Droben auf dem Olymp
Im Prinzip ist es tatsächlich beckmesserisch, wenn sich ein Schulmeister in ein funktionierendes Verständigungssystem einmischt, wenn er die Schulstubenparolen ausgibt: „Sag es besser! Formuliere treffender! Vermeide in der Standardsprache Normabweichungen, falls sie nicht durch deine Redeabsicht erforderlich werden!“
Insbesondere bei den bekannten Vergleichswörtern „als“ und „wie“ kommt es ja bei normabweichender Verwendung nicht zu einer inhaltlichen Fehldeutung, sondern es erregt sich ausschließlich das gestanzte Sprachempfinden.
Aussagen wie: „Ich bin größer als wie du“, finden dabei fast schon wieder Wohlgefallen, weil durch die eigentlich sinnlose Überredundanz ein Sinn freigesetzt wird. Cool!
„Schulmeister“ sind ausschließlich Anhänger der „Dekadenztheorie“. Sie unterschätzen meist die Eigenlebigkeit und die Widerstandskraft sich wandelnder Gegenwartssprachen, nehmen sich andererseits selbst zu wichtig.
Schulmeister denken immer aus der Froschperspektive heraus.
Trotzdem wäre es höchst aufschlußreich und möglicherweise Gewinn bringend für solch bodengehaltene Tierchen, wenn sie einer in die olympische Idee einführen könnte: „altius, citius, fortius ...“
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