Schweizerdegen
1. Danke ich habe die < und > Tasten gefunden, bei meiner Max-Tastatur liegen sie neben der 1, wo sie nicht wirklich hingehören.
2. Aber warum fragen Sie nach Mac, wenn Sie eh auf Dose schreiben?
Lieber Detlev von Liliencron, hier kommt wieder einmal Ihr abgrundtiefes Nichtwissen ans Tageslicht. Die ehrwürdige Schwarze Kunst kannte schon immer den Schweizerdegen. Die Schweizer Landsknechte waren einst gefürchtet wegen ihrer Schlagkraft, bei ihren Degen waren nämlich beide Seiten scharfgeschliffen, also sowohl Kimme als auch Korn. Übertragen auf die Schwarze Kunst war ein Schweizerdegen ein Allroundfreak, der sowohl das Setzen als auch das Drucken beherrschte für Einmannbetriebe durchaus sinnvoll. So ein Rundumfrack bin ich auch, ich bin ein Tastengott sowohl auf PC-Dose wie auf McKindtosch, nur die spitzen Klammern hatte ich übersehen.
3. Wer mit Wörd schreibt, hat selber schuld.
Wer freiwillig mit MaxKindtosch arbeitet, kommt auch auf Schnapsideen wie prüflesen und nimmt heimlich Trinkgeld.
4. Ein Blockade-Zeichen (schwarzes Rechteck) kenne ich in den Werkschrift-Zeichensätzen nicht;
Mackie stellt Ihnen dafür die Tastenfolge Wanne_Schifft_+ zur Verfügung, dann erscheint ein Äpfelchen, bei Mackies hat man's immer gerne ein bißchen mit Fun.
Ein ordentliches Satzprogramm kennt viele Möglichkeiten für die Blockade, Sie müssen eben z.B. Zapf-Dingbats anwählen, die Alt-Taste drücken und dann ein simples n tippen. Im Forum geht das so nicht.
5. Betreffs der beglaubigten Antwort auf die Gautschfrage dürfen Sie nicht so ungeduldig sein; wo soll ich denn am Wochenende einen Notar auftreiben?
Das ist einleuchtend.
Falls sich jemand über die intellektuelle Höhe dieses Disputes hier meint beschweren zu müssen, so empfehle ich demjenigen, künftig sich bei der ARD die vormitternächtliche Diskussionsrunde »Im Glashaus« anzuschauen. Gestern saßen beieinander: Sloterdijk, Safranski, Franziska Augstein und Madame Mathiopoulos und unterhielten sich darüber, was in unserer Gesellschaft nicht in Ordnung sei, daß so ein Unheil wie der Amoklauf in Erfurt hatte stattfinden können. Der Fall sollte wohl auf höchster geistiger Ebene analysiert und verarbeitet werden. Allein die Situationsbeschreibung »der Gesellschaft« war ebenso oberflächlich wie konträr, die einen fanden, von unseren Kindern würde zu viel Leistung gefordert, die andere meinte genau das Gegenteil. Als ob der durchgeknallte Junge deshalb so oder so dieses Unheil angerichtet hätte!
Hier überschneiden sich die Forumsstränge und es geht um »Gruppendynamik« auch hier soll Distanz hergestellt werden zu einem Phänomen, man meint mit ihm irgendwie umgehen zu müssen und zwar sofort, und zu wissen wie. Die Angelegenheit wird auf den Medienmarkt gezerrt, in alle Gazetten und Fernsehsender. Trauer und Betroffenheit werden inszeniert, weil sie in Wahrheit nicht da oder nicht wirklich erlebbar sind. Anstatt daß man einfach mal für eine Weile den Mund hält, wenn so etwas passiert. (Muß ausgerechnet ich sagen! Aber hier passiert ja nichts Schlimmes.)
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Walter Lachenmann
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