlich werde ich in Zukunft mein Angebot erweitern und auch Kunden betreuen, die sich Texte nach den alten Regeln wünschen. Dazu werde ich mir in den nächsten Wochen Gedanken machen, wenn mein Webangebot aus der Konzeptions- in die Startphase übergeht.

Einen sonnigen Nachmittag wünscht

Thomas Busch
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Thomas Busch, M.A.
freier Journalist & Autor

Am Freitagshof 36
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Wolfgang Scheuermann
15.08.2002 09.50
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Frau Merkel im gestrigen Interview der WELT

„Trittin schmückt sich mit Lorbeeren, die er selbst nicht erworben hat. Die rot-grüne Ökosteuer ist kein Ziel führendes Element. Wir wollen eine aufkommens- und wettbewerbsneutrale, europaweit abgestimmte und Schadstoff bezogene Abgabe. Das hat Rot-Grün nicht geschafft.“
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann

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Matthias Dräger
15.08.2002 05.16
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Verhältnismäßigkeit

Sehr geehrter Herr Busch,

ich hatte nicht voraussehen können, daß mein fröhlicher Spott Sie so treffen würde, daß Sie gleich Recherchen über mich anstellen würden. Sie werden aber nicht bestreiten können, daß Wörter wie „Standart“ bei Überschriften einer Preistabelle und „Vormulierung“ beim Angebot der Formulierungshilfe auf der Webseite eines Teams von Korrektoren einer unfreiwilligen Komik nicht entbehren. Ich halte aber sowohl die Fehlleistungen Ihres Vorgängers als auch meinen Beitrag darüber für harmlos.

Überhaupt nicht harmlos aber ist die Haltung Ihres Vorgängers, der zwar eine bestimmte Art von Rechtschreibung als nicht vorteilhaft ansieht, aber dennoch meint, sich dieser anpassen zu müssen. Daß Sie diese unterwürfige Haltung 1:1 zu übernehmen scheinen, macht die Sache auch nicht unbedingt besser. Da ist mir die Unterwürfigkeit Ihres Vorgängers schon lieber als die Unterwürfigkeit aus zweiter Hand.

Ihren Rat, zum Teufel zu gehen, verzeihe ich Ihnen – Sie wissen offensichtlich nicht, was Sie da sagen.

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Dräger

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Christian Melsa
15.08.2002 03.16
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Kommerzialisierung allenthalben

Daß jemand die neue Rechtschreibung einerseits als Verwirrungsfaktor und nervigen Zeitraub hinstellt, sie aber andererseits komischerweise selbst anwendet und somit propagiert, hat natürlich den Grund, daß dieser jemand vorhat, als Korrektor möglichst viel Kundschaft zu gewinnen. Von der künstlich geschaffenen Verunsicherung profitieren nicht nur die Wörterbuchverlage. Man muß den potentiellen Kunden klarmachen, daß es neuerdings verdammt schwierig geworden ist, orthographisch einwandfreie Texte zu schreiben, zumal wenn sie auch noch in der neuen Rechtschreibung gesetzt sein sollen – eigentlich schon ein Widerspruch, da die neue Rechtschreibung selbst nicht orthographisch einwandfrei und kaum noch eindeutig zu greifen ist. Ein paradoxisch gordischer Knoten, angesichts dessen dem Laien nur die Resignation bleibt; da muß ihm einfach nach einem günstigen Korrekturangebot dürsten! Jedenfalls, sofern er davon ausgeht, daß andere seine Fehler bemerken könnten; aber offenbar ist die Angst davor, sich mit Rechtschreibfehlern zu blamieren, mit der Reform nicht gerade gesunken, nun kommt sogar noch die Angst vor der Blamage hinzu, anhand der Schreibweisen als veraltet (schrecklich!) zu gelten, und das im neuen Millennium, also wirklich. Kein Wunder, wo man doch heute auf Schritt und Tritt eingeredet bekommt, daß nichts wichtiger ist, als „zeitgemäß" zu sein, fit für die Zukunft, denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, ene mene mu, raus bist du, ewiggestrig und senil, unflexibel und debil, Graus o Graus, nein, nur das nicht! Ist ja schon gut, ich füge mich, und sei der Unfug noch so groß, so trag ich doch das bitt're Los, das Schicksal stehet felsenfest, o je, alea iacta est. Welch ein Jammertal, nein, ganz falsch – welch brausend erregendes Gefühl des Fortschritts! Man muß es immer positiv sehen, gell?

Indes, Herr Busch, warum bieten Sie Ihren Kunden nicht an, Texte in der höherwertigen und sprachlich besser verankerten „alten“ Rechtschreibung zu korrigieren? Sie müssen doch wissen, daß die Neuerungen der Reform fast ausnahmslos unbrauchbar sind. Demnach könnten Sie solch ein Angebot sicher überzeugend verkaufen. Die stabilen demoskopischen Daten in der Sache sind Ihnen bestimmt bekannt. Als Beraterperson sollten Sie diese Situation Ihren Kunden auch deutlich machen, das heißt, Texte in der herkömmlichen Rechtschreibungen werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von den Lesern als angenehmer empfunden. Von der reformbedingten Verwirrung profitieren Sie so oder so. Oder wollen Sie lieber, indem Sie die Reformschreibung trotz ihrer eingestandenen Störeffekte als irgendwie unvermeidliches Ereignis erscheinen lassen, gegen das jeder Widerstand zwecklos ist, den Reformkurs am Leben erhalten, womöglich in der Hoffnung auf weitere Reformen, die dem Laien das Schreiben letztlich immer schwerer machen? Das wäre natürlich geradezu so eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Ihre Zunft, doch die Ironie der Entwicklung könnte nicht größer sein, wenn man bedenkt, daß die Reformer aus einer ideologischen Ecke stammen, in der eines der wichtigsten Ziele die Abschaffung von bildungsprivilegierten Eliten war.

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Fehlerteufel-Online.de
15.08.2002 01.24
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Re: Schreib-Profis geben Standart-Tipps zum Vormulieren

Dringend verehrter Herr Dräger,

amüsiert habe ich Ihren Beitrag über mein neues (und offiziell noch gar nicht gestartetes) Webprojekt Fehlerteufel-Online.de zur Kenntnis genommen. Bitte verzeihen Sie mir vorab die Nutzung der neuen Rechtschreibung für meinen Beitrag – ich hoffe, dass Sie ihm trotzdem folgen werden.

Was ich bei Ihnen drastisch vermisse, ist so etwas wie eine „journalistische Sorgfaltspflicht“, die Ihnen als „Verleger“ nicht ganz fern stehen sollte. Es ist nur allzu leicht, seine Zähne genüsslich in den Nacken eines noch in der Konzeptionsphase befindlichen Webangebots zu schlagen und sich wie ein Geier auf jeden Rechtschreibfehler zu stürzen und diesen höhnisch anzuprangern.

Was Sie nicht wissen können (da Sie nicht nachgefragt haben): Die Texte auf den bisherigen Seiten von Fehlerteufel-Online.de stammen nicht von mir. Ich habe die URL http://www.fehlerteufel-online.de vor zwei Wochen vom bisherigen Betreiber übernommen (leicht nachzurecherchieren bei http://www.denic.de) und hatte bislang nur die Seiten „Kontakt“ und Impressum geändert, um die neuen Verantwortlichkeiten kenntlich zu machen. Auch dies ist leicht nachzurecherchieren mit Hilfe von Suchmaschinen, die eine Archivfunktion besitzen. Allerdings machten Sie sich auch diese Mühe nicht.

Die von Ihnen genannten Fehler waren mir bekannt und wurden im Laufe des heutigen Tages von meiner Webagentur berichtigt. Zudem wurden neue Seiten hinzugefügt und die Menüstruktur überarbeitet. Auch die bislang angegebenen Preise waren nicht von mir – und eines hätte Sie nun wirklich nachdenklich stimmen müssen: Die Kalkulationen für die Express-Korrektur waren komplett überzogen. Diese wurden nun drastisch gesenkt, zudem gibt es besonders günstige Preise für Studenten. Aber vielleicht ist Ihnen der (leider nur geringe) Wert der deutschen Sprache im Korrektur-Bereich als „Verleger“ auch gar nicht bekannt?

Da ich die Fehlerteufel-Seiten bislang weder vermarktet noch in Suchmaschinen eingetragen habe, rechnete ich noch nicht mit Besuchern. Die vorherigen Betreiber der Seite versicherten mir zwar, dass sie auf diesem Feld noch nicht tätig waren, doch scheint es schon Verlinkungen im Netz zu geben. Erst ab Ende August wird das endgültige (und fehlerfreie) Angebot von Fehlerteufel-Online.de im Netz stehen.

Nach Klärung der Fakten möchte ich mich noch kurz IHREM Webangebot unter http://www.reichl-verlag.de zuwenden, dessen Geschäftsführer Sie augenscheinlich sind: Auf der Startseite hat der Besucher zwar die Möglichkeit, sich einen Satz mit Hilfe der verstreuten Wörter selbst zusammenzubauen, doch keiner der Sätze macht Sinn – auch nicht nach der alten Rechtschreibung. Soll es heißen „Willkommen in Reichl-Verlag“, „Willkommen in der Leuchter“ oder „Willkommen in Eingang“?! Sie sehen, dass auch Ihre Webseiten Amüsement auf höchstem Rechtschreibniveau zulassen.

Ebenso bleibt es auf der zweiten Seite, wo der Besucher noch einmal empfangen wird mit den Worten: „Willkommen im unseren (!) Buchladen !“ Zusätzlich möchte ich Sie darauf hinweisen, dass auch nach der alten Rechtschreibung Interpunktionszeichen ohne zusätzliches Freizeichen ans Satzende zu platzieren sind.

Sie sehen: Sie sind mit Ihren eigenen (leider nicht besonders spitzen Waffen) nur allzu leicht in die Defensive zu drängen und Ihre selbstherrlichen Verhöhnungen werden in wenigen Sekunden – euphemistisch paraphrasiert – eklatant obsolet.

Wie war das? „Die deutsche Rechtschreibung ist zum Teufel gegangen, und i c h weiß auch, wodurch“ (Zitat M. Dräger). Verraten haben Sie es uns in Ihrem Beitrag leider nicht. Ich rate Ihnen: Gehen Sie zum Teufel und holen Sie sich die deutsche Rechtschreibung zurück. Auch für Ihre Webseite.

Mit dekadentem Gruß,

Thomas Busch
____________________________
Thomas Busch, M.A.
freier Journalist & Autor

Am Freitagshof 36
46242 Bottrop

call : 0700 – TEXTATOR
& fax: 0700 – 82982867
eMail: info@fehlerteufel-online.de
online: www.fehlerteufel-online.de

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Christoph Kukulies
14.08.2002 14.44
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Vorgriff auf die Ergebnisse der Hartz-Kommission ?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Vorraussetzung ist die digitale Anlieferung der zu korrigierenden Seiten...


(Ich habe das ja auch erst für 'nen Scherz gehalten...)


Das sieht so aus wie eine Ich-AG oder eine AB Maßnahme:
„In drei Tagen die Webmeisterprüfung“ oder „Unternehmensidee Korrekturdienst“, frei nach dem Motto „Jeder korrigiert dem andern seine Webseite“. Da kommen leicht 50.000 Float-Jobs zusammen.


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Christoph Kukulies

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Werner Fahnenstich
14.08.2002 13.54
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Vor(r)aussetzung

Wenn man per Google nach Vorraussetzung sucht, wird man zwar gefragt, ob man Voraussetzung meint, bekommt aber aber gleichtzeitig Hunderte von Vorrausetzungen, selbst auf Uni-Seiten, vorgesetzt.

Ist das Neuschrieb? fragt verwirrt

mit Gruß in die Runde


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Werner Fahnenstich

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Elke Philburn
14.08.2002 12.57
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Vorraussetzung ist die digitale Anlieferung der zu korrigierenden Seiten...


(Ich habe das ja auch erst für 'nen Scherz gehalten...)

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Matthias Dräger
14.08.2002 12.18
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Schreib-Profis geben Standart-Tipps zum Vormulieren

Unter http://www.fehlerteufel-online.de/index.php?site=preise
bietet ein Team von Korrektoren bzw. „Korrektoren“ seine Dienste an. Auf der Startseite – die natürlich wie auch die anderen Seiten in „neuer“ Rechtschreibung gehalten ist, auch wenn man es eigentlich besser weiß, aber man „muß“ halt mit der Zeit gehen, sich „anpassen“, auch wenn es die eigene Überzeugung kostet – heißt es:

Oft schlägt der Fehlerteufel zu, wo man ihn am wenigsten erwartet. Heißt es „plazieren“ oder „platzieren“? Ist eine Arbeit „aufwendig“ oder „aufwändig“? Wird nach erweiterten Infinitiv-Konstruktionen ein Komma gesetzt oder nicht? Und selbst Profi-Texter haben gegen Flüchtigkeitsfehler noch keine Geheimwaffe gefunden.

An vielen Stellen der deutschen Sprache hat die neue Rechtschreibung mehr Verwirrung gebracht als Klarheit. Oft fehlt auch einfach die Zeit, sich mit den neuen Regeln zu befassen oder jede Änderung nachzuschlagen. Dabei ist eine einwandfreie Orthografie und Interpunktion in vielen Bereichen unerlässlich, um bei Kunden, Auftraggebern oder anderen wichtigen Lesern einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Das Team von Fehlerteufel-Online korrigiert kompetent, schnell und zuverlässig.



So weit, so gut. Wenn man dann aber auf die Seite „Preise“ geht, stolpert man zuerst über Schreibungen wie „Korrektur-Leistungen“, „Standart-Korrektur-Service“ (immerhin als Überschrift über die dortige Preistabelle!!), und „Wir werden dort, wo es uns angebracht erscheint, Vorschläge zu stilistisch geschliffeneren Vormulierungen machen.“

Man möchte das ganze für eine Persiflage halten, ist es wohl aber nicht. Wie formuliert das Team doch so schön: „Eine einwandfrei Orthografie und Interpunktion ist in vielen Bereichen unerlässlich, um bei Kunden (...) einen guten Eindruck zu hinterlassen.“ Allerdings. Und auch für Flüchtigkeitsfehler hat das Team von Fehlerteufel-Online offensichtlich noch keine Geheimwaffe gefunden. An deren Stelle würde ich erst einmal mit der Korrektur der eigenen Homepage beginnen...

Die deutsche Rechtschreibung ist zum Teufel gegangen, und i c h weiß auch, wodurch. So schnell kann ein Staat nicht von allein verblöden, „hier wird sie geholfen“. Daß, mit den ganz wenigen Ausnahmen, die GERMANISTEN sich das gefallen lassen, ist mir unbegreiflich. Hier wird eine ganze Fachrichtung ruiniert.

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Reinhard Markner
10.08.2002 19.59
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Herz Schmerz II

Über ihre Körpersprache transportieren die Sänger – teilweise Herz zerreißend – den emotionalen Inhalt der Texte und bereiten ein Fest für die Sinne, die geschüttelt, gestreichelt und erbarmungslos mitgerissen werden.
Heidrun Gehrke, Winnender Zeitung 2. 5. 2002

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Reinhard Markner
10.08.2002 19.52
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Herz Schmerz

Man muss französische Filme lieben oder eben die Herz zerreißend charmante Jeanne Balibar – sonst sind diese 154 Minuten trotz aller unvorhersehbaren Wendungen sehr lang.
Dirk Krampitz in der BZ, 28. 6. 2002

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