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Norbert Schäbler
09.05.2004 10.39
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Nota bene - Notatione

Man kann ins Schwärmen geraten über die Nationen im Bereich des Schachspiels.
Alles ist da:
Ökonomie (so kurz wie möglich),
Informationsdichte (welche Figur, tut was, wie, mit welcher Wirkung),
Normierung (gewohnheitsbildende, sicherheitsfördernde und routinemäßige Aufzeichnung),
Ästhetik (z.B.: ":“ statt „x“)
...
Hier wird Kommunikation ausschließlich mit Zeichen betrieben. Ganze Sätze verbergen sich hinter Kürzeln! Ein Wunder – hervorgebracht durch den Intellekt einiger Schachbestien.

Logischerweise gibt es im Schach auch die Unterscheidungsschreibung. In besonderen Spielstellungen kann nämlich eine bestimmte Endposition durch verschiedene Figuren gleicher Qualität erreicht werden. Das gilt z.B. für zwei farbengleiche Springer, die sich im „L-Abstand“ gegenüberstehen oder für zwei gleichfarbige Türme, die sich auf einer freien Reihe befinden, die nicht durch weitere (eigene) Spielfiguren blockiert ist.
Am häufigsten allerdings trifft dies zu bei den Bauern. Davon gibt es acht, die sämtlich beim diagonalen Schlagen die vertikale Linie verlassen. Deshalb hat man den „Bauernschlag“ insofern genormt, daß man generell – selbst wenn Verwechslungen ausgeschlossen sind – sowohl die Ausgangsvertikale als auch die genaue Endstellung der Figur angibt („ed5:“ bedeutet: Der Bauer der Vertikale e schlägt die Figur auf dem Feld d5).

Ein Wort zur „Schachsatzlehre“.
Wir sind im Satzbau der deutschen Standardsprache gewohnt, Satzglieder nahezu beliebig zu tauschen. Z.B. sagen wir. Es schlägt der Bauer der Vertikale e die Figur auf d5. Das würde folgende Notation ergeben: „:ed5.“
Oder: Bauer e schlägt d5 (e:d5).
Internationale Schachnotation hingegen spricht wie folgt: Bauer e – Figur d5 – schlägt. In Kurzform: ed5:
Letzteres bringt ausschließlich Vorteile.
Dem notierenden Schachspieler wird es feste Gewohnheit und Rhythmik. Wer, wohin, was tut ...
Noch größer ist der Vorteil für den Leser, denn er weiß, daß die Wesentlichkeit des Zuges – das ist doch das, was sich ereignet, das Tun selbst, das Prädikat, die Satzaussage – ganz hinten steht.
„:“ heißt „schlagen“. „+“ heißt „Schach bieten“.
Endpositionierung bringt hier ungeahnte Vorteile, zumal in der Endposition auch noch Wirkungen und Einschätzungen eingebracht werden können.
„!“ bedeutet „ein sehr guter Zug“. „?“ = ein schwacher Zug, „??“ („ein grober Fehler“).
Diese Endpositionierung ist es im übrigen auch, die echte Schachliebhaber veranlaßt, den gegenwärtigen Spielstand nachzubauen und dann stundenlang über Verbesserungen oder mögliche Gegenattacken nachzugrübeln.

Lieber Herr Lindenthal!
Ich weiß, daß Sie mit dieser Auskunft sehr viel anfangen können, denn auch Sie sind ein zum Staunen neigender Funktionalist; außerdem – genau wie ich – ein polternder Romantiker.


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nos

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Detlef Lindenthal
09.05.2004 06.28
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Und nun die RS-Strategie

Ich staune über die Wunderwelt der Notation.
Fürs Schlagen, Schlachten, Abknipsen, Wegnehmen sind zwei Zeichen üblich, : oder x , wobei ich den : eleganter finde, weil der dem Schach + und Schachmatt, dargestellt durch # oder Ungleichheitszeichen, nicht die Schau stiehlt.
Offenbar ist es Auffassungssache, ob zuerst geschlagen, dann der Platz eingenommen wird, oder umgekehrt. Der bereits angesprochene Grundsatz, daß keine 2 Spieler auf demselben Feld stehen, spricht für erstere Lösung, und so fand ich es hier in einem Buch.
Was ich noch nicht einsehen konnte, ist, warum von der bisher vermeinten Grundregel und Überregel der Mindestaufzeichnung oder Minimalnotation abgewichen wird, um das schräge Schlagen eines Bauern zu verdeutlichen:
3. ... fe5:
oder
3. ... f:e5
statt
3. ... :e5
Auch K, D, L und S schlagen schräg, und bei denen schreibt man nicht die Herkunftslinie davor; oder habe ich hierbei etwas übersehen? Ich vermeinte, daß die Herkunft nur geschrieben wird, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt. – Soweit dies.

Nun zum Spielverlauf. Einen Bereinigungs-Gegenangriff 4. ... Sc6 (für 5. ... S:e5) können Sie mit 5. Sf3 verleiden; damit bekomme ich Ihren Infanteristen von e5 nicht wieder weg, womit gezeigt ist, daß meine Eröffnungsantwort (2. Damebauer auf 1. Königsbauer) nicht gar so glorreich war.
Dies nun einsehend und gelernt habend, hat für mich das Spiel seinen Sinn erfüllt, so daß es zeitökonomisch richtig ist, es an dieser Stelle durch Aufgabe zu beenden. Ich ergebe mich und erhoffe die Beachtung der Genfer Konvention, ersatzweise nichtvergeßliche Geschichtsbücher.

Aber wie geht das nun weiter mit der RS„R“, wenn man sie nach den strategischen Möglichkeiten aufdröselt?
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Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
08.05.2004 23.17
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War weg

Kleine Korrektur zu letztem Zug: fe5:
4. de5:


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nos

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Detlef Lindenthal
08.05.2004 12.38
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Bin unterwegs.

3. ... :e5

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Norbert Schäbler
08.05.2004 10.51
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Foglifting

Den Nebel lüften, das ist mein Ziel, und um diesem Ziel näherzukommen, habe ich schon manch laienhafte Forschungsarbeit betrieben und Daten zusammengestellt, die den Hochgelehrten und Freie-Presse-Aposteln zumindest Basis für weitergehende Forschung oder Eruierung hätten sein können.
Provoziert und dummgeschwätzt habe ich auch – holzklotzhaft-stiermäßig – und oft genug habe ich mich im eigenen Netz verfangen, denn es war manchmal zu weit „gesponnen“.

Sei’s drum.
„The games must go on!“
So sagte einst der Oberolympionike in München, und die Attentate waren ganz schnell vergessen. Nur im olympischen Dorf lief man noch mit betröppelter Miene herum, und das Weißbier wollte nicht mehr so recht schmecken ...

Lassen wir auch unser Spiel weitergehen:
2.... f6
3. d4

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nos

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Detlef Lindenthal
08.05.2004 09.43
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Dicker Havannaqualm

... ist natürlich starker Tobak, den ich mir vermutlich gleichfalls nicht gegenmaßnahmenfrei gefallen lassen würde.

Ein außerordentlich kostbares Lehrmuster ist, in einer Erörterung nicht gleich zuerst die beste oder erstbeste Erläuterung zu geben, sondern zunächst die mehr oder weniger abwegigen sonstigen Möglichkeiten zu nennen, bis der mitdenkende Zuhörer oftmals von alleine drauf kommt, welches die beste Lösung ist. Auf diese Weise kann ein Lehrer seinen spitzohrigen Schüler eine ganze Handvoll Lösungen durchdenken und vernetzen lassen, ohne jeweils eine neue Aufgabenstellung erarbeiten zu müssen; und der Schüler hat mehr denken gelernt, als wenn er nur gymnasiummäßig die angeblich richtige Lösung auswendig lernt (bzw., noch schwächer, erraten lernt, was der Lehrer hören möchte).
Diese Dorfschullehrerkunst kehrt auch im brain storming wieder sowie in der von mir geschätzten Manöverkritik, und ich finde das auch beim Schach spannend. (Wie würde das denn nach 1.e4 d5; 2. e5 f6 weitergehen?)

Solche und weitere Erörterungsmuster lassen sich auf die anstehenden Strategieaufgaben allerdings erst anwenden, wenn die Strategiepartner ein gemeinsames Ziel haben; welches sich unserer Tage wohl hinter erheblich Wolken von beißendem Havannaqualm und ähnlichem verbirgt.

Oder glauben Sie an Ziele, lieber Herr Schäbler?

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Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
08.05.2004 08.44
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Ballyhoo

Duden übersetzt das Wort mit Reklamerummel und bezeichnet damit eine Effekthascherei, die ein Ereignis zusätzlich aufbauschen soll.
Besonders im Sport ist derartiges schon längst zur Gewohnheit geworden. Man denke dabei an das heutige Fußballbundesliga-Spitzenspiel zwischen Bayern München und Werder Bremen.
Da gräbt die Presse die letzten Geheimnisse aus, entfacht Grabenkämpfe, setzt der natürlichen Spannung noch einen gefühlsbetonten I-Punkt drauf – und dies eigentlich nur deshalb, damit sich das Stadion füllt und es zu einem Massenauflauf kommt.
Reaktivierung des menschlichen Herdentriebes?

Ein Ballyhoo gibt es in allen Sport-, Spiel- und Lebensbereichen. Jede Sensation kann noch sensationeller gestaltet werden, und manchmal ist es gar so, daß im Vorfeld ein Ereignis derart hochstilisiert und zurechtgezimmert wird, daß mit der späteren Entscheidung die Totalvernichtung des Gegners verbunden ist. Der Gegner wird an seiner Ehre, bei seiner Angst, bei seiner Grundeinstellung gepackt, und wenn er dann unterliegt, ist es auch um seine Weltanschauung geschehen – zumindest für die interessierte Öffentlichkeit.
Das riecht nach Stellvertreterkrieg!

Auf der Ebene des Spiels ist die emotionale Beteiligung gang und gäbe. Parallel zum regelgebundenen Spielablauf entwickelt sich ein kleiner Zusatzwettkampf, den man als ausbluffen bezeichnet. Mit Worten oder Gesten versuchen die Spielpartner den oder die Beteiligten zu verunsichern, kurzfristig abzulenken und so einen kleinen Vorteil zu erzielen. Schach ist z.B. ein solches Spiel, und es gibt sehr viele Anekdoten über geniale Ablenkungsmanöver.
Wortspiele wie: „Ich sehe schwarz für Weiß“, sind da noch als harmlos zu bezeichnen. Die an anderer Stelle wiedergegebene Anekdote von Bobby Fischer hat da schon eine ganz andere Dimension.
Tatsache ist, daß alle großen Schachspieler eine besondere Eigenart entwickelt haben. Von Petrosjan beispielsweise wird berichtet, daß er am Schachtisch immer eine Havanna geraucht hat und seinem Gegner vor dessen Zug stets eine geballte Ladung Rauch ins Gesicht blies.

Vielleicht kann mein Schachgegner, Herr Lindenthal, mit dieser Erklärung etwas anfangen. Die Verletzung seiner Ehre war jedenfalls nicht mein Ziel. Vielmehr gehen meine Angriffe stets in Richtung RSR.
Beim Zusatzgeplänkel bin ich für Herrn Lindenthals Begriffe offensichtlich etwas zu weit gegangen. Die Hintergründe für mein Verhalten habe ich erklärt, will mich aber zusätzlich für einige Fehlformulierungen entschuldigen.



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Norbert Schäbler
07.05.2004 22.44
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per eMail

Lieber Herr Lindenthal!

Es war absolut nicht mein Ziel, etwas oder jemanden herabzuwürdigen.
Lassen Sie uns die Partie per eMail durchspielen.
Ich glaube, unsere kleine Show langweilt die anderen Teilnehmer, und meine Witze sind auch nicht immer mütterlich.

Herzlich
Ihr Norbert Schäbler
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nos

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Detlef Lindenthal
07.05.2004 20.28
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Lebenslanges Lernen

Lieber Herr Schäbler,

mein Großvater hat nicht gekrümelt oder gehüstelt; es kommt nicht gut, daß Sie sowas über ihn schreiben. Auch steht es Ihnen nicht zu, ihn zu mimen. Daß er kindgerecht Schach unterrichten konnte, sollten Sie nicht dafür benutzen, um Ihn oder mich herabzuwürdigen.
Nützlicher wäre es, seine Schule, ihn und andere fähige Dorfschullehrer zu vergleichen mit der heutigen Schule und unseren heutigen PISA-Lehrern, wie ich als Elternvertreter meiner Kinder sie kennengelernt habe.

Die Schachpartie habe ich aufgenommen, weil, wie nachzulesen ist, Sie das Spiel sehr wünschten. Meine Notationsschwäche und auch Ihre sollten keine entscheidende Hürde sein; pädagogisch ist es, Lernen zuzulassen. Daß Sie zur anschließenden Manöverkritik nicht zur Verfügung stehen, finde ich schade.

Sie schreiben: „Unsere Partie annullieren wir, tun so, als ob sie nie gespielt worden wäre.“ Dies können Sie nicht allein entscheiden.

Freilich spiegelt diese Partie viel von dem wider, was Menschen an den Schulen, Ministerien, Redaktionen, Internetseiten einander antun. Ich meine immer noch, daß wir uns zu mehr Gerechtigkeit durchringen sollten.

Gruß,
__________________
Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
07.05.2004 09.57
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Rund um das Achterquadrat

Lieber Herr Lindenthal!

Verzeihen Sie, wenn ich bei unserem kleinen Schachwettkampf nicht wie Ihr Großvater hüstelte, krümelte und brummelte. Ich kannte Ihren Großvater nicht, konnte ihn also auch nicht mimen.
Ich kenne dagegen einige Großmeister: Karpow, Kasparow, Aljechin, Petrosjan, Spasski ...; eine ganze Namenslitanei mit Russen.
Lediglich der Bobby Fischer hat diese Phalanx einmal durchbrochen. Ein ganz irrer Typ, der meines Wissens in der „Hoppla“ gelandet ist.
Jener USA-Boy war nicht nur ein Meister des Schachspiels, sondern auch ein Stratege außerhalb des Achterquadrats. Laut Anekdote hat der sich einmal in der Endphase einer Partie einen trefflichen Scherz erlaubt. Per Brief hat er seinen nächsten Zug (!! = ein ausgezeichneter Zug) abgeben lassen und ist dann einfach verschwunden. Danach haben sämtliche Großmeister der UDSSR ihre Köpfe zusammengesteckt, haben gerätselt, einen Gegenzug ausgeheckt, und dann haben sie nach dem Fischer gesucht, der sich irgendwo in Florida am Stand aalte.
Nur einige wenige Sekunden, bevor auf der Schachuhr des Amerikaners die Zeit ablief, ist der dann an den Tisch zurückgekommen, hat spontan seinen Zug getätigt und in der Folge mit seinem burschikosen Auftreten den Gegner zum Blitzschach verlockt. Ganze Zugsalven gingen da innerhalb von nur einer Minute über die Bühne, und den im Nebenzimmer versammelten UDSSR-Großmeistern wurde schwarz vor den Augen, weil ihr Schützling dummerweise ihre Hilfe ausschlug und sich anmaßte, das Computerhirn auf der anderen Seite des Tisches alleine zu besiegen.
Ja, ja, der Fischer wußte noch, wie man die „Russenmafia“ ausschaltet.

Wir, die wir gegen eine andere Mafia – die Rechtschreibmafia – kämpfen, sollten uns ebenfalls einmal eine burschikose Strategie überlegen.
Die alte Strategie, jemanden wie den Zehetmair aus dem KMK-Klüngel herauszulösen und ihn zu spontanem Handeln zu verlocken, ist ja wohl nicht aufgegangen.
Den Corpus als ganzes muß man sich vornehmen, der nach dem Aussortieren des damaligen Vorreiters und zudem einzig Einsichtigen immer tiefer in den Strudel der Dummheit gerät.
Das ist Nachteil und Chance zugleich.
Dummheit bleibt nämlich in alle Ewigkeit konstant.
Sie läßt sich aber auch sehr leicht berechnen.

PS: Lieber Herr Lindenthal!
Unsere Partie annullieren wir, tun so, als ob sie nie gespielt worden wäre.
Falls wir das auf der Ebene der RS“R“ erreichen, sind wir einen Schritt weiter. Selbst für die Bildungsnoblesse wäre das ein riesiger Erfolg. Sie darf sich nämlich dann darüber freuen, daß sie neun Jahre lang den Intellekt genasführt hat.




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Gast
07.05.2004 09.13
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Zum Beitrag von ''gestur'' vom 06.05.2004, 23:18


Bei uns in der Realschule war es ähnlich: Es wurde zwar in den ersten Jahren
etwas Grammatik gemacht, die allerdings schwer verständlich war, da Fachbegriffe
verwendet wurden. Zumeist ging es um moralisierende Lektüre im Sinne des Gegensatzes
von arm und reich. Außerdem mußten wir Übungsbögen -- ich nenne das jetzt mal so,
wie sie wirklich bezeichnet wurden, weiß ich nicht mehr -- durcharabeiten, auch als
Hausaufgabe. Sie waren in numerierte ''Kacheln'' eingeteilt, und man mußte von
einer zur anderen ''springen'' -- sie waren nicht in der richtigen Reihenfolge
angeordnet. Da kam dann alles auf einmal, so daß es schwierig ist, wirklich
etwas zu behalten.

Menschen lernen doch schon seit vielen Jahrtausenden, und aufgrund dieser
langen Tradition müßten doch genügend Erfahrungen vorhanden sein, wie Kinder am
effektivsten etwas begreifen. Ich habe den Eindruck, daß die Lehrer oder ihr
Dienstherr, der Staat, gar nicht wollen, daß Kinder etwas lernen.

Darf ein Staat das Recht haben, Kindern Wissen über ihre eigene Muttersprache
durch bewußt unzureichende Lehrmethoden vorzuenthalten?



xxx
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Detlef Lindenthal
06.05.2004 21.51
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Notation ist wirklich nicht so einfach.

In Ihrer Schachnovelle muß es sicherlich
1. e2-e4; d7-d5; 2. e4-e5; Dd8-Dd5 heißen statt
1. e2-e4; d7-d5; 2. e4-e5; Dd1-Dd5 (die schwarze Dame steht in Zeile 8).

Gemeinsam kann man solche Fehler ausmerzen – was die Reformsünder bis heute nicht schaffen: In Schleswig-Holsteins verfassungswidrig verändertem Landesverwaltungsgesetz auf
http://www.landesregierung-sh.de/landesrecht/20-1fr.htm
steht jetzt schon seit anderthalb Jahren das Wort „gebaucht“, und die anderen hineinreformierten Fehler sind auch nicht ausgebessert worden.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
06.05.2004 21.23
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Schach schwach :-(

Lieber Herr Schäbler,

mit Ihrer Übertragung meiner kleinen Schachpleite auf andere Verständigungsaufgaben (z.B. RS„R“) bin ich durchaus einverstanden.

Aber wir müssen genauer hinschauen. Natürlich habe ich mich an den Schachregeln versündigt; doch auch Sie tragen daran etwas Verantwortung.

Zur Erläuterung: Meine Schachkenntnisse eignen sich bestens dafür, an langen Winterabenden die Söhne im Aufpassen und auch ein wenig im Planen zu üben. Bezüglich Notation bin ich, ähnlich wie in der Musik, ein Spätzünder und Legastheniker :-( . Fehlerhafterweise habe ich mir Ihre Notationen nicht richtig angeschaut und habe gemeint, daß „Bauer auf Reihe 5“ ganz klar bedeuten müßte, meinen Bauern auf d5 zu schlagen. Was Sie aber nicht getan haben, denn Sie haben Ihren Bauern auf e5 friedfertig neben den meinigen gestellt.
Meinen Bauern auf d5 geschlagen wähnend (daher das Wort Wahn), schlug ich den dort nicht vorhandenen weißen Phantombauern mit meiner Dame Dd5 (nach einem ebenso peinlichen und falschen Versuch, ihn zuvor mittels De5 zu schlagen). Mea extendata culpa, pfundweise Asche auf mein Haupt. – Nun aber zu Ihrer Mitverantwortung. Ich bin überzeugt, daß im Schachspiel nur erlaubte Züge erlaubt sind; unerlaubte Züge werden, das erscheint mir als die einzig mögliche Regelung, berichtigt (ausdrücklich geregelt ist dies m.W. darin, daß ein König nicht in eine Schachbedrohung ziehen darf; tut er es trotzdem, wird dieser regelwidrige Zug berichtigt, und keiner wird bestraft). (Mein lieber Großvater (Dorfschullehrer) hatte die gleiche vornehme Regelung, sich grummelnd räuspernd, zu meinen Gunsten auch auf die Dame ausgedehnt.)
Daher hätten Sie, so meine ich, meine Falschzüge zurückweisen müssen, statt sie mit ?? und ????? zu bemängeln. Auch hat Ihre Halma-Beanstandung mich nicht auf die richtige Idee und den Pfad der Tugend zurückgebracht.
Somit habe ich seit etwa 2 Wochen keinen gültigen Zug gemacht, und die Zeitüberschreitung geht zu meinen Lasten, so daß ich hiermit anbiete, daß wir uns auf meine Niederlage einigen.(*)

Nun noch etwas Manöverkritik. Daß ich zuweilen mit dem Damebauern d5 auf den eröffnenden Königsbauern antworte, ist, nüchtern gesehen, ein strategisch etwas nachteiliger Zug, weil ich unterm Strich ein halbes Tempo verlieren kann; psychologisch gesehen hat er erfahrungsgemäß einige Vorteile: Wegen seiner leichten Nachteiligkeit ist er als Eröffnung eher unbekannt, und der Gegner kann mich mit seinen vielen gelernten Eröffnungsbibeln nicht an die Wand spielen; es entsteht ('tschuldigung!) eine gewisse mir nützliche Verwirrung. Auch ist von Anfang an Bewegung im Spiel, es erstarrt nicht im rechenaufwendigen Stellungskrieg, ich habe Aussicht, nach 40 Minuten wieder die Öfen versorgen usw. zu können.
Nach
1. e4 d5
nun zu Ihrem Zug
2. e5 :
Dieser Zug wollte mir vermutlich deshalb nicht in meinen notationsschwachen Kopf, weil ich ihn als ziemlich nachteilig sehe. Vermutlich würde ich ihn mit 2. ... f6 stoppen, was Sie zu 3. :f6 (3. ... f7-:f6) oder 3. e6 (3. ... L:e6) veranlassen müßte; unterm Strich haben Sie dann Ihren Bauern nach langem Marsch verloren, ich hingegen habe schon einige Züglein für meinen Aufmarsch tun können.
Aber, wie gesagt, das sind Manöverkritiken; meine Stellungnahme steht weiter oben bei (*).

Ihre Übertragung auf die Rechtschreibung halte ich für völlig richtig, aber es steckt noch mehr drin: Die „Reformer“ haben noch viel mehr Regeln verletzt als ich es tat. Doch hat jemand deren Fehlzüge gekennzeichnet und strategisch ausgenutzt? Sollte man an dieser Stelle die Partie fortsetzen?

Nun hoffe ich, daß ich hier nicht wieder arge Notationsfehler eingebaut habe, und bin neugierig auf Ihre Antwort.


(geändert habe ich nochmals Feinheiten der Notation: Zügenummer „3.“, Schlagezeichen „:“ und Wer-ist-am-Ziehen-Anzeiger „3. ...“ .)
– geändert durch Detlef Lindenthal am 07.05.2004, 08.07 –
__________________
Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
06.05.2004 19.39
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Schachnovelle

Nicht jeder wird es verstehen, wenn sich Herr Lindenthal und ich hier über die Banalität einer Schachpartie erregen; wenn wir hier scheinbar über Sieg und Niederlage eitle Sträuße ausfechten. Das wirkt schon ein wenig idiotisch.

Den Grund, warum ich mich hier auf das Spielchen einlasse, möchte ich verraten.
Der Grund meiner Einlassung heißt: Übertragbarkeit.
Denn, was hier bei diesem Spielchen passiert, ist in sehr ähnlicher Weise bei der Rechtschreibreform geschehen. Hier wie dort hat jemand mutwillig, nichtsahnend oder gar dümmlicherweise ein bewährtes Notationssystem verändert und damit erhebliche Kommunikationsschwierigkeiten ins Leben gerufen.

Im konkreten Fall geht es um die Form der Aufzeichnung von Schachpartien – eine höchst intelligente, verknappte und ökonomische Protokollierung von einzelnen Spielzügen – die im übrigen in den vergangenen 20 Jahren ebenfalls eine Reform erlebt hat; diese allerdings zum ausschließlichen Vorteil.
Früher gab man bei der Niederschrift von Spielzügen sowohl die Ausgangsstellung der (berührten und geführten) Spielfigur als auch deren Endstellung an. Zog man z.B. bei der Partieeröffnung den Königsbauern (auf dem Schachfeld entspricht dies der Gitterposition e2) auf die Position e4, so schrieb man für den ersten Zug:
1. e2-e4.
Heutzutage schreibt man lediglich die Endposition auf: 1. e4

Im folgenden skizziere ich den Spielverlauf der Partie mit Herrn Lindenthal zunächst nach ehemals üblicher Darstellung.
1. e2-e4; d7-d5; 2. e4-e5; Dd8-Dd5 (“D“ steht für die Spielfigur „Dame“).
In verkürzter Darstellung sieht das wie folgt aus:
1. e4 d5
2. e5 Dd5

Dabei kann man feststellen, daß die Reform der Schachspielnotation sehr deutliche Vorteile mit sich brachte. Sie ist platz- und zeichensparend, und sie ist übersichtlich und korrekturfreundlich.
Es fällt sofort ins Auge, daß auf der Seite der weißen Steine (deren Züge werden immer zuerst genannt) tatsächlich eine Vorwärtsentwicklung stattfindet, während sich auf der Seite der schwarzen Steine offensichtlich zwei Spielfiguren auf dem Feld d5 plazieren.
Derartiges ist gelinde gesagt „zumindest etwas spielfremd!“

Ich möchte nun keinesfalls auf den verehrten Herrn Lindenthal eindreschen (die Kapriole ist ja auch völlig unbedeutend), sondern ich möchte den Bogen spannen hin zur Rechtschreibreform.
Das, was die Herren Reformer geschaffen haben, kommt mir so vor, wie das Spielverhalten meines ehrenwerten Gegners. Da wird einfach eine Spielbrettposition doppelt besetzt, obwohl das nicht nötig ist, und obwohl das laut Statuten sogar verboten ist.
Zum Beispiel denke ich da an das Wort „gräulich“.
Ohne jegliche Not, wider jegliche Vernunft und gegen klare Vorschrift, haben die Herren Reformer die Unterscheidungsschreibung „greulich – gräulich“ aufgehoben und statt dessen die Einheitsschreibung „gräulich“ festgesetzt.
Das ist doch ungefähr das gleiche, als wenn man im Schachspiel zwei Figuren auf ein einziges Schachfeld positioniert. Das darf doch gar nicht sein!

Mit diesen Bemerkungen will ich aber die Diskussion um eine Pippifax-Partie abschließen, zumindest im Gästebuch. Vielleicht schreibe ich irgendwann an anderer Stelle mal eine Schachnovelle.
Und was das Thema „grau“ angeht, erzähle ich demnächst im Strang „Dummschwätzen“ eine schöne Geschichte über mich, meine Frau, den Hairdresser und dessen internationale Kompagnons, den Friseur bzw. Frisör.

Änderungsanlaß: Berechtigte Kritik von Herrn Lindenthal: „Dd8“ statt „Dd1“.
– geändert durch Norbert Schäbler am 07.05.2004, 10.27 –
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nos

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Gast
06.05.2004 15.36
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Training


Zum Beitrag von Christoph Kukulies, 06.05.2004, 16:32

In Deutschland war Rechtschreibung noch nie Gesetz! Die Polizei sollte
doch Wichtigeres zu tun haben als den Leuten in ihre Briefe zu schauen!

Wie sprechen Sie das Wort ''Spaß'' aus? -- Manche sprechen es aber auch
anders aus. Also, was ist logisch an der Willkür der Reformschreibung?

Wir wolllen doch unsere Sprache und unsere darin niedergeschriebenen Gedanken
an die nächsten Generationen weitergeben, das ist einer der wichtigsten Gründe
für die klassische Rechtschreibung. Die Reform ist sinnentstellend, d. h.,
für die Schulkinder, die es heute lernen, wird es deshalb in Zukunft ein Problem
sein, gutes Deutsch zu sprechen und zu schreiben. Damit betrügen wir sie um
das Wichtigste, was wir haben: unsere Muttersprache, und geben sie dem Willen
einer unkontrollierten Obrigkeit preis.

Es gibt weiß Gott Wichtigeres als den Reformern hinterherzulaufen und ihre
neuesten Wahnvorstellungen über Sprache und Rechtschreibung zu kaufen und
einzuüben.



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