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Sigmar Salzburg
25.11.2009 08.46
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Volksbegehren Realschulen

Über den Elternverein erhielten wir folgenden Text, der sich mit dem Verhalten der Behörden befaßt (von 1998 gelernt?):

Zum Beispiel: Timmendorfer Strand
Beanstandungen an der Durchführung des Volksbegehrens
zum Erhalt der Realschulen in Rathäusern und Ämtern des Landes


Am Beispiel der Stadt Kiel versuchte ich am 19.11.09 auf der Innen- und Rechtsausschusssitzung, die Beanstandungen zu verdeutlichen.
Exemplarisch erscheint mir auch ein anderer Fall: Der Bürgermeister von Timmendorfer Strand, Herr Volker Popp, wurde in der Presse mehrfach dahingehend zitiert, dass er sich „zu Unrecht vom VDR kritisiert“ sehe. So KN online 10.11. 19.28.
Und Lübecker Nachrichten online 11.11. 7 Uhr: In den betroffenen Kommunen weist man die Vorwürfe des VDR allerdings empört zurück. „Das stimmt nicht“, sagt Timmendorfs Bürgermeister Volker Popp. „Selbstverständlich liegen bei uns alle Listen aus, für Einheimische und Auswärtige, gleich im Eingangsbereich auf dem Tresen. Dort ist auch ständig eine Mitarbeiterin vor Ort, die sich auskennt.“ Gerade am Tag zuvor habe Popp die Listen noch selber in Augenschein genommen. „Da ist alles in Ordnung. Es sind auch schon Eintragungen vorgenommen worden.“
http://www.ln-online.de/news/schleswig_holstein/2688351

Diese Darstellung von Herrn Popp veranlasst mich hier zu einer Klarstellung: Am 12.Oktober, also mehr als drei Monate nach Start des Volksbegehrens, traf ich im Rathaus in Timmendorfer Strand folgende Situation an:
• Sammellisten lagen in Form fliegender Zettel im Eingangsbereich am Informationsschalter.
Einzellisten fehlten völlig.
• Die dort ständig tätige Mitarbeiterin und der Auszubildende waren völlig unzureichend informiert.
• Der Gesetzestext und die Durchführungsbestimmungen waren beiden nicht bekannt und lagen auch nicht aus.
• Einzellisten waren beiden nicht bekannt.
• Es gab keine Hinweise, wer wo unterschreiben konnte. Mir fielen ortsfremde Fehleintragungen in den Listen auf.
• Im gesamten öffentlich zugänglichen Bereich gab es keinen Hinweis auf das Volksbegehren.

Ich versuchte, die Mitarbeiterin über die Durchführungsmodalitäten zu informieren. Da sie sich völlig ablehnend verhielt, wollte ich ihren Vorgesetzten aus dem Ordnungsamt sprechen. Dies wurde mir zunächst verwehrt. Herr Friedrich sei im Hause in einer Besprechung und nicht abkömmlich Als ich die Möglichkeit eines Anrufs im Innenministerium andeutete und um Papier bat, um den Sachverhalt schriftlich festzuhalten, kam Herr Friedrich innerhalb weniger Minuten. Bei einem Gespräch in seinem Büro wurde mir ein Ordner mit Unterlagen zum Volksbegehren gezeigt. Ich hinterließ ihm meine gerade handschriftlich angefertigten Beanstandungen (siehe Anlage), denen er nicht widersprach. Herr Friedrich versprach, dass er sich darum kümmern werde.
Zehn Tage später, am 22.10.2009, traf ich die Situation jedoch unverändert an. Die Mitarbeiterin verhielt sich meinen Beanstandungen gegenüber wieder ablehnend, Herr Friedrich selbst war nicht erreichbar. Im Ortsteil Niendorf hatte ich am gleichen Tag festgestellt, dass in offiziellen Bekanntmachungskästen des Timmendorfer Rathauses keine Hinweise auf das Volksbegehren zu finden waren. Brigitte Gall



Brigitte Gall, Vertrauensperson des Volksbegehrens für den Erhalt der Realschulen in Schleswig-Holstein, Seebrooksberg 2, 24222 Schwentinental Tel. 0431-790292 Fax 0431-790491

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Sigmar Salzburg
25.11.2009 08.28
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Volksbegehren – Realschulen

Über den Elternverein erreichte uns folgende Presseerklärung:


Grete Rhenius Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) Landesvorsitzende Schleswig-Holstein
Körnerstraße 27
23564 Lübeck
e-mail: grhenius@gmx.de

Presseerklärung
Volksbegehren – zu behandeln wie eine Wahl?


Bis Ende Dezember können die Schleswig-Holsteiner darüber entscheiden, ob es die Schulart „Realschule“ in ihrem Land weiterhin geben soll. Die CDU/FDP-Koalition will den Erhalt der Realschule davon abhängig machen, ob das Volksbegehrens das Quorum von ca. 110 000 Unterschriften erreicht. Dies bietet den Bürgerinnen und Bürgern die einmalige Möglichkeit direkten Einfluss auf die politischen Entscheidungen der Landesregierung zu nehmen. Ein Volksbegehren ist laut Auskunft des Innenministeriums einer Wahl gleichzusetzen und muss daher bestimmte Kriterien einer Wahl erfüllen. So begründet das Ministerium das Nichtanerkennen privater Sammlungen und die Forderung nach Beantragung jeglicher Sammlungen außerhalb der öffentlichen Eintragungsräume.

Das Innenministerium verschweigt aber, dass Wahlen gewissen definierten Grundsätzen verpflichtet sind, diese werden aber seitens der Ämter und amtsfreien Gemeinden verletzt. Viele Ämter und amtsfreien Gemeinden kommen ihrer Aufklärungs- und Informationspflicht gar nicht oder nur unzureichend nach. So werden seitens des Ministeriums zwar Hinweise zur Durchführung des Volksbegehrens gegeben, diese aber weder verbindlich gemacht noch kontrolliert. Dies führt in vielen Fällen zu mangelhafter Organisation und Fehlinformation.

Unterschriftswillige Bürgerinnen und Bürger werden vielerorts wie lästige Antrags- oder Bittsteller behandelt, die sich in Warteschlangen einreihen, oder mühsam auf die Suche nach Eintragungslisten machen müssen. Hinweise auf die Modalitäten der Eintragung fehlen ebenso wie vorgeschriebene Einzellisten für nicht ortsansässige Bürger.
Listen sind nicht nummeriert, jeder kann Listen entfernen oder auch hinzufügen, denn die Dokumentation lässt jegliche Sorgfaltspflicht vermissen. Dies ist die Wahl in einer „Bananenrepublik“, nicht aber in einem demokratischen Rechtsstaat.

Am 19. November hat sich auch der Innen- und Rechtsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags mit den Verfahrenskritiken beschäftigt. Werner Kalinka (CDU) und Gerrit Koch (FDP) halten eine Erörterung dieser Probleme für geboten und auch Ausschussmitglieder der SPD und der Grünen machen sich Sorgen über die ordnungsgemäße Durchführung des Volksbegehrens.
Kalinka und Koch: „Jeder Tag zählt für die Initiative. Deshalb muss Verfahrenskritiken schnell nachgegangen werden.“ Seitens des Innenministeriums sei erklärt worden, dass bei diesem Verfahren die „Beschwerden in stärkerem Maße als bisher“ vorlägen. Inwieweit aufgrund der aktuell gemachten Erfahrungen Änderungen des Gesetzes geboten seien, werde man nach Auswertung erörtern und dazu auch die Einschätzungen des Innenministeriums wie der Initiative für die Erhaltung der Realschulen einbeziehen.

Gesetzesänderungen nach Ablauf des Volksbegehrens zum Erhalt der Realschulen? Wie kann es sein, dass man eine Wahl dazu benutzt Fehler im Wahlrecht zu korrigieren ohne die Wahl zu wiederholen? „Learning by doing“ im Gesetzgebungsverfahren auf Kosten unseres Volksbegehrens, das diese Mängel sichtbar gemacht hat?

Der Erhalt der Realschule in Schleswig-Holstein ist vielen Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Zeigen Sie den politisch Verantwortlichen, dass Sie Ihr Wahlrecht nutzen. Gehen Sie in Ihr Rathaus und Ihre Amts- und Gemeindeverwaltungen, unterstützen Sie unser Anliegen mit Ihrer Unterschrift.
Weitere Informationen und Einzelunterschriftenlisten finden Sie auf unsrer homepage
http://www.vdr-sh.de oder unter http://www.pro-realschule.de

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Sigmar Salzburg
23.09.2009 16.12
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Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Pressetext
Heikendorf, d. 23. September 2009

Kritik an der Gemeinschaftsschule -
eine neue Dimension:


Die Jena-Plan-Schule, Vorläuferin der Gemeinschaftsschule,
entstand als Erziehungsinstrument für den Aufbau einer
nationalsozialistisch geprägten Gesellschaft.

Alle charakteristischen Merkmale der heutigen Gemeinschaftsschule finden sich
im Jena-Plan-Konzept aus dem Jahr 1927 wieder, so Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute gegenüber der Presse. Als Peter Petersen dieses als Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Jena entwarf und in der sog. Jena-Plan-Schule verwirklichte, war sein erklärtes Ziel, ein Umfeld für die Erziehung junger Menschen im völkischen, führerorientierten, nur auf die reibungslose Gemeinschaftsanpassung gerichteten Sinn zu schaffen¹.


Er half damit, die Grundlagen für eine nationalsozialistische Gesellschaft aufzubauen. Unterstützung fand er dabei vor allem in Ernst Krieck, Erziehungswissenschaftler zunächst in Frankfurt am Main, später an der Universität Heidelberg, wo er, Krieck, 1933 auch Rektor wurde. Krieck war SS-Sturmbannführer und Mitglied des SD (Sicherheitsdienst). Kriecks Mitwirkung am Zustandekommen der Jena-Plan-Schulen war wesentlich für deren Erfolg. Petersen legte seine Schule so an, daß schon allein durch ihre Struktur Demokratie, liberales Denken und Individualität unterdrückt wurden. Eben dieses war sein oberstes Ziel, die Schule als staatliches Erziehungsinstrument zu nutzen. Eine Wissensvermittlung als Zweck und Aufgabe der Schule trat dahinter weit zurück. Daraus ergibt sich heute die Frage, was die Befürworter der heutigen Gemeinschaftsschule eigentlich bezwecken, und weiter die Frage, ob eine solche Schulstruktur, die zwangsläufig durch ihr streng an NS-Idealen orientiertes Leitbild zu gar keinem anderen Ergebnis als der Erziehung willfähriger Untertanen mit begrenztem Wissensschatz führen kann, in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ihren Platz haben kann.

Angesichts der bevorstehenden Wahlen muß die Frage gestellt werden, ob
Parteien, die mit der Gemeinschaftsschule praktisch den Rückfall in die NS-Pädagogik betreiben, wählbar sind, so Ulrich Kliegis.


Der Schleswig-Holsteinische Elternverein hat zu diesem Thema eine Extra-Homepage unter der Adresse http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de eingerichtet.

¹ Zitat aus Peter Petersen: Die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen des Jenaplanes im Lichte des
Nationalsozialismus. In: Die Schule im nationalsozialistischen Staat. 11. Jg. 1935, Nr. 6, S 3:

„Die Erziehungswissenschaft, auf deren Grundlagen der Jenaplan ruht, ist die erste, welche volkstheoretisch
begründet wurde. Wie sie sich eindeutig gegen jeden Liberalismus und Internationalismus, gegen Demokratie und Individualismus wandte, so auch gegen die idealistischen Theorien vom Menschen.“ Zitat Ende.

v.i.S.d.P.: Dr.Ulrich G.Kliegis,
Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36,
24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144
Fax 0431 331146
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de

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Sigmar Salzburg
16.06.2009 12.23
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Pressemitteilung

Elternvertreter aus fünf Bundesländern starten
Initiative für vielgliedriges Schulwesen


Auftakt in Hannover: „Eltern haben viel zu lange geschwiegen“


Das Ziel der Elternkonferenz am 5. Juni 2009 in Hannover mit führenden Elternvertretern aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war den Teilnehmern klar: Erhalt, Ausbau und Weiterentwicklung des vielgliedrigen Schulwesens in Deutschland. Den Anstoß hierzu hatten der Deutsche Elternverein e.V. sowie die Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V (BGSW) gegeben. „Wir wollen ein verbandsübergreifendes Netzwerk zur Unterstützung unserer Ziele,“ sagte die Koordinatorin Claudia Jacobi, Elternvertreterin aus Nordrhein-Westfalen.

Erste Initiativen
Zwei gemeinsame Initiativen wurden in Hannover gestartet: Eine Kampagne zur Wiederherstellung der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland, denn „ungerecht ist, wenn Ungleiches gleich behandelt wird“ sowie „ProReal“, eine Initiative zum Erhalt bzw. zur Wiedereinführung selbständiger Realschulen in allen Ländern.

Mehrheit gegen Einheitsschulwesen
„Wir sind es leid, ständig zu hören und zu lesen, was eine angebliche Mehrheit in Deutschland will. Die wirkliche Mehrheit will eben kein undifferenziertes, alle Kinder gleichmachendes Einheitsschulwesen. Sie will eine Schulstruktur, die allen Begabungen durch individuelle Förderung gerecht wird, nicht durch Absenken aller Standards auf die niedrigstmögliche Ebene. Die Eltern haben viel zu lange geschwiegen. Das wird jetzt anders werden.“, erklären die Initiatoren ihre Motive.

Aufruf an Eltern und Ankündigung von Aktionen
„Wir wissen, dass es in allen Bundesländern zahlreiche Eltern und ihre Organisationen gibt, die schon lange darüber erbost sind, dass ihre Meinung und ihr Wille kein Gehör finden. All diese laden wir ein, sich uns anzuschließen.Wir werden mit regionalen und bundesweiten Aktionen, Veranstaltungen, Diskussionen und Initiativen unser Ziel in die Öffentlichkeit tragen und so die Vertreter einer mit dem Grundgesetz nicht vereinbaren Schulentwicklung herausfordern.“

Ansprechpartner sind:

Dr. Ulrich Kliegis,
Vors. des Deutschen Elternvereins e.V., Tel: 0431 331144,
Kliegis@deutscher-elternverein.de

Regine Eckel,
Vors. der Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V., Tel: 0551 21290,
regine.eckel@web.de

Claudia Jacobi,
Sprecherin und Koordinatorin, Tel: 0172 2641310,
c.jacobi@le-rs-nw.de.de

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Sigmar Salzburg
16.04.2009 15.07
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Rundschreiben des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.

Liebe Freunde und Mitstreiter/innen, sehr geehrte Damen und Herren,

auch, wenn wir in Schleswig-Holstein derzeit noch Osterferien genießen können, die ihren Namen zumindest vom Wetter her mal verdienen:

An den Hamburger Schulen brennt der Dachstuhl. Die Einführung der 6jährigen Grundschule für alle, die Abschaffung des Elternrechts auf Auswahl der weiterbildenden Schulen für ihre Kinder, Abschaffung von Klassengemeinschaften – alles unerprobt, unfundiert, ohne erkennbare Vorteile für den Bildungserfolg, vielmehr eine sicher und klar abzusehende drastische Absenkung der Bildungsqualität –, das kann uns in Hamburgs nördlichem Nachbarland nicht egal sein.

Wir brauchen nicht auch noch ein HSH-Nord-Bildungsdesaster.

Daher rufen engagierte Hamburger Eltern zu einer Großdemonstration auf. Treffpunkt ist der kommende Sonnabend, 18. April 2009, um 11 Uhr auf dem Hamburger Gänsemarkt.

Das Motto der Demonstration:

DIESE REFORM DARF KEINE SCHULE MACHEN! Reform ja – aber nicht so!

DEMO am 18.4.2009 um 11:00 Uhr auf dem Gänsemarkt!

Zeigen Sie, daß es Ihnen reicht! Demonstrieren Sie mit gegen: Schulchaos, Experimente mit Kindern, Abschaffung der Klassengemeinschaft, Entmündigung der Eltern, massenhaftes Schulpendeln, Vertiefung der sozialen Spaltung!

Weitere Informationen: http://www.gute-schulen-fuer-hamburg.de/

Wer, besonders aus den nördlichen Hamburger Nachbargebieten, am Sonnabend Zeit hat, möge diese für die Unterstützung der Hamburger Eltern aufwenden!

Wir wünschen den Hamburger Eltern, die übrigens auch eine Volksinitaitive gegen die Schulreform durchführen werden, einen fulminanten Erfolg.

In diesem Sinne grüßt Sie / Euch

U. Kliegis
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

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Sigmar Salzburg
31.03.2009 23.48
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Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Pressetext

Heikendorf / Kiel, zum 1. April 2009

Zur Dezentralisierung der Landesregierung
Willkommen auf der Bildungsinsel!
Bildungspolitik jetzt ganz unterirdisch!

Heikendorf / Kiel – „Einen vernünftigen Schritt“ nannte U.Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute in Kiel den Plan der Landesregierung, ihre Liegenschaften am Düsternbrooker Weg der neugegründeten Soffin-Haus&Hof g.Zerwaltungs- und Entwertungs-GmbH &Co.KG zu übertragen. „Die stolze Bilanz, daß der Ertrag aus dem Verkauf die Umzugskosten decken werde, ist zwar noch Spekulation, aber wenn es ums Sparen geht, darf man beim Geld nicht kleinlich werden“, so Kliegis weiter. „Wir hoffen, daß dem Ministerpräsidenten nach seinem Entspannungs- und Kennenlerntrip mit dem neuen Wirtschaftsminister ins schöne Kopenhagen sein neues Büro im Hochhaus am Kleinen Kiel, der früheren HSH-Dings-Bank, gefallen wird. Ist zwar „nach hinten raus“, aber weil es im Kellergeschoß liegt, fällt das nicht weiter auf.“


„Richtig glücklich“, so Kliegis weiter, „sind aber alle über den Umzug des Bildungsministeriums nach Helgoland.“ Die Insel litt ja schon länger unter dem Wegschmelzen des Butterberges, was bekanntlich schon früh die als Butterschiffahrtskrise bekannte Vorläuferin der jetzigen Öl- und Safttankerproblematik ausgelöst hatte. Nach einem Hinweis der Bundesliegenschlaffverwaltung auf leerstehende Räume hatte die Gebäudemanagement Schläfrig-Holzrein GbR i.G. schnell geschaltet. Ruck-zuck war das Inventar des Ministeriums in ausgedienten Klassencontainern verpackt („Die Schreibtische waren alle leer!“, staunte ein Möbelträger) und auf dem Weg auf unsere allereinzigste Höchstseeinsel. Dort freut man sich nun über die neuen Dauergäste. Tagsüber stören sie den Touristenbetrieb kaum, weil sie sich da in ihren neuen Räumen aufhalten und versuchen, Licht ins Dunkel ihres Tuns zu bringen. Auf absehbare Zeit wird sich das kaum ändern, was in allen Schulen des Landes mit großer Genugtuung wahrgenommen wird. Da in den nächsten Jahren keine Haushaltsmittel für eine Elektrifizierung, geschweige denn für eine Vernetzung oder eine Telefonanlage verfügbar sind (die Frage der Landesbank nach Sicherheiten muß im Bahnserver steckengeblieben sein) bringen die „Ministeriellen“ nun jeden Morgen ein Talglicht mit zur Arbeit. Wenn das runtergebrannt ist, wissen sie, es ist Feierabend, und freuen sich auf den nächsten Tag. Ansonsten gefallen ihnen die alten Tunnelanlagen aber doch ganz gut. Die sog. „Hausspitze“ residiert dagegen im alten Leuchtturmwärterzimmer. „Die Bildungsinsel als Leuchtturmprojekt“ titelte der Ministeriumssprecher dazu, aus Versehen auf GEW-Papier. Macht ja nichts, wird andersrum ja auch mal verwechselt. Die hämische Bemerkung, daß die Bildungspolitik des Landes schon seit vielen Jahren unterirdisch war, ließ natürlich nicht auf sich warten. Und die Sinnfreiheit des Werbespruchs „Reif für die Insel“ paßt auch irgendwie, stimmten mehrere Kommentatoren überein.

Der bisherige Bürgermeister der Gemeinde Deekelsen, seit dem 1. April neuer Finanzminister, freut sich über sein neues Dienstgebäude. Wenn er so aus seinem Bürofenster über den früheren Marinehafen Olpenitz schaut und im Nordwesten sein altes Städtchen sieht, denkt er sich immer wieder, der hatte schon recht, der von der Insel, man kann hier jeden Morgen glücklich aufwachen!

Und die anderen Ressorts? Der Justizminister hatte es ja gerade noch rechtzeitig geschafft, sein Ministerium geordnet aufzulösen, er freut sich jetzt auf sein tägliches warmes Tellergericht. Die Staatskanzlei hat das Angebot der Kieler Nachbelichten angenommen und siedelt jetzt in der „Alten Rotation“. „Bei uns war es ja schon immer rundgegangen…“ murmelte der Leiter beim Einzug. Immerhin ist die Abstimmung mit den Parteivertretern in den Redaktionen jetzt über die Haustelefonanlage möglich. Man spart, wo man kann. „Rotation ist doch ein alter Hut“, muffelte ein Alt-Grüner. Man kann es eben nicht allen recht machen. „Heißt doch daher auch „Alte Rotation“, giftete ein Regierungssprecher zurück. „Weglächeln! Immer glaubhaft bleiben! Weglächeln!“ – die alten Hasen wissen eben immer noch, wie’s geht.

Der Wissen-, Wirtschafts- und Verkehrsminister hat ein Problem. Die Beltbrücke. Der Rechnungshof hat festgestellt, daß die Kostenstelle „Führung des Brückenbuchs“ vergessen wurde. Da daraus immense Unterhaltungs-, Wartungs- und sonstige Folgekosten abgeleitet werden, erscheint ein Tunnelbau jetzt doch günstiger. Dieser könnte dann gleich bis Helgoland durchgezogen werden, so hat man von dort auch den direkten Zugang zur einstigen Renommiereinrichtung, der Inselschule. Die dient skandinavischen Lehrkräften mittlerweile als Fortbildungsziel. „Hier lernen wir, was man alles falsch machen kann“, nickt eine Teilnehmerin, und bewundert die Lehrer, die manchmal noch zu zweit, meistens jedoch ganz allein auf je einem Tandem sitzen und auf dem Sportplatz im Kreis fahren.

„Unsere früheren Lehrer strampeln sich hier immer noch ab!“, freuen sich die Kinder, wenn sie mittags im Schulbus vom Festland kommen. Seit der Tunnelblick bei Bildungspolitikern als Berufskrankheit anerkannt ist, bevorzugen es die meisten Ministeriums- Inkludierten allerdings, ihre Insel nicht mehr zu verlassen. „Wir lassen hier niemanden zurück!“ – Dieser aus der Taxi-Werbung kommende Spruch hat hier immer noch Gültigkeit. „Er ist zeitlos schön und unverbindlich, solange keiner ein Ziel vorgibt…“ schloß Kliegis seine Ausführungen heute ungewohnt freundlich…


Sperrfrist: 1. April 2009
V.i.S.d.P.: Dr. U .Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.,
email: Kliegis@elternverein-sh.de

Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36,
24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144
Fax 0431 331146
Internet:
email: info@elternverein-sh.de

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Sigmar Salzburg
10.03.2009 12.52
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Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Pressetext
Heikendorf / Kiel, der 10. März 2009

Norderstedt:
Bürgerbegehren gegen Politikerwillkür – Nicht noch mehr Gemeinschaftsschulen!
Eltern wehren sich


Heikendorf / Kiel – „Wir unterstützen den Protest der Norderstedter Eltern gegen den Beschluß der Norderstedter Kommunalpolitiker, ohne erneute Anhörung der Schulkonferenzen in die Struktur der Schulen der Stadt einzugreifen,“ bekräftigte Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute dessen Position. „Das Beispiel Lütjenburg zeigt, daß ein solcher Beschluß ohne die Anhörung der Schulkonferenz keine Aussicht auf Genehmigung haben wird, weil damit nicht dem Schulgesetz entsprochen wird. Die Norderstedter Eltern werden sicher auch auf dem verwaltungsrechtlichen Weg gegen diesen ihrem Willen entgegenlaufenden Beschluß vorgehen. Es ist aber richtig, wichtig und notwendig, auch auf dem rechtsstaatlichen Weg des Bürgerbegehrens die selbstherrlichen Kommunalpolitiker zurückzupfeifen.“

„Es ist ein systematischer Konstruktionsfehler des neuen Schulgesetzes, die Schulentwicklung in die Hände von Kommunalpolitikern, die mit der Bildungspolitik sonst praktisch keine Berührungszonen haben, zu legen. Zumal vor dem Hintergrund des Kompromisses, den der nun aus dem Landtag scheidende CDU-Unterhändler Wadephul 2006 mit der Bildungsministerin unter vier Augen auskungelte, als es eigentlich um den Rauswurf von Ralf Stegner aus dem Kabinett ging (war das der Preis?), daß nämlich das höchst bewährte dreigliedrige Schulsystem entgegen den Wahlaussagen und dem Koalitionsvertrag preisgegeben wurde, um das in Niedersachsen gerade von der CDU nach zwanzig Jahren des Mißerfolgs wieder einkassierte System der sechsjährigen Grundschule (ein Steinzeit-SPD-Projekt) nun auch in Schleswig-Holstein als „Regionalschule“ neben der schönfärberisch „Gemeinschaftsschule“ genannten Sammelschule für alle zwangsweise und flächendeckend einzuführen (noch mit Ausnahme der Gymnasien, aber davon träumt Frau Erdsiek-Rave ja auch schon lange). Dazu bereiste dann eine Gruppe von Propagandisten das Land, die den Bürgern den Traum vom Abitur für alle, wenn man denn nur die Gemeinschaftsschule einführte, vorsäuselte. Abstruse Elternbefragungen, das Mißverständnis vieler Gemeindevertreter, daß eine Gemeinschaftsschule tatsächlich jeden zum Abitur führe (laut Schulgesetz endet sie nach der 10. Klasse, und nichts anderes ist seit dem Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes genehmigt worden), haben mittlerweile zu einem Wildwuchs und Flickenteppich in der schleswig-holsteinischen Schullandschaft geführt, der bundesweit seinesgleichen sucht.

Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
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Norbert Lindenthal
16.01.2009 07.33
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Warum Fähnchen?

1995 wehte der Wind für Roland Koch noch anders
__________________
Norbert Lindenthal

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glasreiniger
15.01.2009 12.56
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landespolitische Frage

Leider hat die Mitteilung von Herrn Dr. Kliegis den Fehler, einen sachlich nicht gerechtfertigten Seitenhieb auf die von einer Medienkampagne fertiggemachte Frau Y. zu enthalten. Bei der Durchsetzung der RSR hat sich vor allem das Kultusministerium unter dem hessischen MP Koch, Ministerin Wolff und ihren Ministerialen (Stillemunkes, s.a. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=710) hervorgetan.

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Sigmar Salzburg
15.01.2009 09.40
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Dr. Ulrich Kliegis:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Mitstreiter,

es gibt in all dem Durcheinander der letzten Tage doch auch einmal einen Lichtblick. Einen solchen verdanken wir den emsigen Bemühungen der Hamburger Elterninitiative „Wir wollen lernen“, die auf dem Weg zu einem Volksentscheid schon ein gutes Stück Weges vorangekommen ist. Heute kam unverhofft ein großer Zwischenerfolg, über den man sich zwar eigentlich freuen kann, andererseits aber auch wieder nicht, weil er nur das Wieder-auf-Kurs-Bringen einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Schulpolitik bedeutet. Daß allein dieses so möglich war, ist sicher auch eine Hamburger landespolitische Frage.

Die berührt uns Schleswig-Holsteiner aber intensiv, weil unsere Landesregierung vieles „aus Hamburg“ zu ihren eigenen Leitlinien macht. Daher ist die aktuelle Hamburger Entwicklung auch für unser Land gut.

Worum geht es überhaupt?

Also, Frau Goetsch hat heute unter dem Druck der Öffentlichkeit bekanntgegeben, daß die Einführung der Primarschule (sechs statt bisher vier Jahre Grundschule, d.h., weiterführende Schulen erst ab Klasse 7 ! ) ausgesetzt wird. Eigentlich sollten die jetzigen Drittklässler in Hamburg ab 2010 dann allesamt zwei weitere Jahre zusammen die Primarschule besuchen, statt begabungsangepaßt auf verschiedene weiterführende Schulformen verteilt zu werden.

Hierzu in der Anlage die heutige Pressemitteilung des Deutschen Elternvereins e.V.

Beste Grüße,
Ihr / Euer
U.Kliegis

--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf




Deutscher Elternverein e.V.
Presse-Info – aktuell
14. Januar 2009

Glückwunsch, Hamburger Eltern!

Kiel – „Eigentlich sollte es in einer Demokratie selbstverständlich sein, daß der Mehrheitswille entscheidet. Die Vereinnahmung der Gesellschaft durch die Ideologen eines gerade einmal wenige Prozentpunkte beisteuernden Koalitionspartners hätte -neben dem Nachteil für die Hamburger Kinder – einen unerträglichen Schaden für die freiheitlich-demokratische Grundordnung dargestellt.

Der Rückzug der Hamburger Bildungssenatorin ist sicher genauso freiwillig erfolgt wie der von Frau Ypsilanti von ihrer Kandidatur – nicht von Einsicht geleitet, sondern von besorgten Mitbürgern aus Sorge um die Freiheit und die demokratische Kultur auf den Boden der Tatsachen geholt“, so Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Deutschen Elternvereins, heute in Kiel.

„Auch in Hamburg hat sich gezeigt, daß niemand die Rechte der Schülerinnen und Schüler besser und wirksamer vertreten kann als die Eltern. Das im Grundgesetz verbriefte Elternrecht anzutasten, über das Wohl und die Hilfe zum eigenen Lebensweg ihrer Kinder zu bestimmen, ist der Kardinalfehler dieser in ideologischer Verblendung gefangenen Senatorin gewesen. Ihre kommunitaristische Grundhaltung ist mit einer Freiheit im Sinne Kants nicht zu vereinbaren.

Sicher haben aber auch die vor wenigen Tagen veröffentlichten deutlichen Worte des Vorsitzenden der Hamburger Kaufmannschaft dem Regierenden Bürgermeister deutlich gemacht, daß die Ziele seiner Schulsenatorin abwegig sind.

Wir begrüßen, daß damit die Wiedereinführung einer seit nahezu 150 Jahren überholten Schulform zunächst ausgesetzt ist. Wir hoffen mit den Hamburgern, daß das Kapitel „Primarschule“ damit nun auch endgültig ganz vom Tisch ist. Die Fakten zeigen, wie substanzlos die grüne Hamburger Schulreformpolitik letztlich war und noch ist – der Regierende Bürgermeister und die Hamburger CDU werden aus dieser Entwicklung nun hoffentlich auch die richtigen Schlüsse ziehen und sich ab sofort wieder auf die Wünsche und Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften konzentrieren. Frau Goetsch hat jedenfalls erkannt, daß ihres Bleibens im Senat mit dieser starren Haltung nicht länger gewesen wäre. Ob es das nun noch sein wird, ist offen. Für die Schulen wäre es gut, wenn jetzt jemand mit Sachverstand und Blick für das Wesentliche ans Ruder käme.

Die Hamburger Bildungssenatorin mag sich nun hingegen die Zeit nehmen, ihre Ideologie selbstkritisch zu überprüfen. Dabei kann ihr die Lektüre der von ihren Vorgängern veranlaßten Langzeit-Längsschnitt-Untersuchungen, die als LAU-Studien (Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung) bekannt wurden, helfen.

Die Studie LAU 7 (1998) hat z.B. ergeben, "...daß Schülerinnen und Schüler gleicher Lernausgangslage an den verschiedenen Schulformen unterschiedlich starke Lernfortschritte machen. Wie der Vergleich zwischen den Gymnasien einerseits und den Haupt- und Realschulen bzw. den Gesamtschulen andererseits zeigt, erreichen selbst diejenigen, die mit relativ niedrigem Lernstand in die Beobachtungsstufe des Gymnasiums eingetreten sind, bis zum Ende der Klassenstufe 6 höhere Lernstände.“
Im Klartext: Längeres gemeinsames Lernen heißt: Es dauert bei gemeinsamem Lernen aller unterschiedlich Begabten viel länger, bis der gleiche Stoff gelernt ist, als wenn begabungsgerecht gestalteter Unterricht erteilt wird. Alle Sammelschulen haben im Schulartvergleich das schlechteste Ergebnis. Dieser Nachteil der Sammelschulen gilt übrigens, auch das haben die LAU-Studie und auch die jüngste PISA-Studie ergeben, für alle Begabungsgruppen. Es geht also nicht nur um die Gymnasiasten, sondern genauso auch um Haupt- und Realschüler,“ so Kliegis. „Begabungsgerecht gefächerte Schulen sind der einzig richtige Weg. Alles andere ist ungerecht.“

Literatur: http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/schulentwicklung/lau/lau7/Litverz.htm

V.i.S.d.P.: Dr. Ulrich G. Kliegis Deutscher Elternverein e.V.
Geschäftsstelle des Bundesvorstands
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf
Tel. 0431 – 331144 Fax: 0431 – 331146

Briefkasten@DeutscherElternverein.de

Im Deutschen Elternverein e.V. werden die Interessen der Landeselternvereine, die in vielen Bundesländern als schulartübergreifende Interessenvertretung der Eltern aktiv sind, gemeinsam vertreten. Alle Eltern, denen an der gemeinsamen bildungspolitischen Vertretung der Elterninteressen gelegen ist, sind eingeladen, in ihrem jeweiligen Landeselternverein Mitglied zu werden und dort entsprechend ihren Möglichkeiten mitzuarbeiten.

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Sigmar Salzburg
10.01.2009 11.18
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Pressetext

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Heikendorf/ Kiel, der 9. Januar 2009
Auch im Norden Kiels: Weg von der Gemeinschaftsschule!

Schülerströme zeigen: Keine Akzeptanz für die Gemeinschaftsschule

Heikendorf/ Kiel – „Unsere Befürchtungen und Warnungen bewahrheiten sich schneller, als selbst wir gedacht haben,“ sagte heute Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, in Kiel. Anlaß ist ein KN-Bericht über die bauliche Erweiterung des Altenholzer Schulzentrums. Dort gibt es eine Regionalschule, die nun unverhofft erheblichen Zuwachs aus dem Norden Kiels erhält, wo in Zukunft nur noch Gemeinschaftsschulen die bisherigen Haupt- und Realschulen ersetzen sollen. Hundert Schüler aus Kiel sind schon zusätzlich in Altenholz angemeldet worden. „Die Eltern haben erkannt, daß eine Gemeinschaftsschule mit ihrem Totalverzicht auf Leistungsanforderungen ihren Kindern einfach keine Basis für eine ordentliche Ausbildung bieten kann,“ ist sich Kliegis sicher. „So wird die neue Schulform schon vor ihrer Realisierung zur Politik-Ruine.“


Die Abwanderung von 100 Schulkindern nach Altenholz wird sicher auch Auswirkungen auf die Genehmigung neuer Gemeinschaftsschulen im Norden Kiels haben. Die eine oder andere Schule wird die für einen dauerhaften Bestand vorausgesetzten Schülerzahlen nicht erreichen. Damit wird das wohnungsnahe Schulangebot dort weiter ausgedünnt werden.

Das Schulgesetz unterscheidet zwischen sog. Regel- und Angebots-Schulen. Die Gemeinschaftsschule ist eine Angebotsschule, zu ihrem Besuch kann niemand gezwungen werden. Ist die von den Eltern gewünschte Regelschule an einem Ort nicht gegeben, so muß der Schulträger, vereinfacht gesagt, Schulausgleichskosten an denjenigen zahlen, der die nächste Regelschule anbieten kann. In diesem Fall wird Kiel Schulausgleichskosten für zunächst hundert, in den Folgejahren noch erheblich mehr Schüler an Altenholz zahlen müssen. Es geht da um jährlich einige tausend Euro pro Schüler.

Ähnliche Entwicklungen sind sicher auch auf dem Kieler Ostufer und an anderen Orten Schleswig-Holsteins zu erwarten, hier werden z.B. Schönkirchen und Heikendorf als Regionalschulanbieter mit einem warmen Regen rechnen können.

Im Oktober 2008 meldeten die Lübecker Nachrichten, daß bereits 25 Schülerinnen und Schüler von der neuen Gemeinschaftsschule auf Fehmarn zum Gymnasium in Oldenburg / Holst. gewechselt sind. Zusätzlich haben sich 12 Schülerinnen und Schüler aus Heiligenhafen statt im nähergelegenen Burg / Fehmarn auch in Oldenburg angemeldet. Auch auf Fehmarn setzt sich die Abwanderung weg von der Gemeinschaftsschule weiter fort. Von erwähnenswerten Schülerströmen hin zu einer Gemeinschaftsschule ist nirgendwo die Rede.

Das vom Verband deutscher Realschullehrer sehr erfolgreich auf den Weg gebrachte Volksbegehren zur Wiedereinführung der Realschule ist jetzt auf dem Weg zum Volksbegehren und dann zum Volksentscheid. Bei den Umfragen in Schleswig-Holstein (zuletzt Ende 2008) sprachen sich unverändert nahezu 70% der Befragten für den Erhalt der Realschulen aus.

„Und auch die vom Schleswig-Holsteinischen Elternverein mitinitiierte Allianz für ein besseres Schulgesetz, ebenfalls auf das Ziel eines Volksentscheides hinarbeitend, ist weiterhin aktiv. Die Schulen müssen aus dem Würgegriff der Politik und ideologischer Parteiinteressen befreit werden und eine echte Selbständigkeit erlangen. Nur so wird es wieder besser werden. Die besondere Inkompetenz der Landesregierung in der Bildungspolitik schadet dem Land.“ schloß Kliegis seine aktuelle Bestandsaufnahme.

V.i.S.d.P.: Dr. U .Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.,
email: Kliegis@elternverein-sh.de


Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144;
Fax 0431 331146,
Internet: email: info@elternverein-sh.de

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Sigmar Salzburg
26.09.2008 09.48
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Unabhängig

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Pressetext
26. September 2008

Zehn Jahre Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform

56,4 % Zustimmung – Am 27. September 1998 stimmte eine deutliche Mehrheit der Schleswig-Holsteiner gegen die Einführung der Rechtschreibreform an den Schulen des Landes. Sie sahen voraus, was mittlerweile eingetreten ist: Die Schülerinnen und Schüler wurden Leidtragende einer hingepfuschten Reform.

Der Volksentscheid führte seinerzeit zur Einführung des neuen §4, Abs. 10 des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes:

„In den Schulen wird die allgemein übliche Rechtschreibung unterrichtet. Als allgemein üblich gilt die Rechtschreibung, wie sie in der Bevölkerung seit langem anerkannt ist und in der Mehrzahl der lieferbaren Bücher verwendet wird.“

Am 17. September 1999 kassierte der Schleswig-Holsteinische Landtag einstimmig das Ergebnis des Volksentscheids. Ein beispielloser Tiefpunkt demokratischer Kultur.

Keine Tageszeitung, kein Autor, keine Behörde, nicht einmal das Bildungsministerium, hält sich wenigstens an die vom Rat für deutsche Rechtschreibung gesetzten Regeln. So wurden im schleswig-holsteinischen Schulgesetz von 2007 aus den Allgemeinbildenden Schulen „allgemein bildende Schulen“. Ein signifikanter Unterschied, auch im rechtlichen Sinn.

Allein die Kieler Nachrichten setzen in jeder Ausgabe mindestens drei Generationen von Rechtschreibregeln ein, deren älteste heute in den Schulen teilweise schon wieder als Falschschreibung gewertet werden.

Auch in alten Schulbüchern, die noch jahrelang in den Schulen im Umlauf sein werden, lesen Kinder die hergebrachten Schreibweisen, die ihnen bei eigenem Gebrauch als Fehler angekreidet werden – mit Folgen bis zu einem Notendurchschnitt, der ihnen ggf. den Zugang zu einem Studienplatz sperrt.

„Die experimentellen Reformschreibweisen sind unbegründet, dumm und überflüssig. Sie gehören auf den unbegrenzt aufnahmefähigen Müllhaufen der Politik, Sparte bildungspolitischer Sondermüll.

Wir wünschen uns wenigstens einen einzigen Politiker im Schleswig-Holsteinischen Landtag, der den Mut hat, über Parteikarrieregrenzen hinweg zuzugeben, daß die Entscheidung vom 17.September 1999 ein Fehler war und der die Initiative ergreift, die herkömmlichen Schreibweisen an den Schulen wieder als uneingeschränkt richtig zu bewerten.“


sagte Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
sowie Bundesvorsitzender des Deutschen Elternvereins e.V. heute in Kiel.

V.i.S.d.P.: Dr.U.Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V., email: Kliegis@elternverein.de

Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
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Sigmar Salzburg
28.05.2008 06.29
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Pressemitteilung des Elternvereins S-H

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Pressetext

Kiel / Heikendorf, 27. Mai 2008

Kommunalwahl: Eine bildungspolitische Entscheidung

Kiel – „Eine saftige, nachhaltige Ohrfeige für die Bildungspolitik der Großen Koalition im Kieler Landtag“ nannte Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel das Kommunalwahlergebnis. „Die Anfang letzter Woche vom NDR veröffentlichte Umfrage läßt sich mit dem Wahlergebnis ohne Probleme zur Deckung bringen. Rund 70 % der Bürgerinnen und Bürger lehnen die Abschaffung von Real- und Hauptschulen ab. Wo vor kurzem noch ein weitgehend intaktes, trotz knapper Haushaltsmittel immer noch halbwegs zuverlässiges Schulsystem existierte, verunsichert jetzt ein sinnloses Hickhack um experimentelle Schulformen, deren Mißerfolg andernorts (Niedersachsen z.B.) längst bewiesen ist, Eltern, Lehrer und Schüler.“


„Die Hauptschulen brauchten Hilfe, das ist klar. Aber warum? Weil unsere Bildungsministerin sie über neun Jahre lang als Steinbruch für Lehrerstunden in anderen Bereichen mißbraucht hat“, so Kliegis weiter. „Was leisten die experimentellen neuen Schularten denn für die, deren Begabung eher im Praktischen, weniger im Abstrakten liegt? Nichts. Ihre Verfechter gehen nur von einem postulierten Bedarf einer anonymen „Industrie“ aus, ohne den Nachweis der Richtigkeit führen zu können, aber widmen dem Ziel, die jungen Menschen entsprechend dem, was sie an Fähigkeiten mitbringen, für ihr Leben fit zu machen, keinen Gedanken.

Das haben die Eltern gemerkt. Alle. Und viele andere Wählerinnen und Wähler auch. Bei der SPD sind Hopfen und Malz wohl verloren, sie hat, versteckt unter falschen Versprechungen, als vorauseilendes Dankopfer an die SED-Nachfolgepartei „Linke“ die Einheitsschule spätmittelalterlicher Prägung zum bildungssozialistischen Ziel (keiner muß mehr wissen als der schwächste) erkoren. Die CDU wäre aber wohlberaten, sich jetzt schnellstens auf ihre alten Prinzipien zu besinnen und als ersten Schritt dem Ziel der Volksinitiative des VDR, der dem Landtagspräsidenten in der letzten Woche nahezu 30.000 Unterschriften für die Wiederaufnahme der Realschulen ins Schulgesetz überreicht hat, ohne Abstriche zu entsprechen. Darüber hinaus sollte die CDU den Hauptschulempfohlenen, statt sie überall zu diskriminieren, alle gebotene Hilfe zukommen lassen. Weder die Regional- noch die Gemeinschaftsschule sind nach geltender Gesetzes- und Erlaßlage, zumal im Strukturumbruch mit völlig unzureichender Personalausstattung, hierzu fähig.

Vor dem Hintergrund der Übertragung der Schulentwicklungsplanung auf hiermit wirklich überforderte Gemeindevertreter war diese Kommunalwahl eine Abstimmung über die Politik der Landesregierung, auch wenn der Ministerpräsident dieses abstreitet.

Es geht längst nicht mehr um Regional- oder Gemeinschaftsschule, es geht um Real- und Hauptschulen, wobei für letztere die Ausstattung bayerischer Hauptschulen der Maßstab sein muß. Wenn schon Beton in den Sand gesetzt werden soll, dann als Schulgebäude in Geest und Marsch, nicht als sinnlose Monumentalbrücke im Fehmarnbelt! Noch besser aber wird das Geld in viele neue Lehrer investiert.

Die Verluste der CDU sind offenkundig nicht nur mit dem Erstarken von Liberalen und unabhängigen Wählergemeinschaften zu erklären – auf kommunaler Ebene haben die Bürger schon eine Alternative zu den in Selbstgefälligkeit erstarrten Parteien. Die größten Verluste dürfte die CDU in Richtung der aktiven Nichtwähler erlitten haben. Bürger, die nach dem Schulsystem-Wahlbetrug nach der Landtagswahl jetzt frustriert zu Hause geblieben sind. Die Wählerinnen und Wähler haben nicht vergessen, daß CDU und SPD die noch im Koalitionsvertrag gemachte Zusage, das gegliederte, besser: begabungsgerecht gefächerte Schulsystem weiterzuentwickeln, ohne Not und gegen den Wählerwillen gebrochen haben. Aus vielen Gesprächen wissen wir, daß die Zahl dieser frustrierten Wahlverweigerer groß ist. Wer die Bürger so hintergeht, darf sich nicht wundern, wenn andere die entstehenden Lücken füllen. Hoffen wir für die kommende Schülergeneration, daß die Regierung zu der Einsicht gelangt, daß der blindlings eingeschlagene Weg in eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit führt. Es ist Zeit, den Fehler ganz schnell zu korrigieren“, schloß Kliegis seine Bewertung.

V.i.S.d.P.: Dr.Ulrich G. Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

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Sigmar Salzburg
18.05.2008 16.14
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Realschule soll bleiben!

Der schleswig-holsteinische Elternverein hat folgenden Aufruf der Realschullehrer verbreitet:

Lübeck/Kiel, 18.5.1008

Erfolgreiche Unterschriftensammlung für die Volksinitiative für den Erhalt der Realschulen in Schleswig-Holstein

Realschule soll bleiben!


Für diese Forderung hat der Verband Deutscher Realschullehrer im Rahmen einer Volksinitiative in Schleswig-Holstein fast 30 000 Unterschriften gesammelt. Am Dienstag (20.5.08) sollen sie dem Landstagspräsidenten Herrn Martin Kayenburg um 15.30 Uhr im Landeshaus übergeben werden.

Die Unterschriften werden auf der Kiellinie dorthin gebracht. Wer sie begleiten will, wird dazu aufgerufen, sich der Gruppe um 15.00 Uhr am Seehundsbecken beim Institut für Meereskunde anzuschließen. (Für Nicht-Kieler: Das Seehundsbecken befindet sich unterhalb des Instituts für Meereskunde (Düsternbrooker Weg 20, 24105 Kiel), an der sogenannten Kiellinie, einem breiten Fußweg direkt an der Förde. Das Landeshaus ist im Düsternbrooker Weg 70.)

Der Realschulabschluss ist mit großem Abstand der am häufigsten erworbene Schulabschluss in Deutschland und wird bisher überwiegend an Realschulen erreicht. Begleiten Sie die Unterschriften als Zeichen des Willens der Bevölkerung (über 70% der Schleswig-Holsteiner lehnen die Abschaffung der Realschulen ab!) auf ihrem Weg zum Landeshaus und zeigen Sie damit, wie wichtig die Lebensrettung dieser erfolgreichen eigenständigen Schulform für unser Bildungswesen ist!

Die Realschule soll in Schleswig-Holstein wieder als zulässige Schulart ins Schulgesetz zurückkehren!

Es soll keine Zwangszusammenschlüsse von Haupt- und Realschulen geben!

Für ein begabungsgerecht gefächertes Schulsystem – für die erfolgreiche Zukunft aller unserer Schülerinnen und Schüler!


Dienstag, 20.5.08 15.00 Uhr Treffpunkt Seehundsbecken ...


(gez.) Grete Rhenius
Landesvorsitzende
Verband Deutscher Realschullehrer
Landesverband Schleswig-Holstein

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Sigmar Salzburg
29.01.2007 11.34
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Elternverein gegen Schulgesetz

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Pressetext

Danke! Danke! Danke!

Ministerpräsident Carstensen bestätigt:
Der Qualitätsverlust an Regionalschulen wird eintreten.


Der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins und Sprecher der „Allianz für ein besseres Schulgesetz“, Ulrich G. Kliegis, berichtete heute in Kiel von einem Schreiben, das Ministerpräsident Peter Harry Carstensen am 23. Januar 2007 einer um die Zukunft der Realschulen besorgten Mutter und Elternvertreterin geschrieben hat. Er berichtet:
„In einem vom 23. Januar 2007 datierenden Schreiben an eine besorgte Mutter und Elternvertreterin schreibt Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wörtlich, buchstaben- und leerzeichengetreu zitiert:
(Zitat:)
... Erlauben Sie, dass ich dem Eindruck entgegen trete, dass bestehende Haupt- und Realschulen zusammen geworfen werden. Zukünftig kann jede Haupt- und jede Realschule, die mindestens 240 Schüler hat, eine Regionalschule bilden. Nur die Schulen müssen kooperieren, die diese Anzahl nicht erreichen. Dabei sind viele Formen der Kooperation möglich, so dass der Umzug bzw. Bau eines neuen Gebäudes nur eine von mehren Möglichkeiten darstellt. Ab dem Schuljahr 2010/11 wachsen die Regionalschulen von unten auf, d.h. dass im ersten Jahrein fünfter Jahrgang, im zweiten ein fünfter und sechster Jahrgang usw. bestehen. Wir werden daher erst im Schuljahr 2015/16 eine vollständige Regionalschule haben. Dabei werden in der fünften und sechsten Klasse eine gemeinsame Orientierungsstufe eingerichtet, aber ab der siebten Klasse finden in den Kernfächern Deutsch, Mathe, einer ersten Fremdsprache und ab der achten Klasse zusätzlich in einer Naturwissenschaft verbindlich getrennter Real- und Hauptschulunterricht statt. Zudem werden die Schulartempfehlungen beibehalten und konsequenter umgesetzt. Dieses wird zur Folge haben, dass zukünftig sehr viel mehr zwischen Haupt- und Realschulklassen getrennt werden wird. Heute müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass vielfach Kinder mit einer Empfehlung zur Hauptschule in Realschulen sind, den Anforderungen nicht gewachsen sind und dadurch das Niveau der Realschulen sinkt. Sie können daraus ersehen, dass wir bereits heute faktisch Regionalschulen haben. Allein 40 Realschulen haben bereits einen Hauptschulanteil, zum Teil mit einer gemeinsamen Orientierungsstufe.“
(Zitat Ende)

Und nochmal, weil es deutlicher nicht zu sagen ist:

„Heute müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass vielfach Kinder mit einer Empfehlung zur Hauptschule in Realschulen sind, den Anforderungen nicht gewachsen sind und dadurch das Niveau der Realschulen sinkt. Sie können daraus ersehen, dass wir bereits heute faktisch Regionalschulen haben“.

Der Elternvereinsvorsitzende kommentierte:

„Besser kann man es wirklich nicht sagen, Herr Ministerpräsident. Der VDR sollte Ihnen die Ehrenmitgliedschaft antragen.

Aber was wird passieren, wenn nun in der Regional- oder Gemeinschaftsschule alle Hauptschulempfohlenen in diese Klassen gedrängt werden, Herr Ministerpräsident? Wir freuen uns, daß Sie das Problem genau so sehen wie wir. Aber wollte Ihre Bildungsministerin nicht weniger Trennung, am liebsten gar keine, sind Schulartempfehlungen nicht das Böse schlechthin? Wozu eine Schulartempfehlung, wenn ohnehin alle Kinder im gleichen Muspott landen? Die Hauptschulempfohlenen werden in diesem Wettbewerb noch mehr verlieren als bisher schon.
Wohlgemerkt: Dieses ist keine Abwertung oder Geringschätzung der Hauptschüler. Die Darstellung des Ministerpräsidenten macht ja vielmehr das Problem deutlich, das seine Bildungsministerin in jahrelanger Kleinarbeit geschaffen hat: Die Verkümmerung der Hauptschule.
Wie und auf welcher Grundlage kommt denn eine Schulartempfehlung der Grundschule zustande? Ganz vereinfacht: Der / die Grundschullehrer/in schätzt die Begabung und Leistung jedes Kindes ein, beobachtet dessen Entwicklung und spricht spätestens ein halbes Jahr vor dem Ende der vierten Klasse eine Schulartempfehlung aus. Dabei geht sie/er von dem Idealbild der Schulart aus, die den Eltern des Kindes empfohlen wird. Das Anforderungsprofil, das eine Haupt- oder Realschule oder ein Gymnasium für das Kind bereithalten sollen, spielt dabei die entscheidende Rolle, nicht, wie es in diesen Schulen wirklich aussieht.
Nun hat es sich aber unter den Eltern herumgesprochen, daß gerade die Hauptschulen schon lange nicht mehr das leisten können, was sie von ihrem pädagogischen Konzept her anbieten können sollten. Warum? Das größte Problem ist die bis auf das Skelett abgemagerte Personaldecke. Wo Haupt- und Grundschulen unter einem Dach vereint sind, fungiert die Hauptschule als Steinbruch für Lehrerstunden, um das politische Konzept „Verläßliche Grundschule“ zu verwirklichen. „Verläßlich“ kommt von „verlassen“, und von allen verlassen sind – neben kleinen Grundschulen, die diesem Konzept zuliebe kannibalisiert wurden, eben auch die Hauptschulen. Die Hautpschullehrerinnen und -lehrer, als pädagogische Zehnkämpfer heute mehr denn je auch noch als Sozialarbeiter, Gruppentherapeut und Förderschulpädagogen gefordert, kämpfen dort jeden Tag gegen den Mangel. Kein Wunder, daß sich das rumspricht, Eltern ihre Kinder dann lieber zur nächsten Realschule schicken.
Es geht auch anders, wie die Beispiele Nordrhein-Westfalen und Bayern zeigen. In Bayern hat die Hauptschule nie unter vergleichbarem politischem Druck leiden müssen, in NRW gelingt gerade der Wiederaufbau dieser Schulart – mit sehr gutem Erfolg.
Interessanterweise soll ja nun die Schulartempfehlung (der Grundschule!) nach den Worten des Ministerpräsidenten (und welche Ministerin wollte ihm widersprechen?) viel konsequenter durchgesetzt werden. Aber wann? Nach den zwei bis fünf Jahren Orientierungsstufe? Wozu dann überhaupt eine Schulartempfehlung der Grundschule? Da klemmt die Logik doch ganz gewaltig. Aber auch das werden wir hoffentlich in Kürze erklärt bekommen. Von unserem Ministerpräsidenten.

Darum noch einmal: Vielen Dank, Herr Carstensen!“

Heikendorf, d. 26. Januar 2007

Ansprechpartner und v.i.S.d.P.: Dr.Ulrich G. Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V. Tel. 0431 331144
Geschäftsstelle: Fax 0431 331146
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