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Jörg Metes
02.02.2003 20.25
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Marokko

(eine Meldung der AFP von heute, 20h55:)

»Maroc: le berbère sera transcrit dans un alphabet antique

L'Institut royal marocain de la culture amazighe (berbère) vient d'adopter le „tifinagh“, un alphabet berbère vieux de quelque 3.000 ans, pour l'écriture de cette langue, de préférence aux alphabets latin ou arabe, a-t-on appris lundi à Rabat auprès de cet organisme. Les défenseurs de la culture berbère attendaient l'adoption d'une „transcription“ unifiée pour l'écriture de cette langue, encore parlée par environ la moitié des Marocains, notamment en vue de son intégration dans le système scolaire du royaume. L'institut royal – créé en 2001 par le roi Mohammed VI du Maroc –, a fait „le meilleur choix en adoptant cet alphabet identitaire“, a déclaré à l'AFP Brahim Akhiat, membre de cet institut et président de l'Association marocaine de recherches et d'échanges culturels (Amrec). L'alphabet tifinagh a été utilisé, sous forme décorative et artistique, au nord du Niger, au Mali, aux Iles Canaries et en Egypte, selon un document de l'Amrec, principale association culturelle amazighe du pays. Il est constitué de 33 consonnes, 4 voyelles et 2 semi-voyelles. „L'utilisation du tifinagh est extrêmement simple“, a assuré M. Akhiat en évoquant à titre d'exemple une version tifinagh du „Petit prince“ d'Antoine de Saint-Exupéry, largement diffusée au Niger et au Mali. L'Institut royal de la culture amazighe a été chargé par le souverain marocain de mettre en place des programmes d'enseignement du berbère dans les écoles primaires du royaume. Le choix de l'alphabet à utiliser a fait l'objet d'une polémique qui a opposé les partisans de transcription du berbère en caractères arabes, latins ou tifinagh. Ce débat avait conduit les autorités à reporter le démarrage des cours de berbère à la prochaine rentrée scolaire, a indiqué M. Akhiat.«
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Jörg Metes

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Jörg Metes
26.01.2003 14.01
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Rußland

(FAZ, 27.01.2003, Nr. 22 / Seite 11:)

»Schriftliche Hegemonie
Das kyrillische Alphabet ist für Staatssprachen in Rußland jetzt obligatorisch / Von Kerstin Holm

MOSKAU, 26. Januar. Nach einem Beschluß der Duma und des Föderationsrates hat der russische Präsident Putin Ende vergangenen Jahres den Gebrauch des lateinischen Alphabets innerhalb der Russischen Föderation verboten. Das beruhigt viele Russen, die sich schon lange daran stören, daß sich manche nationalen Minderheiten immer stärker am westlichen Ausland orientieren. Während das Gewebe des russischen Staates zusehends an ein loses und löchriges Netz erinnert, mobilisieren starke nichtrussische Völker, allen voran die Tataren, ihre eigenen Ressourcen. Doch Putins Machtwort wird verhindern, daß im Stimmengewirr der nichtrussischen Völker nun auch noch ein Durcheinander nichtkyrillischer Schriften aufkommt. So sieht es nicht nur der patriotisch gesinnte Filmregisseur Nikita Michalkow, der das Verbot jetzt im staatlichen Fernsehen voller Genugtuung und ein wenig umständlich lobte.

In Tatarstan, wo das Tatarische Staatssprache ist, hatte eine offizielle Kommission eine einheitliche moderne Schreibweise mit lateinischen Buchstaben schon vor mehr als zwei Jahren beschlossen. Sie soll jetzt eingeführt werden. Insbesondere in der Hauptstadt Kasan sieht man schon viele lateinische Straßenschilder. Manche Werbetafeln oder Verpackungen von Lebensmitteln stehen in der neuen Schreibweise. Zeitungen drucken vereinzelt Artikel in lateinischer Schrift. Doch nun sei so etwas, streng genommen, illegal, sagt der an der Kasaner Universität lehrende Historiker Iskander Iskander Gilasow. Dasselbe gilt für die schon in lateinischer Schrift gedruckten tatarischen Bücher und Kinderbücher sowie für Lehrmaterialien, die in Schulen und Universitäten verwendet werden.

Wie die meisten Tataren versichert Gilasow, daß die lateinische Schrift die phonetischen Besonderheiten des Tatarischen angemessener wiedergeben könne als das modifizierte kyrillische Alphabet. Nicht zuletzt besitze die Umstellung der Turksprache auf das Lateinische, das in den zwanziger und dreißiger Jahren schon einmal in Gebrauch gewesen war, auch große psychologische Bedeutung für die nationale Renaissance, fügt der Historiker hinzu und bestätigt damit indirekt die russischen Vorbehalte. Die tatarische Führung hofft, das lateinische Alphabet doch noch legalisieren zu können. Der entsprechende Gesetzestext lasse die Möglichkeit einer Zusatzbestimmung offen, wenn auch nur mit Zustimmung des Bundesgesetzgebers, sagt Gilasow. Zusammen mit dem Verfassungsgericht erforscht man jetzt die juristischen Möglichkeiten einer solchen Korrektur.

Die tatarischen Vorstöße sind freilich den anderen Turkvölkern in Rußland nicht unbedingt ein Vorbild. Die größten Meinungsverschiedenheiten bestehen mit den ethnisch und sprachlich verwandten Baschkiren. Nach Meinung tatarischer Patrioten sind die ebenfalls an der Wolga siedelnden Baschkiren Abkömmlinge der Goldenen Horde wie sie selbst, nur erfolgreicher russifiziert. Von der Einführung eines lateinischen Alphabets wollen die turksprachigen Baschkiren daher auch nichts wissen, auch nicht jene, die in Tatarstan leben. In der Republik Baschkortostan sprach sich das dort ansässige Oberhaupt der russischen Muslime, Talgat Tadschutdin, in einer Adresse an den Kreml vielmehr für die Beibehaltung des Kyrillischen auch für die Tataren aus. In Baschkortostan leben ebenso viele Tataren wie in Tatarstan. Die baschkirischen Behörden haben bisher verhindert, daß die nationalen Schulen der ansässigen Tataren das lateinische Alphabet einführten. Wenn Tatarstan den Übergang zur lateinischen Schrift tatsächlich vollzieht, würde das die in Rußland lebenden Tataren in „lateinische“ und „kyrillische“ teilen.

Die Verpflichtung, in Rußland kyrillisch zu schreiben, erstreckt sich auf Staatssprachen innerhalb seines Gebiets, nicht jedoch auf die Nationalsprachen ohne staatlichen Status. In der Republik Karelien schreibt und lehrt man die finnougrischen Sprachen Karelisch, Wepsisch und Finnisch ungehindert weiterhin mit lateinischen Buchstaben. Seit 1989 werden die drei Sprachen im russischen Nordwesten wieder durch Publikationen und Unterricht gefördert. Für das Karelische hatte ein russischer Linguist im 19. Jahrhundert eine kyrillische Schreibweise entworfen, für das Wepsische entstand eine kyrillische Version vor einem Jahrzehnt. Doch die Philologen sind sich heute einig, daß eine adäquate Wiedergabe und lebendige Entwicklung der drei Sprachen nur mit dem lateinischen Alphabet möglich ist. Die von Putin bekräftigte neue Regelung stellt die Bestrebungen der karelischen Führung jetzt in Frage, für das Karelische endlich den Status der Staatssprache zu erhalten. „Sollte dies eines Tages gelingen“, sagt der Lehrstuhlinhaber für die karelische und wepsische Sprache an der Universität Petrosawodsk, Peter Saikow, „dann wäre ein Moskauer Sondergesetz erforderlich, das auch das lateinische Alphabet ausnahmsweise erlaubt.“«
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Jörg Metes

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Henning Upmeyer
08.01.2003 10.06
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Rechtschreib-Grundsätze in anderen Sprachen

Aus: Bohumil Jiri Frei, Tschechisch gründlich und systematisch, Band I, Rechtschreibung und nützliche Einzelheiten, A. Rechtschreibung, II. Prinzipien
„Die heutige Tschechische Rechtschreibung ist nach vier Grundprinzipien gestaltet, die sich überschneiden und von denen keines ganz konsequent durchgeführt ist. Darüber hinaus gibt es keine offizielle oder eindeutige Formulierung. Dennoch wurde nach diesen Gesichtspunkten eine der tschechischen Sprache angemessene, relativ einfache und konsequente und somit in der Praxis gut anwendbare Rechtschreibung geschaffen.
1. Das erste Prinzip wird oft weniger korrekt phonetisch genannt, richtiger phonematisch oder phonologisch. Es besagt, daß das Schriftbild vor allem dem gesprochenen Wort entsprechen und daß jedes Phonem einen eigenen Buchstaben haben soll. Dieses Prinzip schließt Ligaturen aus und bewirkt eine weitgehende Übereinstimmung zwischen Wort und Schrift.
2. Das zweite Prinzip heißt meist analogisch oder morphologisch. Es besagt, daß man nicht die durch Assimilation oder andere Vorgänge veränderten Laute niederschreibt, sondern analog zu Formen, in denen keine Veränderungen stattfinden, die Buchstaben für die ursprünglichen Laute setzt. So schreibt man nicht 'dup', sondern 'dub' (Eiche), analog zu den Formen 'dubu, dubem, dubovy' usw.
3. Das dritte Prinzip ist das historische. Es besagt, daß heute in der Schrift manche Erscheinung fortlebt, die in der gesprochenen Sprache bereits verschwunden ist. Hierher gehört z.B. die Unterscheidung von 'i' und 'y' bei meist gleichem Lautwert, ... die Schreibung des nicht ausgesprochenen 'd' in 'dcera' (Tochter). Das dritte Prinzip überschneidet sich mit dem zweiten, noch stärker mit dem vierten Prinzip.
4. Das vierte Prinzip ist am ehesten als das Unterscheidungs- oder Klarheitsprinzip zu bezeichnen. Es besagt, daß das geschriebene Wort möglichst klar sein soll, und daß sich in der Schrift möglichst Dinge unterscheiden sollen, die dem Sinne nach verschieden sind, obwohl sie gleich klingen, wenn ausgesprochen. Hierzu gehört z.B. die Gliederung des geschriebenen Textes durch Interpunktion. Ähnlich die Unterscheidung von 'i' und 'y'; z.B. die im Klang identischen, dem Sinne nach verschiedenen Wörter 'bili, bily, byli und byly' können in der Schrift auch ohne Kontext sofort richtig erfaßt werden. Auch andere gleich klingende, aber dem Sinne nach verschiedene Wörter oder Ausdrücke werden in der Schrift unterschieden; z.B. 'sprava' (Verwaltung) – 'zprava' (Nachricht), 'obed' Mittagessen) – 'objet' (umfahren), 'do stanu' (ins Zelt) – 'dostanu' (ich werde erhalten), 'navecer' (abends) – 'na vecer' (für den Abend) usw.“

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Elke Philburn
24.12.2002 18.06
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The Simplified Spelling Society

Questions Which Reformers Need To Address

Which changes would bring the greatest benefits to learners?

Which ones would have a significant impact in reducing learning and teaching time?

Which ones would immediately make learning to spell English substantially easier?

One of the major factors in any spelling reform has to be ease of implementation. With the enormous resistance to spelling reform in many sections of the English-speaking world, proposals for reforming English spelling probably need to be particularly user friendly. The workload of teachers in the US and the UK already seems to be exceptionally heavy. Since primary teachers are bound to be at the front line of implementation it would not be helpful to burden them with cumbersome or hard-to-comprehend reform proposals.

Quelle

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Jörg Metes
27.11.2002 14.02
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Rußland

Die 'NZZ' berichtet heute:

»Nur noch die kyrillische Schrift in Russland erlaubt

win. Moskau, 27. November
Der russische Föderationsrat hat am Mittwoch als zweite Kammer eine Gesetzesvorlage verabschiedet, laut der für die offiziellen Sprachen Russlands und aller seiner Subjekte nur noch der Gebrauch der kyrillischen Schrift erlaubt ist. Die Vorlage, die in der Duma praktisch ohne Gegenwehr Zustimmung gefunden hatte, löste im Föderationsrat, der Regionenvertretung, eine hitzige Debatte aus. Je ein Vertreter der Republiken Tatarstan und Karelien kritisierten das Vorhaben scharf, da es der Verfassung der russischen Föderation widerspreche, welche den Republiken ausdrücklich erlaube, ihre Nationalsprachen festzulegen, und das Recht garantiere, eingeborene Sprachen zu bewahren und zu lehren.
Der karelische Abgesandte sagte, dem kyrillischen Alphabet fehlten gewisse Symbole für Laute, die Bestandteil der Sprachen von mehreren Völkern in der Föderation seien. Die Verabschiedung des Gesetzes werde autochthone Sprachen zerstören. Unangenehm ist das neue Gesetz, falls es von Präsident Putin unterzeichnet wird, vor allem für Tatarstan, wo ein Republiksgesetz zur Umstellung auf ein modifiziertes lateinisches Alphabet bereits in Kraft getreten ist. Allerdings wurde diese Umstellung seit einiger Zeit faktisch auf Eis gelegt, als absehbar wurde, dass Moskau das Vorhaben unterbinden würde.«

(Neue Zürcher Zeitung, Ressort Ausland, 28. November 2002, Nr.277, Seite 9)
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Jörg Metes

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Reinhard Markner
30.09.2002 21.34
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Steven Pinker on English spelling

Folgendes ist ein Ausschnitt aus einem sehr erfolgreichen Buch, das auch in deutscher Übersetzung vorliegt (gebunden bei Kindler, als Taschenbuch bei Knaur).

Steven Pinker
The Language Instinct
The New Science of Language and Mind
New York 1994, S. 190 f.

Obviously, alphabets do not and should not correspond to sounds; at best they correspond to the phonemes specified in the mental dictionary. The actual sounds are different in different contexts, so true phonetic spelling would only obscure their underlying identity. The surface sounds are predictable by phonological rules, though, so there is no need to clutter up the page with symbols for the actual sounds; the reader needs only the abstract blueprint for a word and can flesh out the sound if needed. Indeed, for about eighty-four percent of English words, spelling is completely predictable from regular rules. Moreover, since dialects separated by time and space often differ most in the phonological rules that convert mental dictionary entries into pronunciations, a spelling corresponding to the underlying entries, not the sounds, can be widely shared. The words with truly weird spellings (like of, people, women, have, said, do, done, and give) generally are the commonest ones in the language, so there is ample opportunity for everyone to memorize them.

Even the less predictable aspects of spelling bespeak hidden linguistic regularities. Consider the following pairs of words where the same letters get different pronunciations:

electric – electricity
photograph – photography
grade – gradual
history – historical
revise – revision
adore – adoration
bomb – bombard
nation – national
critical – criticize
mode – modular
resident – residential
declare – declaration
muscle – muscular
condemn – condemnation
courage – courageous
romantic – romanticize
industry – industrial
fact – factual
inspire – inspiration
sign – signature
malign – malignant*

Once again the similar spellings, despite differences in pronunciation, are there for a reason: they are identifying two words as being based on the same root morpheme. This shows that English spelling is not completely phonemic; sometimes letters encode phonemes, but
sometimes a sequence of letters is specific to a morpheme. And a morphemic writing system is more useful than you might think. The goal of reading, after all, is to understand the text, not to pronounce it. A morphemic spelling can help a reader distinguishing homophones, like meet and mete. It can also tip off a reader that one word contains another (and not just a phonologically identical imposter). For example, spelling tells us that overcome contains come, so we know that its past tense must be overcame, whereas succumb just contains the sound „kum,“ not the morpheme come, so its past tense is not succame but succumbed. Similarly, when something recedes, one has a recession, but when someone re-seeds a lawn, we have a re-seeding.

In some ways, a morphemic writing system has served the Chinese well, despite the inherent disadvantage that readers are at a loss when they face a new or rare word. Mutually unintelligible dialects can share texts (even if their speakers pronounce the words very differently), and many documents that are thousands of years old are readable by modern speakers. Mark Twain alluded to such inertia in our own Roman writing system when he wrote, „They spell it Vinci and pronounce it Vinchy; foreigners always spell better than they pronounce.“

Of course English spelling could be better than it is. But it is already much better than people think it is. That is because writing systems do not aim to represent the actual sounds of talking, which we do not hear, but the abstract units of language underlying them, which we do hear.

(*Nicht zufällig enthält diese Aufzeichnung kein einziges Wortpaar germanischer Abstammung. Über foot – feet könnte man z. B. in diesem Zusammenhang nachdenken, R. M.)

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Reinhard Markner
09.09.2002 05.33
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Melancholy Philology

Life of the conscience of a nation

Rosamund Bartlett
Times Higher Education Supplement, 10. August 2001

Reflections on the Russian Soul: A Memoir
Dmitry S. Likhachev
Central European University Press

For members of Russia's beleaguered intelligentsia, the death of Dmitry Likhachev in September 1999 at the age of 92 represented the end of an era, since he was not just an eminent scholar of medieval literature, but the „conscience of the nation“. A modest and retiring man, Likhachev became a public figure in Russia in his 80s, after being appointed by Gorbachev as head of the Soviet Cultural Fund, where he led a vigorous campaign for the restoration of neglected monuments, churches and libraries. In his role as a senior people's deputy in the shortlived Soviet parliament at the end of the 1980s, his stature was further enhanced by his condemnation of anti-Semitic and nationalist political groups. It seemed entirely fitting that when Russian astronomers discovered a new asteroid, they decided to name it after him.

Likhachev's deep-seated belief that culture was „first and foremost morality“ was born from his unwavering faith as an Orthodox Christian and from the circumstances of his remarkable life. It was a belief that informed all his work and defined him as the archetypal Russian intelligent. His lifelong refusal to conform to political demands, combined with his exceptional talents as a historian and then custodian of Russian culture are what turned him into such a revered figure of authority. Likhachev never identified himself openly as a dissident, or sought to draw attention to himself, but his refusal to sign an official letter attacking Sakharov, his fights to prevent old churches and monuments from being demolished, and his activities as an environmentalist resulted in various forms of intimidation from the authorities. Contributing to Solzhenitsyn's Gulag Archipelago in 1976, for example, provoked an arson attempt on his flat. Likhachev does not dwell on such incidents in the account of his life, but it is regrettable that the reader equally learns nothing about his campaigns to save trees and ancient buildings. Instead, several chapters are devoted to Likhachev's time in Solovki, the labour camp set up by Lenin in 1920 on an island in the White Sea. Likhachev was sentenced to spend several years there, narrowly missing a mass execution in 1929. It was the formative experience of his life. . . .

Likhachev's description of the St Petersburg of his childhood is richly evocative, and certainly the most enjoyable part of the book. Inevitably inviting comparisons with Nabokov's Speak, Memory, to which it provides an attractive complement, it is much more down to earth in every respect. Whereas the aristocratic Nabokov surveys the city from the vantage point of the family limousine, Likhachev (whose parents both came from merchant backgrounds) goes on foot, watching the barges on the crowded Neva, or riding a noisy red and yellow electric tram. What distinguishes this part of Likhachev's memoir is his elegy for the lost sounds of the city – the hooting of steamers, the jangling of soldiers' spurs, the whisper of carriage wheels on wooden roads and its rich colours. A sharp contrast is drawn between the kaleidoscopic palette of pre-revolutionary St Petersburg and the drabness of its spectrum after 1917. Yet it is the colourless years of Stalinist rule to which the bulk of Likhachev's memoir is devoted. Apart from his experiences in the camps, he provides a compelling account of life in Leningrad during the blockade. In between, we learn something of his scholarly career, which began in 1928 with the delivery of a spoof paper to an irreverent student society, in which he defended the old orthography. For this he was awarded the Chair of Melancholy Philology, and then promptly arrested. . . .

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Reinhard Markner
03.09.2002 05.25
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Spelling Bee

http://www.nytimes.com/2002/09/01/magazine/01SPELLING.html?pagewanted=all&position=top

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Jörg Metes
11.08.2002 16.16
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Spaßschreibungen

Spaßschreibungen! Genau! Das ist ein schöner Begriff!
Man kann ihn ohne weiteres auch auf die neue deutsche Rechtschreibung übertragen: So einige Neuerungen der Rechtschreibreform dürften vor allem deshalb populär sein, weil es einigen Leuten (vorläufig) Spaß macht, sie zu verwenden. Vielleicht schreiben Werbung und Presse deshalb so gern Tipp, weil sie es als originell empfinden.

- Ich danke für den Link zu Noah Webster (Ich bin von dort dann auch gleich weiter zu einer Link Page der englischen Rechtschreibreformer geraten! Du meine Güte! Ich hatte ja keine Ahnung!)! – Kann man also sagen, daß dieser Eindruck, den die englische bzw. amerikanische Rechtschreibung auf den ersten Blick macht – nämlich: offener, spielerischer, wandlungsfähiger zu sein –, täuscht? Waren die letzten neuen Schreibweisen, die ins Englische bzw. Amerikanische eingegangen sind, in Wahrheit die von Noah Webster? Und ist es also unwahrscheinlich, daß tonite je auch in der 'New York Times' üblich wird?
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Jörg Metes

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Reinhard Markner
11.08.2002 15.20
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Word Court

Do you have a language question or dispute? Write to Word Court in care of The Atlantic Monthly, 77 North Washington Street, Boston, MA 02114, or send e-mail to msgrammar@theatlantic.com. All letters become the property of Word Court. Ms. Grammar is also on the Web, at http://www.theatlantic.com/courtrecord.

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Reinhard Markner
11.08.2002 15.10
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lite

Diejenigen unter diesen vereinfachten Schreibungen, die nicht schon Webster einführte, gelten beinahe ausnahmslos auch weiterhin als falsch und haben ungefähr den Status von Spaßschreibungen wie „4 U“, können einem also in der Werbung oder im Chat begegnen, nicht aber in der NYT. Mit Ausnahme von „jail“ haben diese Schreibungen auch nicht den Atlantik überquert, wenngleich es „labor“ immerhin über den Pazifik geschafft hat -- die australische Arbeiterpartei schreibt sich so.

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Elke Philburn
11.08.2002 14.41
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Dieser Link über Noah Webster gibt einige Auskunft:

Noah used American spellings like „color“ instead of the English „colour“ and „music“ instead of „musick“. He also added American words that weren't in English dictionaries like „skunk“ and „squash“. It took him over 27 years to write his book. When finished in 1828, at the age of 70, Noah's dictionary had 70,000 words in it.

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Jörg Metes
11.08.2002 14.25
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Mich interessiert der Orthographiewandel in anderen Sprachen. Ich wüßte zum Beispiel gerne, wie der im Englischen verläuft.
Wann zum Beispiel hat sich in Nordamerika color gegen das englische colour durchgesetzt? Weiß da jemand was drüber? Ich habe gerade entdeckt, daß Herman Melville bereits 1853 color geschrieben hat.
Und ich frage mich, wie das mit neueren amerikanischen Schreibweisen ist. Haben sich z.B. lite, nite, tonite etc. schon so weit durchgesetzt, daß sie auch in den Wörterbüchern stehen? Mein Langenscheidt/Muret-Sanders von 1988 hat tonite noch nicht. Die 'New York Times' schreibt weiterhin ausschließlich tonight. Aber Google findet tonite immerhin schon 181000mal.
Bekommt ein amerikanischer Schüler es noch als Fehler angestrichen, wenn er tonite statt tonight schreibt?
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Jörg Metes

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