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Kevin Kraus
14.06.2014 17.21
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Bildung
Forscherin: Kinder können heute nicht mehr mit der Hand schreiben
Von Deutsche Presse-Agentur dpa |
14.06.2014 09:34 Uhr

Ein Großteil der Erstklässler kann heute laut einer Forscherin nicht mehr richtig mit der Hand schreiben. Etwa 70 Prozent der Schüler brächten nach dem Kindergarten nicht mehr die nötigen motorischen Voraussetzungen für das sogenannte Kritzel-Alphabet mit, sagte die Nürnberger Bildungsforscherin Stephanie Müller der Nachrichtenagentur dpa.

Viele Kinder können heute keine Schleife am Schuh mehr binden oder auf einem Bein stehen – und auch nicht mehr mit der Hand schreiben.

Nürnberg. a. Diese zeichnerischen Elemente wie kleine Schleifen, Schlangen- oder Zickzacklinien seien die Grundlage für verbundene Schriften mit Buchstaben, die ineinander übergehen wie bei der Schreibschrift. Die Gründe seien unter anderem: Zu wenig Bewegung, fehlende Fingerfertigkeit, keine Eltern als Vorbilder und moderne Geräte wie Smartphones und Tablet-Computer.

„Die Kindheit heute ist nicht mehr so bewegt“, sagt Müller. Früher habe man viel draußen gespielt, sei rumgehüpft und auf Bäume geklettert. „Heute können Kinder in der dritten Klasse nicht mal mehr gerade rückwärtsgehen oder freihändig auf einem Bein stehen.“ Auch Aufgaben, die Fingerfertigkeit erfordern, wie etwa einen Faden einfädeln oder eine Schleife am Schuh binden, seien meist nicht mehr nötig durch Klettverschlüsse und Druckknöpfe. Grob- und Feinmotorik prägten sich dadurch nicht mehr gut aus. Außerdem hätten viele Eltern keine Zeit mehr, sich um die Schreibfähigkeit ihrer Kinder zu kümmern. „Es achtet niemand mehr darauf, dass ein Kind Schreiben übt.“ Die Kinder würden ihre Eltern auch nicht mehr Schreiben sehen. Zudem seien bei Smartphones und Tabletcomputern ganz andere Handbewegungen und Muskeln nötig als beim Halten eines Stiftes. „Dafür braucht man nur den Zeigefinger oder beide Daumen zum Tippen, oder das Handgelenk, wenn man über das Pad wischt.“

Die 46-jährige Kunst- und Medienpädagogin plädiert dafür, schon in der Lehrerausbildung mehr Wert auf das Schreiben-Lehren zu legen. „Die meisten Lehrer sind hilflos. Sie wissen nicht, wie man den Kindern das Schreiben beibringt.“ Und sie hätten wegen des vielen Unterrichtsstoffs in den höheren Klassen auch gar keine Zeit dafür. „Seit zwei Jahren kommen selbst im Lehrer-Seminar junge Anwärter zu mir, die nicht mehr schreiben können. Und wenn schon die Lehrerin den Stift falsch hält, wie soll es dann der Schüler lernen?“, sagt die gelernte Grundschullehrerin.

Zwischen Kita und Grundschule sei daher ein Jahr nötig, in dem die Kinder die Grundfähigkeiten für das Schreiben lernen, sagt Müller. „Früher habe man im Kindergarten gespielt, gemalt und gekritzelt und in der ersten Klasse monatelang nur Schwungübungen gemacht, bevor es richtig ans Schreiben ging. Das falle heute aus. „Wenn die Kinder mit sechs Jahren schulreif sind, sollte die Motorik entwickelt sein, das ist sie aber heute nicht.“

In vielen Schulen werde mittlerweile nur noch die Druckschrift-ähnliche Grundschrift oder die vereinfachte Ausgangsschrift gelehrt und nicht mehr die lateinische, bei der alle Buchstaben verbunden sind. Müller nennt jedoch mehrere Vorteile der Schreibschrift: „Es ist bewiesen, dass eine verbundene Handschrift mit Richtungsänderungen einen höheren Lerneffekt hat als die Druckschrift.“ Mit einer verbundenen Schrift könne man zudem viel schneller schreiben, als wenn man – wie bei der Druckschrift – jeden Buchstaben neu ansetzen müsse.

Die Bewegungsabläufe einer komplexen Schreibschrift müssten automatisiert werden. Erst daraus könne sich dann im Lauf des Lebens auch eine persönliche Handschrift entwickeln, nur eine Druckschrift zu können, reiche dafür nicht.
„Wenn ich nur marschieren gelernt habe, werde ich nicht Salsa tanzen können“, sagt Müller. Zudem habe eine schöne Handschrift auch etwas mit Wertigkeit zu tun – etwa eine handgeschriebene Geburtstagskarte statt einer SMS.
dpa

kn-online.de 14.06.2014

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Kevin Kraus
05.06.2014 08.07
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

shz.de
- Bildungspolitik im Blindflug

vom 4. Juni 2014

Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers
Es ist leider so: Nichts an den „blendenden“ Reformen der Küstenkoalition in der Bildungspolitik ist zu Ende gedacht. Deshalb spitzt sich der Unterrichtsausfall zu. Deshalb gehen Eltern jetzt auf die Straße. Zu Recht tun sie das.

Der dramatische Schülerrückgang: Der lässt sich doch nur dann in Einsparungen bei Lehrerstellen ummünzen, wenn kleine Schulen geschlossen werden. Die Koalition aber hält nicht nur an Zwergschulen fest. Sie vergrößert mit bildungsökonomisch unsinnigen Mini-Oberstufen an Gemeinschaftsschulen ihr Problem.

Die Inklusion: SPD, Grüne und SSW brüsten sich, schon heute 64 Prozent der Kinder mit Behinderungen an allgemeinbildenden Schulen zu unterrichten. 90 Prozent sollen es werden, sagt Bildungsministerin
Waltraud Wende, die von Förderschulen erklärtermaßen wenig hält. Ein Konzept zur Inklusion ist Wende bisher schuldig geblieben, die nötigen Stellen auch.

Dafür gönnt man einigen Schulen ein paar Lehrkräfte für Plattdeutsch. „Nice to have“ – als Sahnehäubchen in guten Zeiten, kompletter Unfug aber angesichts des Unterrichtsausfalls in Kernfächern. Obendrauf kommt nun eine Reform der Lehrerbildung mit teuren Doppelstrukturen in Kiel und Flensburg. Völlig offen dabei ist (nicht nur) die Frage der Besoldung von künftig einheitlich ausgebildeten Lehrkräften.


Das alles ist Bildungspolitik im Blindflug. Es wird immer enger für Wende.

http://www.shz.de/schleswig-holstein/meldungen/bildungspolitik-im-blindflug-id6752036.html

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Kevin Kraus
29.04.2014 12.29
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

shz.de
- Kritik an Ministerin Wende von einer Amtsvorgängerin


vom 28. April 2014

Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers
Die Pläne zur Reform der Lehrerausbildung sorgen seit Wochen für Streit – nicht nur zwischen den Universitäten Kiel und Flensburg, sondern auch in der Politik. Die Opposition macht die parteilose Bildungsministerin Waltraud Wende für den regionalpolitischen Konflikt verantwortlich und fordert deren Rücktritt. Zuletzt kam es kurz vor Ostern zu einer heftigen Debatte im Landtag. Jetzt übt auch Wendes sozialdemokratische Vorvorgängerin Ute Erdsiek-Rave Kritik an der Amtsinhaberin.

Erdsiek-Rave bemängelt, dass es erst gestern zu einem gemeinsamen Gespräch des Ministeriums mit den Universitäten Kiel und Flensburg über die künftige Organisation der Lehrerausbildung im Land gekommen ist. Zwar unterstütze sie Wendes Reformpläne für die Umstellung der Lehrerausbildung auf einen Studiengang für Grundschulen einerseits und einen für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen andererseits, sagte Erdsiek-Rave gestern unserer Zeitung: „Inhaltlich ist das der richtige Weg.“ Doch hätte Wende beide betroffenen Hochschulen von vornherein in ihr Vorhaben mit einbeziehen müssen: „Wenn ich Erfolg mit einer solchen Reform haben will, dann setze ich mich am besten mit allen Beteiligten zusammen, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, sagte Erdsiek-Rave, die heute als Moderatorin des Netzwerks Bildung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung arbeitet sowie für die Deutsche Unesco-Kommission. Ministerin Wende hatte die Uni Kiel zunächst nicht über den Umfang des geplanten Ausbaus der Lehrerausbildung in Flensburg informiert und das mit den Worten kommentiert: „Ich muss den Kieler Uni-Präsidenten nicht fragen, wenn ich in Flensburg etwas verändern will.“

Nach Wendes aktuellen Plänen, die von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) im Landtag vehement unterstützt wurden, sollen in Flensburg künftig Sekundarlehrer in 13 Fächern ausgebildet werden. Im Herbst hatten Ministerium und die beiden Universitäten allerdings nur sieben vereinbart. Die Uni Kiel sah daher wegen fehlender Rücksprache den Konsens gebrochen und befürchtet die Verlagerung von Kapazitäten nach Flensburg.

Jetzt seien die beiden Hochschulen jedoch bemüht, den Dialog auf einer sachlichen Ebene fortzusetzen und sich aus dem politischen Geschacher zurückzuziehen, erklärte Kiels Uni-Präsident Gerhard Fouquet gestern nach dem zweistündigen Gespräch mit seinem Flensburger Amtskollegen Werner Reinhart und Bildungsstaatssekretär Rolf Fischer (SPD). „Die Türen sind für Gespräche aufgestoßen“, sagte Fouquet. Allerdings rechne er nicht mit einem schnellen Ergebnis: „Das kann noch Wochen brauchen.“
Autor: bg

shz.de 28.04.2014

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Kevin Kraus
26.04.2014 05.48
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[SHEV] Albigs Pläne ... SH auf dem Weg zur Einheitsschule
Auszug dieses Berichts

shz.de
Kieler Landesregierung – Albigs Pläne – und was aus ihnen wurde
vom 25. April 2014
Seit 2012 bekleidet Torsten Albig das Amt des Ministerpräsidenten. Welche großen Themen beschäftigen die Landesregierung? Welche Entwicklungen haben die Projekte genommen? shz.de gibt einen Überblick.

Kiel | Als Torsten Albig (SPD) im Juni 2012 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein wurde, hatte er große Pläne, bezog klar Stellung gegen die Pkw-Maut. In diesem Fall hat der Ministerpräsident seine Meinung inzwischen überdacht und sich mit dem Vorschlag einer Sonderabgabe für alle Autofahrer sogar in entgegengesetzter Richtung positioniert. Nicht nur sein Vorschlag, auch der Sinneswandel des Ministerpräsidenten sorgt seit Tagen für Kritik aus allen Richtungen.

Doch auch mit die Schulreform, die Entwicklungen beim A20-Ausbau, die Umsetzung der Energiewende oder die U3-Betreuung sorgen für heiße Debatten auf Landes- wie auch auf Bundesebene. shz.de gibt einen Überblick über den aktuellen Stand dieser Projekte und fasst einige Kritikerstimmen zusammen:

Schulreform

Zweigliedriges Schulsystem beschlossen, hieß es am 22. Januar 2014 aus dem Kieler Landtag. Schleswig-Holsteins neues Schulgesetz tritt zum Beginn des Schuljahres 2014/2015 in Kraft. An schleswig-holsteinischen Gymnasien gilt grundsätzlich G8, an Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und an Beruflichen Gymnasien G9. 36 der derzeit noch landesweit 47 Regionalschulen werden zum 1. August in Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Sieben Schulen nehmen keine Schüler mehr auf und laufen aus, vier Schulen liegen unter der Mindestschülerzahl von 240 Schülern und werden aufgelöst.

Die Begriffe Hauptschulabschluss und Mittlere Reife (Realschulabschluss) gibt es in Schleswig-Holstein nicht mehr. An Gemeinschaftsschulen wird nach neun Jahren die „Berufsbildungsreife“ erreicht, nach zehn Jahren der „Mittlere Abschluss“ und das Abitur nach 13 Jahren. Schulen ohne eigene Oberstufe können eine Kooperation mit Gymnasien, Beruflichen Gymnasien oder Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe vereinbaren.

Die verbindliche Schulartempfehlung in Klasse vier wird durch ein verbindliches Elterngespräch ersetzt. Danach entscheiden die Eltern über den weiteren Weg ihrer Kinder. Die Versetzung in Klasse sieben soll an Gymnasien künftig die Regel sein. So sollen schwächere Schüler in der Orientierungsstufe so gefördert werden, dass eine Schrägversetzung auf die Gemeinschaftsschule die Ausnahme bleibt. Abschlussbezogene Klassenverbände gibt es an Gemeinschaftsschulen künftig nicht mehr.


Im September 2012 wurde die Schulgesetzesänderung auf den Weg gebracht: Gymnasien, die sich zuvor für G9 (elf Gymnasien in SH) oder G9 und G8 parallel (vier „Y-Gymnasien“) entschieden hatten, dürfen ihr Angebot aufrechterhalten.

Einige Bundesländer sind inzwischen auf dem Weg zurück zu G9. In Schleswig-Holstein erteilt die Landesregierung einer generellen Rückkehr zum 13-jährigen Bildungsgang an Gymnasien eine Absage.

Das zweigliedrige System werde die Chancengleichheit signifikant erhöhen, sagte Albigs Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos). Mehr Oberstufen für mehr Abiturienten. Von der Opposition hingegen gab es Kritik: „Dieses Schulgesetz ist das Ergebnis eines monatelangen Pseudodialoges“, sagte CDU-Fraktionschef Johannes Callsen. Statt Schulfrieden zu wahren, greife die Bildungsministerin tief in die Strukturen ein. Mit dieser „menschenverachtenden Bildungspolitik“ werde einzig eine Absenkung des Bildungsniveaus erreicht, so Callsen. „In Wahrheit ist dieses Schulgesetz darauf ausgelegt, möglichst lautlos die Einheitsschule in Schleswig-Holstein einzuführen“, sagte Callsen im Januar. Jedes Kind brauche andere Förderung, das könne keine Einheitsschule leisten. „Sie wollen Gleichmacherei statt Leistung, sie wollen die Gymnasien schwächen.“
.....
shz.de 25. April 2014

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Kevin Kraus
20.04.2014 06.03
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Online-Petition
Land räumt drastischen Unterrichtsausfall ein
Von Patrick Tiede |
19.04.2014 08:00 Uhr

Eine Online-Petition der Lehrerverbände zeigt Wirkung: Das Bildungsministerium hat Probleme in der Unterrichtsversorgung eingeräumt und erstmals konkrete Zahlen genannt.
Kiel. „Der strukturelle Unterrichtsausfall liegt im kommenden Schuljahr 2014/15 an allen allgemeinbildenden Schularten bei sechs Prozent“, sagte eine Sprecherin. An den berufsbildenden Schulen betrage er derzeit sogar zwölf Prozent. Eine wesentliche Ursache hierfür sei die Zunahme von vollzeitschulischen Bildungsgängen aufgrund der Berufsschulpflicht.
In ihrer Online-Petition, die noch bis zum 15. Mai läuft und derzeit rund 2000 Unterzeichner hat, warnen die Lehrerverbände vor einer immer schlechteren Unterrichtsversorgung im Land. „Wir fordern die Landesregierung auf, alle öffentlichen Schulen derart mit Lehrerstellen auszustatten, dass wir eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung gewährleisten können“, sagt die Initiatorin und Vorsitzende des Verbandes Junger Philologen, Imme Husmeier. An einigen Schulen betrage der Unterrichtsausfall mehr als 20 Prozent. „Es werden ganze Jahrgänge verheizt“, warnt Helmut Siegmon, der Vorsitzende des Philologenverbandes.
Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) warnte vor „unrealistischen Forderungen“. Sie sagte: „Wir müssen auch die Schuldenbremse und damit unsere Verantwortung gegenüber künftigen Generationen einhalten.“ Ein weiterer Abbau von Lehrerstellen sei vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gerechtfertigt. Laut Ministerium wird die Schülerzahl an den allgemeinbildenden Schulen bis zum Ende der Legislaturperiode von derzeit 291000 auf 270000 sinken.

kn-online.de

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Kevin Kraus
08.04.2014 10.14
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

WWL-Info-Mail Nr. 28/2014

Hamburg, 8. April 2014 – Hamburger See-Elefanten – oder: Wie man mit "kompetenzorientierten" Aufgaben Abiturstatistiken schönt

Nach den Vorab-Berichten über die vergleichende Untersuchung zum sinkenden Anforderungsniveau der Hamburger Abiturklausuren im Fach Mathematik (siehe unten) hat die Wirtschaftswoche gestern einen Bericht in vier Teilen über das geradezu absurde, nur noch „kompetenzorientierte“ Anforderungsprofil Hamburger Abiturklausuren im Fach Biologie veröffentlicht:

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Abitur auch ohne Wissen möglich

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Biologie-Abitur auf Fünftklässler-Niveau

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Studierunfähige Abiturienten

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Der Bluff des Zentralabiturs

Die Hamburger Schulbehörde segelt damit im Schlagschatten der Rot-Grünen Bildungspolitik in NRW, die sich bereits mit ähnlichen, nur noch „kompetenzorientierten“ Abituraufgaben zu Streifenhörnchen einen fragwürdigen Ruf erworben hat:

manager magazin v. 15.10.2012: Vom Streifenhörnchen zum Nadelstreifen

und dazu der ausführliche Bericht in der FAZ und in der ZfdB:

FAZ v. 13.10.2012: Nivellierung der Ansprüche

Klein, Hans Peter, in: ZfdB, Vol. 1 (2010): 15-26: Die neue Kompetenzorientierung: Exzellenz oder Nivellierung

Zu Lasten des Niveaus des Hamburger Abiturs kommen unter Schulsenator Ties Rabe noch die weiteren niveausenkenden Maßnahmen hinzu, die Ties Rabe in den letzten drei Jahren veranlasst hat:

• Reduzierung der gesamten Bildungspläne auf bloße „Kompetenzorientierung“
• Abschaffung der bisher regelhaften neutralen, externen Zweitgutachten bei Abiturprüfungen (mit Wirkung ab dem Abitur 2014)
• Abschaffung der verbindlichen neutralen Zweitgutachten auch schulintern (mit Wirkung ab dem Abitur 2014)


Herzliche Grüße,
Ihr Team „Wir wollen lernen!“

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Kevin Kraus
27.03.2014 19.37
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

BITTE LESEN!! Hochschulreife? Sprachnotstand an der Uni – Studenten können keine Rechtschreibung mehr [aus faz.net]

Sprachnotstand an der Uni
Studenten können keine Rechtschreibung mehr


27.03.2014 • „Vorrausetzung“, „wiederrum“, „Kommulitionen“ – eine genervte Politik-Dozentin berichtet über den abenteuerlichen Umgang mit der deutschen Sprache in Seminararbeiten. Ein Gastbeitrag.

Von Hannah Bethke

In den Semesterferien gehört es an deutschen Hochschulen zu den Aufgaben der Dozenten, Hausarbeiten von Studenten zu korrigieren, die zu einem Thema des von ihnen besuchten Seminars angefertigt wurden.

Was sich dem Leser dieser Arbeiten mittlerweile zunehmend darbietet, ist nun allerdings eklatant. Man kann von Glück reden, wenn eine Hausarbeit vorliegt, die Mängel in der wissenschaftlichen Analyse aufweist – denn das setzt voraus, dass das Einstiegsniveau immerhin so hoch ist, dass man überhaupt von einer wissenschaftlichen Arbeit sprechen kann. In erschreckend vielen Fällen lässt sich dies nicht einmal ansatzweise behaupten. Dabei geht es nicht um wissenschaftstheoretische Feinheiten, nicht um „Expertenwissen“ und Scheingefechte im belächelten Elfenbeinturm der Wissenschaft, sondern um eine leider völlig abhanden gekommene Selbstverständlichkeit, die eigentlich bereits mit dem Erreichen der Mittelstufe gegeben sein sollte: die Beherrschung der deutschen Grammatik.

Nun ist es nicht nur so, dass der Konjunktiv I grundsätzlich falsch oder gar nicht angewendet wird („Konjunktiv ist das Gegenteil von Imperativ“, lautete eine der abenteuerlichen Antworten auf meine Nachfrage im Seminar, ob denn jemand erklären könne, worum es sich beim Konjunktiv wohl handeln könnte), die Regeln der Kommasetzung weder verstanden noch umgesetzt werden und die Groß- und Kleinschreibung ein großes Rätsel des Universums zu sein scheint. Es werden vielmehr auch Fehler gemacht, mit denen man nicht einmal einen Hauptschulabschluss kriegen dürfte – und da hilft auch nicht der Hinweis auf die flächendeckende Verwirrung, die die unsägliche Rechtschreibreform hervorgerufen hat: Ein „Beispiel hier führ“ schreibt einer, „ein Probartes Mittel“ eine andere, „vermeidlich“ (die Autorin meint: vermeintlich), „Vorrausetzung“, „wiederrum“, „Kommulitionen“ (gemeint ist: Kommilitonen) – der Kreativität der Rechtschreibfehler sind keine Grenzen gesetzt. [...]

Das Lesen solcher Arbeiten ist nicht nur nicht erfreulich. Es ist eine Zumutung. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Studenten, deren Muttersprache Deutsch ist. Oftmals ist es sogar so, dass ausländische Erasmus-Studenten die deutsche Grammatik besser beherrschen als ihre deutschen Kommilitonen. [...]

An deutschen Schulen und Universitäten hat eine systematische Niveaunivellierung stattgefunden, die das Ergebnis einer wachsenden Scheu ist, den Lernenden gegenüber Grenzen zu ziehen, schlechte Leistungen als solche zu benennen, Unterschiede zu sehen und zu akzeptieren, anstatt allen – ob sie dafür geeignet sind oder nicht – alles eröffnen zu wollen.

In der erschütternden Unkenntnis der deutschen Orthographie drückt sich nicht nur aus, dass offensichtlich kaum noch Bücher gelesen werden. Sie spiegelt auch ein Problem wider, das mit der Abschaffung des Frontalunterrichts – die, man glaubt es nicht, im Jahr 2014 immer noch als innovativ angepriesen wird – eingetreten ist: Der Verzicht auf Anleitung führt dazu, dass eine Fehlerkontrolle ausbleibt und die Schüler in ihrem oftmals falschen Selbstbild von ihren Leistungen nicht nur bestärkt, sondern paradoxerweise gleichzeitig auch alleine gelassen werden. Allzu oft wird an den Universitäten dieses Problem nicht etwa behoben, sondern durch die (verantwortungslose!) inflationäre Vergabe guter Noten fortgesetzt.
[...]
Die angeführten Beispiele zeigen jedoch überdeutlich, dass das deutsche Bildungssystem an gravierenden Stellen versagt. Gymnasien, die nicht einmal in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass ihre Absolventen nach Erlangen der allgemeinen Hochschulreife die deutsche Rechtschreibung beherrschen, stellen sich selbst ein Armutszeugnis aus.
Über kurz oder lang wird dieses System, das bei konsequenter Fortführung zu einer nachhaltigen Verdummung der Gesellschaft führen würde, keinen Bestand haben. Es ist zu hoffen, dass der jetzige Bestand eher von kurzer als von langer Dauer sein wird.

Hannah Bethke lehrt Politikwissenschaft an der Universität Greifswald.

faz.net 27.03.2014

Artikel gekürzt, Hervorhebungen durch A.S.

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Kevin Kraus
22.03.2014 09.07
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SHEV Pressemitteilung

Plön, Freitag, den 21.03.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den Äußerungen der Bildungsministerin Wende in der Landtagsdebatte vom 20.3.2014. Zitate aus den Kieler Nachrichten vom 20.3.14:
„Sonderschulen – auch wenn sie euphemistisch Förderzentren genannt werden – reduzieren Teilhabe-Chancen.“ Sie gälten in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion als Einrichtungen, „die mit kränkenden, belastenden, beschämenden, erniedrigenden Wirkungen, mit Stigmatisierungen verbunden sind“.- „Leider seien jedoch die Kinder mit Förderbedarf über die Schularten alles andere als gleichmäßig verteilt, sagte Wende. 90 Prozent besuchten Schulen ohne eigene Oberstufe. Der Anteil an den Gymnasien liege bei nur 0,2 Prozent. „Das ist beschämend.““

Beschämend ist nur der Kurs der Ministerin!
Vor kurzem hat der Landtag nach langer Beratung ein neues Schulgesetz beschlossen, aus dem der Wille zur Inklusion klar hervorgeht. Im neuen Gesetz spielt die Inklusion weiterhin eine wichtige Rolle. Dazu erklärt der Inklusions-Experte Henning Nawotki vom SHEV folgendes:

„Trotz aller Lippenbekenntnisse stellt sich die Ministerin im Landtag hin und bezeichnet die Förderzentren als „Sonderschulen“, obwohl es diesen Begriff im Schulgesetz gar nicht mehr gibt. Das ist rückwärtsgewandt – dem 21. Jahrhundert unwürdig. Kinder mit Handicap und ihre Familien haben es schon schwer genug. Da gehört es sich einfach nicht, dass die Ministerin diese Schulformen mit ungerechter, weil falscher Schmähkritik überzieht.

Gleichzeitig nennt sie die Inklusionsquote an den Gymnasien in Schleswig-Holstein „beschämend“. Was Frau Wende dabei aber nicht berücksichtig ist, dass der Druck durch G8 immens gewachsen ist, dass die Sonderpädagogik noch keine besondere Rolle in der Ausbildung gespielt hat – und dass es sowohl an Gymnasien als auch besonders an den Förderzentren an Lehrern mangelt. Ebenso berücksichtig sie nicht, dass auch an den Gymnasien Schüler und Schülerinnen mit Epilepsie, Autismus, Diabetes, Seh- oder Hörbehinderungen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen unterrichtet werden, also Schüler und Schülerinnen, deren Einschränkungen nicht unbedingt auffallen oder gezählt werden. Vor einem solchen Hintergrund hätte es die Ministerin in der Hand, mäßigend und inkludierend zu wirken. Dass dies aber nicht ihr eigentliches Ziel ist, hat sie im Landtag leider sehr deutlich gemacht.“

„Sowohl die Gymnasien als auch die Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf haben es bei der gegenwärtigen Bildungspolitik mehr als schwer. Inklusion mit dem Dampfhammer produziert nur eines–Verlierer! Eigentlich hätten beide Unterstützung, aber keine Beschimpfungen verdient. Frau Wende, genau das ist beschämend! Stellen sie sich endlich den Realitäten!“ so der Apell der Vorsitzenden Astrid Schulz-Evers.

Astrid Schulz-Evers


Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

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Kevin Kraus
17.03.2014 13.23
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Die Reform frißt ihre Kinder

von Konrad Adam

Das deutsche Schulwesen, einst Vorbild für alle Welt, ist nicht nur auf einem, sondern auf vielen Wegen ruiniert worden; und jedesmal mit durchschlagendem Erfolg.

Der erste Weg führte über die Integration und zielte darauf ab, das überkommene, vielfach gegliederte Schulsystem durch einen einheitlichen Typ, die integrierte Gesamtschule, zu ersetzen. Der zweite bediente sich der Immigration, der Einwanderung von Fremdstämmigen, und lief darauf hinaus, den verbindlichen Gebrauch des Deutschen zugunsten eines Unterrichts in allen möglichen Muttersprachen einzuschränken.

Der dritte und einstweilen letzte Weg läuft über die Inklusion und verlangt, behinderte und nichtbehinderte Kinder in sämtlichen Fächern gemeinsam zu unterrichten. Wie seine Vorläufer ist der Ruf nach Inklusion ein Erzeugnis der Theorie, nicht der Praxis. Er dient dazu, Schul-, Lern- und Bildungsforschern Aufträge und einer ahnungslosen Kultusbürokratie Vorwände zu verschaffen, die ohnehin schon leidgeprüfte deutsche Schule mit weiteren Reformen vollends zu überfrachten.

Der Schulfrieden wird durch Aktionismus zerstört

Das Inklusionsprogramm liefert das allerneueste Beispiel für die bösen, zumindest unerwünschten Folgen einer ursprünglich guten Idee. Wie alle anderen Reformen, mit denen die deutsche Schule pausenlos traktiert worden ist, raubt ihr die flächendeckende Inklusion das, was sie vor allem braucht, um ihren Auftrag zu erfüllen: Dauer, Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit; Schulfrieden also...

Weiterlesen in
JF 12/14

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Zu Konrad Adam siehe Wikipedia

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Kevin Kraus
12.03.2014 00.42
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Bildung

Zeitung: In Schleswig-Holstein kommt der Einheitslehrer

Schleswig-Holsteins Landesregierung will laut einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ eine Art Einheitslehrer einführen. Künftig solle es ein gemeinsames „Lehramt an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen“ geben, schreibt die Zeitung (Mittwoch) unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf eines Lehrkräftebildungsgesetzes.

Kiel. Geplant seien zudem neuartige Inklusionslehrer. Die Reform solle zum Wintersemester 2014/15 in Kraft treten.
Gewinner der Reform ist dem Zeitungsbericht zufolge die Uni Flensburg. Die frühere Pädagogische Hochschule bildet bisher nur Lehrer für die Sekundarstufe I (Klasse fünf bis zehn) aus. Künftig solle die Hochschule auch ein Studium für die Sekundarstufe II (Klasse elf bis 13) anbieten, allerdings vorerst nur in sieben Fächern: Deutsch, Mathematik, Englisch, Spanisch, Dänisch, Geschichte und Wirtschaft/Politik. Die Hochschule erhalte dafür zusätzliches Personal, schreiben die „Kieler Nachrichten“.
dpa

kn-online.de 11.03.2014

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Kevin Kraus
28.02.2014 06.26
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Philologenverband
Schleswig-Holstein e. V.

Berufsverband
der Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien

Kiel, den 27.Februar 2014

Schulgesetz droht zu scheitern
- Vertrauenskrise und fehlende finanzielle Mittel als entscheidende Gründe –


Mit dem Motto „Flaggschiff Gymnasium im Fadenkreuz der Küsten-Koalition“ hob der Philologenverband Schleswig-Holstein (PhV) auf dem diesjährigen Jahreskongress am Donnerstag in Rendsburg eine scharfe Analyse der Folgen des Schulgesetzes hervor.

Vor mehr als einhundert Delegierten erneuerte der PhV-Landesvorsitzende, Helmut Siegmon, seine Kritik am neuen Schulgesetz: „Dieses Gesetz droht unter anderem wegen fehlender Lehrerstellen zu scheitern. Ich teile diese Einschätzung aller Experten und Gewerkschaften. Im System fehlen 3000 Stellen, insbesondere sind die Gymnasien gebeutelt, die ohnehin schon jetzt die stärkste Unterversorgung aufweisen.“ Dieses komme in der höchsten Unterrichtsausfallquote zum Ausdruck. Insofern sei das Scheitern des Schulgesetzes vorprogrammiert, so der Pädagoge.

In diesem Zusammenhang wirft der Verbandschef der Ministerin eine mangelnde Fürsorgepflicht in Bezug auf die Erhaltung der Lehrergesundheit vor, die entscheidend für den Unterrichtsausfall verantwortlich ist. Verstärkt werde die Überlastung der Lehrkräfte durch zusätzliche unterrichtsfremde Reformaufgaben: „Fünfseitige Kompetenzraster oder Berichtszeugnisse bedeuten nicht nur die Abschaffung des Leistungsprinzips, sondern bescheren jedem Klassenlehrer 50 Stunden Mehrarbeit.

Mit dem Lehrkräftebildungsgesetz ist eine schulartbezogene Ausbildung der Lehrkräfte nicht mehr gegeben. Diese ist aber eine unabdingbare Voraussetzung, den spezifischen und verschiedenen Anforderungen in den Gemeinschaftsschulen bzw. den Gymnasien zu genügen. Die jüngsten Rechtsstreitigkeiten um die Inklusion bestätigen bereits nach wenigen Wochen unsere Einschätzung, dass das Schulgesetz nicht abstimmungsreif war.

Angesichts des Programmpapiers der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB), in der letztlich die Überwindung des Gymnasiums zugunsten der `einen Schule für alle´ gefordert wird, glaubt niemand der Delegierten den Beteuerungen der Ministerin, die Gymnasien stärken zu wollen.“

Siegmon brandmarkte die absehbaren Fehlinvestitionen bei der Errichtung von Oberstufenüberkapazitäten an Gemeinschaftsschulen: „Es wird nicht nur teuer, sondern es wird sich auch die Angebotsvielfalt sowohl an den bestehenden Gymnasien als auch an den neuen Oberstufen der Gemeinschaftsschulen und der Berufsbildenden Gymnasien zum Nachteil der Schülerinnen und Schüler verringern. Der Landesrechnungshof und der Bund der Steuerzahler mögen sich mit der Geldverschwendung und den Leerständen beschäftigen. Bezahlen muss es die nächste Generation.

Die Zementierung des verkürzten gymnasialen Bildungsgangs in Schleswig-Holstein halte ich vor dem Hintergrund der bundesweiten Entwicklung zu G 9 für einen Fehler und fordere die Rückkehr zu einer intelligenten Optionsmöglichkeit, G 9 für alle Schülerinnen und Schüler an Gymnasien anbieten zu können. Dass das Modell G 8 trotz miserabler Rahmenbedingungen überhaupt in unserem Bundesland so gut funktioniert, ist ausschließlich dem unermüdlichen Einsatz, dem Improvisationstalent sowie der Kreativität der Kolleginnen und Kollegen sowie den Schulleiterinnen und Schulleitern in den Schulen zu verdanken.“

Siegmon sagte abschließend: „Es ist sehr bedauerlich, dass Vertreter des Ministeriums im Beratungsteil des Jahreskongresses – trotz Einladung – nicht zugegen waren. Ich hoffe, dass der viel gepriesene Dialogprozess in absehbarer Zukunft wieder aufgenommen wird.“

Helmut Siegmon, Jens Finger

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Kevin Kraus
28.02.2014 06.24
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

[Aus den Pressemitteilungen zum Jahreskongress des Philologenverbandes Schleswig-Holstein]

Dr. Ralf Stegner: Schulen in Schleswig-Holstein: Wir wollen gleichstarke Säulen
Kiel, 27. Februar 2014
Nr. 039 /2014

Grußwort des Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Ralf Stegner, beim heutigen Jahreskongress des Philologenverbandes Schleswig-Holstein in Rendsburg (Es gilt das gesprochene Wort!):

In § 4 Abs. 4 des Schulgesetzes findet sich unter den Bildungs- und Erziehungszielen der Schule seit langem der Satz: „Die Schule soll die Offenheit des jungen Menschen gegenüber kultureller und religiöser Vielfalt, den Willen zur Völkerverständigung und die Friedensfähigkeit fördern.“

Der schrecklichen alten Floskel von der Armee als Schule der Nation hat Willy Brandt, dessen 100. Geburtstag wir kürzlich gefeiert haben, in seiner Regierungserklärung von 1969 entgegengehalten: „Die Schule der Nation ist die Schule.“

Und deshalb erlaube ich mir, meine Überraschung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass eine Vereinigung wie der Philologenverband, also ein Verband der Freunde des Wortes, ihre Tagung unter ein Motto mit solch militaristischer Wortwahl stellt: „Flaggschiff Gymnasium im Fadenkreuz der Küstenkoalition!“

Ich nehme kein Blatt vor den Mund und frage Sie: Entspricht dies dem pädagogischen Beispiel für die Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien, die Ihnen anvertraut sind? Ist es wirklich Ihre Überzeugung, dass der bildungspolitische Diskurs – ein Bildungsdialog, wie es ihn in diesem Umfang und in dieser Intensität in unserem Land noch nie gegeben hat – mit einer Seeschlacht gleichzusetzen ist?

Dass die Gymnasien ein Flaggschiff, also das „Führungsschiff eines Kriegsschiffverbandes“, sind und dass die Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und SSW am Steuer eines U-Boots steht,das dieses Schiff mit Mann und Maus auf den Meeresgrund schicken will? (Mein Leitbild ist Willy Brandt; das müssen Sie natürlich nicht teilen, aber ich wünsche mir auch nicht Karl Dönitz als Leitfigur des schleswig-holsteinischen Philologenverbandes.)

Ich möchte Ihnen ehrlich sagen: Diese Militarisierung der Sprache steht in einem krassen Gegensatz zu den Leitzielen unserer Schulen und auch zu dem Dialog, der für diese Koalition in allen Politikfeldern Grundsatz geworden ist.
[...]
http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/15-45-10-795a/


Johannes Callsen: Der Nazi-Vergleich des SPD-Fraktionsvorsitzenden ist völlig inakzeptabel
Bildungspolitik


Nr. 116/2014 vom 27. Februar 2014

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Johannes Callsen, hat die im veröffentlichten Redemanuskript des SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Dr. Ralf Stegner enthaltende Formulierung „... ich wünsche mir auch nicht Karl Dönitz als Leitfigur des schleswig-holsteinischen Philologenverbandes“ heute (27. Februar 2014) scharf kritisiert:

Dieser Nazi-Vergleich des SPD-Fraktionsvorsitzenden wäre nicht einmal im Eifer einer Debatte entschuldbar. Dass Stegner diese Formulierung offenbar auch noch wohl überlegt in sein Manuskript hinein schreiben ließ, ist völlig inakzeptabel“, erklärte Callsen in Kiel.

Allerdings offenbare die Entgleisung Stegners auch die Strategie der Regierung sowie der sie tragenden Parteien im Umgang mit ihren Kritikern.

„Wer im so genannten Dialogprozess den Regierungskurs nicht unterstützt, wird sofort persönlich verunglimpft“, so Callsen.

http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/17-07-15-0de4/

http://www.fdp-fraktion-sh.de
Christopher Vogt: Herr Dr. Stegner muss sich für diese verbale Entgleisung sofort entschuldigen

Zur aktuellen Pressemitteilung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Ralf Stegner erklärt der Stellvertretende Vorsitzende der FDP- Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

„Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und Kriegsrhetorik ist selten zielführend: Wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Ralf Stegner das diesjährige Tagungsmotto des Philologenverbandes kritisiert, dann ist das natürlich erst einmal sein gutes Recht. Indem er jedoch dem Philologenverband kaum verklausuliert eine gedankliche Nähe zum Nationalsozialismus unterstellt, überschreitet er mal wieder die Grenze des Erträglichen.
[...]
http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/16-27-58-0492/


Ergänzung zum Grußwort von Ralf Stegner beim Philologenverband
Kiel, 27. Februar 2014

Das veröffentlichte Redemanuskript wurde explizit mit dem Hinweis „Es gilt das gesprochene Wort“ versehen. Wörtlich sagte Ralf Stegner in Rendsburg: „Mein Leitbild ist übrigens eher Willy Brandt und nicht Karl Dönitz.“ Es wurden keinerlei Nazi-Vergleiche bezogen auf den Philologenverband angestellt.

http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/17-33-38-13dc/

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Kevin Kraus
21.02.2014 16.10
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Aus B-W: Statt Biologie nur noch Fächerverbund „Naturphänomene und Technik“

Ähnliche Bestrebungen gab/gibt es in SH auch schon – da sollte das Fach „Naturwissenschaften“ die Fächer Physik, Chemie und Biologie ersetzen....

kn-online.de 15.06.2013

„Der Bildungsplan der Baden-Württembergischen Landesregierung sieht vor, dass in der Orientierungsstufe des Gymnasiums (Klasse 5/6) ab dem Schuljahr 2016/2017 das Fach „Naturphänomene und Technik“ unterrichtet wird. Dieser Unterricht im Fächerverbund befindet sich derzeit in der Erprobung und soll den Unterricht in den Fächer Biologie und Naturphänomene ersetzen.

Die Gesellschaft für die Didaktik der Biowissenschaften, die Fachsektion Didaktik im VBIO sowie der AK Schulbiologie des VBIO nehmen die aktuellen Planungen in Baden- Württemberg zum Anlass, in einer gemeinsamen Stellungnahme ihre ablehnende Haltung zu naturwissenschaftlichen Fächerverbünden zu begründen und auf zu erwartende negative Konsequenzen hinzuweisen. ":
https://www.facebook.com/GesellschaftBildungWissen

Pressemitteilung
„Naturphänomene und Technik“ in Baden-Württemberg -
Warum der Fächerverbund keine gute Idee ist


(Berlin/Stuttgart, 19.2.2014) Die Gesellschaft für die Didaktik der Biowissenschaften, die Fachsektion Didaktik im VBIO sowie der AK Schulbiologie des VBIO haben eine gemeinsame Stellungnahme zum Fächerverbund „Naturphänomene und Technik“ in den Klassen 5/6 des Gymnasiums in Baden-Württemberg vorgelegt. Darin begründen sie ihre ablehnende Haltung und weisen auf zu erwartende negative Konsequenzen hin. Hauptkritikpunkt ist die absehbare Zunahme des fachfremden Unterrichts. Außerdem stellen die biologischen Inhalte in den integrativen Modulen des Fächerverbundes keinen Ersatz für den bisherigen Biologieunterricht dar. Was in den Klassen 5 und 6 versäumt werde, ließe sich auch in der Mittel- und Oberstufe kaum aufholen.


Eine große Gefahr bei der Einführung von Fächerverbünden besteht nach Ansicht der Unterzeichner darin, dass in diesen zwangsläufig in erheblichem Maße fachfremd unterrichtet wird. Dies ist für das Fach Biologie besonders problematisch weil von den neun Kontingentstunden Biologie in der Sekundarstufe I allein vier Stunden im Rahmen des Fächerverbundes unterrichtet werden. Fachfremde Lehrkräfte werden die Grundlagen eines kompetenzorientierten Biologieunterrichts nicht legen können, da sie die späteren Lernabschnitte nicht vor Augen haben.

Die biologischen Inhalte in den integrativen Modulen des Fächerverbundes „Naturphänomene und Technik“ können kein Ersatz für den bisherigen Biologieunterricht sein. Grundlagen, die in den Klassen 5 und 6 nicht gelegt werden, fehlen in der Mittel- und Oberstufe und lassen sich dort kaum aufholen. Erschwerend kommt hinzu, dass in den vergangenen Jahren das Stundenkontingent für Biologie in der Sekundarstufe I bereits so gekürzt wurde, dass es keinen kontinuierlichen Biologieunterricht mehr gibt. Daher muss der Biologieunterricht eher gestärkt werden, um den Auftrag der Vermittlung von Leitprinzipien, Querschnittsaufgaben und KMK-Standards effektiv zu erfüllen.

Angesprochen wird in der Stellungnahme auch die Perspektive der Schülerinnen und Schüler. Denn für Viele von ihnen – gerade in den Klassen 5 und 6 – ist die Biologie eines der beliebtesten Fächer, welches mit großem Interesse und Engagement absolviert wird. Die Unterzeichner sehen keinen Grund, dieses Fach zurechtzustutzen und in einem Fächerverbund zu verstecken. Auch das Argument, der Fächerverbund verbessere die Durchlässigkeit zwischen Schulformen ist nicht stichhaltig. Der Wechsel zwischen Bundesländern wird dadurch sogar noch erschwert.

Die zu erwartenden negativen Konsequenzen stehen zudem im krassen Gegensatz zu der gewachsenen politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bedeutung der Biowissenschaften als „Leitwissenschaften des 21. Jahrhunderts“.

Weitere Informationen:

Dr. Karin Blessing, VBIO Landesverband Baden-Württemberg, e-Mail: karin.blessing@gmx.de
Prof. Dr. Hans Peter Klein, Gesellschaft für die Didaktik der Biowissenschaften e-Mail: H.P.Klein@bio.uni-frankfurt.de
http://www.didaktik-biowissenschaften.de//index.html

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Kevin Kraus
14.02.2014 11.54
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Pressetext
Plön, Freitag, den 14.2.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum Bestreben der Bildungsministerin Wende, die Schulnoten abzuschaffen (Bericht der Kieler Nachrichten vom 14.2.2014)

Eltern wollen Noten in Zahlen – denn nur sie gewährleisten auf einen Blick Orientierung und Vergleichbarkeit!


Den heutigen Zeitungsberichten ist zu entnehmen, dass Bildungsministerin Wende Schulzeugnisse nicht mehr in Ziffern, sondern in Texten dargestellt wissen will – und zwar bis zur 8. Klasse der Gemeinschaftsschulen.

„Zeugnisse bzw. Schulnoten geben Eltern einen schnellen und genauen Überblick darüber, wo ihre Kinder bei Schulleistungen stehen – wenn sie in Ziffern aufgeführt sind. Sie geben unmittelbar Auskunft darüber, in welchen Fächern Schwächen und Stärken bestehen, ob Nachhilfe erforderlich ist oder besondere Begabungen vorhanden sind, die ggf. gefördert werden sollten. Texte hingegen verwirren, machen „Übersetzungshilfen“ notwendig. Der Gesprächsbedarf mit Lehrkräften wird sich deutlich erhöhen und wird viel Zeit binden, die woanders dann wieder fehlt. Bezeichnend ist auch, dass die Forderung nach „Berichten und Tabellen“ statt Noten in Ziffern von der Bildungsministerin kommt – von den Eltern und Lehrkräfte kam dieser Wunsch auf keinen Fall. Wenn sich die Bildungsministerin hier nun auf eine Mehrheitsmeinung auf den von ihr veranstalteten Bildungskonferenzen bezieht, muss man berücksichtigen, dass Eltern und Lehrkräfte dort gar keine Mehrheit hatten – auch nicht haben konnten, weil sie dort deutlich unterrepräsentiert vertreten waren“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Im Übrigen ist die Forderung nach der Abschaffung von Schulnoten nun wirklich nicht neu. Sie ist klarer Bestandteil des sogenannten Jenaplans – ein Schulentwicklungskonzept, das der Reformpädagoge Peter Petersen 1927 erfunden hat. Biografie und Motivationen von Peter Petersen machen dabei sehr nachdenklich – auf jeden Fall drängt sich die Frage auf: wieso hat sich diese Forderung nach der Abschaffung der Noten nicht erhalten?“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“
finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de
Astrid Schulz-Evers, SHEV,
Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9,
24306 Plön, Tel. 04522/503853


http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de

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Kevin Kraus
26.01.2014 20.14
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Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Gymnasium in Bayern – Volksbegehren für G 9 schafft Hürde

Seit seiner Einführung ist das achtjährige Gymnasium umstritten. Wenn es nach den Freien Wählern geht, sollen die Bayern darüber abstimmen. Nach SZ-Informationen haben sie jetzt die erforderlichen 25.000 Unterschriften dafür beisammen. Damit gerät Ministerpräsident Seehofer bei einem brisanten Thema unter Druck. [...]

sueddeutsche.de 27.01.2014

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