Zitat: Ursprünglich eingetragen von MasterProppa
Herr/Frau Margel, der Unterschied zwischen stehenbleiben und stehen bleiben nach alter RS ist mir bekannt. Die Unterscheidung nützt mir beim Lesen überhaupt nichts (aber das habe ich doch schon alles vorher dargelegt).
Ich darf einmal ganz vorsichtig anfragen, mit welcher Art von Texten Sie sich hauptsächlich beschäftigen? Natürlich gibt es Texte, in denen es vollkommen gleichgültig ist, ob ich mit der Sprache arbeite (indem ich etwa unter Einsatz von Aspekten Handlungs- und Bedeutungsdifferenzierungen ökonomisch und nicht zuletzt auch elegant herausarbeiten kann), um eine Information (i.w.S.) weiterzugeben.
Wenn ich beispielsweise in einem Kleinwagen sitze (zwei Sitze, 120 Liter Kofferraum) und damit in der Innenstadt zur Hauptverkehrszeit mich überall gut durchwühlen kann, kann ich natürlich dem Lastwagenfahrer höhnisch zurufen: Wofür so ein dickes Auto? Vollkommen überflüssig! Abschaffen, sofort!! Wenn ich allerdings mein Fahrzeug dazu benutzen muß, tonnenschwere Lasten innerhalb einer befristeten Zeitspanne zu befördern, dann nützt mir der Kleinwagen nicht viel. Und ein Lastwagenverbot bringt dann auch rein gar nichts.
Sie verstehen hoffentlich, worauf ich hinaus will.
Zitat: Ursprünglich eingetragen von MasterProppa
Herr Koch, Sie merken etwas Wichtiges an. Man könnte auch festlegen, dass stehen bleiben „weiterhin stehen“ bedeutet, und stehenbleiben „zum Stehen kommen“ bedeutet – sehr verwirrend. Es ist einfacher, die Wörter generell auseinander zu schreiben, beim Lesen wird die entsprechende Bedeutung in Sekundenbruchteilen erfasst.
Was zum Geier ist daran verwirrend? So eine Festlegung muß man nicht festlegen, es ergibt sich aus dem gesunden Sprachverständnis heraus.
Ich glaube, Sie sollten sich wirklich einmal mit ihrer eigenen Sprache auseinandersetzen. Verzeihen Sie, wenn das jetzt ein wenig hochnäsig klingen sollte, aber es gibt Dinge, für die ich mittlerweile nicht nur kein Verständnis mehr aufzubringen in der Lage bin, sondern auch gar kein Verständnis mehr aufbringen will.
Zitat: Ursprünglich eingetragen von MasterProppa
Frau Philburn, wer hat das Chaos, das Nebeneinander von zwei Orthographien, denn verursacht? Hätten die Reformgegner konstruktiv an der Neuregelung mitgearbeitet (Dr. Blüml sagte bei Sabine Christiansen, dass man zahlreiche Organisationen um ihre Meinung bat [PEN, Akademie für Sprache und Dichtung usw.]), wäre man zu einer für alle zufriedenstellenden Lösung gekommen. Diese neue Schreibweise hätte sich dann schnell durchgesetzt, und kein Chaos wäre eingetreten.
Ganz formal: Wenn ich ein funktionierendes und allgemein anerkanntes System durch ein neues ersetzen will, ohne Praktikabilität und Funktionalität qualitativ zu senken, dann muß ich nachweisen, daß mein neues System das auch zu leisten in der Lage ist. Die Beweislast liegt bei mir.
Wenn ich es allerdings aus opportunistischen Gründen einfach gedankenlos durchboxe, nachweislich dadurch Qualität aufgrund von heillosem Chaos sinkt, dann kann ich mich nicht hinstellen und sagen: Wer macht denn hier das Chaos? Ihr hättet ja direkt nachgeben können!
So gesehen könnte ich auch sagen: Warum beschweren sich alle darüber, daß in Kriegen so viele Leute sterben müssen. Wenn einer angreift, dann kann sich der Angegriffene ja auch direkt ergeben. Spart Opfer.
So etwas empfänden Sie doch auch schon nicht mehr nur als unverschämt, habe ich recht?
Nachtrag: Im übrigen schließe ich mich margel an: Sie haben ungeheure Informationsdefizite.
– geändert durch David am 11.10.2004, 16.12 –
|