Falsche Erwartungen mache ich nicht mit
Nun wird also auch für den zweiten Sprachverein erwartet, die Arbeiten der Mitglieder dürften kostenlos erfolgen. Diese Konstruktion ist zum Scheitern verurteilt. Kompetente Leistung kommt doch gerade dadurch zustande, daß sie konzentriert ausgeführt wird. Als Ausgleich wird allgemein gewöhnlich Geld bezahlt.
Wie Zeit vergeht:
Faxaussendung 057Deutschlehrer. Als Herr OStR Grosser meine Bitte hörte, die Faxaussendekosten zu garantieren, stand dagegen die ehrliche innere Haltung „Ich mach doch schon die Arbeit“. Trost durch die Aussicht auf mögliche freiwillige Unkostenbeiträge.
Mit Schwung wurde also die Faxaussendung gefertigt. Nachts der Spendenaufruf an Freiwillige. Probefaxe an mehrere. Feinabstimmung morgens noch per Telefon. Dann sollte es losgehen, und dann war der Faxversendeauftrag an die Faxmaschine übergeben. Kontrollgang nach 20 Minuten: Kommen die Faxversendebestätigungen? Nein, sie bleiben aus. Am frühen Vormittag ist ja noch Geduld möglich, aber die deutschen Redaktionen sollen ja noch für den drauffolgenden Tag das Thema aufgreifen. Ist technisch etwas schiefgegangen? Usw.
---
Die Faxaussendung ist bis heute nicht abgeschlossen: Zeitaufwand mindestens 16 Stunden. Unvorhersehbar war an diesem Tag die Faxmaschine schon beauftragt, 400.000 Faxe [ich weiß nicht für wen, vielleicht für Reformbefürworter? :-)] zu versenden. Also um 9.50 Uhr auf ungewöhnlichen Wegen die Techniker erreicht. Bitte, bitte, macht, daß Deutschlehrer noch vormittags in die Redaktionen kommen. Bitte, bitte. Schweißperlen während der nächsten Kontrollgänge. Aber dann kamen die Erfolgsmeldungen. Um 15.30 Uhr die erste, um 16.30 Uhr die letzte.
---
Überraschung nicht nur abends. Ungewollt, aber technisch doch verflixt nachvollziehbar, die Faxaussendung wird mitternachts im Nachgang noch zweimal ausgesendet.
Erfolgreich war sie dann ja auch.
---
Ich setze noch jetzt meine Zeit ein, um einerseits nicht auf den zunächst selbstverständlichen dreifachen Kosten sitzenzubleiben, andererseits die Kooperationsfreude der Faxmaschinentechniker nicht zu verspielen. Es wird noch ein Nächstesmal geben. Und diese Maschine versendet immerhin 80 Faxe gleichzeitig.
Wer Humor und Freiwilligkeit verspürt, bekommt hier noch einmal die Kontoangaben von Herrn Deutschlehrer OStR Grosser:
Koordinationsanschrift:
Hans-Jürgen Grosser
Eichenweg 10
34414 Warburg
Tel.: 05641/50534
Fax: 05641/740322
E-Mail: Heinen-Grosser@t-online.de
Unkostenbeteiligung:
Es entstehen unmittelbare Unkosten an der Faxmaschine in Höhe von 50,- Euro.
Ihr freiwilliger Unkostenbeitrag erreicht die Redaktion unter obiger Briefanschrift oder per Überweisung an:
Eheleute Grosser
Konto 105 041 301
Volksbank Warburg
BLZ 474 600 28
Jeder Geldeingang wird persönlich bestätigt. Geht mehr Geld ein, werden große Löcher von der sehr wichtigen und sehr erfolgreichen Pressemitteilung über das sogenannte Geheimpapier vom 30. Januar 2004 (7 Seiten) und ebenso große Löcher durch den Betrieb dieser lebensfroh besuchten Klarstellungsseiten gestopft.
Vergangene Woche war die drittmeistbesuchte Woche seit Anfang 1999. Alle drei bestbesuchten Wochen in diesem Jahr 2004! Erstes Halbjahr 2003 51.000 Besucher. Erstes Halbjahr 2004 76.000 Besucher.
---
Kleines Schmankerl:
Als am 26.5.2000 von Herrn Dräger und mir unter Einsatz von viel Zeit und 3.500,- Deutschen Mark an über 8.000 Verlage Aufklärungsmaterial zum Nachdenken über die Rechtschreibreform gefaxt wurde, war Walter Lachenmann mit seinem Oreos-Verlag einer der Empfänger. Damals fand Herr Lachenmann die Aktion gut koordiniert.
---
Großes Schmankerl:
Hier geht es zu einer Internetseite, deren Kosten „lächerlich gering“ sein sollen: FDS-Sprachforschung.de
|