Bundesstelle für 'So genannte Sekten'
Ein Artikel im Humanistischen Pressedienst erinnert daran, daß es in Österreich¹ eine Bundesstelle für jetzt „So genannte Sektenfragen“ gibt.
Die Bezeichnung „Sekte“ hat bekanntlich einen deutlich abwertenden Beiklang, ohne daß die Correctness-Blockwarte daran bisher Anstoß genommen hätten. Auch Versuche von Betroffenen, sich juristisch dagegen zu wehren, waren erfolglos.
Der Tätigkeitsbericht spiegelt die Betriebsamkeit dieser Stelle wider, die sich vor allem in der ständig wiederholten Beteuerung äußert, keine Wertung vornehmen zu wollen:
In diesem Zusammenhang wird explizit darauf hingewiesen, dass diese Auflistung keine Wertung oder Etikettierung als „So genannte Sekte“ oder konfliktträchtige Gruppe darstellt …
Die grundsätzliche Aufgabe der Bundesstelle ist die Dokumentation und Information über Gefährdungen, die von „So genannten Sekten“ oder sektenähnlichen Aktivitäten ausgehen können, sofern für deren Vorliegen ein begründeter Verdacht besteht und diese Gefährdungen bestimmte schutzwürdige Güter oder Interessen betreffen.
Damit zeigte sich auch im Berichtszeitraum 2008 und 2009, dass die Bundesstelle für Lehrerinnen und Lehrer, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Schülerinnen und Schüler sowie Studierende² eine gut eingeführte Anlaufstelle für Fragen zu dem Themenbereich „So genannte Sekten, Okkultismus, Satanismus, Esoterik und Weltanschauungsfragen“ ist.
Journalistinnen und Journalisten interessierten sich einerseits für bestimmte Aspekte zum Thema „So genannte Sekten“ wie Verbreitung, Werbemethoden oder Gefährdungspotenzial von Gemeinschaften, andererseits für spezifische Gemeinschaften und Bereiche wie Scientology oder Esoterik.
Der weitaus größte Teil der Anfragen bezieht sich auf die in den beiden o.a. Tabellen als so genannte „Andere Gruppierungen“ bezeichneten Organisationen.
Die Bundesstelle möchte in diesen Fachgesprächen zum Bereich „So genannte Sekten- und Weltanschauungsfragen“ einen Rahmen gestalten, in dem verschiedene Standpunkte bzw. Arbeitsweisen erörtert, wahrgenommen und differenziert erfasst werden.
Zur Zeit der Fußballeuropameisterschaft 2008 schien in Wien Scientology seine öffentliche Präsenz mit dem Anbieten von so genannten „Stresstests“ und dem Verteilen von speziell für dieses Ereignis produziertem Werbematerial zu verstärken.
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Die Herausnahme der katholischen Kirche aus der Beobachtung ist gewiß auch durch deren gemeinnützige Tätigkeit zu rechtfertigen, durch gezielte wissenschaftliche Teufelsaustreibungen Menschen zu heilen, die dem Satanismus verfallen sind.
¹) In der Bundesrepublik wurde 1996, zeitgleich mit der „Rechtschreibreform“, die Einsetzung einer Enquete-Kommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ beschlossen.
²) „Lehrer, Multiplikatoren, Schüler und Studenten“ würde 60 Anschläge sparen.
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