Annahmeschluß für Aprilscherze: 30.4.2010
Äußerst britischer Humor
Außenminister entschuldigt sich für Papst-Witz-Memo
Das interne Papier empfahl, der Papst solle bei seinem Besuch im September eine Homo-Ehe segnen, eine Abtreibungsklinik eröffnen und Benedikt-Kondome auf dem britischen Markt einführen. … Der junge Staatsdiener, der das Memo Anfang März an seine Kollegen schickte, sei inzwischen mit anderen Aufgaben betraut worden, heißt es. ... Es sei Ergebnis eines Brainstormings, das selbst die sehr weit hergeholten Ideen berücksichtigte. … Weitere Vorschläge waren laut Telegraph, der Papst solle ein Duett mit Queen Elizabeth II. singen oder Purzelbäume mit Kindern schlagen, um sie zu mehr Bewegung anzuhalten....
spiegel.de 25.4.2010.
Die „Rechtschreibreform“ ist vermutlich auch ein Unfall eines „Brainstormings, das selbst die sehr weit hergeholten Ideen berücksichtigte“, nur daß ein Dutzend Schreibexperten darein verwickelt war. Die hilflosen Versuche, einiges zurückzuziehen, deuten daraufhin, scheiterten aber bekanntlich an den Kultusministern, die den Scherz ernst nehmen wollten. Das hat immer noch Folgen:
BERLINER SZENE vom 24. April
Lammerts Ukas
Für Verwirrung unter den Beamten von Bundestag und Bundesrat hat ein Rundschreiben gesorgt, in dem es um einen Streit zwischen Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU) und dessen Verwaltungsdirektor Hans-Joachim Stelzl ging. Die beiden promovierten Juristen legten danach Wert auf eine unterschiedliche Anwendung der deutschen Rechtschreibung in amtlichen Verlautbarungen: Während Lammert sodass zusammen schreibe, bevorzuge Stelzl die getrennte Variante so dass. Beides ist nach dem Duden möglich. Schöne Geschichte, heißt es im Umfeld Lammerts, aber der vermeintliche Ukas war ein April-Scherz. …
swp.de 24.4.2010
Und dann war da noch aufgrund einer sprachlichen Verflachung ein
Bizarrer Prozess
Strafe wegen Diskriminierung von schwulem Blindenhund
Alles war nur ein Missverständnis, versichern die Besitzer eines Thai-Restaurants im australischen Adelaide: Sie verweigerten einem Blinden den Zutritt, weil angeblich sein Hund schwul sei. Jetzt setzte es eine Geldstrafe …
Dem Restaurant zufolge basierte der Vorfall auf einem sprachlichen Missverständnis: Die weibliche Begleitung des blinden Mannes habe gefragt, ob sie einen Guide Dog (zu deutsch Blindenhund) mit in das Lokal nehmen dürften. Der thailändische Kellner habe jedoch Gay Dog (Schwuler Hund) verstanden. Das ist nicht ganz unmöglich, wenn man den Dialekt der Australier kennt: In seinen breitesten Varianten klänge Guide etwa wie Gaid und Gay wie Gai was fehlte, wäre ein kleiner Konsonant im Ablaut. Die Bedienung habe wirklich geglaubt, dass der Hund ein normales Haustier ist, das kastriert worden sei, um schwul zu werden, argumentierten die Besitzer des Lokals …
spiegel.de 25.4.2010
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