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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
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Sigmar Salzburg
25.11.2004 06.46
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Sind Hirnis Masochisten?

Provoziert wurde die Debatte von Deutschlands führenden Hirnforschern, die, nüchtern im Ton und basierend auf empirischen Ergebnissen, mal eben den freien Willen als Illusion definierten, nützlich, aber ein Gespinst, tut uns Leid.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,328830,00.html

Die Sprach-Masochisten beim Spiegel scheinen die neueren Entwicklungen in der Reformszene nicht mitgekriegt zu haben. Aber vielleicht tut es ihnen auch gar nicht mehr Weh.
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Sigmar Salzburg

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Christoph Kukulies
16.10.2004 10.39
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Die absolute Minderheit

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
Man sollte nicht beklagen, daß in dem Rechtschreib-Rat die Kritiker in der absoluten Minderheit sind. Vielmehr ist energisch darauf hinzuwirken, daß überhaupt kein ausgewiesener Gegner dazugehört. Nur so wird das Lächerliche des ganzen Unternehmens auch einer breiten Öffentlichkeit bewußt.


Was ist eigentlich die absolute Minderheit? Ich mußte das erst – im Originaltext – zweimal lesen, weil „absolut“ in dem Zusammenhang eigentlich immer mit „Mehrheit“ gekoppelt ist. Schon sehr hinterlistig formuliert.


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Christoph Kukulies

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Hans-Joachim Schmidt
16.10.2004 08.31
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Re: Umfrage? Wo?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Matthias Dräger
Heute morgen habe ich eine Meldung bei spiegel.de gefunden. Darin wird ein Rückgang der Anwender der reformierten Rechtschreibung von 30 (April 2004) auf jetzt 19 Prozent angegeben.
Die Untersuchung ist mir nicht nicht bekannt. Könnte sich am Montag einmal jemand nach dieser Befragung erkundigen? (Vielleicht Herr Loew, wenn Sie Zeit hätten?)

Vgl.
Deutschland online
http://www.magazine-deutschland.de/dland_news.php?id=111

Keine Rückkehr zur alten Rechtschreibung

Der Entschluss großer Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, zur herkömmlichen Schreibweise zurückzukehren, hat nach Ansicht der Allensbach-Demoskopen viele Bundesbürger zu einer ähnlichen Entscheidung veranlasst. Im April hatten noch 30 Prozent gesagt, sie beachteten die neuen Regeln. Im September waren es nur noch 19 Prozent.
Quelle: AA, K02

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themenschmidt

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margel
16.10.2004 08.15
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99,99%

Man sollte nicht beklagen, daß in dem Rechtschreib-Rat die Kritiker in der absoluten Minderheit sind. Vielmehr ist energisch darauf hinzuwirken, daß überhaupt kein ausgewiesener Gegner dazugehört. Nur so wird das Lächerliche des ganzen Unternehmens auch einer breiten Öffentlichkeit bewußt.

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Matthias Dräger
16.10.2004 02.44
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Umfrage? Wo?

Heute morgen habe ich eine Meldung bei spiegel.de gefunden. Darin wird ein Rückgang der Anwender der reformierten Rechtschreibung von 30 (April 2004) auf jetzt 19 Prozent angegeben.
Die Untersuchung ist mir nicht nicht bekannt. Könnte sich am Montag einmal jemand nach dieser Befragung erkundigen? (Vielleicht Herr Loew, wenn Sie Zeit hätten?)

Kultusminister beschließen „Rat für Rechtschreibung“



Bildunterschrift: Rechtschreibung in Zahlen: Der Entschluss grosser Verlage, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, wird von vielen Menschen begrüßt. Inzwischen benutzen nur noch 19 Prozent der Befragten die reformierte Schreibweise. Im April 2004 waren es noch 30 Prozent.* 60 Prozent der Befragten sind grundsätzlich gegen die Reform.Auch die Forschungsgruppe Deutsche Sprache, der unter anderen der als Rechtschreibrebell bekannt gewordene Lehrer Friedrich Denk angehört, beklagte die Berufung „eines einseitig besetzten Rechtschreibrats“. Dadurch werde die Beseitigung der fundamentalen Mängel der Rechtschreibreform unmöglich gemacht.
* Hervorhebung durch rr.com 


Im Regelgerangel um die neue Rechtschreibreform soll ein „Rat für Rechtschreibung“ endlich für Schlichtung sorgen. Gestern haben die Kultusminister den Rat eingerichtet. Doch die Zusammensetzung des Gremiums ist umstritten – die Reformkritiker sind in der absoluten Minderheit.

Mettlach – Der Schaffung des Rates für deutsche Rechtschreibung steht nichts mehr im Wege. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Einberufung des Gremiums bei ihrem zweitägigen Treffen im saarländischen Mettlach am Donnerstag beschlossen. „Der Rat soll seine Arbeit sehr zügig, noch in diesem Jahr aufnehmen und wird in seiner Zusammensetzung durch ein hohes Maß an Pluralität gekennzeichnet sein“, betonte KMK-Präsidentin Doris Ahnen (SPD) heute. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Beschlusses wurde Kritik an den Plänen der KMK laut. Die Zeitschrift „Deutsche Sprachwelt“ sowie die Berliner Forschungsgruppe Deutsche Sprache warfen der KMK vor, den Rat nicht repräsentativ besetzen zu wollen.

Reformkritiker in der Minderheit

Der KMK zufolge sollen dem Rat 18 Mitglieder der wichtigsten Gruppen aus Wissenschaft und Praxis in Deutschland angehören, die sich mit Fragen der Orthografie beschäftigen oder über besondere Erfahrungen mit Schreibregeln verfügen. Österreich und die Schweiz sollen je neun Vertreter in den Rat entsenden. Ahnen appellierte „an alle Beteiligten, in den neuen Rat ihre Kompetenz einzubringen“. Der Rat sei ein faires Angebot insbesondere an die Kritiker, sich an der Weiterentwicklung der Rechtschreibung zu beteiligen, so die Präsidentin.
Die „Deutsche Sprachwelt“ kritisierte hingegen, im Rechtschreibrat der KMK seien 95 Prozent der Mitglieder Befürworter der Reform. Nur zwei der insgesamt 36 Sitze sollten an die Reformkritiker der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gehen. Der Vorsitzende des Herausgebervereins der Zeitschrift, Hans-Manfred Niedetzky, forderte „die sprachbewussten Menschen“ auf, weiterhin passiven Widerstand gegen die staatlich verordnete Schreibwillkür zu leisten.

Umstrittene Regeln entschärfen

Die KMK erwartet, dass der Rat in den kommenden Monaten mögliche Änderungen der Rechtschreibregeln in den Bereichen Getrennt- und Zusammenschreibung, Fremdwörter, Interpunktion und Trennung so rechtzeitig vorschlägt, dass sie zum 1. August 2005 umgesetzt werden können. Dann soll auch die Reform endgültig in Kraft treten. Bis dahin will man die besonders umstrittenen Regeln entschärfen. Dazu gehören vor allem die Getrennt- und Großschreibung und die Schreibweise von Fremdwörtern. Als weniger problematisch gelten die Trennung von s und t und die Doppel-s-Regel.
Künftig soll der Rat laut KMK „die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum bewahren“. Seine Aufgabe sei es, „die Entwicklung der Schreibpraxis“ zu beobachten und „die Rechtschreibung im notwendigen Umfang“ weiterzuentwickeln. Über die nächsten Schritte zur Einsetzung des Gremiums werde sich Ahnen in Gesprächen mit der Bundesregierung sowie den Regierungen Österreichs und der Schweiz abstimmen.
In ihrer zweitägigen Sitzung entschieden die Länderminister zudem über die Themen Bildungsstandards, Lehrerausbildung und Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung. Gemeinsam mit dem mit dem Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA) Heinrich Alt unterzeichnete Ahnen heute eine Rahmenvereinbarung, die festlegt, dass die gemeinsame Berufswahlvorbereitung möglichst früh beginnen soll. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit soll auf der Förderung von Jugendlichen ohne Schulabschluss liegen.
Daneben verabschiedete die KMK Bildungsstandards für die 4. Klasse in Deutsch und Mathematik sowie für die 9. Klasse in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache. Bei der Lehrerausbildung beschlossen die Minister eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis schon in der ersten Ausbildungsphase mit gemeinsamen verbindlichen Standards. Im Hochschulbereich beschloss die KMK außerdem Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Systems von Akkreditierungsrat und Agenturen bei der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen.
Rüffel für Niedersachsen
Das Präsidium äußerte scharfe Kritik am Vorgehen Niedersachsens, das am 5. Oktober das Länderabkommen über das Sekretariat der Kultusministerkonferenz gekündigt hatte, um eine Rechtschreibreform zu erzwingen. Vizepräsidentin Annette Schavan verwies darauf, dass die KMK bereits in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre mit einem Abbau von 30 Prozent der Gremien und zehn Prozent der Personalkosten eine „Verschlankung der Strukturen vollzogen“ habe. Seit Ende letzten Jahres erarbeite eine Arbeitsgruppe weitere Reformvorschläge, die am 2. Dezember vorgestellt werden sollen.
Auch Ahnen verwies darauf, dass die Arbeitsweisen bereits erheblich verändert und beschleunigt worden seien. `Die Aufgabe der KMK, ihre Arbeit regelmäßig zu überprüfen, wurde bisher bereits ohne öffentliches Aufsehen wahrgenommen.“ Sie erwarte, dass auf der Basis der nächsten Vorschläge eine gesicherte Grundlage für das weitere Arbeiten geschaffen werde. Schavan sagte, alle 16 Länder strebten ein neues Abkommen zum KMK-Sekretariat an, „aber es gibt kein Abkommen der 16 um jeden Preis“.

Ulrike Geist, ddp

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,323430,00.html

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Fritz Koch
13.10.2004 16.08
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Wenn am 1.8.05 Regeln und Duden Gegenteiliges sagen?

Was gilt dann als Fehler?

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Karsten Bolz
13.10.2004 14.11
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Re:

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Maßgebend ist der Duden, wie die Kultusministerien wiederholt bekräftigt haben.
Maßgeblich für die Schulen ist immer noch das „Amtliche Regelwerk“. Danach ist „eigentlich“ anzustreichen, was derzeit als "überholt“ gilt. Es sind derzeit anzustreichen (als überholt): sogenannt, aufsehenerregend, blutsaugend usw. usw. usw., auch wenn's schon wieder anders im neuen Duden steht. Wann immer die KuMisKo irgendwann ein neues „Amtliches Regelwerk“ absegnen wird (das dem Duden dann an anderen Stellen widersprechen wird?), ist das dann aber alles nicht mehr wahr. Jeder Deutschlehrer muß sich eigentlich heute schon die Kugel geben...
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Karsten Bolz

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Fritz Koch
13.10.2004 13.44
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"Auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks"

zu handeln, soll die Aufgabe des amtlichen Rats sein.
Schon der Duden hat sich in der 23. Auflage nicht mehr streng an das Regelwerk gehalten.
Es ist bisher keine Überarbeitung des Regelwerks erschienen, die die Duden-Abweichungen rechtfertigen würde.
Soll demnach das unveränderte Regelwerk von 1996 als Verhandlungsbasis zugrundegelegt werden? Eigentlich nicht vorstellbar.
Der amtliche Rat ist folglich erst arbeitsfähig, wenn ein überarbeitetes Regelwerk vorliegt. Wenn das bis 1.8.05 nicht erfolgt, kann der Rat bis dahin auch keine „Kompromisse“ ausarbeiten. Oder der amtliche Rat erhält die Befugnis, das Regelwerk zu ändern, entgegen der Meinung von Frau Ahnen.
Jetzt ist es widersinnig, den Schülern die bisherigen Regeln einzutrichtern, die der Duden nicht mehr beachtet.
Maßgebend ist der Duden, wie die Kultusministerien wiederholt bekräftigt haben.

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Ruth Salber-Buchmüller
13.10.2004 12.27
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gut wär's ....!

Leider glaube ich eher,
daß es Bauchschusssalven(!)
in Form eines dröhnenden Machtwortes
des Herrn Schröder war.
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Ruth Salber-Buchmueller

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Karin Pfeiffer-Stolz
13.10.2004 09.10
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Nein, braucht er nicht!

Der SPIEGEL braucht keine bessere Rechtschreibung! Es kommt unserer Sache doch sehr entgegen, wenn dort weiter so ein Blödsinn geschrieben steht. Wer sich das als Leser bieten lassen möchte, hat es nicht besser verdient.
Jeder Schwachsinn, der gedruckt wird, stützt unser Begehren. So lassen wir denn die SPIEGEL-Leute wüten! Der SPIEGEL hält der Reform den Spiegel vor! Vielleicht war das von den Redakteuren sogar so gewollt: Das ganze bis auf die Spitze treiben, wer weiß ...
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Karin Pfeiffer-Stolz

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Matthias Dräger
13.10.2004 09.01
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Besetzung des Abhängigen Rates für deutsche Rechtschreibung

Lieber Herr Salzburg,
die Besetzung des „Abhängigen Rates für deutsche Rechtschreibung“, wie ich ihn zur besseren Unterscheidung von unserem unabhängigen Rat einmal nennen möchte, ist doch längst bekannt. Die geplante Besetzung kann Herr Aust auf unseren Seiten sehen:

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler am 12. Oktober:
Nach dem Internationalen Arbeitskreis, der Zwischenstaatlichen Kommission und dem Beirat für deutsche Rechtschreibung ist der „Rat“ nun das vierte Gremium, das sich mit demselben Gegenstand befaßt: der Durchsetzung einer Rechtschreibreform gegen den Willen der Bevölkerung und fast aller Schriftsteller und Intellektuellen. Die Ministerpräsidenten und Kultusminister versprechen dem widerspenstigen Volk, daß dieses Gremium die Steine des Anstoßes beseitigen und eine allseits akzeptierbare Lösung der von ihnen selbst verursachten Krise finden werde. Was berechtigt zu solcher Erwartung?
„Als Mitglieder von deutscher Seite schlägt das KMK-Präsidium vor:
Institut für deutsche Sprache (2 Sitze)
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung (2 Sitze)
Duden-Verlag (1 Sitz)
Wissen Media Verlag/Bertelsmann-Wörterbuch (1 Sitz)
Gesellschaft für deutsche Sprache (1 Sitz)
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (1 Sitz)
Börsenverein des deutschen Buchhandels (1 Sitz)
VdS Bildungsmedien (1 Sitz)
Deutscher Journalistenverband/Deutsche Journalistenunion (1 Sitz)
Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen (1 Sitz)
Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) (1 Sitz)
Verband deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (1 Sitz)
PEN-Zentrum Deutschland (1 Sitz)
Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband (1 Sitz)
Symposium Deutschdidaktik (1 Sitz)
Lehrerinnen- und Lehrerverbände in DGB und DBB (1 Sitz)“

(Quelle: http://www.kmk.org 27.9.2004)


Hier ist zum Vergleich die Besetzung des bisherigen „Beirats“:

P.E.N.-Zentrum Bundesrepublik Deutschland
Verband deutscher Schriftsteller in der IG Medien
Deutscher Journalistenverband
Bundesverband deutscher Zeitungsverleger e.V.
Verband deutscher Zeitschriftenverleger e.V.
Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen
Börsenverein des Deutschen Buchhandels
VdS Bildungsmedien e.V.
Bundeselternrat
Deutscher Gewerkschaftsbund – Lehrerorganisationen
Deutscher Beamtenbund – Lehrerorganisationen
Deutsches Institut für Normung
Dudenredaktion
Bertelsmann-Lexikonverlag
Wahrig-Wörterbuchredaktion
Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e.V.

Der neue „Rat“ besteht, wie man sieht, im wesentlichen aus denselben Mitgliedern wie der bisherige „Beirat“ bzw. die Zwischenstaatliche Kommission. Ausgeschieden sind einige Vertreter, die auch bisher schon als mehr oder weniger stumme Gäste dabeisaßen wie das Deutsche Institut für Normung oder der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e.V. Den Bundeselternrat rechnet der VdS Bildungsmedien (d. h. der Verband der Schulbuchverleger) ohnehin zu seiner „Verbändeallianz“, vgl. meinen Beitrag „Die Schulbuchverleger und die Rechtschreibreform“. Wahrig ist inzwischen eine Bertelsmann-Marke, so daß auf Renate Wahrig-Burfeind verzichtet werden kann.

Der „Beirat“, der nach den Wünschen der Zwischenstaatlichen Kommission zusammengestellt war, ist im Laufe der Jahre nur zweimal zu Arbeitssitzungen zusammengetreten, um den dritten und vierten Bericht durchzuwinken; einige Mitglieder sind gar nicht erst erschienen oder haben nur schriftliche Stellungnahmen eingereicht, die aber von dem Gremium nicht berücksichtigt wurden. Es gab – nach persönlicher Auskunft mehrerer Mitglieder – auch durchaus Streit, aber in der abschließenden Stellungnahme zu den Berichten ist davon keine Spur mehr zu entdecken.

Seinen Sitz hat der Rat am Institut für deutsche Sprache in Mannheim, dem bisherigen Zentrum der Reformpropaganda. Er hat die Aufgabe, die Durchsetzung der Rechtschreibreform zu begleiten, und zwar so, wie sie von der Kultusministerkonferenz beschlossen ist. Dabei darf er auch kritische Bemerkungen äußern, die jedoch nichts am eigentlichen Auftrag ändern werden. Eine Rücknahme der Reform kommt ausdrücklich nicht in Betracht. Der Inhalt der im Fünf-Jahres-Rhythmus zu erstellenden Berichte ist also vollständig vorhersagbar.

Wer könnte bereit sein, in einem solchen Gremium mitzuwirken?

Den Kern bilden selbstverständlich die Schulbuch- und Wörterbuchverlage, also die wirtschaftlich an der weiteren Durchsetzung der Reform besonders Interessierten. Sie beherrschten schon den bisherigen „Beirat“, was andere Mitglieder in ängstlich-vertraulichen Mitteilungen beklagten.

Die Schulbuchverleger werden übrigens wiederum durch Michael Banse (Klett Leipzig) vertreten sein, der schon im bisherigen Beirat für deutsche Rechtschreibung saß, vgl. den Jahresbericht des VdS-Vorsitzenden von 2001: „Unser Verband wurde Ende 2000 in den Beirat zur Zwischenstaatlichen Kommission berufen, Herr Banse vertritt dort unsere Interessen und wacht darüber, dass uns allen nichts Unangenehmes passiert.“
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung wird mit zwei Sitzen geködert. Zwei Sitze bekommt aber auch das Institut für deutsche Sprache (IDS). Akademie und IDS vertreten offenbar die Sprachwissenschaft. Das IDS hat sich auf Betreiben seines damaligen Direktors Gerhard Stickel jahrelang als Speerspitze der Reform betätigt. Die Akademie kann sich ihrer Alibirolle schwer verweigern, weil sie ihr Pulver allzu früh verschossen hat; sie bot auf Betreiben ihres damals neuen Mitglieds Peter Eisenberg (Duden- und Schulbuchautor und zeitweise Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission) ungefragt einen Kompromiß an, als dies noch gar nicht nötig war. Während die großen Zeitungen des Springer-Verlags, die FAZ, die Schweizer Monatsblätter und andere Publikationen längst die beste Lösung, also die schlichte Rückkehr, vorführen, preist die Akademie immer noch ihre „zweitbeste“ an, einen derart faulen Kompromiß, daß die Zwischenstaatliche Kommission mit Recht jede Diskussion darüber ablehnte. Doch selbst wenn die Akademie ihre zaghafte Kritik vortragen sollte, wird sie durch das IDS sofort neutralisiert.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache, von ihrem despotischen Vorstand auf Reformkurs getrimmt, könnte durch ihren Vorsitzenden Hoberg vertreten werden, der bereits in der Zwischenstaatlichen Kommission saß. Vielleicht wird aber gerade deshalb die Geschäftsführerin Eichhoff-Cyrus seine Stelle einnehmen.

Kritische Alibistimmen sind für die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und für das PEN-Zentrum Deutschland vorgesehen. Die Akademien haben sich bereits geschlossen für eine Rücknahme der Reform eingesetzt, werden aber problemlos überstimmt werden und brauchen an den Scheinverhandlungen eigentlich gar nicht erst teilzunehmen. Für das PEN-Zentrum gilt dasselbe; es hat sich in einer Resolution gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen, zuvor im „Beirat“ allerdings die Entscheidungen der schlagkräftigen Mehrheit mitgetragen.

Die Lehrerverbände im DGB könnten weiterhin durch Reinhard Mayer vertreten werden, über dessen private Geschäfte mit der Rechtschreibreform ich in meinem Buch „Rechtschreibreform in der Sackgasse“ berichtet habe. Den Beamtenbund vertritt weiterhin Ludwig Eckinger, der im Beirat saß und seine Übereinstimmung mit den Kultusministern oft genug zu Protokoll gegeben hat. Vom harmlosen, weitgehend unbekannten „Symposium Deutschdidaktik“, das seine gleichmütige Hinnahme der Rechtschreibreform erst kürzlich bestätigte (vgl. FAZ vom 12.10.2004), sind Einwände so wenig zu erwarten wie von den Lehrern im Germanistenverband (nur diese sind eingeladen, nicht die Hochschulgermanisten).

Die Regierungen der Schweiz und Österreichs werden dafür sorgen, daß ihre Vertreter, wie schon bisher, keine Schwierigkeiten machen. Wahrscheinlich sind ihre bisherigen Mitglieder aus der Zwischenstaatlichen Kommission wieder dabei – fast alle waren als Dudenautoren bzw. im Rahmen des Österreichischen Wörterbuchs auch im Wörterbuchgeschäft tätig.

Wirkliche Reformgegner sind im „Rat“ nicht vertreten, und dessen Auftrag, wie von KMK-Präsidentin Ahnen formuliert („auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks“), läßt den simplen Rückkehrgedanken auch gar nicht zu.

Der Zwischenstaatlichen Kommission war von den Politikern eine unerfüllbare Aufgabe zugewiesen worden: „Die Zwischenstaatliche Kommission, die im Zuge der Neuregelung eingerichtet wurde, sollte im Grunde die Funktion übernehmen, die zuvor von der Dudenredaktion wahrgenommen wurde.“ (Beschlußvorlage der KMK für die Amtschefskommission vom 14.1.2004). Die Aufgabe der Dudenredaktion besteht bekanntlich in erster Linie darin, Wörterbücher zu machen. Der „Rat“ soll nun die Zwischenstaatliche Kommission ablösen und ersetzen, also wohl ebenfalls die Rolle der Dudenredaktion ausfüllen. Daß ein 36köpfiges ehrenamtlich tätiges Gremium, das ganz überwiegend aus lexikographischen Laien besteht, die deutschsprachige Welt mit einem brauchbaren Wörterbuch versehen könnte, ist eine abenteuerliche Vorstellung.

Der „Rat“ wird also genau das tun, was die KMK anstrebt: alle fünf Jahre über die „problemlose“ Durchsetzung und phänomenale Akzeptanz der Reformschreibung berichten.



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Ruth Salber-Buchmüller
13.10.2004 08.39
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Reaktionen

Mich interessiert, ob die Flut
von Anerkennungsschreiben
der Befürworter, oder die Menge
der Protestschreiben an den
Spiegel (auch an die SZ)
überwiegt. Bisher habe ich
nichts gehört.
__________________
Ruth Salber-Buchmueller

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Sigmar Salzburg
13.10.2004 08.29
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Haben die Pfeifen rauchenden schwedischen Breitcordhosen je Girlies wie Beyoncé Knowles gesehen…“ (Spiegel v. 11.10.04)

Eine bessere Rechtschreibung benötigt der SPIEGEL schon jetzt und nicht erst am St.Nimmerleinstag:
Nun soll nach dem Willen der Länderchefs ein „Rat für deutsche Rechtschreibung“, plural besetzt mit Reformgegnern und -befürwortern, Änderungen in den Bereichen Fremdwörter, Interpunktion sowie Getrennt- und Zusammenschreibung – siehe oben – erörtern. Von der Besetzung des Gremiums sowie vom Ablauf und vom Ergebnis der Beratungen wird der SPIEGEL sein weiteres Vorgehen abhängig machen.
(aus den „Hausmitteilungen“)
__________________
Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
04.10.2004 07.13
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SPIEGEL auf dem Weg zum Bettvorleger?

SPIEGEL ONLINE 3.10.04:
Gewürze mit Krebs erregenden Färbemittel[n]
Vorsicht vor bunten Gewürzen aus dem Ausland: Die Lebensmittelüberwachung stößt auf immer neue, teilweise Krebs erregende Farbstoffe. Beanstandete Ware stammt etwa aus Indien und der Türkei, aus Osteuropa und ehemaligen Sowjetstaaten.

[Foto] Produktpalette eines Gewürzhändlers in Asien: Oft mit Krebs erregenden Azofarbstoffe versetzt
Im Mai 2003 warnte die EU erstmals vor indischen Chili-Erzeugnissen, die Sudanrot enthielten, ein Krebs erregendes Färbemittel für Schuhcreme und Mineralölprodukte….


Dieser SPIEGEL-Artikel wird heute in der WELT so zitiert:

Bunte Gewürze können krebserregende Stoffe enthalten
Hamburg
– Lebensmittelkontrolleure warnen vor bunten Gewürzen aus dem Ausland. Es treten immer neue, teilweise krebserregende Farbstoffe auf, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf mehrere Institute. Beanstandete Ware stamme etwa aus Indien und der Türkei, aus Osteuropa und den ehemaligen Sowjetstaaten. Im Mai 2003 warnte die ETJ erstmals vor indischen Chili-Erzeugnissen, die Sudanrot enthielten, ein krebserregendes Färbemittel für Schuhcreme und Mineralölprodukte. … dpa


Die WELT beschämt den SPIEGEL!
Hatte nicht Stefan Augst gesagt, die meisten Redakteure schrieben noch in alter Rechtschreibung, die dann konvertiert würde?
Braucht der SPIEGEL noch Zeit, um sich eine Hausorthographie zu basteln – vielleicht unter Einbeziehung des neuen Scheiß-Stusssystems?
Damit würde sich der SPIEGEL nur lächerlich machen, und man könnte sagen:
Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger von Schavan, Wolff und Hohlmeier geendet!

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Sigmar Salzburg

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Detlef Lindenthal
16.06.2004 09.29
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Nachdenkstoff vom Meister

Selbst habe ich (wie vermutlich gestur auch) keine KFZ-Mechaniker-Lehre genossen; gleichwohl ist mir der hohe Wert der Kolbenrückholfeder für die Ausbildung bewußt: Sie ermutigt den Lehrling, erst nachzudenken, bevor er losrennt. – Was auch hier im Forum oftmals nützlich wäre.

Nun habe ich noch eine Frage an Herrn Kukulies und/oder in die Runde: Weiß jemand, was der Meister dann üblicher- und sinnvollerweise antwortet, wenn der Lehrling ihn um den Draufhobel oder die Dransäge bittet? Geht das nach einem besonderen Verfahren, oder schimpft der Meister fürchterlich, oder gibt es einfach ein kurzes ernsthaftes Gespräch?

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