Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Unwichtige Geschichtsfälschungen
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Unwichtige Geschichtsfälschungen
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Sigmar Salzburg
05.01.2005 14.08
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KN - Eckernförder Nachrichten v. 3.1.2005

Und wieder Dr. Stefan Deiters:

Mit leichter Verspätung trafen die Neujahrswünsche aus Gottorf im Jahr 1744 in Eckernförde ein: Ein Beamter hatte den Brief am 6. Januar 1744 „auf speziellen hochfürstlichen Befehl abgefasst wegen Abwesenheit des Herzogs.“ Der Inhalt der Grußbotschaft dürfte – sieht man von der altertümlichen Sprache einmal ab – den diesjährigen Wünschen zum neuen Jahr nicht unähnlich sein: „Hoch und Wohledle, hoch und vielgeehrte Herren“, beginnt der Brief in verschnörkelter Schrift. „Wie ich mit gantz verbindlichem Dank erkenne, dass Euer Hoch- und Wohledlen mir zu dem hinterlegten Zeit-Wechsel felicitiren wollen: Also wünsche denenselben hinwiederum alles gedeihlichen Wohlergehen in diesem und vielen folgenden Jahren, mit der völligen Versicherung, dass wenn dazu etwas beizutragen vermag, ich jederzeit alle Dienst-Begierde werckthätig zu machen suchen werden.“

Liebevolle Wiedergabe der alten Orthographie, aber mit neuen ss. Sind die alten ß (im beigefügten Faksimile erkennbar) den Lesern nicht mehr zumutbar?




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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
09.07.2004 09.34
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Eckernförder Nachrichten anno 1888

Von Dr. Stefan Deiters
(KN- Eckernförder Nachrichten v. 24.4.2004)

Es wird den Interessierten die Freude gemacht, den Text in der Rechtschreibung von 1888 zu lesen, vierzehn Jahre vor Konrad Dudens deutscher Einheitsschreibung.

Die erste Ausgabe der „Eckernförder Nachrichten“ erschien am 15. September 1888. Es war eine Probenummer, die mit einer direkten Ansprache an die Leserschaft aufmachte: „Die erste Probenummer der vom 1. Oktober an in unserem Verlage erscheinenden Eckernförder Nachrichten legen wir hiermit zu gefl. Beurtheilung in die Hände des geehrten lesenden Publikums“, so lautete der erste Satz. … Außerdem versprachen die Herausgeber, dass „unseren Nachrichten“ vom 1. Oktober an „ein hochinteressantes, illustriertes, belletristisches Sonntagsblatt“ namens „Der frohe Gast“ gratis beiliegen wird, „welches, am Jahresschluss aufgebunden, einen bleibenden Werth haben dürfte.“ Pro Quartal kosteten die „Eckernförder Nachrichten“ 1,50 Mark, bei Bezug über die Post 1,75 Mark.

Wie aus der beigefügten Photographie der Titelseite ersichtlich, hatte man tatsächlich aber im Fraktursatz „Jahresschluß“ geschrieben. Das gleiche gilt für die folgenden „dass“, „gewiss“. Erhalten blieben dagegen im Zitat die altertümlichen „communal“, „Werth“, „Vaterlandsvertheidiger“, „Correspondenten“, „errathen“, „Gratification“. Stefan Deiters wollte also das Zeitkolorit der alten Orthographie, durfte aber keine Sehnsucht nach den kultivierten ß-Schlüssen vor 1999 wecken.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
04.05.2002 05.33
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Alles was Recht ist

Die Aufzeichnungen von Traudel Junge („Bis zur letzten Stunde“ Hitlers letzte Sekretärin erzählt ihr Leben unter Mitarbeit von Melissa Müller, Claassen 2002)
Editoriale Notiz:
Der Text wurde lediglich den aktuellen orthographischen Regeln angepasst – dort geringfügig geändert, wo er manuskripttypische Schwächen aufwies (uneinheitliche Orthographie, fehlerhafte Namensschreibung, einzelne Wortauslassungen)

Eine Seite im Faksimile zeigt: Die eszettlose Schreibmaschinenschrift wird (behutsam!) um neuschreiblich unvermeidliche Eszett bereichert. Zur ehrabschneiderischen Fälschung wird die „Anpassung“ allerdings, wenn der Spitzensekretärin grammatische Unfähigkeit untergeschoben wird: „Im Sommer allerdings musste ich meinem Chef zu einem großen Teil Recht geben, ...“
Auch die übrigen erkennbaren Verbesserungen „manuskripttypischer Schwächen“ lassen das Vertrauen in die Verläßlichkeit des Textes stark schrumpfen.

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Sigmar Salzburg

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Theodor Ickler
09.03.2002 03.16
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Wie gehabt

Auf diese Fälschungen in Knopp-Büchern hatte ich schon unter „Geschichtsfälschungen bei Bertelsmann“ (Rechtschreibforum) hingewiesen, und zwar am Beispiel von „Hitlers Frauen“. Da kaum anzunehmen ist, daß Knopp selbst sich irgendwelche Gedanken darüber gemacht hat, muß man wohl mit einer Verlagsstrategie rechnen, die herkömmliche Rechtschreibung flächendeckend in Vergessenheit geraten zu lassen.
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Th. Ickler

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Sigmar Salzburg
08.03.2002 20.55
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Knopp kujauniert kultusministerkonform

Auch in der Zeit des Bestehens der NSDAP galt die klassische Rechtschreibung von 1901. Dennoch gab es etliche Schreibmaschinen, die kein ß auf der Tastatur hatten, so daß es durchgängig durch ss ersetzt werden mußte. Manches wurde auch so gedruckt. Die Heysesche ss/ß-Schreibung jedoch gehörte wohl schon lange zu den fossilen Orthographien, die erst mit der „Rechtschreibreform“ reanimiert wurden.

Deshalb verwundert es schon beim ersten Durchblättern, wenn Guido Knopp in seinem „Jahrhundertkrieg“ (2001, Econ) wieder alle Handelnden hellseherisch die neue Rechtschreibung von 1996 benutzen läßt. Goebbels schreibt am 27. Juni in sein Tagebuch: „Rommel ist überhaupt ein General, der durch seine Erfolge auch die größten Propagandaerfolge erficht. Solche Generäle müssten wir mehr haben.“ U-Boot-Kommandant Reinhard Hardegen schreibt: „Ich war als Erster vor New York. Ich dachte damals, das wäre eine große Überraschung für die Amerikaner. Ich wusste ja nicht, dass die Engländer bereits unseren Code geknackt hatten.“ (S.92), U-Boot-Kommandant Erich Topp soll geschrieben haben: „ Vier Boote liefen aus, zwei wurden auch versenkt, eines schwer beschädigt. Ein Einziges kam heil in den Oslo-Fjord.“ (S.116) und Oberleutnant Hans Peter Quaatz vom Deutschen Afrika-Korps: „... ich sagte: »Ach kucken Sie mal, da hinten eine Oase...«

Selbst Literaturangaben werden „reformiert“:

Rommel, Erwin: Krieg ohne Hass, Heidenheim 1956;

Rohwer, Jürgen: Der Einfluss der alliierten Funkaufklärung auf den Verlauf des Zweiten Weltkrieges, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 27, (1979), S. 325

Möglicherweise ist Rommels postumer Titel in Versalien gedruckt. Ganz gewiß ist aber der zweite Titel verfälscht und bei der Sucheingabe nur von Leuten zu finden, die sich dunkel erinnern, daß der Verfasser „Einfluß" geschrieben haben könnte.

Für Spätgeborene: Eigene Wortschöpfung „kujaunieren“ nach
Konrad Kujau, dem Fälscher der Hitler-Tagebücher – in Anlehnung an „kujonieren“ (schikanieren).


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Sigmar Salzburg

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J.-M. Wagner
28.01.2002 18.33
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Keine Änderungen der Sprache?

Für meine Begriffe ändert sich etwas an einer Sprache, wenn
a) sich der Wortschatz ändert oder
b) sich die Grammatik ändert (ohne daß sich etwas am Sinn ändert; Bsp.: »wegen dem« statt »wegen des«), oder
c) sich die Bedeutung ändert (Bsp.: Verwendung von »geil« früher und heute).

Manche Neuerungen der RSR erfüllen alle drei Kriterien auf einmal; und vielleicht haben ja deswegen manche Leute Schwierigkeiten damit, den sprachverändernden Einfluß der Neuregelung zu erkennen, denn es scheint weiterhin alles zu stimmen: Die Bedeutung kann ja gar nicht verlorengegangen bzw. verändert worden sein, weil es keine Alternative mehr gibt, die eine andere Bedeutung haben könnte.
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
26.01.2002 10.57
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Fromme Lügen, unfromme Wahrheiten

Auch die Bundesjustizministerin behauptet ja ganz amtlich, durch die neue Rechtschreibung trete nirgendwo eine Bedeutungsänderung ein, und damit rechtfertigt sie die Umstellung der Gesetzestexte. Sie irrt aber, und das tun alle, die ihr nacheifern.

Für Argumente und Beweise sind diese Leute aber nicht zugänglich.
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Th. Ickler

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Sigmar Salzburg
26.01.2002 10.47
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Vielbeschäftigt

Eine Antwort von Guido Knopp ist wohl (verständlicherweise) nicht mehr zu erwarten, da er sich Wichtigerem widmen muß:

http://www.satiricum.de/a2002/01/a42_t3.htm

[P.S. Es ging um Knopps nächste Werke „Hitlers Hunde“ usw.]

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
26.01.2002 10.44
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Sigmar Salzburg, 10.11.01, Dänischenhagen


Herrn Professor
Dr. Guido Knopp
Redaktion Zeitgeschichte
ZDF
Postfach 4040.
55100 Mainz.

„Holokaust“
Sehr geehrter Herr Professor,
kürzlich wollte ich meiner kleinen Bibliothek Ihr Buch „Holokaust“ hinzufügen. Zu meinem Entsetzen mußte ich feststellen, daß darin anscheinend alle originalen Schriftstücke sowohl von Tätern wie von Opfern nach den fragwürdigen Regeln der sogenannten neuen Rechtschreibung umgewandelt wurden.
Ich meine, daß es gerade bei einem so heiklen Thema wie dem Holocaust unumgänglich ist, auch nur den geringsten Eindruck einer Quellenverfälschung zu vermeiden. Durch diese völlig unnötigen Änderungen wird doch Kräften zugearbeitet, die auf so etwas nur warten.
Kurz nach der Umstellung der Zeitungen auf die neue Rechtschreibung wurden in der WELT Aufzeichnungen von Adolf Eichmann veröffentlicht mit dem Hinweis, daß keine stilistischen und orthographischen Veränderung am originalen Text vorgenommen wurden. Es geht also auch anders.
Wie Sie wissen, ist die neue Schulrechtschreibung eine veränderte Form der seit 1901 allgemein üblichen Rechtschreibung, die in manchen Fällen, etwa bei den neuen Auseinanderschreibungen, auch zu Sinnentstellungen führen kann.
Nun sehe ich gerade, daß Ihr Buch „Hitlers Frauen“ in der gleichen Weise mit dem Quellenmaterial umgeht. War das Ihre Absicht oder ist dies auf einen Eingriff des Verlages in das Manuskript zurückzuführen? Ist der Text womöglich kurz vor der Schlußredaktion einfach pauschal mit einem Konvertierungsprogramm bearbeitet worden? Aus eigener Erfahrung mit alten Handschriften weiß ich, daß jede Art von Transkription auch bei der größten Sorgfalt subtile Sinnentstellungen mit sich bringen kann.
Lesen Sie den Satz:
Mit dem Holocaustdenkmal wird bewußtgemacht, daß die Juden uns leid tun.
in neuer Rechtschreibung:
Mit dem Holokaustdenkmal wird bewusst gemacht, dass die Juden uns Leid tun.
Dann wissen Sie, was ich meine.
Können Sie dann noch zusichern, daß durch die „neue“ Rechtschreibung kein Sinnverlust und keine Sinnveränderung eingetreten ist? Das wäre für meine Kaufentscheidung von großer Bedeutung.
Mit freundlichem Gruß

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Sigmar Salzburg

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