Obige - untige
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Thies
Nichts. Vgl. „das da, was da unten dann noch kommt“. ;-)
Na, ich denke das ist doch ziemlich leicht zu verstehen:
Mit „obige“ bezieht man sich – wie z.B. in einem Brief oder anderen Schriftstücken – immer auf etwas bereits vorhandes, etwas bereits erwähntes. Das steht für den Schreiber, wie für den Leser nunmal immer über der Stelle, mit der er sich gerade beschäftigt, also über dem Verweis.
Weil das aber eigentlich nicht mehr als standortbestimmend aufzufassen ist, im Sinne von oben – unten (bzw. sich nur auf dem Papier so ausmacht), verwendet man in der gesprochen Sprache (z.B. bei einem Vortrag) dann Wendungen wie „vorhergend“, „anfangs erwähnt“, „bereits vorher angesprochen“ u.s.w.
Will man sich unbedingt auf etwas später kommendes beziehen, spricht und schreibt man von „folgendem“. Oder auch Wendungen wie „Weiter unten werde ich noch genauer darauf eingehen..“ bei Texten und „Im folgenden werde ich Ihnen erlaütern...“ bei eine Ansprache o.ä.
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Bernhard Schühly
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