Ein Volk zu Schreibstümpern gemacht
Schreibstümpernder Germanist Prof. Helmut Glück?
Th. Ickler weist auf eine Dissertation zum Thema VDS hin:
„Sie ist in Reformschreibung gedruckt, das lesenswerte Vorwort von Doktorvater Helmut Glück in einer überraschenden Mischorthographie.“
Wir haben es uns angesehen:
Vorwort
In diesem Buch geht es um einen deutschen Sprachverein, der kurz vor dem Ende des 20. Jahrhunderts gegründet wurde. Der Anlaß für diese Gründung war ein verbreitetes Mißvergnügen an der damaligen Sprachentwicklung, … wer etwas (be-)wahren will, so die Unterstellung, muss rückwärtsgerichtet und fortschrittsfeindlich sein. … Der VDS entstand aus einem weiteren Mißvergnügen heraus. Seine Gründer waren der Auffassung, dass der „offiziöse“ deutsche Sprachverein, die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS), sich zu wenig Sorgen mache im Hinblick auf die Sprachentwicklung, vor allem wiederum im Hinblick auf die Anglizismen… Deshalb kann jeder und jede, der oder die das will, die Sprache nach Herzenslust pflegen, bewahren oder schützen, aber auch verhunzen und mißhandeln. Kritik an seinem bzw. ihrem Tun muss er bzw. sie sich allerdings gefallen lassen. … Der ADSV hat Bleibendes geleistet durch die Verdeutschung wichtiger Terminologien und Wortschätze, etwa der Rechtssprache oder der Post- und Eisenbahnterminologie. Seine soziale Basis war das selbstbewußte wilhelminische Bürgertum, das sich – vor allem im Ersten Weltkrieg – sprachchauvinistische Delirien leistete, die das Anliegen, die deutsche Sprache zu pflegen und zu bewahren, in anhaltenden Mißkredit brachten …
Universität Bamberg pdf
Aber die „dass“ nie anders. Schöne neue Schreibwelt!
Das geschieht ihm recht – Preis und Preise für die Unterwerfung DSW 7.5.2007:
Warum also erhält ein FAZ-Herausgeber ausgerechnet jetzt diesen Sprachpreis?
Dieses zeitliche Zusammentreffen ist mit Sicherheit kein Zufall und muß im unmittelbaren Zusammenhang mit der Rechtschreibreform gesehen werden. Der Germanist Helmut Glück, der für die Preisverleihung an Schirrmacher verantwortlich ist, gehörte der „Studiengruppe Geschriebene Sprache“ an, einer Vereinigung von Sprachwissenschaftlern, die zwar einzelne Widersprüchlichkeiten der Rechtschreibreform kritisierte, die Reform insgesamt jedoch retten wollte. Neben Glück war auch der Rechtschreibreformer Peter Eisenberg Mitglied dieser Gruppe.
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