Hostilität ...
Die behauptete Feindlichkeit hatte ich bereits zurückgewiesen.
Florian Agreiter schrieb:
Im Erlass von 1901/02 war zum Beispiel die Getrennt- und Zusammenschreibung gar nicht geregelt.
Bis 1996 galt eine sehr einfache Grundregel: Was ein Wort ist, wird zusammengeschrieben, mehrere Wörter werden getrennt geschrieben;
z.B. so:
Mithilfe
und
mit Hilfe;
die „Reform“ hat für beide Ausdrücke, am Satzanfang, die gleiche und damit nicht mehr unterscheidbare Zeichenfolge:
Mithilfe
und
Mithilfe (bzw. mithilfe im Satzinneren).
Vor 1996 waren die Überregeln (Metaregeln) klar, z.B.: Wenn durch die Folge zweier Wörter (z.B. groß und schreiben) eine neue Bedeutung entstanden ist (hier: etwas sehr wichtig nehmen), so ist das ein Merkmal dafür, daß ein neues Wort entstanden ist, welches folglich zusammengeschrieben wird: großschreiben.
Wenn dagegen die alten Bedeutungen erhalten blieben, entsteht kein neues Wort, z.B. Der Satzanfang wird groß geschrieben.
Anders jedoch lesen wir es im neuen Duden, 23. Auflage, Mannheim 2004, auf Seite 438:
Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben.
und
ein Wort großschreiben
– also genau entgegengesetzt.
Nicht bedacht haben die „Reformer“ dabei mehrere schwere Mängel:
– Bisherige gültige deutsche Wörter wurden für den Schul- und Beamtengebrauch verboten (z.B. weitgehend, tiefgründig, sogenannte).
– Die bisherigen Wortbildungsregeln gelten nicht mehr; die Wortbildung krankärgern (die Zusammenschreibung zeigt uns, daß das Tun auf das Ergebnis gerichtet ist) kann nicht mehr von der einfachen Zusammensetzung beider Wortsinne unterschieden werden (kein Ergebnis ist beabsichtigt, nur die ursprünglichen Wortbedeutungen werden zusammengesetzt): krank schreiben, gesund schreiben, klar melden, krank melden. In „reformierter“ Schreibung ist die bisherige Überregel (s.o.) verlorengegangen.
– Was ein Wort ist, ist schon ohne Kenntnis der Schreibweise allein aus der gesprochenen Sprache bekannt; auch Kinder, Blinde, Radiohörer und Analphabeten wissen, was ein Wort ist. Daß die „Reform“schreibung darauf keine Rücksicht nimmt, nimmt den Schreibern die Möglichkeit, nach Sprachgefühl richtig zu schreiben. Ergebnis: Fehler über Fehler.
Daß die „Reform“schreibung unlernbar ist, erkennen Sie an der Fehlerzunahme insbesondere bei den Berufsschreibern in den Medien.
Aber ich will nicht wieder einen „Glaubenskrieg“ anfangen, daher höre ich an dieser Stelle lieber auf.
Glaubhafter wäre es gewesen, wenn Sie nicht nur geschrieben hätten, daß Sie nicht wieder anfangen wollen, sondern tatsächlich nicht wieder mit den alten, aber unrichtigen Behauptungen Ihres „Reform“-Religionskrieges samt Kinder-Geiselnahme begonnen hätten. :-(
Grüße,
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Detlef Lindenthal
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