Astrid Schulz an Eltern im SHEV
Pressetext
Plön, Donnerstag, den 9.1.2014
Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den aktuellen Schulgesetzentwürfen SH, die heute im Bildungsausschuss Thema sind
Von wegen ein „Schulgesetz im Dialog“ – ein Schulgesetz mit vielen Zwangsmaßnahmen haben sich die Eltern, Lehrkräfte und SchülerInnen nie gewünscht!
In ihrer Pressemitteilung vom 8.1.2014 bezeichnen die bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher von SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SSW ihren aktuellen Schulgesetzentwurf als „Schulgesetz im Dialog“. Das klingt nun so, als seien Eltern, Lehrkräfte und Schüler und Schülerinnen in hohem Umfange an der Gestaltung des Schulgesetzes beteiligt worden. Die o.g. bildungspolitischen Sprecher und Sprecherinnen berufen sich dabei auf die von ihnen veranstalteten Bildungskonferenzen. Die Teilnehmerlisten der Bildungskonferenzen jedoch belegen, dass Eltern, Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen nur in geringer Anzahl vertreten waren – obwohl nun sie eigentlich diejenigen sind, die mit den Auswirkungen des neuen Schulgesetzes künftig klar kommen müssen.
Das neue Schulgesetz SH ist mit vielen Zwangsmaßnahmen verbunden: Zwang zum G8 für die Gymnasien, Zwang zum Gemeinsamen Lernen ohne Gruppenbildung (Differenzierung), Zwang zur Inklusion, obwohl dafür weder die materiellen, noch die personellen Rahmenbedingungen (laut GEW SH fehlen dafür mindestens 1000 Lehrkräfte) gegeben sind – um nur einige zu nennen.
„Wenn nun die bildungspolitischen Sprecher und Sprecherinnen behaupten, dieses Schulgesetz sei im „Dialog“ entstanden, fragt man sich: mit wem haben sie denn gesprochen? Denn es ist wohl kaum glaubwürdig, dass Eltern, Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen ein Schulgesetz wünschen, das die Lernbedingungen an den Schulen derart verschlechtert, die Wahlfreiheit derart einschränkt. Umfragen bestätigen, dass Eltern mehrheitlich G9 am Gymnasium haben wollen, ihr Kind bei Bedarf an Förderschulen anmelden wollen – doch beides wird nun mit dem neuen Schulgesetz vorläufig abgeschafft werden“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.
„Dass die Bedürfnisse der Eltern, Lehrkräfte, der Schüler und Schülerinnen ganz andere sind, als die o.g. bildungspolitischen Sprecher und Sprecherinnen hier als gegeben vorgeben, zeigt schon die Tatsache, dass die FDP- und die CDU- Fraktionen am 8.1.14 jeweils eigene Schulgesetzentwürfe aktuell präsentiert haben. Diese Schulgesetzentwürfe berücksichtigen wirklich die Wünsche der Eltern, Lehrkräfte, der Schüler und Schülerinnen – den Schulen sollen nicht enge „MaßnahmenKorsetts“ von „oben“ angelegt werden, sondern sie sollen aus sich heraus entscheiden, ob sie G8 oder G9 am Gymnasium, ob sie differenzierten Unterricht gestalten wollen. Diese Schulgesetzentwürfe begrüßen wir außerordentlich – denn nur sie werden tatsächlich den Bedürfnissen der Menschen, die an den Schulen wirken, gerecht. Es wird deutlich, dass es der jetzigen Landesregierung SH weniger um die Menschen geht, die jeden Tag mit Schulen zu tun haben, sondern vielmehr um die Umsetzung ihrer eigenen Ideologie: die „Eine Schule für alle“ – egal, wie die Rahmenbedingungen sind und ob die an den Schulen aktiven Menschen dieses überhaupt wollen. Wir hoffen im Sinne unserer Kinder, dass der Schulgesetzentwurf der Landesregierung SH nicht in der vorliegenden Fassung verabschiedet wird. Denn die Benachteiligung unserer Kinder, insbesondere der behinderten Kinder, die das neue Schulgesetz SH mit sich bringen wird, ist absehbar. Angesichts des soeben auch noch von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Änderungsvorschlags zum Regierungsentwurf (welcher Dialog war denn da maßgebend etwa die Anhörung im parlamentarischen Verfahren? Mehr Kritik als der aktuelle Regierungsentwurf hat in den letzten Jahrzehnten kein Schulgesetzentwurf auf sich gezogen!) wäre es jetzt angemessen und demokratisch notwendig, den bisherigen Entwurf vom Tisch zu nehmen, die neuen Vorschläge und Entwürfe erneut zu beraten und in einem neuen Anhörungsverfahren gegeneinander abzuwägen“, so Schulz-Evers abschließend.
Astrid Schulz-Evers
Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de
Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853
http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
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http://www.bgsw-ev.de
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