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Gast
10.08.2004 12.13
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Werbung

Sehr geehrter Herr Koch,

Werbung richtet sich heute, meiner Erfahrung nach, nicht mehr nach dem Empfinden ihrer Adressaten. Statt dessen ist
das Verärgern der Adressaten angesagt! Das verstehe wer will, aber es ist so. Vielleicht liegt es auch daran, daß
heute die Menschen gegenüber Geschmacklosigkeiten abgestumpft sind und man deshalb immer gröbere Geschmacklosigkeiten
bringen muß, um überhaupt noch Aufmerksamkeit zu erringen. Angefangen hat dies, soweit ich das verfolgt habe, mit einer
Werbung der Firma Benetton, die das blutverschmierte Hemd eines amerikanischen Soldaten zeigte. Ich finde, eine Firma,
die sich derartige Fehlgriffe leistet, sollte boykottiert werden. Ähnliches gilt auch für Produkte mit reformierten
Aufschriften, oder reformiert schreibende Zeitungen. Die größte Aufmerksamkeit würde man heutzutage doch wohl erreichen,
wenn man wieder geschmackvolle Werbung oder zumindest Werbung, die nicht gegen die guten Sitten verstößt, bringen
würde, denn die würde sich wohltuend von der heutigen werbemäßigen Umwelt- und Gedankenverschmutzung unterscheiden.

xxx
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Gast
10.08.2004 11.39
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Die vorausgesetzte Offenkundigkeit der mangelnden Akzeptanz der RSR belegen ...


Ähnliches gilt aber auch für Sie, Herr Brüders, denn Sie sind sich nicht
sicher, ob die RSR in Ihrem privaten als auch beruflichen Umfeld akzeptiert ist,
Sie halten sie nur für voll akzeptiert. Da Sie die Reform -- und damit die
Abkehr vom Gewohnten -- wünschen, ist es zuerst an Ihnen, die Akzeptanz
zweifelsfrei zu belegen. Alles andere ist unfair den Menschen und insbesondere
Herrn Ickler gegenüber.

Desweiteren verkennen Sie, daß wir Menschen sind und keine Computer, bei denen
man nur neue Software installieren muß. Menschen, die jahre- oder jahrzehntelang
die klassiche Rechtschreibung benutzt haben, schreibend wie lesend, für die hat
die „Reform“ nicht stattgefunden. Und das ist die überwiegende Mehrheit der
Bevölkerung. Daran ändern auch irgendwelche Seminare nichts.

Daher ist die Rücknahmen der Reform auch keine weitere Reform,
sondern die notwendige Korrektur einer Fehlentwicklung, die den Menschen gegen
ihren Willen und unter Umgehung demokratischer Instanzen aufgezwungen wurde,
von der Fehlerhaftigkeit der Reform ganz zu schweigen!

Soweit mir bekannt ist, haben sich die ehemals so genannten Kultusminister vor
einiger Zeit selbst in ''Kulturminister'' umbenannt. In diesem Sinne ist die
Bezeichnug ''sogenannte Kultusminister'' völlig korrekt, denn diese werden
immer noch so genannt -- nämlich Kultusminister -- aus alter Gewohnheit eben,
siehe oben!

Mit Ihrem Argument pro RSR ist es so wie mit dem Argument, daß man den
Zahnschmerz ertragen müsse, weil der Aufwand, zum Zahnarzt zu gehen, zu hoch
sei!



xxx
xxx

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Gast
10.08.2004 06.27
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Wikipedia auf alte Rechtschreibung umstellen?

Auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Rechtschreibung darf man als angemeldeter Benutzer abstimmen, ob die Wikipedia auf alte Rechtschreibung umgestellt werden soll.

Man sollte aber bereits als angemeldeter Benutzer selbst etwas an der Wikipedia mitgearbeitet haben, sonst wird die Stimme als ungültig gewertet.


Wikipedianer
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Rechtschreibung

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Gast
09.08.2004 23.10
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Streit um die Rechtschreibung!

Neue Rechtschreibung – Alte Rechtschreibung.....
.......mir egal.....ich mache jetzt meine eigene Rechtschreibreform.......
und schreibe wie ich das will!

Ätsch

Alexander Iltgen
Köln

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Fritz Koch
09.08.2004 17.07
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Dafür werden Mus und Müsli mit Einfach-s geschrieben,

auch nach der neuen Rechtschreibung. Einfache Regeln gibt es nicht.

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Gast
09.08.2004 16.44
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Rechtschreibreform

Hallo leute. Ich bin 15 Jahre alt und mir wurde bisher nur die neue Rechtschreibung beigebracht. Die alte Rechtschreibung ist überhauptnicht nach zu vollziehen.

z.b. Fluss wird in der Alten mit ß geschrieben... somit müsste das u aber lang gesprochen werden, wird es aber nicht, demnach Schwachsinn.

Ich sehe es nicht ein die alte Rechtschreibung zu aktzeptieren. Ein Volksentscheid wäre hier völlig ungerecht, da die meisten Personen, Schüler, die die neue Rechtschreibung bevorzugen, nicht wählen dürften.

Ozzy
Potsdam

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Fritz Koch
09.08.2004 15.59
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Shop würde ich als Schopp eindeutschen,

denn es kommt von shoppen, eingedeutscht schoppen. Geh'n wir einen Schoppen schoppen!

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Gast
09.08.2004 15.39
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\

Der Tipp zum Stopp am Kaffee-Shop war ein Flop, kein Hit

„Dieser Shop sieht viel versprechend aus!“, sagte Anna rau, „lass uns einen Stopp einlegen und uns an Spagetti mit Ketschup voll essen, bis wir volltrunken sind. Bei diesem Besorgnis erregenden und jugendgefährdenden Stop-and-Go-Verkehr, wo eine Hand voll Fahrer den Motor nicht nur warm laufen, sondern sogar heißlaufen lassen, wäre es bei aller Fantasie eine Katastrophe, sich im davor liegenden oder dahinter liegenden Lokal zusammenzusetzen. Es ist schon drei viertel acht.“ „Nein“, sagte Bruno viel sagend mit einem Wort, „zum Ersten ist es erst fünf Minuten vor drei Viertel, zum Zweiten wird sich auch der deutsche Bundeskanzler mit seinem Deutschen Schäferhund damit auseinander setzen und in das dazwischenliegende gehen. Des Weiteren wird er bis auf weiteres ohne der westlichen Welt oder dem Nahen Osten Recht zu geben, so Leid es ihm tut auch wenn es wehtut, Rote Beete und Gelbe Rüben im Großen einkaufen“. „Ich bin es leid. Setzen wir uns zu dem Deutsch sprechenden Ausländer oder zum deutsch sprechenden, Händchen haltenden Ehepaar?“ „Nein“, antwortete er kopfschüttelnd und händeringend, „das ist kostendeckend, aber nicht Kosten sparend. Ich war schon 5-mal dort und habe die 3fache Menge gegessen. Soll ich dir die nahe liegende Tür offen halten oder die gegenüberliegende zuhalten? Schau, die Frau mit den hoch gesteckten Haaren hat schon die Stühle hochgestellt.“
„Wollen wir in Straßburg Rad fahren oder in Russland seilspringen?“ „Das ist mir zu schweißtreibend“, meinte der Sport treibende Mann. „Das wird schief gehen, wenn du fremdgehst. Nimm dich in Acht!“ Dabei fühlte sich der frisch gebackene Ehemann, seit er neu vermählt war, wie neugeboren. War doch bei der zurückliegenden Trauung die ganze nahe stehende Verwandtschaft da. Er hatte sich krumm legen müssen, damit sich die Gäste krummlachen konnten.
Wie sollte der hochanständige, hochbetagte, hoch begabte und hoch geehrte, Vertrauen erweckende Mann vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen und nachweisen, ob er Handel treibend oder doch gewerbetreibend sei? War er doch ebenso hocherfreut wie hoch empfindlich. Warum sollte er für etwas geradestehen, wo er gar nicht dahinter stand? Das würden doch nur die Medien hoch schrauben, es hochschaukeln und sich daran hochziehen. „Man muss das zurückschrauben!“, meinte er überschwänglich und fügte unterschwellig hinzu: „Es ist so weit: Auf Grund von anders gearteten und andersfarbigen Erste-Hilfe-Ausrüstungen kann keiner mehr erste Hilfe leisten, wenn zwei sich entgegenkommen und gegeneinander prallen.“ Sollte er dem aufwändig wieder hergerichteten und wiederhergestellten Auto hinterher laufen oder dem Redakteur oder dem Frisör klarmachen, dass der nachlaufen muss? Im Übrigen war das im Großen und Ganzen bei weitem zu zeitaufwendig. Besser wäre es, aus lauter Euphorie würden sich der Delfin und das Känguru zur Ruh begeben. Warum sollte man etwas kaputtmachen, was man nicht wieder gutmachen kann? Er war doch so tierliebend. Seine Freundin vom Roten Planet dagegen war Musik liebend. Sie hatte das große Los gezogen und war in das hohe Haus wieder gewählt worden. Jetzt sang sie das Hohe Lied, das war ja nahe liegend. „Ich lasse mich nicht bloßstellen“, wollte er richtig stellen, „das nationale Potenzial an nichtselbstständigen, Not leidenden Polizisten kann nicht partiell quer schießen und flächendeckend jeden gefangen nehmen bzw. festnehmen.“
„Wenn wir unser Auto stilllegen, werden wir den Verkehr nicht lahm legen“, meinte Anna, „wir werden die Bevölkerung damit nicht wachrütteln sondern ruhig stellen.“

„Sollte die Gültigkeit der Rechtschreibreform immer während werden, werden kleingeschriebene Wörter falsch geschrieben, das müssen wir uns klarmachen“, wollte Bruno mit berücksichtigen. „Aber erst dann wird uns klar werden, wie wir damit klarkommen. Leidtragend sind doch die Rat suchenden Schüler!“

Ein wirrer Text? Inhaltlich ja!
Rechtschreibfehler? Er ist nur laut „Rechtschreibreform“ (Duden, 1999) geschrieben.


Reformierter Schreiber
Deutschland

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Gast
09.08.2004 14.56
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Doofschreib oder Neuschrieb?

Beim Stöbern im Gästebuch ist mir eben noch aufgefallen, daß in vielen Beiträgen von „Neuschrieb“ die Rede ist, in offenkundiger Anspielung auf orwellesken Züge, die die sog. Rechtschreibreform trägt. Gehe ich recht in der Annahme, daß mit „Neuschrieb“ dasselbe gemeint ist, was ich – in der Polemik lutherschem Grobianismus zugeneigt – „Doofschreib“ nenne?

Hartwig Molzow
Bordesholm

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Gast
09.08.2004 14.40
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Angst vor der eigenen Courage

Das vorweg: der sog. Reform ist durch „Nachbessern“ nicht zu helfen, es hilft nur, sie restlos zu makulieren und zum status quo ante zurückzukehren. Der von typisch deutschem Bürokratenperfektionismus getragene Versuch, eine Fülle von denkbaren, nicht in jedem Fall unsinnigen orthographischen Neuerungen in einem großen Verordnungswerk unterzubringen, ist gescheitert. Klug wäre es gewesen, genau das abzuwarten, worauf Frau Ahnen sich nun plötzlich beruft: die Sprachentwicklung, der die „alten“ Duden-Wörterbücher ja in den letzten Jahrzehnten durchaus Rechnung getragen haben. Wenn das "ß" denn beim Rechtschreibeunterricht tatsächlich so viele Schwierigkeiten bereitet, hätte man Überzeugungs- und ggf. Lobbyarbeit leisten können, um hier etwas zu ändern. Vor der einen auf der Hand liegenden, haufenweise Fehlerquellen mit einem Schlag erledigenden Reform hat man sich aus Angst vor der eigenen Courage gedrückt. Man ahnte, daß es hier einen Aufschrei in der Öffentlichkeit geben würde, und zuckte zurück; gleichzeitig versuchte man, an allen möglichen Ecken und Enden nicht ganz so auffällige orthographische Schäfchen ins Trockene zu bringen, tummelte sich auf so unterschiedlichen Wiesen wie der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Silbentrennung und der Orthographie der Fremdwörter. Nicht, daß ich unbedingt ein Freund der sog. gemäßigten Kleinschreibung wäre, aber diese hätte wirklich eine begreifbare und leicht vermittelbare Reform ergeben, zumal ihre Regeln selbst Englisch lernenden Hauptschülern aus dem Englischunterricht bekannt sind. Aber zu diesem Lieblingsprojekt der Rechtschreibreformer der 1960/70er Jahre fehlte der Mut, und was soll man denn machen, wenn man den Auftrag hat, für eine Reform zu sorgen, den einen großen Wurf aber nicht wagt oder nicht wagen darf?
Mein Vorschlag also: weg mit der sog. Reform, statt dessen Einführung der gemäßigen Kleinschreibung. Denjenigen, die sich weit aus dem Fenster gehängt und gepredigt haben, es müsse orthographisch unbedingt etwas geschehen, sonst gehe Deutschland an seinen orthographischen Problemen zugrunde (wie offenbar alle angelsächsischen Länder an der ungleich schwierigeren Orthographie des Englischen zugrundegegangen sind), wäre damit ermöglicht, irgendwie auch recht gehabt zu haben und nicht das Gesicht zu verlieren, die Gegner der sog. Reform wären den Wust der Ärgernisse los, den diese ihnen bereitet hat. Da die Regel: „Nur Satzanfänge und Eigennamen werden durch einen Großbuchstaben am Wortanfang hervorgehoben“ an Einfachheit kaum zu überbieten ist, würde die Umstellung sowohl für die Alten wie für die Jungen kein nennenswertes Problem bedeuten, dem Gebildeteren ist es ohnehin nicht fremd, deutsche Texte in Kleinschreibung zu lesen. Einen nennenswerten Verlust an sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten kann man nicht ernstlich erwarten; im Zweifelsfall würde das geschriebene Deutsch eher reicher an auf Vieldeutigkeiten beruhenden Sprachspielereien werden, die bislang nur im gesprochenen Deutsch möglich sind.

Hartwig Molzow
Hohenheisch 9, 24582 Bordesholm

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Gast
09.08.2004 11.23
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Hallo,
die Rechtschreibung in Deutschland war zum Teil früher nicht einfach, aber zumindest unumstritten. Heute haben wir dank einer \„genialen\" Reform, die NICHT nötig war, außer für einige Schulbuchverlage, die kräftig abkassiert haben, ein Chaos sondergleichen. Jeder schreibt wie er will. Ich auch, nämlich überwiegend nach alter Rechtschreibung, obwohl auch schon in meiner Schulzeit der Versuch unternommen wurde, die neue einzuführen. Aber sie wurde von Schülern UND Lehrern ignoriert, nur die armen Deutschlehrer mußten die \„Fehler\" anstreichen, ohne Einfluß auf die Note.
Das Argument, die Rücknahme der Reform wäre teuer, ist wohl absoluter Schwachsinn. Was auf Dauer teuer ist, ist eine Situation, die die deutliche Mehrheit der Bevölkerung als unerträglich empfindet. Wenn ich ein Medikament unter großen Kosten und mit großem Aufwand entwickle, und sich danach herausstellt, daß die Wirkung nicht vorhanden, die Nebenwirkungen aber dramatisch sind, dann kann ich auch nicht sagen: \„Hey Leute, das war so teuer, das nehmt ihr nun auch bitte.\" Wo kommen wir denn hin? Ich kann natürlich verstehen, daß Schüler, die die neue Rechtschreibung gelernt haben, nun nicht wollen, daß sie umlernen müssen. Und daß manche Lehrer auch nicht umstellen wollen, ist auch klar, aber ich denke, daß die Umstellung für einen Erwachsenen doch kein Thema sein sollte. Schon gar nicht für Lehrer mit langen Ferien.
Warum stelle ich mich dann nicht um, wenn das kein Problem ist? Ha! Gute Frage. Weil es mir nicht um den Aufwand geht, der mit einer Umstellung verbunden ist. Es geht darum, ob ich etwas lerne und damit Zeit in etwas investiere, das ich als unlogisch und häßlich empfinde. Natürlich sind manche neuen Regelungen sinnvoll, aber diese Reform reagiert nicht auf die Veränderung von Sprache und Rechtschreibung, sondern versucht sie vorwegzunehmen. Das ist das Problem. Wenn man sich die Anfänge der Reform anschaut, was war da nicht im Gespräch: \"ß\" vollsändig abschaffen, kam nicht durch, also halt ein bißchen dran rumpfuschen, dann \„ph\" abschaffen, naja die Fysiker waren nicht glücklich, gescheitert, und so ging es weiter. Was blieb waren viele Neuregelungen, die im Ansatz logisch gemeint waren, aber im Endeffekt nicht logisch waren und z.T. auch nicht durchkamen. Naja, es gibt in dieser Reform nun Dinge, die einfach schaurig aussehen und inakzeptabel sind, z.B. Delfin, Zu-cker, sodass (ein Wort, da sagt mein \„alter\" Duden noch österreichisch dazu, also nicht deutsch :-)), Tee-nager (kein Nagetier sondern ein Teen-ager): Grauen!!!
Wenn man Portemonnaie nicht schreiben kann, schreibt man halt Geldbörse, da braucht niemand volksverdummende Vereinfachungen.

Max Maximilian
Mainz

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Gast
09.08.2004 09.47
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vier gleiche Buchstaben?

Hallo an alle,

ich habe hier ein zugegebenermaßen recht theoretisches Problem. Die weibliche Keimzellen produzierenden Gewebe heißen in der Fachsprache Oogonien. Für pflanzliche Gewebe ist die Vorsilbe Phyto- gebräuchlich; für tierische Zoo-. Mit wie vielen O soll ich also Zoo-Oogonien schreiben, wenn ich nicht mit Bindestrich arbeiten will? Mit vieren oder fünfen? Zoooogonien sieht etwas komisch aus, aber es werden ja alle O explizti gesprochen. Aber es ist wohl meines Wissens korrekt, zumindest kenne ich keine Regel, die das verbietet.

Bernd
Würzburg

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Gast
09.08.2004 09.16
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Folgen der "Rechtschreibreform"

Das Schlimme an der „Rechtschreibreform“ ist nicht eine „neue Schreibweise“, an die man sich gewöhnen müßte. Schlimm ist das Chaos, das diese inhaltlich unsäglich dumme „Reform“ ausgelöst hat. (Was ist eigentlich der wirkliche Grund, daß eine „Reform“ und keine „Fortschreibung“ nötig war?) Es werden von den „Befürwortern“ immer nur die Beispiele angeführt, die keine Probleme verursachen. Die Regeln über 2 oder 3 Konsonanten hintereinander oder auch die Vereinheitlichung von „Auto fahren“ und „Rad fahren“ machen keine Probleme. Anders ist es bei "ß/ss“. Hier waren die Regeln früher einfacher als „neu“ (vorher 2, jetzt 3 Möglichkeiten an Wortenden). Entsprechend häufen sich die Fehler!
Das Rechtschreibchaos entsteht dadurch, daß die „neue Rechtschreibung“ so wirr und unlogisch ist, daß man bei jedem Ausdruck gesondert nachschauen müßte, um ihn richtig schreiben zu können. Das führt dann wiederum dazu, daß Schreiber anfangen, logisch zu denken und damit eine Unmenge an Fehlern zu machen. Man „meint“ eben, „neue Rechtschreibung“ zu verwenden, praktiziert aber nunmehr weder „alt“ noch „neu“, sondern ausschließlich „falsche Rechtschreibung“.
Ich habe eine gewaltige Menge (über 8.000!) haarsträubende (eben auch „neu“ nicht: „Haar sträubende“) Rechtschreibfehler in meiner jetzt ehemaligen Tageszeitung gesammelt (Mittelbayerische Zeitung Regensburg) und das Abo wegen Unlesbarkeit, nicht wegen Verwendung der „neuen“ Rechtschreibung gekündigt. Ich sehe nicht ein, ein völlig fehlerhaftes Produkt zu beziehen.
Daher ist es nur zu begrüßen, daß sich vernünftige Verlage dazu entschließen, wenigstens zur bisher gewohnten (in etlichen Punkten unzulänglichen) Rechtschreibung zurückzukehren (auch „neu“ nicht: „zurück zu kehren“) und auf eine vernünftige, logische und nicht sinnentstellende (auch „neu“ nicht: „Sinn entstellende“) Reform zu warten.
Mitläufer bei Dummheiten zu sein, war auf Dauer noch nie sinnvoll!

Nikolaus Mitko
Regensburg

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Gast
08.08.2004 20.05
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Notbremse!!

Die neue Rechtschreibreform ist unbegründet dumm und häßlich anzusehen.
Idiotische Idee der Regierung, für solche Fragen bräuchten wir eine Volksabstimmung!
Frechheit ist das.

Martin
Gießen

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Gast
07.08.2004 23.40
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Noch ist es nicht zu spät...

...ich habe so oder so noch nie verstanden, wozu dieser Kraftakt überhaupt
nötig gewesen ist. Wir haben weiterhin unser heißgeliebtes "ß" auf der
Computertastatur, die Mehrzahl der Schüler versagt noch immer bei dem Versuch,
einen Satz korrekt zu gliedern, der mehr als zwei Zeilen lang ist, und
Deutsch wird auch in Zukunft eine der am schwersten zu lernenden Fremdsprachen
der Welt sein!

Wie kein zweites Land ächzt Deutschland unter der Geißel der Bürokratie, die
Menschen sehnen sich nach einem durchschaubareren Steuersystem, weniger
Papierkrieg und einem prägnanten Regelwerk für die Rechtschreibung. Was sie
im letzteren Fall bisher bekommen haben, ist ein unausgegorenes Machwerk, das
über den Haufen wirft, was sich jahrzehntelang bewehrt hat, und einführt,
wonach nie jemand verlangt hat! Auf chaotischen Konferenzen und in verstaubten
Amtsstuben wurde verantwortungslos zertrümmert und notdürftig wieder
zusammengeflickt, was die Deutsche Bevölkerung völlig zwanglos, ohne
Streitigkeiten und wie von selbst geschaffen hatte: eine Schriftsprache,
die sich erlernen ließ und die sich ständig weiterentwickelte- immer modern
und zeitgemäß- und immer neuen Tendenzen aufgeschlossen.
Mit den Amerikanismen wären wir fertig geworden, mit den Vereinfachungen und
kleinen Sünden der E-Mail-Süchtigen auch und mit der einen oder anderen
„Schifffahrt“ erst recht. Die Rechtschreibreform aber wollte zuviel auf
einmal- plus, sie wurde offentsichtlich von Kulturbanausen und Spinnern
ausgeheckt. Beispiel gefällig?

Die Prostata ist bekanntlich die berüchtigte Vorsteherdrüse, die jeder Mann
sein Eigen nennt, und- selbst für den Laien erkennbar- ein Fremdwort, eins
aus dem Lateinischen, um genauer zu sein. Man kann es sich ja eigentlich
denken, „pro“ heißt „vor“ und „stata“ ist „die, die steht“. Wollte ich
dieses Wort trennen, würde ich als gebildeter Mensch wohl das „pro“ vom
Rest separieren und nicht das „pros“ vom „tata“. Tatütata, die Herren
und Damen Kultusminister!!! Geht ja noch weiter, unendlich lange weiter.
Ich habe echt nix gegen Leute, die „Delfine“ toll finden, „Frisör“ werden
wollen oder sogar ein bischen sprachliche „Fantasie“ besitzen, ich werde
aber auch in Zukunft Schrift und Sprache als das ehren, was sie sind: das
Ergebnis jahrtausendelanger kultureller Entwicklung und globaler Kommunika-
tion. Den Tag, an dem ich „Prophet“ mit „f“, „Philosophie“ gar mit zwei „f„s
und „Apokalypse“ mit "ü" schreibe, wird die Rechtschreibreform nicht mehr
erleben...

Die Bürger hatten ihre Stimme ja gegen das kostspielige Mammut- und
Prestigeprojekt der offensichtlich unter Langeweile und Beschäftigungsarmut
leidenden „Bildungs“-Politiker erhoben, oft habe ich mich gefragt, warum die
wahren Schutzherren unserer Sprache, die tagtäglich erscheinenden Zeitungen,
die Verlage und auch die Schriftsteller so verdächtig still geblieben waren.
Hatten die etwa Profit gewittert? Wie viele andere habe ich mich dem stillen
Protest gewidmet, vor Toresschluß noch einen alten Duden ergattert und seitdem
so geschrieben, wie alle anderen Menschen um mich herum auch. Die armen
Lehrer, habe ich gedacht, die armen kleinen Grundschüler, die die Leittragen-
den dieses Skandals sein werden. Die „Reform“ war eine Katastrophe auf Probe,
die Gesellschaft selten so geeint in der Ablehnung einer politischen Idee,
wie in diesem Fall. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis der
Spuk in sich zusammenbricht, die „Bild“-Zeitung alleine hätte ihn jederzeit
implodieren lassen können, und jetzt scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein.

Die Medien sind eine Macht in Deutschland, sie machen Politik, nicht bloß
„Meinung“ oder Geld, ich hätte lieber ehrlichere Verbündete im Kampf gegen
die Rechtschreibreform als die „Bild“-Zeitung, Verbündete ohne immense
Kapitalinteressen und Lobby-Gewurschtel-Zwänge, aber dieses Mal muß es wohl
auch so gehen. Dies kann durchaus der Fallstrick sein, über den die
Kultusministerkonferenz stolpert, so viel geballte Macht und so viel Einfluß
hatte die Reform noch nie gegen sich. In dieser Atmosphäre der Gegenwindes
müssen auch wir uns wieder Gehör verschaffen. Die Situation ist festgefahren!
Völlig schmerzlos wird der Umstieg auf eine kleinere, vorsichtigere Reform
oder gar das vollständige Zurückdrehen der betreffenden Uhren sicher nicht
vonstatten gehen, das muß aber in Kauf genommen werden, ansonsten ist es
bald zu spät und Deutschland bleibt auf dieser klapprigen Halb-Lösung sitzen,
die 90% der Bürger voller Inbrunst ignorieren oder gar verachten...

Endlich wieder ein Hauch von Protest und Initiative in diesem stoisch und
zynisch gewordenen Land!!!

Ciao, AR

A. Rohlf
Heidelberg

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