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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Helden der Rechtschreibung
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Heinz Erich Stiene
03.11.2003 09.33
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Von

Die Verfertiger des für den Realschulunterricht eingerichteten Englischbuches 'Red Line' (Klett-Verlag) bieten auf der hinteren Umschlagklappe „Lerntipps“ an – na ja, wie sollten sie's in einem Englischbuch auch sonst schreiben? Heftig scheinen die Heroen der Schule alldaselbst aber auch mit den Tücken des Bindestrichs zu kämpfen: „schülerfreundlicher Grammatik und Vokabelanhang“. Es ist ja wirklich nicht einfach ... Doch geradezu bizarr-blödsinnig ist die Marotte, als Kurzsätze definierte Einheiten im Vokabelteil im Englischen wie im Deutschen mit einem Großbuchstaben beginnen zu lassen, auch wenn solche Kurzsätze keineswegs nur auf den Satzanfang beschränkt sein müssen. Aber nichts liegt mir ferner, als unser kleinkindliches Urvertrauen in die hochgeschätzten Didaktik-Spezialisten zu erschüttern. Zu seiner Festigung sei deshalb allen in der Runde die Lektüre des Kapitels „Unterricht“ in Wilhelm von Kügelgens 'Lebenserinnerungen eines alten Mannes' nachdrücklich empfohlen (postumer Erstdruck 1870, danach bis in unsere Zeit oft aufgelegt). Es beschreibt pädagogische Erlebnisse des Autors um 1810 und ist teuflisch ergötzlich. Allenfalls unverbesserliche, lästerlich veranlagte Geister werden es aus einem wohlbekannten Grunde deprimierend finden. Nebenbei: Kügelgens Buch ist ein Edelstein der autobiographischen Literatur, einfach hinreißend.
Ein Nachschlag in anderer Sache: In Köln wundern sich Fremde über die auffällige Betonung, welche die Einheimischen einem Straßennamen geben: „Militärríngstraße“. Gleichfalls Verwunderung erregt die ausbleibende Flexion in Fällen wie „auf dem Altermarkt“. Aber ähnliche Erscheinungen dürften sich, dessen bin ich sicher, auch andernorts zuhauf beobachten lassen.

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Heinz Erich Stiene

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ghest
31.10.2003 18.40
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Schriftsteller können ihre Rechtschreibung durchsetzen

Gefunden in der Süddeutschen Zeitung vom 31.10.03, Wochenende: Das Paradies der Schiffezähler, von Ingeborg Harms, Schriftstellerin und Publizistin in Frankfurt, ständige Mitarbeiterin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Soweit ich es beurteilen zu können glaube, ist der ganze Artikel in klassischer Rechtschreibung abgedruckt worden. Es geht also und sollte anderen Schriftstellern Mut machen, es auch zu verlangen.

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Theo Grunden
28.10.2003 21.42
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Kopftuchtragik

Es geht bei der aktuellen Diskussion über muslimische Erzieherinnen und Lehrerinnen offensichtlich längst nicht mehr nur um die kopftuchtragenden unter ihnen, sondern auch um die Kopftuch tragenden, die Kopftuch-tragenden und die kopftuch-tragenden.

Das bestätigen zumindest Google und meine Tageszeitung.

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ghest
28.10.2003 10.27
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der neue Instrumental

Da offensichtlich die bisherige Entwicklung der deutschen Sprache von einer synthetischen, d.h. mit fallunterscheidenden Endungen, zu einer analytischen, d.h. mit fallunterscheidenden Präpositionen, wieder zurückgedreht wird, schlage ich für den auch in den slawischen Sprachen präpositionslosen Instrumental auch für das Deutsche eine kennzeichnende Endung vor, entweder geschlechtsabhänig wie dort oder geschlechtsunabhängig. Die Auswahl ist groß, man kann die schönste aussuchen.

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Theodor Ickler
28.10.2003 08.29
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Nürnberger Nachrichten

Schlagzeile im Regionalteil:

Dechsendorfer waren Chormusik begeistert
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Th. Ickler

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Christoph Kukulies
27.10.2003 15.03
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Re: Werbung

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Die Anzeigenwerbung ist bekanntlich weitgehend auf Reformschrieb umgestellt. Schaun wir mal! Meine Quelle ist die heutige FAZ-Sonntagszeitung.

Die UBS Investment Bank wirbt mit einem Risiko, dass deutlich niedriger ist als bei jedem Engagement im herkömmlichen Aktienmarkt.

Die Stadt Basel wirbt so: Die Vorzüge der Schweiz sind nahe liegend. Das entspricht den neuen Regeln, ist aber grammatisch falsch.

Möbel von Peter Leu empfehlen sich wegen ihrer Schelllackoberfläche.



Umso erfreulicher war für mich zu lesen, daß eine Beilage der Firma Walbusch, Herrenhemden, in der FAZ vom Samstag ganz in Bewährtschreibung verfaßt war. Ich war so gerührt, daß ich gleich zwei Hemden bestellte.

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Christoph Kukulies

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Heinz Erich Stiene
27.10.2003 10.11
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Orthographische Blütenlese

In diesen Tagen stieß ich auf einen Aufsatz, den Ludwig Bieler 1949 in Band 2 der Zeitschrift 'Lexis' veröffentlicht hatte. Ich staunte nicht schlecht, darin die jetzt von den Reformern wieder ausgegrabene ss/ß-Schreibung vorzufinden, also etwa „muss“ und „bloß". Zur Erklärung: Bieler war Österreicher. Er war 1906 in Wien geboren, floh vor den Nationalsozialisten nach Irland und starb 1981 in Dublin. Trotzdem ist bemerkenswert, daß er als Nachgeborener sich der vor 1900 einmal in Österreich verordneten Schulschreibung befleißigte, zumal die Zeitschrift 'Lexis' im badischen Lahr verlegt wurde.
Anders verfuhr der 1845 in Speyer geborene Philologe Wilhelm Meyer. Er „publicirte“ bis zu seinem Tode 1917 in der ihm seit Jahrzehnten vertrauten Rechtschreibung. Er blieb also bei That, Waare, componiren usw., übrigens immer auch bei Rythmus. Meyer galt (und gilt noch) als eine Koryphäe seines Fachgebietes: wer hätte ihn belehren wollen?
Wieder anders beweist ein Gymnasiallehrer Charakter, mit dem ich mich vor einigen Tagen unterhielt. Als Spätberufener sitzt er noch an seiner Dissertation, die er, für ihn selbstverständlich, in bewährter Rechtschreibung verfaßt. Über das orthographische Tohuwabohu, das durch die Reform an den Schulen entstanden ist, schüttelt er nur den Kopf: „Es geht alles durcheinander. Man weiß gar nicht, wo man noch zu korrigieren anfangen soll.“ Doch was soll das Urteil eines Praktikers, wenn die kultusministerielle Propaganda und ihre Hilfsschranzen trompeten: Problemlos in den Schulen eingeführt!
Journalismus sei ein Charakterfehler, hat bekanntlich Karl Kraus behauptet. Recht hat er gehabt, der Grantler. Ihren Bericht über eine Ausstellung mittelalterlicher Buchkunst in Köln eröffnete eine Christiane Hoffmans in der 'Welt am Sonntag' vom 9. August 1998 mit diesen Worten: „Großes Gezeter hat in den letzten Jahren in den deutschsprachigen Ländern eingesetzt: Die mißratene Rechtschreibreform ist in aller Munde. Ein Buch wie 'De orthographia' (Über die Rechtschreibung) könnte da Abhilfe schaffen – wäre es nicht über 1000 Jahre alt. Sein Verfasser, der Mönch Alkuin, leitete die Hofschule Karls des Großen in Aachen, und ihm oblag es, am Ende des 8. Jahrhunderts nicht nur eine neue Rechtschreibung einzuführen, sondern überhaupt eine neue Schrift mit ganz neuen Regeln.“
Ich erspare es mir, das armselige, von behaglichem Irrsinn überwucherte Geschreibsel zu zerpflücken. Zu Alkuins „neuer Rechtschreibung“ sei nur soviel gesagt: Karl der Große leitete in seinem Reich eine Bildungsreform ein, die man bisweilen auch als Bildungsrenaissance bezeichnet. Damals war das Lateinische nahezu die einzige Literatursprache; aber in vorkarolingischer – merowingischer – Zeit war es, da es so gut wie keine Schulen gab, aller Regeln verlustig gegangen. Davon waren Orthographie und Grammatik in gleicher Weise betroffen. Die grammatikalischen Kategorien purzelten hilflos durcheinander, und die Autoren rangen sich ihre kleinen Werke ab, so gut ihnen eben möglich war. Unter Karl wurde der sprachliche Wildwuchs bekämpft; man knüpfte man an die alten, in den antiken Texten überlieferten und von den römischen Grammatikern gelehrten Regeln wieder an. Darum ging es Alkuin und seinen Mitstreitern, und nicht etwa darum, auf Kosten einer vorhandenen tadellosen, allseits gebräuchlichen Rechtschreibung eine neue einzuführen. Aber die scheinbare Parallele war 1998 auch allzu billig zu haben. Und da wäre ich wieder bei Karl Kraus.

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Heinz Erich Stiene

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Theodor Ickler
26.10.2003 18.00
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Werbung

Die Anzeigenwerbung ist bekanntlich weitgehend auf Reformschrieb umgestellt. Schaun wir mal! Meine Quelle ist die heutige FAZ-Sonntagszeitung.

Die UBS Investment Bank wirbt mit einem Risiko, dass deutlich niedriger ist als bei jedem Engagement im herkömmlichen Aktienmarkt.

Die Stadt Basel wirbt so: Die Vorzüge der Schweiz sind nahe liegend. Das entspricht den neuen Regeln, ist aber grammatisch falsch.

Möbel von Peter Leu empfehlen sich wegen ihrer Schelllackoberfläche.

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Th. Ickler

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ghest
21.10.2003 15.01
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tieferlegen

Mantafahrer-Fachsprache? Südd.-Zeitgs-Deutsch? weder alte, noch neue, noch Ickler-Rechtschreibung, aber genau in der Tendenz der Sprachentwicklung, also ganz neu:
„Der allerneueste Manta-Witz? In München wollen Investoren jetzt den Stachus tieferlegen.“
Gefunden in der Südd. Zeitg. v. 21.10.03, München, Mittendrin, München – einfach unterirdisch, von Stefan Simon
„tieferlegen“ sollte ins Ickler-Rechtschreibwörterbuch.
Vielleicht gibt es noch mehr Verben mit Adjektiv-Komparativ als Verbzusatz, die feste Begriffe sind.

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Theodor Ickler
21.10.2003 07.07
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KMK-Deutsch

Am Anfang steht ein Kennen Lernen.

(Sokrats aktuell 3/2003, hg. von der KMK)
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Th. Ickler

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Werner Fahnenstich
20.10.2003 08.59
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Multipler Orgasmus

Heute in Spiegel online: Zitat Rudolf Scharping:

„Ich werde nicht mehr kandidieren, wenn der Parteitag im November zusammen kommt“.

Gruß in die Runde
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Werner Fahnenstich

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Christoph Kukulies
19.10.2003 07.56
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Wenn es eng wird, schreibt man wieder normal.

Heute im „Super Sonntag” in einer Spaltenüberschrift:

Waggons machten sich selbständig
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Christoph Kukulies

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Ruth Salber-Buchmüller
17.10.2003 16.10
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wie praktisch

Spiegel-online heute:
Taipeh

„Höchster Wolkenkratzer der Welt
fertig gestellt“.
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Ruth Salber-Buchmueller

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Theodor Ickler
17.10.2003 13.43
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VCD

„fairkehr“, die Mitgliederzeitschrift des VCD, wimmelt von orthographischen Fehlern, alle reformbedingt.
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Th. Ickler

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margel
16.10.2003 13.16
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Zurück geblieben

Das Niedersächsische Landesamt für Bezüge und Versorgung schreibt: zurück zu senden/ zurück gehaltene/ zurück zu greifen/ hinaus gelangen. Es schreibt auch, eine Rente werde „abgefunden“.

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